Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

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Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon nepomuk » 17.01.2016, 20:39

Hallo zusammen,

bin neu hier. Fahre seit einem Jahr eine F800S, die vom Vorbesitzer mit LSL Crash Pads ausgestattet wurde. Ich bin grundsätzlich ein Freund davon, bei vergangenen Bikes hat mir das bereits viel Geld gespart.

ABER: Bei der F800S sind die Crash Pads sehr nah unterhalb meines Knies. Im Falle eines Crashs habe ich die Befürchtung, mir daran mein Knie und/oder Schienbein zu killen…

Habt Ihr Erfahrungen oder Meinungen dazu?

Danke und beste Grüße!
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon Roadrunner72 » 18.01.2016, 08:41

Öhm, also mal ehrlich. Wenn du hier von einem Frontalcrash ausgehst, dürfte ein eventuell gebrochenes Schienbein das Kleinste aller Probleme sein...
Meiner Meinung nach wird da nichts passieren, denn du bist ja so nahe dran, das kein abrupter Schlag gegen das Schienbein passiert, sondern nur mit minimaler Beschleunigung dagegen prallst, d.h. außer einem blauen Fleck sollte da nichts passieren.
Wenn du ganz sicher gehen willst, lass deine Hose (sofern möglich) mit einem Schienbeinprotektor ausrüsten.

Ich würde aber auf keinen Fall auf das Crashpad verzichten.

Gruß, Roady
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon bimpf » 18.01.2016, 09:57

der vorbesitzer meiner damaligen f800s hatte auch crashpads montiert. bei einer staudurchfahrung hatte ihm dann einer vor der nase die fahrzeugtür aufgemacht und er ist mit einem pad hängen geblieben.
ihm ist nichts passiert und das motorrad augescheinlich nur langsam umgekippt, in der realität hat das pad aber den rahmen an der aufnahme eingerissen --> totalschaden

ich bin daher crashpads direkt am rahmen gegenüber immer etwas skeptisch eingestellt.
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon Kajo » 18.01.2016, 13:17

Es ist halt wie so oft im Leben, wenn man wüsste was passiert. Bei meinem Unfall im Oktober 2014 (der erste im Straßenverkehr) hätten Sturzpads nichts genutzt. Bei einem reinen Umfaller dagegen können sie schon die ein oder andere Macke verhindern und brauchbar sind sie sicherlich auf der Rundstrecke.

Mir persönlich gefallen die meisten Pads nicht besonders und von daher verzichte ich auf eine solche Ausstattung.

Gruß Kajo
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon Wachtendonker » 18.01.2016, 13:27

Ich halts da ähnlich wie Kajo. Zum einen kostet so eine Sturzpadvollausstattung auch einige Mark & zum anderen ist Moppedfahren für mich (selbst als BMW-Fahrer) immer noch eine Frage der Ästetik winkG mit Pads, vorallem Sturzbügel ahh siehts immer schwer nach Fahrschule aus...
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon SingleR » 18.01.2016, 13:32

... und wie so oft muss man sagen, dass so manche Pads an den falschen Stellen angebracht sind, so dass sie im Zweifel gar keinen Kontakt zum Boden haben. Es gibt hier - für die R - einen Thread, aus dem hervorgeht, dass z.B. die Pads, die für die Anbringung in Höhe des Kühlers vorgesehen sind, nix bringen, weil das Mopped auf Fußraste / Motordeckel und Lenker zum Erliegen kommt. Das ist zwar nicht stellvertetend für die S, aber wenn man mit einem langen Lineal etc. eine Verbindung zwischen Lenkerendgewicht und Fußraste / Motordeckel herstellt, sieht man ganz schnell, ob ein Pad schützen kann: liegt es diesseits der gedachten Linie (also zwischen der Linie und dem zu schützenden Bauteil), dann wird es nichts nützen. Liegt es außerhalb dieser Linie, kann man zumindest bei einem Umfaller von einer gewissen Schutzwirkung ausgehen.

