Hinterradbremse festgefahren

[bikerbini]

Meine neue F800R ist nun gerade mal knapp 2Wochen alt, ca. 400km gefahrenen. Am Freitag die erste längere Ausfahrt am Stück mit ca. 250km Länge. Tour durch den Pfälzer Wald u. einem letzten Autobahnabschnitt. Also auch keine Gebirge oder Paßabfahrten. Nachdem ich von der AB abgefahren bin, war die Hinterradbremse dermaßen zu, daß das Motorrad kaum noch zu bewegen war. Bremsbacken verbacken, Scheibe angelaufen, ABS-Kabel angeschmolzen. Abholung durch den Motorradhändler. Kein Fehler gefunden. Aussage Werkstatt, ich soll die ganze Zeit auf der Hinterradbremse gestanden haben, vielleicht versehentlich - nur leicht - etc. Ausgerechnet ich, mit 1,56m u. Schuhgröße 37, wo ich schon nach der ersten Ausfahrt feststellte, daß die Hinterradbremse schwer zu erreichen ist!!! Nun soll ich womöglich auf dem Schaden sitzen bleiben. Fairerweise muß ich hier anfügen, BMW ist noch am Klären.

Kennt sich hier jemand mit der Gewährleistungsfrist aus?
Muß ich mir die Aussage, ich hätte auf der Bremse gestanden, gefallen lassen? Wer muß hier was beweisen?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, puncto Bremsproblemen oder Gewährleistungsansprüchen?
Was haltet Ihr von der Erreichbarkeit der Hinterradbremse und versehentlichem Bremsen?
Könnten nicht einfach auch die Bremsbacken zu eng eingestellt gewesen sein? Schlielßich wurde mein Motorrad zum Tieferlegen ja nochmal "zerlegt"(anderes Federbein).

Würde mich sehr über ein paar Antworten und Tipps wie ich mich hier verhalten soll freuen.

[Octane]

Hallo und willkommen im Forum

Könnten nicht einfach auch die Bremsbacken zu eng eingestellt gewesen sein?

Scheint mir eher unwahrscheinlich zu sein. Seltsam. Die Hinterbremse ist ganz normal zu erreichen wie bei jedem anderen Motorrad auch. Wie bremst du denn im Normalfall? Nur hinten und fast nichts vorne? Gleichmässig? Oft braucht man ja die Hinterradbremse fast gar nicht.

[Peter_H]

Hinten ist´s doch ne Schwimmsattelbremse, oder?
Wenn der Sattel auf den Führungsbolzen klemmt/verkantet - zu wenig/falsches Fett, warum auch immer - kann´s schon dauernd schleifen.

[Blaster]

Ich glaube der Händler hat recht.
Wenn man nicht mit den Fußballen auf den Rasten steht,
passiert das sehr sehr häufig.

Ich beobachte das immer wieder bei mir vorausfahrenden Motorrädern.
Da ist das Bremslicht ständig an.

Kannst Du wirklich zu 100% ausschließen, das Du nicht auf der Bremse gestanden hast?
Beobachte Dich und Deine Füße mal.....

Einen verkanteten schwimmend gelagerten Bremssattel?
Nie im Leben!


Grüße
Blaster

[naidhammel]

Also ich kann die Bremse ganz normal erreichen, wie bei den anderen Moppeds vorher auch.

Ich hatte auch noch nie Probleme.

Habe hier auch noch nichts dazu lesen können. Und auch nicht in anderen Fopren für die F800..

mfg

naidhammel

[Gegi]

Also ich sag mal so: wenn Du während der Fahrt mit der Ferse auf der Fußraste stehst, kanns schon sein, daß Du die HR-Bremse unbemerkt betätigst. Geh mal mit Dir ins Gericht
Du solltest immer die Zehenballen auf den Rasten haben und zum Bremsen den Fuß bewußt nach vorne schieben. Ich will Dir nichts unterstellen: aber wenn die Backen zu eng eingestellt gewesen wären, dann hätts alles schon bei Deiner 1. Ausfahrt verbrannt.

Zum Gewährleistungsverhalten von BMW kann ich nur Positives berichten. Ich hatte in den ersten 2 Jahren 2 Fälle (Elektrik im Ausland und aktuell Reifensensor), beides wurde/wird anstandslos gerichtet. Ich denke, die werden auch in Deinem Fall kulant sein.

Berichte mal wieder.

