Warum hohe API-Klasse?

Alles was nirgenswo rein passt.

Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon HarrySpar » 24.01.2015, 18:07

Bisher war ich immer der Meinung, dass bei den Motorrad-Nasskupplungen die API-Klasse nicht zu hoch sein darf, damit nicht zu viele Reibungsverminderer im Öl sind, die dazu führen können, dass die Nasskupplung durchrutscht.
Daher bei der F800 maximal API SH.

Warum schreiben sie dann aber bei der Honda Wave "API gleich oder höher als SG"??????
Die hat auch eine Nasskupplung.
Harry
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon dkf800s » 24.01.2015, 18:22

Jaso MA ist für die Kupplung entscheidend.
Hab API SM bei meinem Motor drin, ohne Probleme.
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon Karl Dall » 24.01.2015, 23:19

Aalsoo...
API-SE und SF war in den 80er Jahren DAS Spitzenöl...
Damit lief der 4-Zyl-GoldWing Motor mit 105PS und 100Nm Drehmo ohne Probleme.

Kawasaki gibt ab 2007 für die ER6/Versys eben diese Qualitäten vor, sollte SG oder besser (schmierfähiger/leichtläufiger) verwendet werden, dann ist auf die "JASO-MA" Prüfung zu achten!!!
fazit: API SE SF SG aus dem Baumarkt wäre ok--aber wenn SH und höher verwendet wird, muss man wg. der "Leichtlauf-Additive" mit rutschenden Ölbad-Kupplungen rechnen, es sei denn die Jaso-MA Prüfung ist erfüllt.
Gruss Karl Dall
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon 815-mike » 25.01.2015, 12:14

...soweit mir bekannt ist die API-Klassifizierung seit Ewigkeiten für den europäischen Fahrzeugbetrieb nicht maßgebend. Sie wird zwar nach wie vor angegeben (ähnlich wie PS statt KW), ist aber speziell für Deutschland (oder eben Länder, in denen von den Motoren tatsächlich legal "Leistung" gefordert werden darf) komplett "daneben".

Denn API deckt die Leistungsanforderungen der USA ab - ist ja auch oK, weil "American Petroleum Institute".
Und diese Leistungsanforderungen sind in den USA ziemlich popelig, da m.E. 70 Meilen/h dort wohl das Höchste der Gefühle sind.
Da reicht auch Olivenöl (kaltgepreßt).

(Harry der Sparsame kann also problemlos nach API-Normen auswählen... ThumbUP )

Tatsächlich für zB Deutschland maßgebend ist die ACEA-Klassifizierung (oder eben die speziellen Herstellernormen).

Die entsprechende JASO-Norm kann auch nicht garantieren, daß alle Naßkupplungen mit einem als "unbedenklich" eingestuften Öl klarkommen. Die JASO prüft übrigens nur das Übertragungsverhalten von Naßkupplungen.
Die JASO Norm prüft leider nicht das ölabhängige Trennverhalten einer Naßkupplung. DAS ist mittlerweile sehr wichtig, weil das Trennverhalten die Themen "Leerlauffindung", "Schaltgeräusche" und - auf viele heutige "Motorradfahrer" enorm verstörend wirkend - speziell das "Einlegegeräusch und Vorwärtsrucken beim Einlegen des 1.Gangs" maßgeblich beeinflußt.
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon HarrySpar » 25.01.2015, 12:53

Hmmm, also ich habe in die Honda Wave meines Vaters ein Öl mit API SL ohne jede JASO Klassifizierung gefüllt.
Die Kupplung rutscht nicht im geringsten.
Harry

PS: Habe mich mal beim Rewe bezüglich der Altölrücknahme erkundigt. Der Verkäufer sagte mir, dass sie kein Altöl zurücknehmen müssen. Kann doch nicht sein, oder? Meines Wissens nach sind alle, die Öl verkaufen, verpflichtet, das Altöl zurückzunehmen.
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon SingleR » 25.01.2015, 13:26

@ HarrySpar: naja, wenn ein Öl nicht nach einer bestimmten Norm getestet wurde, heißt das ja auch noch lange nicht, dass es die entsprechende Norm nicht erfüllen könnte. ;-)

Und: wer Öl verkauft, ist gesetzlich verpflichtet, dieselbe Menge Altöl zurückzunehmen. Verstehe nicht so ganz, warum die Rewe da Zicken macht...