Ich habe auch keine besonderen Schutzvorrichtungen dran - die oft auch nicht minder teuer sind als ein Ersatzteil beim Freundlichen, das ohne Pad kaputt gehen würde. Und für eine verschlimmbesserte Optik auch noch Geld ausgeben? Nein, Danke! ;-)
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon Ally » 18.01.2016, 20:08

Ich habe auch die LSL Sturzpads an meiner S (waren beim Kauf schon dran) und kann sie nur empfehlen.
Nach mittlerweile vier Umfallern :oops: bis auf einen verbogenen Schalthebel keinerlei weitere Schrammen oder sonstige Beschädigungen (drei Umfaller im Stand, einer bei geringer Geschwindigkeit)
Und noch ein Vorteil: Bei BAB Fahrten kann man wunderbar die Beine drüber legen und mal lang machen, sieht sch... aus ist aber sehr entspannend :mrgreen:
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon Kajo » 18.01.2016, 20:47

Ally hat geschrieben:...Nach mittlerweile vier Umfallern :oops: bis auf einen verbogenen Schalthebel keinerlei weitere Schrammen oder sonstige Beschädigungen (drei Umfaller im Stand, einer bei geringer Geschwindigkeit)...

Dafür sind sie schon geeignet.

Ally hat geschrieben:... Und noch ein Vorteil: Bei BAB Fahrten kann man wunderbar die Beine drüber legen und mal lang machen, sieht sch... aus ist aber sehr entspannend :mrgreen:

Dafür sind die Boxer von BMW noch besser geeignet, die Wärmen dann sogar die Waden in der kühlen Jahreszeit. Vermutlich hat sich der Frank deswegen die ninT zugelegt.

Gruß Kajo
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon Roadrunner72 » 19.01.2016, 07:48

SingleR hat geschrieben:Ich habe auch keine besonderen Schutzvorrichtungen dran - die oft auch nicht minder teuer sind als ein Ersatzteil beim Freundlichen, das ohne Pad kaputt gehen würde. Und für eine verschlimmbesserte Optik auch noch Geld ausgeben? Nein, Danke! ;-)

Bei einer unverkleideten Maschine magst du noch halbwegs Recht haben, aber spätestens bei einem Verkleidungsschaden haut das nicht mehr hin. Und zur verschlimmbesserten Optik möchte ich (was reine Pads betrifft) auch dementieren. Sowohl ich bei meiner K1300S als auch meine Frau bei ihrer F800GT haben GSG-Sturzpads dran. Die fallen weder großartig auf, noch zerstören sie die Optik.
Ich fahre kein Mopped mehr ohne, denn ein Umfaller kann immer mal vorkommen.
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon SingleR » 19.01.2016, 10:12

Ok, über Optik lässt sich vielfach streiten. Ich lege dennoch Wert auf die Feststellung, dass die Industrie diese Dinger z.T. verkauft, ohne sie (hinreichend) auf ihre Schutzfunktion getestet zu haben. Und da es außerdem massenweise Fälle gibt, wo ein Sturzpad den Schaden noch vergrößert hat, werde ich diese Teile eben nicht verbauen. Jeder so,wie er will: der eine wechselt "Sturzteile", der andere u.U. eben gleich sein ganzes Mopped - wg. Totalschadens aufgrund "ungünstiger" Krafteinwirkung durch Teile, die eigentlich Schlimmeres verhindern sollten... ;-)

Ich frage mich auch immer wieder, warum derartige Sturzpads nicht schon werkseitig vorgesehen (oder wengistens als Zusatzausstattung angeboten) werden, wenn sie denn so toll sein sollen. Am Argument, dass die Hersteller lieber gerne Original-Ersatzteile verkaufen wollen, kann's wohl nicht liegen, denn bei BMW gibt es z.B. ja auch massive Motorschutzbügel, die ihren Zweck erfüllen - und sogar an der richtigen Stelle montiert sind!
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon Roadrunner72 » 19.01.2016, 10:45

