Hallo zusammen,
nachdem sich die Gemüter hier so erhitzt haben, muss ich mich doch wieder zu Wort melden.
Das, was sich momentan hier abspielt, ist doch genau das, was ich erreichen wollte. Einerseits wollte ich allen F 800 S/ST Bikerrinnen und Bikern vermitteln, dass unser Bike den beschriebenen Effekt hat –und nicht nur im Grenzbereich, dazu später mehr – und andererseits wollte ich erreichen, dass eine Diskussion über Fahrsicherheit und umsichtiges Biken zustande kommt.
Ganz besonders freue ich mich, dass hier wirklich sehr vernünftig argumentiert wird – die Schelte stecke ich dafür gerne ein!
Um das Ganze wieder zu relativieren, will ich mal meine „Testbedingungen“ beschreiben. Wir sind ja hier nicht in Berlin oder Frankfurt, sondern in einer ländlichen Gegend mit weitläufigen und gut einsehbaren Landstraßen. So ist es bei meiner Stecke auch. Die Kreuzung mit dem Stoppschild liegt ca. einen Kilometer hinter einem Ortsausgang und ist schon aus mehreren hundert Metern Entfernung gut zu sehen. Einmündungen und Seitenstrassen gibt es in diesem Bereich nicht. Und ich habe auch nicht gesagt, dass ich kamikazeartig, nur mit der Fußbremse bremsend, auf die Kreuzung zu rase. Selbst bei vernünftiger und ganz normaler Fahrweise tritt der beschriebene Effekt an dieser Stelle immer auf. Im Bereich des „Waschbrettbelages“ fahre ich mit max. 80 km/h. Unter den entsprechenden Bedingungen tritt der Effekt auch schon bei geringerer Geschwindigkeit auf. Soviel zu den Testbedingungen. Wir haben hier also den sogenannten Pogo-Effekt (Stempeln des Hinterrades), der durch das Regelverhalten des ABS und das Spiel im Antriebsstrang bei unserem Bike potenziert wird.
Ich war einige Jahre als Versuchleiter tätig, deshalb wird bei mir alles immer systematisch untersucht.
Was mich allerdings wundert ist, dass sich noch niemand zu dem Effekt selbst geäussert hat. Die Profitester haben das schon vor Monaten festgestellt und als Ursache das sehr direkte Regelverhalten des ABS identifiziert.
Ich kann mich hier der Empfehlung von Matze nur anschließen: Jede Bikerrinn und jeder Biker sollte die Grenzbereiche seine Bikes kennenlernen. Nur dann hat man in Situationen, die man nicht beeinflussen kann, die Möglichkeit richtig zu reagieren. Entweder auf geeigneten Strecken selbst erforschen oder noch besser, mit dem eigenen Bike an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen (wird auch jedes Jahr durch den ADAC veranstaltet).
Uns allen weiterhin gute und unfallfreie Fahrt.
Gruß
Peter