Eike hat geschrieben:Dann erfreue mich bitte mit Deinem juristischen Fachwissen. Ich habe kein Problem mit Kritik und lerne immer gerne dazu. Danke.
Nein, nicht in diesem Forum, denn dafür ist es nicht da. Ich kann Dir aber
dieses hier empfehlen. Bitteschön!
Eike hat geschrieben:SingleR hat geschrieben:Und wer ohne Fehler ist, darf natürlich auch Polizisten mit Steinen bewerfen - selbst im übertragenen Sinn...
Nach der Theorie dürfte ja auch kein Polizist einen Verkehrsteilnehmer rauswinken, wenn er im Leben selbst schon mal zu schnell gefahren ist. Das halte ich für falsch.
In dieser Kausalkette und Konsequenz sicher richtig. Ich gebe aber zu Bedenken, dass es die berufliche Aufgabe des Polizisten ist, für Ordnung zu sorgen. Aber weil auch Polizisten wissen, dass man Fehler machen kann, wird oft genug vom Ermessensspielraum Gebrauch gemacht - und man belässt es bei einer Ermahnung, statt sofort den Ticketblock zu ziehen. Wenn ich mir Deine Antwort auf den letzten Beitrag von bimpf nochmal durchlese, dann lese ich zwischen den Zeilen eine durchaus nachvollziehbare Verbitterung über den DDR-Unrechtsstaat - die Dein Handeln im Unterbewusstsein offensichtlich mitunter heute immer noch beeinflusst.
Ich kann ja noch verstehen, wenn Stunden nach den Äußerungen von Herrn Schabowski die DDR-Bürger in den Westen strömten, um mal ein "richtiges" Bier oder im Cafe Kranzler einen echten Bohnenkaffee zu trinken. Aber ob man gleich Behörden im vorliegenden Fall der "Freiheitsberaubung" bezichtigen muss, weil man jetzt "endlich mal" (?) die Möglichkeit dazu hat? Wem selbst eine Minute Behinderung schon wie Freiheitsberaubung vorkäme, der müsste auch den Schleicher auf der linken Spur der Autobahn sofort zur Anzeige bringen - dann aber bitte wg. Nötigung.
Täte man das, würde man seine Arbeits- und Freizeit größtenteils vor Gericht oder mit dem Ausfüllen von Zeugenbefragungsbögen verbringen.
Eike hat geschrieben:Aber wenn der einzige Grund für das unverschämte Verhalten ist, ohne Streß zusammen an der Würschtelbude beim SC anzukommen, dann fahre ich eine 0-Toleranz-Politik. Wie jeder Polizist mit der Laserpistole 100m vor'm Ortausgangsschild auch. Was Du sicher OK findest, oder?
Ist es denn jetzt zu 100% klar, dass die bösen Buben nur 'ne Currywurst essen wollten? Du hättest deren Beweggründe schneller herausfinden können. Nämlich laut hupend und lichtsignalgebend hinder den Jungs herfahren. Ich wette, einer wäre aus der Kolonne ausgeschert und hätte Dich angehalten - um mit Dir alles persönlich zu besprechen...
Den "Ortsschild-Blitzer" betreffend, habe ich eine sehr dezidierte Meinung. Nämlich die, dass bis zum Ortsende-Schild (sofern nicht anders ausgewiesen) Tempo 50 gilt. Ich gebe zu, dass ich auch schonmal vorher Gas gebe, wenn eine Gefahr für andere ausgeschlossen ist. Wenn ich aber in einer solchen Situation zufällig mal von vorn geblitzt werde (und im Kontrollfahrzeug notiert jemand das Kennzeichen meines Moppeds), dann stehe ich zu meinem Vergehen und versuche auch nicht, mit einer prophylaktisch getragenen Sturmhaube die Identifizierung meinerselbst noch zu erschweren, nur um der Zahlung eines Verwarnungsgelds zu entgehen. Dass aber gerade die deutsche Polizei bei Geschwindigkeitsüberschreitungen toleranter ist als deren ausländische Kollegen, ist ein offenes Geheimnis. Fährst Du hierzulande mit Tempo 55 oder 56 an denen vorbei, passiert oft nichts. Machst Du das in den Niederlanden, zahlst Du mal eben 80 EUR!