Regelgüte ABS

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Regelgüte ABS

Beitragvon F800är » 25.02.2014, 17:05

Hallihallo, bin neu hier und habe gerade zufällig im anderen Thread gelesen das ich nicht der einzige bin, der "Probleme" mit dem ABS der F800 hat.
Damit "HarrySpar" und Co sich nicht weiter ärgern also mal diesen hier eröffnet ;)

Vielleicht schreibt einfach mal jeder ob und wie häufig er bereits ins "Leere" gegriffen hat da das ABS System bei Schlaglöchern, Bodenwellen etc. regelte.

Mir ist dies jetzt bereits 2x untergekommen und ich muss "Anduin" leider enttäuschen, das ganze passiert nicht nur bei "überhöhter Geschwindigkeit", sondern auch bei Schreck/Gefahrenbremsungen usw., ist also in meinen Augen von Relevanz scratch .
Es gab bei mir in der Nähe auf einer Straße einmal nachträgliche aufgebrachte Asphaltstreifen um den Verkehr zu verlangsamen, dort konnte man das ganze gut reproduzieren und ich kann aus Erfahrung sagen - dort wird leicht 1 Meter gegenüber meinen ABS losen Fahrzeugen verschenkt.

Ah, PS: Damit andere nachher nachvollziehen können worum es geht, hier hat die Diskussion begonnen:
http://www.f800-forum.de/viewtopic.php?f=1&t=10662&start=525
Benutzeravatar
F800är
 
Beiträge: 132
Registriert: 25.02.2014, 12:42
Motorrad: F800

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Art Vandelay » 25.02.2014, 17:31

Ich weiss nicht, wie gern man das sieht, wenn man aufs Schwesternforum verlinkt, aber ua. hier gibts bereits 5 Seiten, die genau das Problem beschreiben und behandeln: http://www.800gs.de/threads/abs-zu-empfindlich.3145/
Meine GS: F650GS Twin aus 2011 | Motorradtouren Niederösterreich und Wien
Benutzeravatar
Art Vandelay
 
Beiträge: 677
Registriert: 12.02.2011, 09:52
Wohnort: Wien
Motorrad: ᗷᙢᕫ ᖴ650Gᔕ

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon schnecke » 25.02.2014, 17:32

Immer diese genöle am abs. Bietet ein hersteller kein abs an ist der aufschrei groß das geht doch heute gar nicht mehr (finde ich übrigens auch). Ist abs eingebaut kommen immer diese geschichten „in dieser situation hätte ich ohne abs keine unfall gehabt oder nicht den einen meter bremsweg verschenkt“. So ein blödsinn. Es gibt nur sehr wenige motorradfahrer die ohne abs besser bremsen als mit und noch weniger die das auf einer normalen landstrasse können. Also seit froh das wir diese tolle technik haben. Und wie bereits geschrieben in 90% der geschilderten fälle währe die sache ohne abs übler ausgegangen.
Gruss
Schnecke
Benutzeravatar
schnecke
 
Beiträge: 618
Registriert: 02.01.2013, 19:00
Motorrad: F 800 R

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon F800är » 25.02.2014, 17:35

Schnecke ich habe nichts gegen ABS an sich!
In der RR die ich ab und an bewege ist das ganze System aber offensichtlich auf einem anderem Niveau!
Und ich habe ja auch nichts dagegen das bei der 800ern etc. irgendwo eingespart wird aber beim ABS/ Bremssystem finde ich es nicht mehr so lustig.
Abgesehen davon: Wie gesagt ich bewege mehrere Motorräder, daher erlaube ich mir zu schreiben das es durchaus auf schlechteren Landstraßen zu problematischen Situationen kommen kann.
Benutzeravatar
F800är
 
Beiträge: 132
Registriert: 25.02.2014, 12:42
Motorrad: F800

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Anduin » 25.02.2014, 17:36

F800är hat geschrieben:Mir ist dies jetzt bereits 2x untergekommen und ich muss "Anduin" leider enttäuschen, das ganze passiert nicht nur bei "überhöhter Geschwindigkeit", sondern auch bei Schreck/Gefahrenbremsungen usw.


Meine Enttäuschung hält sich in Grenzen, meine Verwunderung ist groß. Natürlich passiert das bei Schreck und/oder Gefahrbremsungen! In einer normalen Situation bremse ich eher nicht so stark, dass das ABS regeln muss.
Natürlich konstruiere ich auch problemlos Situationen, in denen du mit ABS einen längeren Bremsweg hast als ohne und natürlich gibt es Fahrer, die ohne ABS sehr suverän in kritischen Situationen bremsen.

