gabeldichtungen f 800st

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon Kowalski » 27.04.2014, 01:44

Auch bei dieser doch sicherheitsrelevanter Arbeit gilt, wer keine oder eine nur leise Ahnung von der Gabelzerlegung hat, lasse die Finger davon.

Dass dem so ist, lese ich aus dem Quatsch, der hier darüber verbreitet wird. Wie z.B. Microverkapselte Schrauben, da gibts keine. Altes Oel wiederverwenden, untere Schrauben zum Oel ablassen ausdrehen, brauchts nicht, es gibt offiziell keine Ölablassschrauben. Die unteren Schrauben halten simpel einfach Gleit-und Standrohr zusammen und können nur gelöst und wieder festgezogen werden, wenn die Gabel stark zusammengedrückt wird, mit Federn noch drin, versteht sich wohl von selbst.

Zum nur Oel wechseln obere Stopfen raus, der Stopfen lässt sich sehr leicht runterdrücken, zum den Sicherungsring auszuhebeln, wenn die Gabel völlig entlastet ist. Ist der O-Ring des Stopfens etwas festgeklebt, Silikon reinsprühen und mit dem Hammer und z.B. einer grossen Steckschlüsselverlängerung eins draufhauen. Dann Federn raus, Klemmschrauben lösen und Holme aus den Gabelbrücken rausziehen und ausgiessen. Dann eine Zeit umgekehrt stehen lassen, damit das Oel ganz ausfliesst. Nachher mit etwas neuem Oel den Schlamm ausspülen. Das ist alles.

Will oder muss man die Gabeldichtringe wechseln, was man auch bei noch dichten Ringen tun soll, wenn man die Standrohre rauszieht, müssen die unteren Schrauben raus und nachher mit neuen Dichtringen und dem richtigen Drehmoment wie alle anderen Schrauben auch, wieder montiert werden. Wer eine Rep-Anleitung hat, kann diese da entnehmen.

Ich befülle immer nach Luftkammer-Methode. So hat man in beiden Rohren die exakt gleiche Menge. Man misst von der Oberkante Standrohr auf den Oelpegel runter, die Luftkammer bei allen drei Modellen beträgt 120 mm mit originalen Federn, mit Wilbers-Federn lt. Empfehlung von Wilbers 140mm.

Da das Gabelöl in meiner ST in den sechs Jahren wahrscheinlich nie gewechselt wurde, habe ich die Gabel zerlegt, die Führungsbuchsen waren bei der geringen Laufleistung noch ok. Sauber ausgewaschen, dann mit neuen Dichtringen und Wilbers-Federn wieder montiert. Das alles gemäss Anleitung problemlos und schnell.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon Lichtmann » 27.04.2014, 07:50

Kowalski hat geschrieben:Auch bei dieser doch sicherheitsrelevanter Arbeit gilt, wer keine oder eine nur leise Ahnung von der Gabelzerlegung hat, lasse die Finger davon.

Dass dem so ist, lese ich aus dem Quatsch, der hier darüber verbreitet wird. Wie z.B. Microverkapselte Schrauben, da gibts keine. Altes Oel wiederverwenden, untere Schrauben zum Oel ablassen ausdrehen, brauchts nicht, es gibt offiziell keine Ölablassschrauben.

Also doch die Schrauben raus, schließlich will er ja die Lippendichtringe tauschen, leider dreht sich das innere Rohr mit, was helfen könnte: Gabel unter Druck setzen, das die Federn das innere Rohr( Stoßdämpfer) am mit drehen hindern

In diesem Sinne
Lichtmann



Die unteren Schrauben halten simpel einfach Gleit-und Standrohr zusammen und können nur gelöst und wieder festgezogen werden, wenn die Gabel stark zusammengedrückt wird, mit Federn noch drin, versteht sich wohl von selbst.

