HarrySpar hat geschrieben:Dieser schleichende Druckverlust ist auch simpel mir den Raddrehzahlen (ABS) erkennbar.
Geht hinten langsam die Luft raus, geht im Vergleich zu vorne die Raddrehzahl nach oben.
Somit klar erkennbar.
Ist das jetzt Deine Vermutung, Halbwissen oder Erfahrungsbericht aus der Praxis?
Natürlich könnte man auch "passiv" über die ABS-Sensoren einen Druckluftverlust ermitteln. Das geschieht bei mehrspurigen Kfz über die Ermittlung der Raddrehzahldifferenz einer (!) Achse und, so weit ich weiß, unter Einbeziehung der Signale des Lenkwinkelsensors (damit das System bei Kurvenfahrt nicht anspringt). Das passive System ist im Vergleich zu aktiven Systemen jedoch deutlich träger und ungenauer als ein aktives, mit Drucksensoren ausgerüstetes System. Beim Pkw mit 4 Rädern, wo es im Vergleich zum Motorrad weniger kritisch ist, wenn ein Rad schlapp macht, kann mit derartigen Nachteilen noch leben.
Beim Motorrad könnte man ohnehin nur die Umdrehungsdifferenzen zwischen VR und HR vergleichen - und müsste dann trotzdem noch wissen, ob sich "normabweichende" Drehzahldifferenzen aufgrund von Kurvenfahrten oder vermindertem Abrollumfang eines Rades ergeben. Da ist es schon einfacher, das Ganze über 2 Drucksensoren zu realisieren. Zuverlässiger, schneller und genauer sowieso.
Das Ganze hat nun auch nichts damit zu tun, dass ich auch weiterhin der Meinung bin, dass die Sensoren überteuert sind. Für mich käme der Sensor- bzw. Batterietausch auch grundsätzlich erst dann in Betracht, wenn sowieso der Reifen gewechselt werden muss. Es ist aber durchaus möglich, dass ich noch einmal Geld für neue Sensoren in die Hand nehme. Nämlich für die hier schon vorgestellten kleineren und leichteren Sensoren. Und bevor diese dann ausfallen, habe ich sicher wieder ein anderes Motorrad.
Langstreckler hat geschrieben:Ich hatte auch schon Reifenpannen mit meiner Honda auf der Landstraße in Marokko und bei Rom auf der Autobahn. Ob ich darauf durch die RDKS-Warnlampe wesentlich schneller als durch mein „Popometer“ aufmerksam geworden wäre, wage ich zu bezweifeln.
Ich behaupte von mir, auch ein sensibles Popometer zu haben. Glaube mir: das RDKS macht sich dennoch deutlich früher bemerkbar. Ist mal mindestens der Unterschied zwischen Reifendruckprüfung per Daumendruck oder mit Manometer.
Ich habe den "Praxistest" mit und ohne RDKS bereits hinter mir und den Zustand des Zweifelns, was besser ist oder ausreichend sein sollte, lange hinter mir.
Nicht alles, was neu ist, ist erstmal schlecht oder unnütz. Aber vieles, was neu ist, ist erstmal teuer. Man lernt die Vorzüge vieler Dinge auch oft erst dann kennen, wenn sie funktionieren müssen. Insofern haben RDKS und ABS durchaus etwas gemeinsam.