[Roadster1962]

Moin,
also bei meiner "S" zumindest finde ich, sitzt das Bremspedal grenzwertig weit unten. Ist auch mit Schuhgröße 44 nicht versehentlich zu betätigen. Dazu kommt noch, das eine Wirkung erst einsetzt wenn man es mindestens 2 cm runterdrückt.

Bremse allerdings zu 99,9999999 % nur vorne. Lediglich bergab in Serpentinen (und davon haben wir hier nunmal nicht so viele ) hab ich es schon zum stabilisieren eigesetzt und mir dabei jedesmal fast den Fuß gebrochen weil es so schlecht erreichbar ist.

Hab allerdings noch keine "R" dahingehend aus der Nähe betrachtet, vielleicht sitzt das Pedal da ja höher. Zum eigentlichen Thema, wenn das Hinterrad noch mal draußen war und irgend ein Grobmotoriker dabei ans Pedal gekommen ist kann es doch durchaus sein, das die Beläge zu eng standen. Sollte zwar beim Einbau auffallen aber auch die Mechanikerqualität schwankt ja heutzutage mitunter (zugegebenermaßen nicht nur bei BMW). Würde auf jeden Fall noch mal in Ruhe mit dem reden und probieren einen Kompromiß zu finden.

Gruß

Christian

[Octane]

Wenn der Sattel auf den Führungsbolzen klemmt/verkantet - zu wenig/falsches Fett, warum auch immer - kann´s schon dauernd schleifen.

Bei einem nagelneuen Motorrad? Das ist doch sehr unwahrscheinlich.

[Joe]

Bei meinem Astra waren die Bremssättel hinten verklemmt. Das war aber ein bekanntes Problem bei dem Baujahr. Da war die Scheibe einmal orange rot und mollig warm in einem Abstand von 1,5m.
Beim Mopped ist mir das in der Fahrschule passiert und ich seh das auch manchmal bei anderen Bikern. Hast du nix schleifen hören beim Fahren? Bei meinem Astra konnte ich es immer hören.
Gruß,
Joe

[bikerbini]

An alle zusammenen, ohne jetzt jeden Einzelnen separat anzusprechen, hier eine Zwischenantwort.

Erst einmal bin ich begeistert, daß es hier so viele Interessierte gibt. Jetzt zum Thema.

Ich fahre ganz "normal". Benötige die Hinterradbremse eher nicht. Vielleicht einmal zum Einbremsen in einer Kurve, wenn ich Geschwindgkeit, Länge oder Enge der Kurve unterschätzt habe. Klappte mit den bisherigen Mopeds problemlos. Hier muß ich mich der "S" anschließen. Ich finde das Bremspedal arg weit unten und man muß wirklich mal feste 2cm runterdrücken. Für mich als kleines zierliches Persönchen schon "Arbeit". Ansonsten wird die Hinterradbremse auch eher im Gebirge interessant. Bei meinen bisherigen Mopeds(letzens GSR 600), da war es einfach, mal kurz in der Kurve die Hinterradbremse leicht anzutippen. Kannste mit der BMW vergessen. Macht ja aber nix, wann braucht man sie schon wirklich?!

Beim Einfahren habe ich halt nur mal alles durchgestestet - daß halt alles paßt, auf Hände und Füße abgestimmt ist. Gewöhnlich verstelle ich sogar das Bremspedal zwecks Erreichbarkeit etwas. Geht aber bei der BMW gar nicht!

Übrigens ich brauche auch nicht "in mich zu gehen", ich bin 200%ig sicher NICHT drauf gestanden zu haben. Ich stehe für gewöhnlich auf dem Vorderfußballen. Kann auch mein Mann bestätigen, der hin und wieder auch hinterher fährt.

Es hätte auch nicht gleich bei der ersten Fahrt auffallen müssen. Bei kurzen Strecken mit viel Abkühlungszeiten zwischendurch, warum sollte man da ein Schleifen bemerken? Selbst jetzt nach dem großen Schaden, lies sie sich nach dem Abkühlen wieder schieben. Ok. jetzt natürlich nicht mehr sooo einfach. Aber das war die erste längere Fahrt am Stück, wo die Bremse vielleicht viel geschliffen hat und dann auch noch Autobahn!

Dazu paßt dann auch - nichts gehört. Auf der Autobahn - lautes Moped - Helm auf - wer will da was hören? Natürlich habe ich sofort etwas gehört , als ich die Abfahrt runter bin und langsamer wurde. Ich dachte noch, bin ich das der so schreit??? Da war's dann aber schon zu spät.