Zum nur Oel wechseln obere Stopfen raus, der Stopfen lässt sich sehr leicht runterdrücken, zum den Sicherungsring auszuhebeln, wenn die Gabel völlig entlastet ist. Ist der O-Ring des Stopfens etwas festgeklebt, Silikon reinsprühen und mit dem Hammer und z.B. einer grossen Steckschlüsselverlängerung eins draufhauen. Dann Federn raus, Klemmschrauben lösen und Holme aus den Gabelbrücken rausziehen und ausgiessen. Dann eine Zeit umgekehrt stehen lassen, damit das Oel ganz ausfliesst. Nachher mit etwas neuem Oel den Schlamm ausspülen. Das ist alles.

Will oder muss man die Gabeldichtringe wechseln, was man auch bei noch dichten Ringen tun soll, wenn man die Standrohre rauszieht, müssen die unteren Schrauben raus und nachher mit neuen Dichtringen und dem richtigen Drehmoment wie alle anderen Schrauben auch, wieder montiert werden. Wer eine Rep-Anleitung hat, kann diese da entnehmen.

Ich befülle immer nach Luftkammer-Methode. So hat man in beiden Rohren die exakt gleiche Menge. Man misst von der Oberkante Standrohr auf den Oelpegel runter, die Luftkammer bei allen drei Modellen beträgt 120 mm mit originalen Federn, mit Wilbers-Federn lt. Empfehlung von Wilbers 140mm.

Da das Gabelöl in meiner ST in den sechs Jahren wahrscheinlich nie gewechselt wurde, habe ich die Gabel zerlegt, die Führungsbuchsen waren bei der geringen Laufleistung noch ok. Sauber ausgewaschen, dann mit neuen Dichtringen und Wilbers-Federn wieder montiert. Das alles gemäss Anleitung problemlos und schnell.
Schub vorbei
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon HarrySpar » 27.04.2014, 09:37

Kowalski hat geschrieben:... lese ich aus dem Quatsch, der hier darüber verbreitet wird. Wie z.B. Microverkapselte Schrauben, da gibts keine. ...

Also daß die Bremssättel diese Mikrokapselschrauben haben, hab ich doch eindeutig mal irgendwo gelesen.
Und wenn ich die Gabel ausbauen will, muß ich doch erst mal das Vorderrad und somit auch die Bremssättel wegbauen.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon kazee » 27.04.2014, 10:05

Kowalski hat geschrieben:Auch bei dieser doch sicherheitsrelevanter Arbeit gilt, wer keine oder eine nur leise Ahnung von der Gabelzerlegung hat, lasse die Finger davon.

Meinst du mich damit? Weil ich Probleme habe, den Sicherungsdraht rauszukriegen? Wenn ich demnächst schreibe, dass ich Probleme habe, eine Schraube aus der Wand zu bekommen, dann soll ich wahrscheinlich auch die Finger vom Schraubenzieher lassen...

Aber danke auf jeden Fall für die Beschreibung. Schau dir doch mal bitte das Bild an und sage mir, ob das bei dir auch so aussah. Wenn ja, dann erklär mir bitte auch noch, wie du den Draht da vorbei bekommen hast.

Selbst wenn ich mich komplett auf das Rohr stütze, bekomme ich anscheinend nicht genug Druck her, um das innere Rohr am mitdrehen zu hindern. Aber das Problem werde ich dann lösen, wenn ich oben erstmal offen habe. Von oben rein und Rohr arretieren...

Danke an alle, die versuchen, zu helfen!!
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon HarrySpar » 27.04.2014, 10:56

kazee hat geschrieben:Danke an alle, die versuchen, zu helfen!!

Bei mir brauchst' dich nicht zu bedanken. Ich schreibe hier ja völlig eigennützig, weil ich das bei meiner auch bald durchführen werde müssen.
Harry :)

PS: Wenn ich Kowalski richtig verstehe, darfst Du das Tauchrohr nicht hineindrücken während des Niederdrückens dieses Stopfens. Sondern Du mußt praktisch das Tauchrohr für sich allein z.B. in einen Schraubstock klemmen. Somit ist die "Gabel" unbelastet und der Stopfen müßte leicht runter zu drücken sein.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon Kowalski » 27.04.2014, 14:07

HarrySpar hat geschrieben:
Kowalski hat geschrieben:... lese ich aus dem Quatsch, der hier darüber verbreitet wird. Wie z.B. Microverkapselte Schrauben, da gibts keine. ...

