Zu viel Motoröl

Die Technik zur F800R - F 800 R.

Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon alpha_alpha » 10.07.2011, 10:08

Also ist doch interessant, welche Verwirrung das ordinäre Ölmessen auslösen kann, ich will mal versuchen, das richtige Ölmessen auf den Punkt zu kriegen:

Die Unklarheiten entstehen durch den Kippständer (= der Hauptständer), welcher öfters mit dem Seitenständer verwechselt wird. Aber dies kann man alles vergessen, wenn man sich bewusst wird, dass es nur um die Lage des Motorrades geht, die für die Messung eindeutig und reproduzierbar sein muss. Und diese Lage ist gegeben, wenn das Motorrad LOTRECHT steht!

Also, Motorrad auf den Hauptständer stellen oder nur draufsetzen, messen – fertig!

Ich hoffe die Unklarheiten sind damit beseitigt – AA!
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon Art Vandelay » 10.07.2011, 10:34

Manno, ich zitiere jetzt einfach die Bedienungsanleitung:


Betriebswarmes Motorrad senkrecht halten, dabei auf ebenen und festen Untergrund
achten.
mit KippständerSZ
Betriebswarmes Motorrad auf Kippständer stellen, dabei auf ebenen und festen Untergrund achten.



Wer jetzt noch Probleme mit dem sinnerfassenden Lesen hat, dem kann ich nur nochmals den Tipp mit weniger Drogen nehmen geben. Gibts ja nicht. :roll: :roll: :roll:

Und jede BMW Werkstatt die sagt, man müsse sie auf den Seitenstände wechseln, würde ich nicht mal mehr zum Birndl wechseln aufsuchen.
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon alpha_alpha » 10.07.2011, 11:11

Nur um Missverständnissen zu begegnen: Lotrecht ist immer zum Erdmittelpunkt und damit eindeutig; Senkrecht ist immer im Rechten Winkel zur Bezugsfläche (90°). Also wenn die Bezugsfläche um 20° geneigt ist (weil ein Teil des Hauptständers auf einem Steinchen steht), befindet sich auch das Motorrad 20° aus der Lotrechten obwohl es zur Bezugsfläche senkrecht steht!
Dies ist Faktum und hat überhaupt nichts mit Drogen zu tun.

Für mich ist das Thema jetzt erledigt - viel Spass beim Ölmessen.
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon Art Vandelay » 10.07.2011, 11:20

@alpha-alpha: Ja, ich wollte auch nur nochmals bestätigen. Meine "Kritik" bezieht sich auf irgendwelche Postings weiter vorne, die immer und immer wieder davon reden, dass man das Motorrad auf den Seitenständer stellen soll. Was nachweisich einfach Mumpitz ist.
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon Roadster1962 » 10.07.2011, 12:38

Moin,
Seitenständer sehe ich auch als Blödsinn an aber auch beim Hauptständer ist aus meiner Sicht nicht das gleiche Ergebnis zu erwarten als wenn man die Maschine nur in der Senkrechten hält.

Durch den Hauptständer steht sie ja nach vorne geneigt und entsprechend sammelt sich auch das Öl im vorderen Bereich. Der Meßstab ist aber hinten und dürfte somit weniger Öl zeigen als wenn sie mit beiden Rädern auf dem Boden steht.

Aus meiner Sicht hat BMW es da eindeutig versäumt Klarheit zu schaffen und leider ist auch vom :lol: wenig Hilfe zu erwarten, jeder erzählt da was anderes :twisted:

Gruß

Christian
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon oilonice » 10.07.2011, 12:51

BMW kann ja nicht ahnen, dass Leute nicht mal in der Lage sind nen Ölstand nach Anleitung zu prüfen. Was manche Leute hier für Probleme haben, sorgt echt für Gänsehaut. Außerdem: Das Moped hat Trockensumpfschmierung....ob da ein kleiner Schluck zu viel drin ist, ist doch total Latte....bei anderen Mopeds übrigens auch. Bis was passiert muss schon weit über 1 Liter mehr drin sein.
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon Art Vandelay » 10.07.2011, 14:02

Apropos - jetzt muss ich mal eine doofe Frage stellen. Ich hab hier zufälligerweise das Schema des Ölkreislaufs unserer Motoren gefunden:

http://imageshack.us/photo/my-images/38/snap00194.png/

Bislang kannte ich die Trockensumpfschmierung nur von der kleinen Einzylinder F650GS. Die hat oben in der Tankattrape einen eigenen Öltank. Und zwei Ölpumpen. So wie es auch in Wikipedia beschrieben ist.

