Vor einigen Wochen war ich mit meiner Frau (als Sozia) und meiner 800 GS in Bayern unterwegs. Wir fahren an eine Kreuzung heran, links und rechts ist die Strasse völlig frei. Vor uns biegt ein polnischer Reisebus links ab, ich folge ihm. Mitten auf der Kreuzung bremst der Bus - warum, bleibt unklar, setzt zurück und mäht uns um. Meine Frau und ich verletzen uns (bis auf ein paar Prellungen) nicht weiter, an der GS ist frontal einiges zerbröselt. Wir merken allerdings, dass wir innerlich ganz schön zittern.
Ich rufe die (bayerische Polizei), nach 30 min kommen 2 Beamte an den Unfallort. „Ach, schon wieder ´ne BMW“´. So stellen sich die beiden Herren vor - namentlich leider nicht.
Fahrzeugpapiere werden kontrolliert, der Unfallhergang interessiert weiter nicht (ist ja „nur“ Sachschaden), und die „Freunde und Helfer“ ziehen von dannen.
Über die „Servicestelle grüne Karte“ erfahren wir, dass die polnische Versicherung in Deutschland von einem hier ansässigen Unternehmen kommissarisch vertreten wird, und ich nehme Kontakt auf.
Wenige Wochen später ergibt sich folgender Sachstand: Der polnische Busfahrer hat seiner Versicherung gegenüber angegeben, das Motorrad sei ihm ins Heck gefahren. Ein polizeiliches Unfallprotokoll gibt es nicht - lediglich eine Tagebuchnotiz mit Namen der Beteiligten und den Fahrzeugdaten. Jetzt hilft nur noch ein Fachanwalt für Verkehrsrecht.
Im Nachhinein hat man natürlich viele Ideen, was man hätte besser machen können (europäisches Unfallprotokoll, eine Verletzung beklagen (dann wäre alles polizeilich protokolliert worden)), aber im Unfallstress denkt man eben nicht sofort daran. Vielleicht sollte man sich eine kleine „Checkliste für Unfälle“ zu den Fahrzeugpapieren legen, falls das Pech mal wieder zuschlägt…
Am wichtigsten ist natürlich die körperliche Unversehrtheit, aber ärgerlich ist die ganze Sache schon…