Also daß die Bremssättel diese Mikrokapselschrauben haben, hab ich doch eindeutig mal irgendwo gelesen.
Und wenn ich die Gabel ausbauen will, muß ich doch erst mal das Vorderrad und somit auch die Bremssättel wegbauen.
Harry


Nein, Harry, lt. BMW Rep.-Anleitung nicht und eine Zerlegung der Sättel ist nicht vorgesehen, da könnte es verkapselte Schraueb geben.

Richtig, Rad und Sättel müssen zum Ausbau der Holme natürlich ausgebaut werden. Bremssattelschrauben beim einbau einfach mit 33 Nm festziehen.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon HarrySpar » 27.04.2014, 14:17

Scheint zu stimmen, daß die Bremssattelbefestigungsschrauben keine mikroverkapselten sind.
Aber ich hab da grad nochmal von der DVD das Thema "Gabel zerlegen" geöffnet.
Da steht drin, daß man das Tauchrohr im Schraubstock einspannen soll, diese unterste Schraube öffnen und das Öl rauslaufen lassen soll!?!

Noch was:
Lese ich das in der DVD richtig?
Beim Messen dieser 120mm Füllstand muß das Gleitrohr komplett ins Standrohr eingedrückt werden!?!
Das heißt ich brauche einen sehr starken Helfer (z.B. einen Gewichtheber), der mit voller Kraft während des Messens das Gleitrohr volle Pulle bis Anschlag reindrückt!?!

Harry
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon Kowalski » 27.04.2014, 14:32

kazee hat geschrieben:
Kowalski hat geschrieben:Auch bei dieser doch sicherheitsrelevanter Arbeit gilt, wer keine oder eine nur leise Ahnung von der Gabelzerlegung hat, lasse die Finger davon.

Meinst du mich damit? Weil ich Probleme habe, den Sicherungsdraht rauszukriegen? Wenn ich demnächst schreibe, dass ich Probleme habe, eine Schraube aus der Wand zu bekommen, dann soll ich wahrscheinlich auch die Finger vom Schraubenzieher lassen...


Nein, so wars nicht gemeint. Aber da die Gabel ein sicherheitsrelevantes Teil darstellt, muss man schon wissen, was man tut.

Ich hatte zugegeben den Vorteil, dass an meiner ST sich noch alles sozusagen im Neuzustand befand. Habe aber auch schon Gabeln meiner K's zerlegt, die ähnlich aufgebaut sind und Laufleistungen von 40'000 und mehr drauf hatten. Da kam es auch vor, dass der Stopfen durch von oben eindringendes Wasser, Schmutz, etwas festgegammelt war und sich erst nach einigen Malen Einsprühen mit WD40 oder Silikonspray genügend eindrücken liess, damit ich den Sicherungsdraht aushebeln konnte. Das geht am Besten, wenn man an einem der Drahtenden mit kleinem Schraubendreher ansetzt und dann dem Draht in der Nut entlang fährt.

Wichtig nach dem Ausbau der Federn, alles gut reinigen, eventuellen Rost entfernen, neuer O-Ring mit Gabeloel benetzen und dann geht der Stopfen fast von alleine rein.

Noch etwas zu den unteren Schrauben. Diese lassen sich gut mit einem Schlagschrauber lösen, dann dreht der Dämpfer im Standrohr nicht mit. Es gibt die kleinen Schlagschrauber, wo man mit dem Hammer eins draufhaut oder wie ich es gemacht habe, mit dem Lufthammer. Das Ausdrehen dieser Schrauben ist jedoch nur erforderlich, wenn man die Führungsbuchsen am Standrohr und Gleitrohr ersetzen muss, also nach höherer Laufleistung.

