Hallo zusammen,
ich bin in der vergangenen Saison 8Mm mit Sozius bzw. Sozia auf der R gefahren; es waren nach 28 Jahren die ersten mit besetzter Rückbank. Die R habe ich gekauft, gerade weil sie im Gegensatz zu meiner Speed Triple soziustauglich ist; und das haben meine Sozia (beste Ehefrau von allen, 50, 1,65m, 50kg) sowie mein Sozius (Sohn, 14, 1,80m, 65kg) auch bestätigt; dabei waren wir nie unter 300 km, manchmal bis zu 650 km am Tag unterwegs. Ich bin übrigens 1,80m groß und 83kg schwer und habe die hohe Sitzbank (nicht das Komfortmodell).
Technisch finde ich übrigens gerade mit zwei Mann auf der Maschine die kürzere Übersetzung durch einen Zahn weniger auf dem Ritzel sehr angenehm.
M.E. muss beim Mitfahrer neben dem Vertrauen zum Piloten erst einmal die innere Haltung stimmen: Ja, ich will Mopped fahren und akzeptiere, dass ich aktiver Teil dieses Gefährtes bin und nicht im Bus sitze. Der inneren Haltung folgt die äußere: Körperspannung ist das A und O; es hilft, wenn die Mitfahrer Sport machen (meine Frau macht Ballett, mein Sohn alles mögliche). Wie und wo man sich festhält, hängt von Vielem ab: Fahrstil, Kraft, Länge der Extremitäten etc. Ich persönlich schätze es, wenn der Beifahrer sich beim Beschleunigen an mir festhält, ja sich fast auf meinen Rücken legt, um die Fuhre vorne zu beschweren, und sich mit den Händen an der Tankattrappe beim Bremsen abstützt; alternativ kann dazu auch der Griff an der Gepäckbrücke dienen.
Damit der Sozius nicht die ganze Zeit verkrampft sitzt und sich gleichzeitig festhalten und abstützen muss, ist es notwendig, dass er vorausschauend mitfährt und Fahrsituationen antizipiert - das gelingt vielleicht nicht auf den ersten Kilometern, sollte aber bei begeisterten Hinterleuten nach 1Mm schon ordentlich klappen - das ist zumindest meine Erfahrung. Mein Sohn sagte mir auf unserer herbstlichen Vogesentour, dass er inzwischen jeden Schaltvorgang sicher vorhersagen könne ...
Apropos Fahrstil: Vorausschauend, rund, möglichst wenig Lastwechsel, hartes Bremsen - so möglich - vermeiden; beim Beschleunigen gehen die Meinungen auseinander: Während meine Frau den sanften Dreh am Gashahn schätzt, mag mein Sohn das harte Herausbeschleunigen gerade aus Linkskurven besonders gerne - das sei das Salz in der Suppe und in diesen Momenten säße er lieber auf der Speedy
Speziell an den Eröffner des Threads: Reden hilft; sprich mit Deinem Sozius mal all das durch, was Du hier an Input bekommst und sucht dann eine Lösung passend für Euch; am Anfang mal nur eine 200km-Tour mit vielen schönen Pausen planen, Abläufe ein wenig variieren bis es passt und dann klappt das schon - wenn die innere Haltung stimmt.
Viel Freude dabei, Gruß
Andreas, der am Freitag mit Sozius die F nach Bouillon treibt ...