Roadslug hat geschrieben:Straddle hat geschrieben:Unter der Annahme, dass alle Motorräder ihren Lenker gleich stark einschlagen können, …
Das bezweifle ich, dass das so ist. Straßen-Maschinen mit Stummellenker und Verkleidung haben mit Sicherheit einen kleineren maximalen Lenkwinkel als z. B. ein Roadster oder eine Enduro. Man will ja schließlich vermeiden, dass sich der Fahrer beim Wenden die Finger einquetscht.
Neville hat geschrieben:@Straddle,
recht vielen Dank für dein ausführliche Erklärung sowie die Film Link.
Es sind offensichtlich einige Faktoren dabei in wie groß der Wendkreis ist/wird.
u.a. wo man seht zu Begin der Wende (ausgangs Position am Straßenrand) und ob man echt volle Lenkereinschlag hat oder nicht, sowie auch die wende Geschwindigkeit.
Ich denke mal je schwerer ein Maschine ist, um so mehr zögert man innerlich ein U-Turn auf engste raum zu machen.
Ich war schon auf einige Sicherheit-Training, aber U-Turns wurde nur am Rande behandelt und irgendwie gleich wieder vergessen.
Andere Themen blieben lang hängen.
Klar ist das eine starke Vereinfachung.
Die F800 GS hat z.B. einen Lenkkopfwinkel von 64°, die MT07 von 66°. Das sorgt auch wiederum dafür, dass die MT07 mobiler ist, als die GS. Die KTM 690 (eine SuMo) hat ebenfalls 64°, dafür aber einen kürzeren Radstand. Eine Harley Low Rider hat einen Lenkkopfwinkel von 30°, d.h. es fährt sich im vergleich zu allen anderen Genannten wie eine dicke, träge Ente.
Der Nachlauf spielt auch eine Rolle, also wie viel das Motorrad dem Mittelpunkt vom Vorderrad "hinterherfährt".
Hier eine Erklärung anhand vom Fahrrad.
Die Größe vom Wendekreis liegt u.A. an:
- Geschwindigkeit in der Kurve
- Beschleunigung in der Kurve
- Lenkkopfwinkel
- Nachlauf
- Schräglage
- Einschlagswinkel
- Gewicht vom Motorrad
- ...
Allgemein kann man sagen, je größer, schwerer, schneller, schräger, größer der Lenkkopfwinkel, größer der Nachlauf, kleiner der Einschlagswinkel,... das Motorrad ist, umso größer ist der Wendekreis.
Früher bin ich eine CB650F gefahren, die was auch deutlich "mobiler" als die F800R. Dennoch kann man
mit einer F800R Gymkhana fahren. Der Franzose aus dem Video oben fährt übrigens inzwischen eine MT07, weil eins der mobilsten Motorräder im Moment auf dem Markt (und dazu noch relativ günstig).
Ich würde dazu raten mal das auszuprobieren, was der Franzose in dem Video macht. Oft gibt es z.B. beim Baumarkt oder irgendwo anders relativ große Parkplätze, welche Sonntags genutzt werden können. Dort kann man dann gut üben. Auch wenn man Knie schleifen pben will, kann man das auf so einem Parkplatz gut üben. Ab ca. 30 kmh kann man, vorausgesetzt die Kurve ist eng genug, auch locker Knie schleifen lassen. Z.B. zeigt
dieser Typ mit einer Kawa 250 auf einem Go-Kart-Track relativ gut, dass man auch nicht schnell sein muss um krasse Schräglagen zu fahren.
Ich denke auch, dass man ständig seine Technik verbessern sollte. Nicht um schneller fahren zu können, sondern um sicherer zu fahren. Hier ist vor 6 oder 8 Wochen ein Motorradfahrer gestorben, welcher mit deutlich schneller als 150 kmh auf der Landstraße in einen Chopperfahrer + Sozia gefahren ist. Der Chopper + Sozia sind ebenfalls schwer verletz worden. Der chopper meinte direkt hinter einer Bergkuppe einen U-Turn machen zu müssen und der Supersportler was deutlich zu schnell als dass er hätte reagieren können.
Wer rechtlich "schuld" ist, ist in meinen Augen egal. Im schlimmsten Fall bist du der Tote und da ist es vollkommen egal ob du Vorfahrt gehabt hast oder was auch immer.
Wir sind zwar weit vom Thema abgekommen aber ich halte es dennoch für wichtig konstant die Fahrtechnik zu verbessern und dazu gehört eben auch U-Turns zu üben, welbst wenn man eine Harley fährt
.