Aber wie gesagt, man kann auch die Dichtringe bei eingebauten Standrohren ausbauen, 2 Löcher gegenseitig reinstechen, Spaxschraube rein und mit Zange ausziehen. Darauf achten, dass das Standrohr nicht zerkratzt wird, daher abkleben. Die neuen Dichtringe gut einölen und über das Standrohr schieben und mit altem Dichtring oder grosser Stecknuss, Hülse etc. vorsichtig und gleichmässig eintreiben.

Ich mach's immer so, zu meinem Moped will ich eine Rep.-Anleitung und weiss dann, wie die Arbeiten auszuführen sind, welche Schrauben gesichert werden müssen, mit welchen Drehmomenten sie festzuziehen sind, was und wieviel Oel oder sonst was reinkommt. Ich mach nicht mehr viel selber, aber alle zwei Jahre den Gabeloel-Wechsel schon noch.

Daher meine Empfehlung an alle Selbstschrauber, besorgt Euch eine Rep.-Anleitung und dann erübrigen sich viele Fragen und Probleme und es müssen hier keine entsprechenden Threads eröffnet werden. Ich jedenfalls habe es immer ohne Foren hinbekommen.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon kazee » 27.04.2014, 19:31

Kowalski hat geschrieben:Das geht am Besten, wenn man an einem der Drahtenden mit kleinem Schraubendreher ansetzt und dann dem Draht in der Nut entlang fährt.

Danke, das wollte ich hören. Nur mit dem Schraubendreher ging es aber nicht. Habe mir einen Schaschlikspieß aus Metall zurechtgebogen, damit den Draht ein Stück rausbekommen, sodass ich schließlich den Schraubendreher ansetzen und den Draht raushebeln konnte.


Kowalski hat geschrieben:Noch etwas zu den unteren Schrauben. Diese lassen sich gut mit einem Schlagschrauber lösen, dann dreht der Dämpfer im Standrohr nicht mit. Es gibt die kleinen Schlagschrauber, wo man mit dem Hammer eins draufhaut oder wie ich es gemacht habe, mit dem Lufthammer. Das Ausdrehen dieser Schrauben ist jedoch nur erforderlich, wenn man die Führungsbuchsen am Standrohr und Gleitrohr ersetzen muss, also nach höherer Laufleistung.

Aber wie gesagt, man kann auch die Dichtringe bei eingebauten Standrohren ausbauen, 2 Löcher gegenseitig reinstechen, Spaxschraube rein und mit Zange ausziehen. Darauf achten, dass das Standrohr nicht zerkratzt wird, daher abkleben. Die neuen Dichtringe gut einölen und über das Standrohr schieben und mit altem Dichtring oder grosser Stecknuss, Hülse etc. vorsichtig und gleichmässig eintreiben.

Da Öl ausläuft und ich nicht genau sagen kann, was alles in Mitleidenschaft gezogen wurde, würde ich es gerne komplett zerlegen und nicht nur die Dichtung tauschen. Schlagschrauber habe ich allerdings nicht... Ich werde daher versuchen, es von innen zu arretieren, mit einem Stück Holz o.ä. Oder gibt's hier eine andere (bessere) Möglichkeit?


Kowalski hat geschrieben:Ich mach's immer so, zu meinem Moped will ich eine Rep.-Anleitung und weiss dann, wie die Arbeiten auszuführen sind, welche Schrauben gesichert werden müssen, mit welchen Drehmomenten sie festzuziehen sind, was und wieviel Oel oder sonst was reinkommt. Ich mach nicht mehr viel selber, aber alle zwei Jahre den Gabeloel-Wechsel schon noch.

Daher meine Empfehlung an alle Selbstschrauber, besorgt Euch eine Rep.-Anleitung und dann erübrigen sich viele Fragen und Probleme und es müssen hier keine entsprechenden Threads eröffnet werden. Ich jedenfalls habe es immer ohne Foren hinbekommen.