Aber wie ist das bei uns? Ich seh nur eine Ölpumpe. (Hab mich aber auch nicht wirklich mit dem Motor beschäftigt.) Und ich seh auch keine separaten Öltank, wie es bei einer Trockensumpfschmierung üblich ist.

Worin unterscheidet sich also unter Motor von einem Nasssumpf?
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon Roadslug » 10.07.2011, 15:54

Die F800 hat eine Semi-Trockensumpfschmierung. Es gibt innerhalb der Ölwanne zwei Reservoires, die aber konstruktiv miteinander verbunden sind, eines ist der Schacht für die Ausgleichsschwinge und das andere liegt unterhalb, nämlich die eigentliche Ölwanne. Damit das funktioniert hat die F800 zwei Ölpumpen, die aus den unterschiedlichen Reservoires ansaugen aber gemeinsam von einer Welle angetrieben werden. Das Ganze hat den Sinn, dass das Kurbelgehäuse unten möglichst flach baut, zum behufe der Bodenfreiheit.

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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon oilonice » 10.07.2011, 17:23

Prinzipiell wäre das ohne Trockensumpf bei so einem Motor von der Bauhöhe kein Problem. Nur wenn man das Ausgleichspleuel nach unten arbeiten lässt ist das die einzige Möglichkeit einen Motor in der Konfigutration mit akzeptabler Bauhöhe zu bauen. Nur so als Info: Das Ausgleichspleuel darf nicht im Ölsumpf rumplatschen. Ich find die Konstruktion echt super und nebenbei gerade für die 800er GS, die auch mal mit laufenden Motor auf der Seite liegt, eine feine Sache.
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon Roadslug » 12.07.2011, 17:19

Die Trockensumpfschmierung macht bei einem Motorrad auch noch aus einem anderen Grund ziemlichen Sinn. Nämlich dann, wenn man man die Maschine ablegt und der Motor weiter läuft. Bei der Nasssumpfschmierung ist dabei der Motor in Kürze hin, weil die Ölpumpe in der Seitenlage kein Öl mehr erwischt. Leider funktioniert das auch bei der Semi-Trockensumpfschmierung der F800 offensichtlich nicht zuverlässig, siehe den nachstehenden Tread.
viewtopic.php?f=19&t=7508

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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon oilonice » 12.07.2011, 19:19

Ganz so schnell geht das mit dem Motor hin nun auch nicht: Der Motor in dem geschilderten Fall muss schon nen Stück bei 6000 gelaufen sein...ich schätze so bei 10-20Sek passiert noch nix.

Wir sind vor kurzen bei Testfahrten mit einem Rennwagen kurz ein Stück ins Gras gekommen und da ist durch eine Bodenwelle dort der unten liegende Ölkühler
abgerissen. Nach dem Ausritt wurde, da das nicht bemerkt wurde, vollgas gegeben bis die Ölkontrollleuchte im Cockpit aufblinkte. In der Datenaufzeichnung konnte man schön die Zeit zwischen Öldrucklampe an und Abschalten des Motors nachvollziehen. Es waren genau 7Sek, sprich ohne Öldruck vollgas.
Der Motor wurde danach zur Sicherheit zerlegt und er war absolut in Ordnung. Gott sei dank...

Man kann das ganze heute eigentlich beim Moped doch simpel mit nem Beschleunigungssensor erfassen. Ein Sturz oder Umfallen sorgt doch für viel größere Beschleunigungen als im realen Leben möglich wären. So ein Teil kostet auch nicht viel...

