luckyludl hat geschrieben:Meine Frage dazu, hat der Rotlichtsünder angehalten oder wurde er erkannt?
Ja, er hat angehalten - nachdem ich ihm signalisiert habe, dass er "am Unfall beteiligt" war. Sein Fz. hat die Haltlinie um ca. 2/3 der Fz-Länge überquert - er war also noch nicht vollständig im Gefahrenbereich der Kreuzung. Bei der Unfallaufnahme hatten wir uns alle - die Auffahrende, der Rotlichtfahrer und ich - darüber gewundert, dass der Rotlichtfahrer als "Zeuge" vernommen wurde - und die Auffahrende als 100%-Verursacherin galt (und außerdem noch ein Verwarngeld um die EUR 30 bezahlen durfte).
Der Rotlichtfahrer hatte zwar zugegeben, "sehr spät gebremst" zu haben, was meiner Aussage, bremsen zu müssen, entsprechend Gewicht verliehen hatte. Der Dame hinter mir wurde vorgeworfen, es eben an der gebührenden Aufmerksamkeit fehlen gelassen zu haben. Vielleicht hätte der Rotlichtfahrer eine Teilschuld bekommen, wenn ich hätte nachweisen können (Zeugen - oder Russe mit DashCam in der Nähe
), dass er in die Kreuzung reingefahren ist. Ich war aber allein im Auto, und die Dame hinter mir, ebenfalls allein, konnte aus Ihrer Position kaum erkennen, wo sich der Rotlichtfahrer befunden haben musste. Mir war das aber bzgl. des Verursachers sowieso egal. Entweder hätte ich die Kohle vom Rotlichtfahrer bekommen, oder von der Dame, die mir draufgefahren ist.
Mankalita hat geschrieben:Ich zumindest kenne solche Situationen zur genüge, fahre so gut wie immer hinter meinem Mann und... wenn eine Ampel kurz vor wir dran sind auf "Gelb" umschaltet, bin ich ja auch von der Entscheidung (die in Bruchteilen von Sekunden fällt) von meinem Mann abhängig: Fährt er noch drüber oder bremst er. Ich hab also beide "Pläne", beide Möglichkeiten im Kopf und das verkürzt enorm die Reaktionszeit. Hat man das aber nicht und wird von der Entscheidung des Vordermanns überrascht, weil man selbst den Plan "drüber fahren" im Kopf hat, also den in dem Moment "falschen Plan", kostet das in dem Moment gleich ein paar Meter, Meter die entscheidend sein können. Wobei eine falsche Entscheidung meinerseits dann auch nicht dramatisch wäre, da wir versetzt fahren könnte ich folglich auch noch drüber und halt auf der anderen Seite der Kreuzung auf ihn warten. Da ich aber meinen Mann in- und auswendig kenne, einschätzen kann, unzählige Kilometer hinter ihm fahre, bleiben mir solche "Überraschungsmomente" meist erspart...
Du beschreibst hier den "Idealfall". Also den, dass man sich in der Gruppe kennt. So geht das bei unseren Gruppenausfahrten auch i.d.R. ab: versetzt fahren, um im Zweifel "Überlebensraum" bei unverhofft auftretenden Situationen zu haben. Davon abgesehen, ist das mit dem Anhalten bei plötzlichem Gelb aber auch fast egal: ob von bspw. vier Leuten einer, zwei oder drei hinter der Ampel auf einen anderen warten müssen, macht in Bezug aufs Fortkommen keinen Unterschied: wenn der erste "legal" über die Kreuzung kommt, der Dritte aber in keinem Fall, dann kann der Zweite auch bremsen, statt bei "orange" drüberzurauschen - um hinter der Ampel sowie so warten zu müssen. Es bringt insofern eine ganze Menge, sich wenigstens beim Moppedfahren vom Alltagsstress und dem zwanghaften Gedanken, "dran bleiben" zu müssen, zu befreien.