Ich hab das ganze als Buch. Ohne mach ich auch nichts. Falls aber trotzdem Probleme auftauchen, darf man doch wohl fragen. Wenn ich eine Schraube nicht aus der Wand bekomme, weil ich den Kopf rundgedreht habe oder sonstwas, dann konsultiere ich auch das Internet, ob jemand einen Tip für mich hat... Man kann sich doch austauschen, um sich gegenseitig die Arbeit zu erleichtern...
Zuletzt geändert von kazee am 28.04.2014, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon HarrySpar » 27.04.2014, 20:56

kazee hat geschrieben:... Man kann sich doch austauschen, um sich gegenseitig die Arbeit zu erleichtern...

Ich wüßte nichts anderes, wozu ein Forum in erster Linie da ist.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon Kowalski » 28.04.2014, 00:24

HarrySpar hat geschrieben:Scheint zu stimmen, daß die Bremssattelbefestigungsschrauben keine mikroverkapselten sind.
Aber ich hab da grad nochmal von der DVD das Thema "Gabel zerlegen" geöffnet.
Da steht drin, daß man das Tauchrohr im Schraubstock einspannen soll, diese unterste Schraube öffnen und das Öl rauslaufen lassen soll!?!

Noch was:
Lese ich das in der DVD richtig?
Beim Messen dieser 120mm Füllstand muß das Gleitrohr komplett ins Standrohr eingedrückt werden!?!
Das heißt ich brauche einen sehr starken Helfer (z.B. einen Gewichtheber), der mit voller Kraft während des Messens das Gleitrohr volle Pulle bis Anschlag reindrückt!?!

Harry


Nun ja, zum nur Oel wechseln schraube ich die unteren Schrauben nicht raus sondern mache es, wie beschrieben.

Zum Messen der Luftkammer sind die Federn ausgebaut, geht ja nicht anders, weil man vom oberen Rand des Standrohrs innen auf den Oelpegel runter misst. Also Holme mit etwa 500 ml pro Holm vorfüllen und am Besten in die Gabelbrücken einbauen, damit diese schon vorgefüllt nicht umkippen. Dann Radachse durchstecken und mit Wagenheber bis Anschlag anheben. Dann die Luftkammer messen, bei Verwendung originaler Federn auf 520 ml pro Holm ergänzen.

Die 120 mm sind wohlverstanden die Distanz Oelpegel - obere Kante Standrohr, ist der Stopfen drin, ergibt dies das Luftpolster.

Stimmen beide Oelstände, Wagenheber absenken, Federn rein plus Distanzbuchsen, Stopfen mit neuem O-Ring versehen einölen, runterdrücken, ev. neuen Sicherungsdraht verwenden, Abdeckkappen drauf, bei der ST müssen die Standrohre 245 mm an oberer Gabelbrücke drüber stehen. Dann Rad und Bremssattel einbauen und alles mit den vorgeschriebenen Drehmomenten festziehen.

Nochmal nachgeschaut, Microverkapselte Schrauben sind nur für die Befestigung des Lenkungsdämpfers vorgesehen. Da ich die Gabelbrücken zwecks Schmierung der Lenkkopflager ausgebaut habe, musste ich den Lenkungsdämpfer an der unteren Gabelbrücke abnehmen, habe die Befestigungsschraube sauber gereinigt, dann mit Loctite 243 wieder verwendet.
Zuletzt geändert von Kowalski am 28.04.2014, 01:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon Kowalski » 28.04.2014, 00:42

HarrySpar hat geschrieben:
kazee hat geschrieben:... Man kann sich doch austauschen, um sich gegenseitig die Arbeit zu erleichtern...

Ich wüßte nichts anderes, wozu ein Forum in erster Linie da ist.
Harry


Harry, gebe ich Dir recht, wobei man auf Fragen auch Antworten erhält, die nicht hilfreich und oft unkorrekt sind. Der Vergleich Telegabel - Schraube in der Wand hinkt, weil wenn man da was vermurkst, hat das nicht die gleichen Auswirkungen wie bei der Gabel.

