Langstreckler hat geschrieben:@ SingleR: Du spielst dich hier schlimmer auf wie jeder Oberlehrer, wenn du behauptest, ich hätte den Sinn des RDKS nicht verstanden.
Dann lies' doch bitte noch einmal Deinen eigenen Beitrag durch: dort beschränkst Du Dich im Prinzip auf die Aussage, dass das RDKS für Leute ist, die zu faul sind, regelmäßig zur Tankstelle zu fahren, um den Reifendruck zu kontrollieren. Diese Aussage - und dabei ist es egal, ob sie von einem Akademiker oder einem ungelernten Hilfsarbeiter kommt - ist per se falsch, und ich habe sie daher entsprechend kommentiert. Wenn Du das, warum auch immer, als "oberlehrerhaft" empfindest, ist das Deine Sache. Weitere Kommentare zum Oberlehrer bitte per PN, weil OT.
Langstreckler hat geschrieben:Warum akzeptierst du nicht einfach, dass man nach Abwägung aller Vor- und Nachteile zum Ergebnis kommen kann, dass ein Verzicht auf das RDKS auch eine individuell richtige Entscheidung sein kann.
Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass ich nicht akzeptiere, wenn oder dass jemand auf das RDKS verzichtet. Ich könnte auch die Gegenfrage stellen. Nämlich die, warum Du nicht akzeptierst, dass ein Nichtverzicht auf das RDKS die individuell richtige Entscheidung sein kann.
Das "Problem" an der Diskussion ist aber ein ganz anderes. Nämlich das, dass - abgesehen davon, das wir hier auch über unterschedliche RDKS-Techniken diskutieren - einige Diskutanden ein Urteil über das RDKS fällen, ohne auch nur einmal mindestens je eine Reifenpanne mit und ohne RDKS gehabt und dessen Funktion erlebt zu haben. Ich habe in meinem ebenfalls recht langen Motorradfahrerleben beide Fälle erlebt. Und wenn unser Admin @OSM62 für mich und andere nachvollziehbar davon berichtet, dass ihm das RDKS den berühmten Ar... gerettet hat, dann ist das umso mehr ein Argument pro RDKS und hat mit "Missionieren" schonmal gar nix zu tun.
HarrySpar hat geschrieben:SingleR hat geschrieben:Den allerwichtigsten Faktor hast Du vergessen.
Aber das ist der entscheidende. Nämlich der, dass schon bei Kurvenfahrt das VR und das HR unterschiedlich lange Wegstrecken zurücklegen. Je geringer der Radius, desto größer die Drehzahlunterschiede.
Das gleicht sich doch alles locker bereits bei EINEM Kilometer aus. Jeder Kilometer hat Kurven und Geraden.
Hmm, ich kenne Stecken, da geht es kilometerlang geradeaus. Und es gibt kilometerlange Strecken, wo sich Kurve an Kurve reiht. Am Ende fährt man auch mit dem Motorrad auf einer geraden Strecke nicht schnurgeradeaus. Im Extremfall gibt es Motorradfahrer, die auf der Geraden, warum auch immer, Schlangenlinien fahren. Auch derlei Sinn oder Unsinn muss sich am Ende in der Programmierung niederschlagen.
Ich will nicht grundsätzlich in Abrede stellen, dass man auch beim Motorrad nur anhand der ABS-Sensoren einen Druckluftverlust ermitteln könnte. Aber mit dem Schrader-RDKS geht das alles viel einfacher als mit der nach Deinen Angaben "kinderleichten" Zusatzprogrammierung. Klar, man benötigt zusätzliche Hardware. Aber wenn die nunmal verbaut ist, beschränken sich die Rechenaufgaben im Wesentlichen auf die Ermittlung des Luftdrucks über den Sensor, die diese Angaben alle soundsoviel Sekunden ans RDKS-Steuergerät sendet und vergleicht. Und diese Methode ist, wie man längst aus dem Pkw-Bau weiß, die bei Weitem genauere, schnellere und zuverlässigere Methode.
HarrySpar hat geschrieben:Wenn sich ohne Druckverlust die Raddrehzahlen angeblich derart stark unterscheiden können, dann müsste man ja auch für den Tacho BEIDE Raddrehzahlen erfassen und daraus einen gemittelten Wert ermitteln.
Bei meiner F800S wird aber nur die Hinterraddrehzahl verwendet. Und früher bei den mechanischen Tachos war es immer nur die Vorderradrehzahl. Und? Gehen die Tachos deshalb alle falsch?
Ja, kein Tacho zeigt die genaue gefahrene Geschwindigkeit an. Es ist bekanntermaßen gesetzlich geregelt, dass der Tacho in keinem Fall eine geringere als die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit anzeigen darf.
HarrySpar hat geschrieben:[Der grund, warum BMW die Drucksensoren und nicht die Raddrehzahlen verwendet, ist simpel der, dass man im Display explizit die Drücke in bar darstellen will. Weil man glaubt, dass die Kunden das so wollen. Und weil man glaubt, dass die Kunden diese Anzeigewerte TEMPERATURKORRIGIERT beim Reifenfüllen verwenden wollen.
Bitte eine Quellenangabe für diese Aussage. Auch deswegen, weil es Kfz-Hersteller gibt, die bzw. deren Kunden es als ausreichend empfinden, den Druckverlust über die Radrehzahl zu ermitteln. Wenn es beim RDKS unterschiedliche Philosophien beim Pkw gibt und beide Systeme angeboten werden, warum nicht auch beim Motorrad?
HarrySpar hat geschrieben:Und wenn nun einer daurnd nur auf einem Kreis (z.B. Kreisverkehr
) rumfährt, dreht sich das kurveninnere Rad langsamer. Dann kommt aber sicher auch keine Druckverlustmeldung. Nämlich weil die Drehzahlabnahme des kurveninneren Rades nur ein einziges Mal passiert und dann aber konstant so verbleibt.
Nein, weil es den hier schon so oft erwähnten Lenkwinkelsensor gibt.
Aber eigentlich können wir hier langsam zumachen. Kommt eh nix mehr bei rum...