Fahre seit 1983 ununterbrochen BMW Boxer (83-87 R 80 G/S, 88-96 R 80 GS, 96-08 R 100 GS P/D und jetzt seit 08 R 850 R Bj 2004). Wollte jetzt mal was anderes und bin nun seit gestern im hohen Alter von 59 Besitzer einer sehr günstig erstandenen gebrauchten schwarzen F800ST Baujahr 2009 mit 31.000 km.
Meine ersten Eindrücke nach 400 km Heimfahrt im strömenden Regen vom Kauf in Leipzig nach Bayern:
Wunderbarer Motor, der den Hauptreiz des Motorrads ausmacht. Ordentlich Schmackes und kerniger Sound (da brauchts gar keinen Akrapovic). Viel agiler und spritziger als meine etwas behäbige R 850R; mehr Leistung wär mir schon zuviel. Aber vom Fahrverhalten her auch steifer als die 850er, die von selber in die Kurven fällt. Insbesondere bei langsamer Fahrt wirkt sie wesentlich störrischer als die 850er; bin sehr gespannt auf die erste Alpentour. Liegts wirklich am Lenkungsdämpfer und den momentan sehr niedrigen Temperaturen? Maues, krachendes Getriebe, das war bei der 850er um Welten besser. Guter Wetterschutz für den Oberkörper mit der hohen Puig-Scheibe. Schöne Infotainmentspielereien mit dem Bordcomputer, aber auf der Heimfahrt hat sich schon die RDC verabschiedet, jetzt nervt ein gelbes Warnlicht im Cockpit. Hab schon immer vermutet, daß diese elektronischen Spielereien, die man eigentlich nicht braucht, sehr störungsanfällig sind und dann hohe Kosten verursachen. Im Verbrauch sparsam, das mit den 4 l / 100 km glaub ich aber noch nicht. Den superpraktischen per Schlüssel absperrbaren Helmhalter der 850er vermisse ich jetzt schon schmerzlich; warum zum Teufel muß der Controller eigentlich an solchen praktischen Details, die vielleicht 10 EURO kosten, dann immer sparen??? Viel Plastik. Unsichtbarer Motor. Sehr schönes schlankes Erscheinungsbild, aber auch nicht mehr sofort typisch als BMW erkennbar: erster Kommentar meiner Frau: "die schaut ja aus wie eine Kawasaki".
Fazit nach einem Tag: es muß nicht immer Boxer sein und es muß auch nie wieder ein Neumotorrad sein. (Hoffe jetzt nur, die 850 er gut verkaufen zu können).