Seis drum, ich schraube schon seit der Zeit an Mopeds rum, wo noch niemand von Internet, geschweige denn Foren geredet hat und konnte mich so nur an die Rep.-Anleitung halten. Ging etwas trotzdem nicht, hat man nach logischen Lösungen gesucht und da habe ich und stehe dazu, auch schon mal was vermurkst, wo dann nur noch der Gang zur Werkstätte half. Halt Lehrgeld bezahlt und zum Schluss gekommen, da wärst besser von Anfang weg in die Werkstätte gefahren. Aber man lernt immer wieder dazu und um im Thema zu bleiben, wer einmal eine Gabel zerlegt und wieder zusammengebaut hat, für den ist es das nächste Mal ein Sonntagsspaziergang.

Früher wie heute nie gemacht, Reparaturen, wo Spezialwerkzeug wie z.B. Gradscheiben zum Festziehen von Schrauben nach Drehwinkel benötigt wird. Klar kann man so Werkzeug kaufen, meist teuer und lohnt nicht, weil man es zuwenig braucht. Dazu zählt auch der Synchrotester, den ich zum Synchronisieren der Drosselklappen an den 4-Zylinder K-Motoren gebraucht hätte. Einige Spezialwerkzeuge wie z.B. für das Zerlegen der speziellen Marzocci-Gabeln der K1100 habe ich mir selber gebaut.

Ich habe den Vorteil, dass ich aus der Auto- und Transportbranche komme, zwar nicht gelernter Automech, aber während meinen Tätigkeiten in PKW- und LKW Werkstätten sowie im Reifendienst viel gelernt habe und Service sowie kleinere Reparaturen an meinen LKW's selbst ausgeführt habe.

Daher arbeite ich heute nach Vorgaben der Rep.-Anleitung, auftretende Probleme versuche ich selber zu lösen, oft ist es ja nur Korrosion, der man etwas zu Leibe rücken muss. Foren zu bemühen ist dann der letzte Schritt, nicht aus Arroganz und falschem Stolz, mehr aus Ehrgeiz, es selber hinzukriegen.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon Kowalski » 28.04.2014, 01:00

kazee hat geschrieben:
Kowalski hat geschrieben:Da Öl ausläuft und ich nicht genau sagen kann, was alles in Mitleidenschaft gezogen wurde, würde ich es gerne komplett zerlegen und nicht nur die Dichtung tauschen. Schlagschrauber habe ich allerdings nicht... Ich werde daher versuchen, es von innen zu arretieren, mit einem Stück Holz o.ä. Oder gibt's hier eine andere (bessere) Möglichkeit?

Ich hab das ganze als Buch. Ohne mach ich auch nichts. Falls aber trotzdem Probleme auftauchen, darf man doch wohl fragen. Wenn ich eine Schraube nicht aus der Wand bekomme, weil ich den Kopf rundgedreht habe oder sonstwas, dann konsultiere ich auch das Internet, ob jemand einen Tip für mich hat... Man kann sich doch austauschen, um sich gegenseitig die Arbeit zu erleichtern...


Möglichkeit ist noch, Gabel eingebaut lassen, ebenso Federn noch drin. Dann beide Holme gleichzeitig hochdrücken, am Besten dazu ein Rohr passend machen, das in die Achsaufnahmen geschoben wird und zwar so, dass Du von unten in beide Holmen an die Schrauben ran kommst. Mit dem Wagenheber mittig am Rohr anheben und die Gabel so einfedern, dass die Dämpfer in den Standrohren, wo die Federn aufliegen unter Spannung nicht mehr durchdrehen.

Gleiche Vorgehensweise beim Zusammenbauen, unbedingt neue Dichtungen verwenden. Schrauben mit 20 Nm festziehen.

Darauf achten, dass die Maschine beim Anheben nicht vom Hauptständer gehoben wird, daher gegen Umfallen sichern.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon kazee » 28.04.2014, 16:57

Kowalski hat geschrieben:Der Vergleich Telegabel - Schraube in der Wand hinkt, weil wenn man da was vermurkst, hat das nicht die gleichen Auswirkungen wie bei der Gabel.

