Reiner52 hat geschrieben:Jeder hat eine ganz persönliche Preisvorstellung und die soll er auch auf das Preisschild schreiben.
... und braucht sich dann nicht zu wundern, wenn sich keiner meldet. Aber es soll ja Leute geben, die das Prinzip von Angebot und Nachfrage nicht verstanden haben.
Reiner52 hat geschrieben:Ich habe jetzt meine Speedy verkauft.
Da kamen Leute mit Preisvorstellungen, da gehen mir immer noch die Nackenhaare hoch.
Vielleicht lag es ja an Deiner Preisvorstellung...
Reiner52 hat geschrieben:Das Problem für den Laien ist, woran erkennt er den versierten Schrauber. ... Viel Werkzeug macht noch keinen Fachmann. Und da hofft eben der Laie beim Kauf, das er bei einem lückenlosen Serviceheft mehr auf der sicheren Seite steht.
Das Problem für den Laien ist aber auch: woran erkennt er am Servicestempel, dass die Maschine fachgerecht gewartet wurde? Papier (= Serviceheft) ist geduldig...
Wenn jemand über entsprechende Werkzeuge verfügt, dann sicher nicht deswegen, weil er von deren Verwendung keine Ahnung hat. Es ist das Gesamtbild, das entscheidet: eine eher verranzte Kiste mit allen Stempeln würde ich nicht kaufen, wenn daneben eine steht, die aussieht wie aus dem Ei gepellt und (!) ich dem Verkäufer abnehmen kann, dass er das Ding selbst ordnungsgemäß gewartet hat. Davon abgesehen: irgendwoher muss der Selbstschrauber ja auch seine Teile her haben, die bei der Wartung benötigt werden. Wenn er mir Belege zeigen kann, dass er sie gekauft hat, dann bin ich geneigt, ihm auch abzunehmen, dass er sie einbauen konnte. Erst recht, wenn seine Werkzeugausrüstung aus etwas mehr besteht als nur dem rudimentären Bordwerkzeug unter der Sitzbank.
Und genau so habe ich mein letztes Mopped verkauft! Trotz fehlender Servicestempel zu einem Kurs, der höher war als der Durchschnitt. Ich konnte es mir sogar erlauben, keinen Preisnachlass zu geben. Billigere Motorräder hätte der Käufer seinerzeit auch woanders bekommen können. Aber eben keines im überdurchschnittlichen Erhaltungszustand! Das wusste er, und er hatte es mir nach Vertragsunterzeichnung sogar noch einmal mit einem Grinsen im Gesicht bestätigt.
Wie schon erwähnt: das Gesamtbild ist entscheidend! Wie tritt der Verkäufer auf? Kann ich ihm seinen Sachverstand abnehmen? Wirkt er ehrlich und authentisch? Passt dazu (u.a.) eine entsprechende Werkstattausrüstung? Und passt schlussendlich der Zustand des Moppeds zu alldem?
Kajo hat geschrieben:Die jährlich wiederkehrende Wartung ist von BMW Motorrad vorgegeben. Dabei ist es völlig gleich, ob das Motorrad nur einige tausend Kilometer bewegt oder gar nur gestanden hat.
Tja, das ist nunmal die ABM der Hersteller für die Vertragswerkstätten.
Oder das nicht aussterben wollende "Druckmittel" des Händlers: "Machst Du nicht alle Inspektionen ordnungsgemäß beim Vertragshändler, wirst Du das mit einem ordentlichen Wertverlust bezahlen müssen!" Dabei wird oft vergessen, dass man bei Inspektionen in Eigenregie mehr spart als man beim Wiederverkauf - eventuell! - ggü. einem Mopped mit treudeutschem Stempelbuch einbüßt.
Die wenigsten Prüfpunkte sind zeitabhängig. Mir fällt da als wesentlichem Punkt nur die Bremsflüssigkeit ein. Und selbst diese soll lt. BMW-Wartungsplan nurmehr alle 2 Jahre gewechselt werden (und nicht wie bei meiner letzten BMW aus Mj 2002 jährlich). Auch ist ein Motoröl aus dem 21. Jhd. nach einem Jahr der "Wenigbenutzung" i.d.R. noch längst nicht fällig für den Wechsel. Für eine entsprechende Beurteilung müsste man wissen, ob das Öl auf nur wenigen Touren "durcherhitzt" wurde (dann wären auch keine Kondensate drin, die einen Wechsel erforderlich machen) oder ob es sich im Kurzstreckenbetrieb befand (und entsprechend "belastet" ist).
Aber es ist eben wie es ist - und wie levoni schon schrieb: wenn man weiß wie es geht, macht am es am besten selbst - weil man weiß, dass es nicht nur gemacht, sondern richtig gemacht wurde! That's it! Wer mag, stempelt sein Serviceheft auch noch selbst ab. So what?