Gante hat geschrieben:Nö. Tatsächlich sind an weniger als 60% aller Motorradunfälle PKWs beteiligt, aber von diesen Unfällen werden rund 70% von den PKW-Fahrern verursacht. Damit werden also rund 40% aller Unfälle von Motorradfahrern durch PKW-Fahrer verursacht. Knapp 50% aller Motorradunfälle werden hingegen von Motorradfahrern verursacht.
Wobei hier natürlich auch so Geschichten wie Ölspuren / -flecken auf der Fahrbahn, etc. mit drin sind.
Wie hier ein anderer User geschrieben hat ist das vor allem bei Nässe sehr tückisch. Fährt man dann über eine "unsichtbare" Ölspur und legt sich hin, ist der Motorradfahrer schuld an dem Unfall.
Gleiches gilt bei Kies, Split, Sand, etc. Ich hatte es letztens erst, dass ich auf einer passabel ausgebauten und mir bekannten Landstraße unterwegs war. Weil ich Zeit und Muße hatte im absoluten Bummeltempo unterwegs, also so ~70-80 bei erlaubten 100.
Mitten in einer Kurve dann plötzlich die Überraschung: Einmal quer über die komplette Fahrbahn ein ca. 30-40cm breiter Streifen Rollsplit. Ist alles gut gegangen, aber ich hab mich doch etwas erschrocken. Zumal nirgends irgendwelche Warnschilder zu sehen waren (bin die Strecke extra nochmal abgefahren).
Laut Unfallstatistik wäre ich an dem Unfall schuld gewesen. Nicht etwa die Straßenmeisterei, die Rollsplit auf die Fahrbahn schüttet, ohne Warnschilder aufzustellen.
Gern wird dann auch "überhöhte Geschwindigkeit" als Ursache eingetragen.
Dass da wirklich als Unfallursache "Sand auf der Fahrbahn" o.Ä. eingetragen wird habe ich bisher noch nie erlebt.
Ich will gar nicht sagen, dass wir alle unschuldige Opfer sind. Ganz im Gegenteil. Ich erwische mich selbst oft genug dabei, dass ich wirklich sehr flott unterwegs bin. Aber man muss auch wissen, dass sich diese Statistiken auf die Unfallberichte der Beamten stützen. Und diese Berichte werden häufig recht... fahrlässig ausgefüllt.
Und genau das ist dann die Grundlage für solche tollen ARD- oder ZDF-Reportagen.