Wie willst du "hinreichend" testen? Jeden Winkel, jede Konstellation? Ist in meinen Augen praktisch nicht möglich. Und jeder Einzelfall, wo es größeren Schaden angerichtet hat, lässt sich durch einen Einzelfall mit positiver Schutzwirkung widerlegen.
Selbiges gilt im übrigen für Motorradhelme. Fälle, wo es den Kopf gekostet hat, weil der Helm irgendwo hängen geblieben ist, gibt es auch.
Aber das ist wirklich persönliche Ansichtssache und keine Basis für eine konstruktive Diskussion. Ich beziehe mich mal auf den 08/15-Fall des Umfallers, und nicht auf die Unfallsituation.
Das die Hersteller derartiges Sicherheitsequipment nur sporadisch anbieten dürfte an den Entwicklungskosten liegen, die in das ohnehin eng gestrickte Budget passen müssen. Und da streichen die Großkopferten ja ohnehin an allen Ecken und Enden. Vielleicht auch einfach ein Gentlemen agreement mit den Zubehörfirmen, um denen ein Stück vom Motorradkuchen zu überlassen. Denn warum z. B. viele Hersteller potthässliche Blinker anbauen, obwohl es bedeutend gefälligere Modelle gibt (die man ja auch als Hersteller einfach dazukaufen könnte), blieb mir bis heute ein Rätsel.
BMW bietet aktuell bei vielen Modellen ja schon LED-Blinker an. Aber wenn ich mir die originalen gelben Ei-förmigen Golfbälle bei meiner KS anschaue... das war die allererste Umbauaktion! ahh
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon SingleR » 19.01.2016, 11:59

Ein "hinreichender" Test wäre ja schonmal zu überprüfen, ob die angebauten Pads bei einem Umfaller überhaupt Kontakt zum Boden bekommen. Aber da hapert es ja schon, wenn ich auf den entsprechenden Thread, die R betreffend, verweise. Und genau der war seinerzeit für mich eine wichtige Entscheidungshilfe - der mir viel Geld gespart hat.

Ich bin ja auch nicht grundsätzlich gegen diese Dinger, schließe mich aber den Meinungen an, dass viele der angebotenen Teile im Zweifel mehr schaden als nützen - im Gegensatz zu einem Motoradhelm. Klar, bei einem einfachen Umfaller mag die Schutzwirkung dieser Pads ausreichend sein. Wer sich das mit dem Risiko eines höheren Schadens bei einem Sturz erkaufen möchte, möge das tun. Risikoabwägung und Kosten-Nutzen-Analyse bleiben jedem selbst überlassen.
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon Ally » 19.01.2016, 18:54

@ Kajo
Der Frank, das dünne Gerippe, braucht keine Wadenwärmer, da keine vorhanden :lol:
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon oilonice » 19.01.2016, 20:07

Die Pads können bei nem leichen Umfaller helfen. Ich hab jedoch schon viele Mopeds gesehen, die am Schleifer hängengeblieben sind und dadurch der Rahmen an der Padaufnahme gebrochen ist, sprich Rahmen mit Totalschaden.

Sturzbügel helfen und auch Pads an der Gabel und der Schwinge. Die am Rahmen verschraubten Crashpadteile sind in der Mehrzahl der Fälle kontraproduktiv, da sie mehr Schaden anrichten, als das sie nützen. Gerade Alurahmen können da echt wenig ab.
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Re: Crash Pads - Motorschutz, aber Gefahr für den Fahrer?

Beitragvon SingleR » 20.01.2016, 11:11

oilonice hat geschrieben:Sturzbügel helfen und auch Pads an der Gabel und der Schwinge. Die am Rahmen verschraubten Crashpadteile sind in der Mehrzahl der Fälle kontraproduktiv, da sie mehr Schaden anrichten, als das sie nützen. Gerade Alurahmen können da echt wenig ab.

clap

Natürlich: Sturzbügel helfen i.d.R. An eine Reiseenduro "gehören" die genau so dran wie Stollenreifen. ;-) An meinem Roadster habe ich drauf verzichtet. Bei den Pads an der Gabel stimme ich Dir in Bezug auf die R zu. Diese eher unauffälligen Teile habe ich auch dran. Da steht dann auch die Investition für die Pads (ca EUR 30) in einem "gesunden" Verhältnis zum Preis einer neuen Gabel für ein paar hundert EUR.

Hinten an der Schwinge sind die Pads an der R nutzlos (weil die R links auf dem Auspuff bzw. rechts auf der hinteren Fußraste zum Liegen kommt). Aber das mag bei anderen Moppeds auch wieder anders sein.
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