Wenn ich die aktuelle Motorrad lese, denke ich, dass BMW erstmal die Grundlagen auf die Reihe bekommen sollte, bevor man über Connected Ride, Dynamic damping control und so nen Firlefanz nachdenkt.
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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon naidhammel » 13.07.2011, 09:35

oilonice hat geschrieben:...
Wenn ich die aktuelle Motorrad lese, denke ich, dass BMW erstmal die Grundlagen auf die Reihe bekommen sollte, bevor man über Connected Ride, Dynamic damping control und so nen Firlefanz nachdenkt.


und was steht da in der Motorrad??? Habe sie zwar vorliegen, konnt bsiher aber nur druchblättern und überfliegen. Konnte nichts schlimmes spontan entdecken. :oops:

mfg

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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon Roadslug » 13.07.2011, 10:49

oilonice hat geschrieben:Wenn ich die aktuelle Motorrad lese, denke ich, dass BMW erstmal die Grundlagen auf die Reihe bekommen sollte, bevor man über Connected Ride, Dynamic damping control und so nen Firlefanz nachdenkt.
Also diese Bemerkung ist ja voll daneben. Meinst du nicht auch, dass es besser ist Techniken einzusetzen, die helfen einen Sturz oder Unfall zu vermeiden, als die eventuellen materiellen Folgen zu vermindern. In den meisten Fällen ist die Maschine eh hin, da spielt das auch keine Rolle mehr und noch viel weniger wenn der Fahrer schwer verletzt oder gar schlimmeres wurde.

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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon oilonice » 13.07.2011, 20:13

Im Prinzip geb ich Dir Recht: Maßnahmen, um Unfälle zu vermeiden sind immer anzustreben. Nur sehe ich das ganze momentan doch sehr als Science Fiction an, den Sturzsensor nicht, und er kann auch schnell evtl weitere Schäden verhindern...Brand oder Du Stürz so, dass Du irgendwie mit dem Antriebsstrang in Berührung kommst.
Und es stellt sich immer die Frage: Will man sich wirklich nur auf Connected Ride verlassen? Fakt ist, dass so ein System Aufmerksamkeit des Fahrers erfordert, die woanders flöten geht. Es stellt sich dann auch wieder die Frage...wer haftet?... wenn das System mal was nicht angezeigt hat? BMW mit Sicherheit nicht. Die schreiben wieder tausend Klauseln irgendwo in die Anleitung, um sich abzusichern. Wie die sich bei dem ABS Gau des Intergral ABS verhalten haben, weiß ja jeder....

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Re: Zu viel Motoröl

Beitragvon Roadslug » 13.07.2011, 23:32

Das Thema beginnt langsam aber sicher abzudriften, nur soviel noch dazu aus meiner Warte:
In jedem modernen Automobil sind heutzutage eine Zahl von Assistenten verbaut, es werden immer mehr und sie werden dankend angenommen. Die Motorradtechnik hängt der automobilen Technik ca. 10Jahre hinterher, das heißt, das was heute im Pkw-Bereich Standard ist wird es im Motorradbereich in 10Jahren auch sein. Und wir alle werden es nach einer gewissen Eingewöhnungsphase akzeptieren und uns freuen, dass wir es haben.
BMW ist hierbei in einer speziellen Situation, denn BMW ist im Grunde ein Hersteller für Premium-Pks. Die BMW-Motorrad-Entwickler profitieren davon ungeheuer, denn sie müssen die sündteueren Entwicklungen nicht nochmals machen und auf die paar tausend Mopeds umlegen, sondern die bereits längst vorhandenen und etablierten Systeme nur an die Mopeds anpassen. Daher gibt es bei BMW-Motorrädern auch schon mal Techniken, welche die anderen Hersteller eben (noch) nicht haben.
Aber andererseits will BMW auch an den knapp 100.000 Mopeds pro Jahr noch ein paar Euro verdienen (viel ist es eh nicht), daher gibt es eben bestimmte Entwicklungs-Philosophien was die Moped-Baureihen haben müssen und was nicht. Wenn man dieser Philosophie nicht folgen will gibt es ein weitgefächertes Angebot im BMW-Portfolio und natürlich auch von anderen Herstellern.

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