Eines vielleicht noch. Über den Verdacht des Freundlichen, war ich schon ziemlich entrüstet. Wenn ich aber lese, wie viele von Euch das Gleiche denken/vermuten, kann ich dem Freundlichen gar kein Vorwurf machen. Erst mal abwarten, wie das nun wirklich ausgeht.

Grüße an alle - Bikerbini

[Roadslug]

Wie Peter_H schon richtig schrub handelt es sich bei der Hinterradbremse um eine Schwimmsattelbremse, bei der man nichts einstellen braucht und es auch nicht kann. Wenn man davon ausgeht, dass die Fahrerin nicht dauernd gebremst hat bleibt als einzige nachvollziehbare technische Erklärung, dass der Schwimmsattel verkantet montiert war oder dass die axiale Führung des Bremssattels blockiert hat. Ersteres müsste aber sofort aufgefallen sein und nicht erst nach 400km und im zweiten Fall müsste man sehen, dass nur der linke der beiden Bremsbeläge angelegen hat (der gegenüber dem Bremskolben) und überhitzt wurde.
Nebenbei:
Servicebetriebe neigen grundsätzlich dazu erst mal dem Fahrer die Schuld zu geben. Das ist die naturbedingte Arroganz des Fachmannes gegenüber einem Laien. Als gelernter Automechaniker und späterer Entwicklungsingenieur kenne ich das aus eigener Erfahrung. Man muss es sich ja auch nicht gefallen lassen.

Roadslug

[Wobbel]

...Könnten nicht einfach auch die Bremsbacken zu eng eingestellt gewesen ...

Da kann nichts eingesellt werden

Das mit dem viel \ ständig auf der Bremse stehen kenne ich von mir von früher auch

[peepingtom]

Hallo,

ich habe gerade Deinen Fall gelesen.

Nur das eins vorab klar ist! Auf gar keinen Fall bezahlst Du hier etwas.

Kennt sich hier jemand mit der Gewährleistungsfrist aus?
Im ersten halben Jahr muss der Hersteller (Händler) beweisen, dass bei der Auslieferung Deiner Maschine der Fehler noch nicht Bestand (was er i.d.R. eh nicht kann). ->Du bist fein raus. Der Hersteller haftet.

Wenn Dein Motorrad neu ist, was ich glaube, greift die Garantie. ->Du bist fein raus.

Muss ich mir die Aussage, ich hätte auf der Bremse gestanden, gefallen lassen?

Nein, die wollen Dich wie es aussieht abzocken. Wenn denen etwas nicht passt sollen die die Maschine auf den Mond schiessen und Dir ne neue hinstellen...

Wer muß hier was beweisen?
siehe oben.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, puncto Bremsproblemen oder Gewährleistungsansprüchen?
Nein. Auch eine TOP-Marke ist nicht frei von Fehlern.

Was haltet Ihr von der Erreichbarkeit der Hinterradbremse und versehentlichem Bremsen?
Klar, wahrscheinlich spricht der Händler aus Erfahrung, da er beim beschleunigen anscheinend auch auf der Bremse steht
-> Dummes gelabber! Meiner Ansicht nach versuchen die Dich abzuzocken, sonst nichts!
Tipp: Die Sache über die Bühne bringen und den Händler wechseln, unbedingt.

Könnten nicht einfach auch die Bremsbacken zu eng eingestellt gewesen sein?
Da wird nichts eingestellt!

Hat der Händler die Maschine tiefergelegt?
Wie alt ist denn Deine Maschine?

Grüße

[bikerbini]

Der Haendler hat die Maschine tiefer gelegt, d.h. Anderes Federbein eingebaut. Die Maschine ist seit 2 Wochen zugelassen. Niegelnagelneu.
Gruss Sabine

Uebrigens danke fuer deine Ausfuehrungen.

[ronne]

Du hast beim Hersteller keine Gewährleistung, in Deinem Fall beim Verkäufer und den sprichst Du darauf an.
Wenn er Kohle haben will, dann schreibst Du "Bezahlt unter Vorbehalt" auf die Rechnung und mußt Dir dann am besten einen Anwalt nehmen. Das erste Anwaltschreiben wird er auch bezahlen müssen und auf einen Rechtsstreit wird er sich sicherlich nicht einlassen.
Es ist nur immer blöde, das man evtl. nen guten Händler gefunden hat und dann gleich mit solchen Mitteln rangehen muß. Zu so einem würde ich persönlich dann auch nicht mehr hingehen.

Gruß
ronne