@ 815-mike: in der Betriebsanleitung meiner alten Eintopf-F mit dem unkaputtbaren Rotax-Motor stand immer drin, dass das Öl die API-Spezifikation SG oder SH erfüllen sollte. So ganz ist also API auch nicht aus den Köpfen der europäischen / deutschen Farfhzeugbauer und Motorenhersteller. ;-) Auf der anderen Seite wird der Eintopf-Rotax u.a. auch als Antrieb für (kanadische) Snowmobile eingesetzt. Und dann passt das wieder mit API... :roll:
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon oilonice » 26.01.2015, 18:17

Grundsätzlich sagt die API Norm nichts über Reibungsminderung aus. Moderne Markenmotoröle verfügen jedoch meistens über Reibungsminderer. D.h. wenn man bei Rewe etc. kauft wohl eher nicht, wenn man z.B. ein Castrol Magnatec schon eher. Weil man nicht genau weiß, welches Öl nun Reibungsminderer enthält und welches nicht, hat man für die Motorradindustrie die Jaso Normen eingeführt. Damit geht man sicher, dass das Öl für Motorräder mit Nasskupplung geeignet ist.

Letzendlich kommt es aber auch noch drauf an, für welche Reibverhältnisse eine Kupplung konstruiert wurde. Die selbstverstärkende Kupplung der Wave funktioniert bestimmt noch mit dem reibungsärmsten Öl....
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon SingleR » 26.01.2015, 23:14

Sagt denn die JASO-Norm etwas über das Vorhandensein von "Reibungsadditiven" aus? Ich würde sagen: nein. Denn die Norm beschreibt doch nur die Eignung des Öls für Nasskupplungen. Das bekommt man heute entweder über die Additivierung hin, oder man greift zu Grundölen, die, so wie früher mangels vorhandener Technologie, nicht besonders reibungsmindernd ausgelegt sind (bzw. werden konnten). Bitte korrigieren, wenn ich falsch liege.
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon HarrySpar » 27.01.2015, 07:55

Bei meiner ZZR 600 Anfang der 90er Jahre hatte ich im Motoröl Slick 50 drin (Teflon Zusatz).
Das ist der totale Reibungsminderer.
Der Verbrauch sank um etwa 10% und auch die Motorbremse nahm deutlich ab.
Aberf selbst DA hatte ich Null Probleme wegen durchrutschender Kupplung.

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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon oilonice » 27.01.2015, 12:29

Die Jaso sagt nichts über das vorhanden sein von Reibungsminderern aus. Es sagt nur aus, dass es die Reibung bei definierten Bedinungen nicht unter einen bestimmten Wert liegt. Das ist ein wichtiger Parameter für die Auslegung von Kupplungen.

Grundsätzlich kommt es auch immer darauf an, wie ein Kupplung ausgelegt wurde. Umso höher die Reserve, desto mehr kann die Reibung bis zum Rutschen heruntergesetzt werden. Das kann man also nicht pauschal sagen.

@Harry: Eine Kupplung ruscht immer im Bereich Vollast und im Bereich des höchsten Drehmoments. Hast Du den Bereich schon mal genutzt?

Eine Verbrauchsreduzierung von 10% durch ,,Wundermittel" konnte bisher auf keinem Prüfstand nachgewiesen erden. in der Hochschule ist mal ein Praktikum gelaufen, wo Zusätze, wie Mathy, Slick 50 und noch so Zeugs aus dem Fernsehverkauf gestestet wurden. Die Änderung lag eigenlich immer innerhalb der Prüfstandstoleranz...d.h. fast nicht nachweisbar.
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon HarrySpar » 27.01.2015, 12:53

oilonice hat geschrieben:@Harry: Eine Kupplung ruscht immer im Bereich Vollast und im Bereich des höchsten Drehmoments. Hast Du den Bereich schon mal genutzt?

Damals mit der ZZR 600 sicher paar Mal. Kein Kupplungsrutschen.

oilonice hat geschrieben:Eine Verbrauchsreduzierung von 10% durch ,,Wundermittel" konnte bisher auf keinem Prüfstand nachgewiesen erden.

Ich habe damals bei der ZZR 600 jede Tankfüllung aufgeschrieben. Die ersten 10000km ohne Slick 50 waren es etwa 4,2L/100km. Die weiteren 15000km mit Slick 50 waren es dann 3,8L/100km. Und die plötzliche deutliche Reduzierung der Motorbremse nach Zugabe des Slick 50 hat ja auch eine Aussagekraft. Plötzlich musste ich immer bremsen, wo meine Mitfahrer nur das Gas zugemacht haben. Sonst wäre ich denen hinten drauf gefahren.