Ach komm, es ging darum, den Sicherungsdraht RAUSzubekommen. Jetzt erklär mir mal, wo das Auswirkungen auf die Sicherheit hat! Wenn mir der Bohrer verläuft, das Loch zu groß wird und das Regal nicht sicher hängt, ist das sehr viel gefährlicher, als wenn ich etwas länger fummeln muss, bis ich diesen Sicherungsdraht rausbekomme.


Kowalski hat geschrieben:Daher arbeite ich heute nach Vorgaben der Rep.-Anleitung, auftretende Probleme versuche ich selber zu lösen, oft ist es ja nur Korrosion, der man etwas zu Leibe rücken muss. Foren zu bemühen ist dann der letzte Schritt, nicht aus Arroganz und falschem Stolz, mehr aus Ehrgeiz, es selber hinzukriegen.

Dein Ehrgeiz in allen Ehren, aber wenn mir Tips aus einem Forum die Arbeit erleichtern, dann nehme ich diese doch an. Das hat nichts damit zu tun, dass ich es alleine nicht hinkriege, sondern lediglich damit, dass es mir sehr viel Zeit und evtl unnötige Mühe erspart. Jedem das Seine...

Kowalski hat geschrieben:Möglichkeit ist noch, Gabel eingebaut lassen, ebenso Federn noch drin. Dann beide Holme gleichzeitig hochdrücken, am Besten dazu ein Rohr passend machen, das in die Achsaufnahmen geschoben wird und zwar so, dass Du von unten in beide Holmen an die Schrauben ran kommst. Mit dem Wagenheber mittig am Rohr anheben und die Gabel so einfedern, dass die Dämpfer in den Standrohren, wo die Federn aufliegen unter Spannung nicht mehr durchdrehen.

Danke für den Tip, hab das Problem aber sehr viel einfacher gelöst. Holzstiel von innen durch das Standrohr, fest auf dem Dämpfer drücken und somit arretieren, dann lässt sich die Schraube ganz einfach lösen.
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Re: gabeldichtungen f 800st

Beitragvon Kowalski » 28.04.2014, 19:05

Es geht um die Arbeiten generell, wobei ich nicht auf der Maschine sitzen möchte, wenn der Draht samt Stopfen rausfliegt, nur weil er nicht korrekt in der Nut sitzt. Auch schon vorgekommen. Da wird ein herunterfallendes Regal kleinere Auswirkungen haben, wobei ich zugegeben auch nicht darunter sitzen oder schlafen will.

Wenn Tipps sachbezogen korrekt sind, ja.

Mit meiner Lösung habe ich den Extremfall besprochen, je nachdem können die unteren Schrauben schon fest sitzen. Ist natürlich davon abhängig, ob sie zuvor mit dem korrekten Drehmoment festgezogen oder einfach angeknallt wurden. Dann hilft der Holzstiel nicht mehr, aber wenns so geklappt hat, umso besser. Ich löse sie bei ausgebauten Holmen mit meinem Lufthammer.

Mir kann man halt über die Telegabeln der BMW nicht mehr viel Neues beibringen, habe da schon einige überholt. Auch die speziellen Marzocci-Gabeln der K1100. Daher weiss ich schon, wie ich da auch bei Sonderfällen ran muss. Unsere 800er Gabeln sind ja relativ einfach aufgebaut.

Hab auch schon eine luftunterstützte Gabel einer grossen Yamaha Royal Venture RVZ1300 überholt und die weichen Federn gegen etwas härtere Wirth getauscht.

Und man möge es mir nachsehen, Bei Arbeiten an Teilen des Fahrwerks bin ich halt sehr penibel, denn es ist für meine Sicherheit und nicht zuletzt auch für die der Anderen. Darum in meinen Tipps immer der Hinweis, beachtet dies, schaut auf Jenes. Das hat absolut nichts damit zu tun, dass ich jemand für blöd oder unfähig halte, der zu irgendeiner Sache nachfragt.
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