Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Alles was noch mit der F800S + F800ST + F800GT + F800GS und der F800R zu tun hat.

Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon qtreiber » 18.03.2015, 17:21

Hartmut61 hat geschrieben: ... wirtschaftlich ist dies für BMW ein absolutes Desaster.

evtl. kann BMW Zulieferer in Regress nehmen? Wäre nicht das erste Mal.

Trotzdem heftig.
Gruß
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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Eike » 18.03.2015, 17:37

Wenn nun angeblich nur die BMW-Kunden Schuld haben, was soll dann der Zulieferer dafür können?

Wenn es der Zuliefeerer verbockt hätte, hätte BMW ja gleich bei der Änderung der Produktion in 2011 einen Rückruf machen können. Dagegen spricht auch, daß das Teil ja nun aus Stahl ist. Es wurde also eher nicht acht Jahre unbemerkt falsch produziert, sondern falsch konstriuert.

Das ist das gleiche wie mit den Achsen an der F800: Hier wurden mutmaßlich falsche Toleranzwerte an den Lieferanten vorgegeben, die bei ca. 20% der S / ST eine neue Hinterachse erfordern.

In beiden Fällen sind es ja die Kosten, die BMW so zögerlich reagieren haben lassen. Auf Kosten Dritter hätte sich BMW sicher nicht lumpen lassen. Das ist ja der Kern meiner Kritik an BMW: Geld geht vor Sicherheit.

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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Flo800GT » 19.03.2015, 13:02

Eike hat geschrieben:Jeder Hersteller? Kannst Du vielleicht ein paar Beispiele für über Jahre verschleppte Rückrufe bei ein paar anderen Motorradmarken nennen? Würde mich ernsthaft interessieren. Wenn das überall so ist, brauche ich mich ja nicht immer über BMW aufregen ;-)

Das habe ich bereits.
Wobei ich nie gesagt habe, dass jeder Hersteller jeden Mangel verschleppt. Ich habe gesagt, dass es derartige Rückrufe bei so gut wie jedem Hersteller gibt. Und dass auch andere Hersteller solche Rückrufe verschleppen.

Eike hat geschrieben:Das ist aber genau das Gegenteil von Verschleppen: Suzuki hat halt' nicht wie BMW das Problem in der Produktion beseitigt, dann jahrelang geleugnet und fünf jahre später erst den Rückruf gemacht. Hier wurde offenbar bis 2013 etwas falsch gemacht und dann sofort zurückgerufen. Vom Verhalten her völlig in Ordnung. Warum kann BMW nicht ebenfalls so handeln?

Glaubst du ernsthaft, dass bei Suzuki 8 Jahre lang das fehlerhafte Bauteil verbaut wurde und es in den 8 Jahren nie Probleme daran gab und es niemand gemerkt hat? Und dann, 2013, hat man urplötzlich gemerkt, dass da was reissen kann und es beim neuen Modell sofort geändert?
Also bitte, das ist absurd.

Davon abgesehen gab es von 2005 bis 2013 mehrere Modellüberarbeitungen bei den Gixxern, allerdings gab es 2013 keinen Modellwechsel. Weder bei der 600er, noch bei der 750er oder 1000er (alle 3 Typen waren von dem Problem betroffen).
Das Problem wurde also über Jahre verschleppt und dann in der laufenden Produktion behoben.
MfG,
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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Eike » 19.03.2015, 13:19

Flo800GT hat geschrieben:Die Japaner lassen sich mehr Zeit bei der Entwicklung. Akzeptiert.
Aber das resultiert auch nicht in besserer Qualität.
Honda hat z.B. Motorräder wegen gerissener Schwingen zurückgerufen, Yamaha wegen Brüchen an der Motorhalterung & gebrochenen Federbeinen, Suzuki wegen Rissen im Lenkkopf. Kawasaki hatte Rückrufe wegen Rissen am unteren Querrohr des Rahmens und brechender Ventilmuttern an Vorder- & Hinterrädern.
Das sind alles auch ganz sicher keine Kleinigkeiten, aber alles Sachen, auf die der Nutzer absolut keinen Einfluss hat. DAS sind richtige Konstruktionsfehler. Und man kann nicht einmal die kürzeren Modellintervalle als Ausrede vorschieben...


Falls Du das meinst: Klar, Rückrufe gibt es auch bei Japanern und fast allen anderen Marken. Hat glaube ich auch nie jemand bestritten.

Ich hatte aber explizit nach verschleppten Rückrufen gefragt. Also so was wie hier: Die Produktion wird im Jahr X geändert, aber der Rückruf erst Jahre später gemacht.

Die Frage ist entstanden, weil Du gesagt hattest

Flo800GT hat geschrieben:- Jeder Hersteller hat ähnliche oder auch schlimmere Probleme und verschleppt diese mitunter ebenso lange.


Vielleicht gibt es solche Fälle auch bei anderen Marken als BMW, würde mich halt' interessieren. Solche Marken würde ich dann beim Neukauf auch meiden.

