zu dem Urteil werde ich mir hier kein Urteil bilden, denn wenn man mal die Begründung genau liest steht dort ja, das nach dem Sachverständigengutachten und seiner Anhörung nicht ausreichend sicher feststellbar sei, das der Beklagte mit seinem Motorrad gegen das Heck des Motorrads des Klägers gestoßen sei und dieses zu Fall gebracht habe.
Es sei nicht auszuschließen, dass die Beschädigungen am Heck des klägerischen Fahrzeugs und an der Front des Beklagtenfahrzeugs durch Kollisionen während der Rutschphase, insbesondere mit den Fahrbahnbegrenzungen, eingetreten seien.
Auch die Tatsache, das der Kläger da mit seinem Bruder und Schwager zusammen fuhr, erhebliche Verletzungen erlitt und das Krad total geschrottet wurde, läßt wohl keine eindeutigen Schlüsse zu. Wahrscheinlich würde in der Situation jeder versuchen auf dem Klageweg zu seinem Recht zu kommen.
Wie es denn letztendlich tatsächlich abgegangen ist, kann man wohl nur deuten, wenn man selbst dabei gewesen wäre.
Der Satz: "Der Bundesgerichtshof hat bei sportlichen Wettbewerben mit nicht unerheblichen Gefahrenpotenzial..." sagt ja schon alles
Da wird ganz klar pauschalisiert. Und das Fahren im Pulk deshalb besonders gefahrenträchtig ist, weil damit der notwendige Verzicht auf die von der StVO vorgeschriebenen Sicherheitsabstände zum Vorder- und Hintermann einhergeht, sagt ja auch schon sehr klar aus, nach welchen Kriterien in solchen Fällen dann vor Gericht geurteilt wird. Da wird es sicher Haufenweise noch mehr Fälle geben, die wahrscheinlich noch eindeutiger verliefen und dann zu ungunsten des Klägers ausgehen. Motto: bei diversen, schlecht aufklärbaren Unfällen in Gruppen, wird automatisch auch zu sportliches Fahren in Betracht gezogen.
Fargrin hat geschrieben:Ich selber bin überhaupt nicht der Gruppen fahrer. Allein. Max. 3 Leute sind Ok.
Aber mehr...
Ich bin dieses Jahr selbst ein paar mal in Gruppen gefahren und zuletzt gerade durch die Eifel zu zweit, was eigentlich wunderbar geklappt hat.
Meine Erfahrung, je größer die Gruppe desto gefährlicher wird es. Wenn dann noch sehr unterschiedliche Charaktere am Start sind, mit zu starken Testosteronschüben und sehr unterschiedlichen Motorisierungen, kann das viel kaputt machen.
Darum muß man vorher ein paar Regeln klar stellen, wie z.B. unbedingtes versetztes- Fahren, Abstände einhalten, nicht überholen, jeder ist für sich selbst verantwortlich etc. Wer diese Regeln mißachtet muß die Gruppe ohne Kompromisse sofort verlassen.
Meistens fahre ich alleine. Jeder weiß, dass man oft gewollt oder ungewollt ganz anders fährt in einer Gruppe. Und genau dort fängt die Gefahr dann an.
schönes Wo.ende allerseits.
LG