Außerdem lag damals (Anfang der 90er Jahre) ein original TÜV Prüfbericht in jeder Packung von Slick 50. "Verbrauchsreduzierung etwa 5%" und in der selben Größenordnung war die Leistungssteigerung.
Sehr aussagekräftig war auch der Ausrollversuch: Bei 100km/h nur das Gas weggenommen. Dann Ausrollen mit Abbremsen durch die Motorbremse. Und Weg gemessen, bis das Fahrzeug auf 20km/h abgebremst war.
Dieser Weg war nach Zugabe des Slick 50 deutlich länger.
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon luckyludl » 27.01.2015, 15:07

Hallo Harry,

ich glaube, da spielen aber auch andere Faktoren noch eine Rolle. Beispielsweise zeigt der Verbrauch bei nebligem oder feuchtem Wetter etc. auch nach oben, genauso wie Kurzstrecken oder wie man mit gutem Fahrstil genauso weniger oder mehr verbraucht. So kam ich auch mit meiner SUZI sogar bis auf 3,2 l/100 km, ein anderes Mal schluckte sie knapp 5.
Jedoch wenn Hersteller gewisse Normen aufstellen, also nicht nur empfehlen, glaube ich hat dies schon seinen guten Grund.
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon oilonice » 27.01.2015, 16:48

Wenn man das konkret bewerten will, muss man auf einen Prüfstand, wo genormte Bedingungen vorzufinden sind.

Man muss auch genau schauen, was der TÜV gebprüft und verglichen hat. Letzendlich bestätigt dir der TÜV nur das, was er für dich messen soll. Wenn du ihm zwei Motoren hinstellst und dem TÜV sagst mess beide bezgl Leistung und Verbrauch, dann mach der TÜV das und bestätigt dir die Ergebnisse...mehr nicht. Der TÜV fragt nicht, ob an dem einen Motor rumgefummelt oder optimiert wurde oder wodurch die Verbrauchsreduzierung kam.....ob durch Slick 50 oder nicht.

Mit dem Prüfen wird leider sehr viel Schindluder betrieben, weil sich Geld damit machen lässt. Letzendlich wird ja auch nicht gelogen, nur der Kunde versteht es falsch....und soll es ja auch falsch verstehen. Rechtlich sind die Prüfungen auf jeden Fall immer belastbar....

Z.B. Dekra geprüfter Gebrauchtwagen. Klingt gut....sagt aber nix zu dem Zustand aus...steht ja nur geprüft....nicht welches Ergebnis winkG
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon HarrySpar » 27.01.2015, 17:13

Der TÜV hat den Test aber mit zwei verschiedenen Autos gemacht. Glaube Fords.
Und zwar keine neuen sondern welche mit so 80000 oder 100000km drauf.
Und er hat die Tests mit den beiden Autos "vorher" und "nachher" gemacht. Also VOR Zugabe von Slick 50 und NACH Zugabe von Slick 50.
Der TÜV hat auch selber das Slick 50 eingefüllt. Da konnte also nichts manipuliert werden.
Und meine oben beschriebenen Selbsterfahrungen sprechen doch auch eine eindeutige Sprache.
Weniger Verbrauch und weniger Motorbremse. Eine solche Menge harter Fakten kann ich einfach nicht so unter den Tisch kehren.
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Re: Warum hohe API-Klasse?

Beitragvon oilonice » 27.01.2015, 17:53

Harry....was sind da harte Fakten. Du sagst 10%...Slick oder der TÜV sagt...etwa 5%. Wenn man den TÜV Bericht irgendwo bekommen kann, wäre das ganz nett, um alle Fakten zu bekommen....sonst ist es immer schwer anhand von ein paar Brocken zu sagen, wo der Knackpunkt liegt....bei Slick50 findet man mehr subjektive Beurteilungen von Kunden, als Fakten.

Wenn ich lese.... mein Ford 250.000 Meilen gelaufen...lief wie ein Sack Nüsse....aber dank Slick 50 ist er wie neu.... arbroller

Hmmm.....und wieso füllt kein Hersteller Slick 50 vom Werk aus ein? Kostet nicht viel und eine beachtliche Verbrauchseinsparung?! Vor allem billig. Um bei einem modernen PKW Motor 5% zu holen musst Du schon ganz gut in die Entwicklung investieren. Oder warum bietet kein renomierter Ölhersteller ein Öl mit Slick 50 Additivpaket an?

Fährst Du Deine F800 auch mit Slick 50...und Dein Auto?
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