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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Flo800GT » 19.03.2015, 13:24

Siehe oben.
Ich weiß es nur von Suzuki, weil ein Bekannter von mir davon betroffen war.
Mir steht allerdings auch wenig der Sinn danach, jetzt alle anderen Hersteller nach ähnlichen Fällen zu durchleuchten.. ;-)

Denn ich bin mit meinen BMW, ob mit 2 oder 4 Rädern, bisher immer gut gefahren.
Und ich habe einen freundlichen und kompetenten Händler / Werkstatt an der Hand, falls doch mal was sein sollte.
MfG,
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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Eike » 19.03.2015, 13:44

Der Suzuki Fall ist für mich ohne nähere Details ein Grenzfall. Rißbildung ist etwas, daß ja öfters erst im Laufe der Zeit auftritt. War ja z.B. beim A380 auch so. Wenigstens wurden aber Produktionsänderung und Rückruf gleichzeitig gemacht. Die Vermutung, daß man das auch hätter eher tun können, ist aber sicher berechtigt. Hätte BMW auch jeweils Produktionsänderung und Rückruf gleichzeitig gemacht, gäbe es von mir auch keinen Vorwurf des Verschleppens.

Aber egal, Ostern geht die Saison los und ich freue mich auf meine BMWs (meine Frau fährt ja unsere BMWs nicht mehr). Ich weiß, glaubt mir hier nicht jeder ;-)

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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Molch » 19.03.2015, 14:19

Soll sie halt am Herd bleiben ;-) :mrgreen:
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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Anduin » 19.03.2015, 14:23

Flo800GT hat geschrieben:Aber egal, Ostern geht die Saison los und ich freue mich auf meine BMWs (meine Frau fährt ja unsere BMWs nicht mehr). Ich weiß, glaubt mir hier nicht jeder


Ha, jetzt habe ich dich durchschaut! Das ist hier alles eine riesige Inszenierung!
Du machst deiner Frau Angst, sie bleib im Haus bei Kind und Hund, weil sie um ihr Leben fürchtet. Du bist ihr Held, weil du mit Todesverachtung auf eine BMW steigst.
Dabei kannst du endlich wieder mit den Kumpels durch die Gegend heizen. Vielleicht gibt es ja auch bald ein neues Mopped, man braucht ja nur noch eins! Aber Achtung, muss ja wieder eine BMW werden, sonst kommt die Gattin noch auf dumme Gedanken….!

Welch raffinierter Plan! Bei mir bist du ab sofort „Eike der Fuchs“ clap
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Umgekehrt ist das schon schwieriger. (K.Tucholsky)
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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Eike » 19.03.2015, 14:57

Nette Geschichte, aber eigentlich ist ihr die BMW nur zu hoch und jetzt hat sie was, daß besser paßt ;-)

Aber Held und Fuchs finde ich gut, paßt beides :D

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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon bimpf » 07.04.2015, 16:49

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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Eike » 07.04.2015, 16:56

Schaltung ausfallen ist besser als Rad abfallen :lol:

Und wenigstens lesen wir hier nicht, daß die Produktion schon vor Jahren geändert wurde. Stolz kann Yamaha trotzdem nciht drauf sein.

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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Eike » 10.04.2015, 12:56

In der aktuellen "Motorrad" schreibt BMW übrigens:

"..., daß auch Spannungseinträge durch thermische Belastung der Verschraubung der Bremsscheiben auftreten können, die zur Materialbelastung beitragen"

"Motorrad" interpretiert das so:

"An den Bremsscheibenaufnahmen können die Risse auch ohne zu große Anzugsmomente allein durch die thermische Belastung und die unterschiedliche Ausdehnung der Stahl-Bremsscheibe und des Alu-Trägers auftreten. Man könnte auch sagen: Zumindest an diesen neuralgischen Stellen ist der Radträger unterdimensioniert oder eben aus dem falschen Material, nämlich Alu, gefertigt. Das legen auch frühere Motorrad-Dauertest Erfahrungen mit übergroßem Spiel an der Innenverzahnung des Radflansches (2004) sowie die Umstellung der Serie auf einen Radträger aus Stahl 2011 nahe."

Also nicht nur Anwenderfehler, sondern auch Konstruktionsfehler.

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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Gegi » 10.04.2015, 15:44

Müssen eigentlich für solch relevanten Konstruktionsteile im Zeitalter des Zertifizierungswahns keine unabhängigen Gutachten
vorgelegt werden, bevor sowas eine allgemeine Betriebserlaubnis erhält?
Wenn ich bedenke, daß z.B. fast alle Baustatiken durch Prüfingenieure gegengerechnet
und freigegeben werden müssen, dann wundere ich mich, wenn das im Fahrzeugbau nicht so gehandhabt wird.
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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Molch » 10.04.2015, 17:53

Früher war man ein Held und stolz drauf nen Abflug mit blockierendem Hinterrad mit paar Schrammen überstanden zu haben, heut reitet man auf Paragraphen rum um die Motorräder so sicher zu machen das bald selbst Haustiere damit fahren können. :mrgreen:
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Re: Massive Rückrufaktion BMW Modelle 2003-2011 R- und K

Beitragvon Gante » 10.04.2015, 18:22

Ich finde auch, dass wir dringend einige hunderttausend Beamte einstellen sollten, die mit gewohnter Kompetenz jede technische Vorrichtung von Amts wegen für die Nutzung freigeben. Sicher ist sicher. :roll:
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