Ich wage dann mal zu bezweifeln, dass der durchschnittliche Freizeitfahrer ein blockierendes Vorderrad auf schwierigen Straßenbelag ohne Sturz übersteht. Das gilt besonders für die gebrachten Beispiele mit Fahranfängern.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Umgekehrt ist das schon schwieriger. (K.Tucholsky)
Benutzeravatar
Anduin
 
Beiträge: 765
Registriert: 02.09.2009, 21:26
Wohnort: Paderborn
Motorrad: F800ST

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Roadster1962 » 25.02.2014, 17:36

Moin,
mal in Kurzform:

1.
passiert regelmäßig auf deutschen Landstrassen, hier aber bislang ohne Probleme
2.
am Gardasee im Stau auf dem Mittelstreifen als hinter einem Lieferwagen plötzlich jemand auf die Strasse lief. Die Fußgänger waren zum Glück sportlich und konnten sich mit einem Sprung rückwärts retten während ich vorbei segelte
(Bevor einer fragt/klagt, ja hier wäre ich schuld gewesen :oops: )
3.
Linksabbiegerampel, ich hinter einem Kleinlaster. Der fährt bei grün los, ich ebenfalls. Dann kam leider einer von vorne trotz Rotlicht. Der Laster legt ne Vollbremsung hin, ich ebenso - nur leider macht meine Bremse auf und ich rolle ihm hinten drauf und kippe um. Wohlgemerkt alles noch im Schritttempo, waren von der Ampel ca. 3 Meter entfernt. War einfach so erschrocken das da plötzlich nichts mehr bremst das ich nicht mehr reagieren konnten.

Hatte ähnliches mal mit meiner Aprilia im Regen. Da bin ich mit den Füßen auf der Strasse 4-5 Meter geradeaus gerutscht und es ist nix passiert.

Gruß

Christian

EDIT:

Nachdem sich -während ich schrieb- schon einige geäußert haben merke ich nur mal an das ich hier KEINE neue Diskussion entfachen möchte ! Hab, wie gewünscht, einfach mal meine Erfahrungen aufgeschrieben.
We don't drive fast, we just fly low
Benutzeravatar
Roadster1962
 
Beiträge: 3091
Registriert: 06.10.2008, 12:41
Wohnort: Berlin Rudow
Motorrad: F800ST/S+Pegaso

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon F800är » 25.02.2014, 17:46

Danke Roadster.
@Anduin Entschuldige, es las sich halt so als ob Du allen mit Problemen unterstellst "zu sportlich" unterwegs zu sein... ;)
Ist ja aber auch nicht weiter der Rede wert.
Es soll hier übrigens auch gar nicht darum gehen: Generell ABS ja oder nein. In diesem Punkt sind wir uns ziemlich sicher eh alle einig.
Nur darum wer bereits genannte Situation durchlebt hat. Ich für meinen Teil bleibe aber auch weiterhin der Meinung das ein gesetzlich vorgeschriebenes ABS Quark ist. Nachher stehen dann die 125er mit Regelsystemen die dem der alten K75 oä. gleichen rum und das hilft auch keinem.
Benutzeravatar
F800är
 
Beiträge: 132
Registriert: 25.02.2014, 12:42
Motorrad: F800

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Anduin » 25.02.2014, 17:53

F800är hat geschrieben:Ich für meinen Teil bleibe aber auch weiterhin der Meinung das ein gesetzlich vorgeschriebenes ABS Quark ist


Das sehe ich absolut auch so. Diese Regulierungswut nervt. Ich kann selbst entscheiden, auch in Sachen ABS.
(Übrigens, manchmal entscheide ich mich durchaus bewusst für eine sportliche Gangart. :D , auch ein Grund für das Mopped in meiner Garage.)

In diesem Sinne
Gruß
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Umgekehrt ist das schon schwieriger. (K.Tucholsky)
Benutzeravatar
Anduin
 
Beiträge: 765
Registriert: 02.09.2009, 21:26
Wohnort: Paderborn
Motorrad: F800ST

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Roadslug » 25.02.2014, 17:54

Man muss sich einfach mal von dem Gedanken freimachen, dass es eine Technik gibt, die immer und in jedem noch denkbaren Fall absolut richtig funktioniert. Wer das meint ist in meinen Augen etwas zu Technik-gläubig. Das ABS hat daher nun mal neben den sehr vielen Vorteilen auch ein paar wenige Nachteile.
Das ABS-System der F800 ist ein eher einfach gestricktes und daher preiswertes (und leichtes) System. Es besteht aus zwei mechanisch/hydraulisch getrennten Systemen für Vorder- und Hinterrad. Eine Verknüpfung beider Systeme gibt es doch, aber nur über die Software im Steuergerät. Die Software erkennt ein blockierendes Hinterrad und öffnet dabei auch die Vorderradbremse. Das soll ein Schleudern und im Extremfall Überschlag verhindern. Die Software-mäßige Regelung kann aber aber nicht so schnell reagieren wie es der Steuerkolben im Druckmodulator könnte, daher dauert es eben ein paar Regelzyklen länger, bis die Bremse wieder schließt. Ich meine nicht, dass das Verhalten mehr als einen zusätzlichen Meter Bremsweg ausmacht, aber durch den Schreck ist das gefühlt wesentlich mehr. Andererseits muss man auch bedenken, dass man in dem Fall ohne ABS sehr wahrscheinlich durch überbremsen bereits auf der Nase liegt und das gibt dann einen wesentlich längeren Bremsweg.

Roadslug
Zuletzt geändert von Roadslug am 26.02.2014, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Roadslug
 
Beiträge: 2966
Registriert: 26.02.2010, 15:57

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon reha73 » 25.02.2014, 17:58

Art Vandelay hat geschrieben:Ich weiss nicht, wie gern man das sieht, wenn man aufs Schwesternforum verlinkt, aber ua. hier gibts bereits 5 Seiten, die genau das Problem beschreiben und behandeln: http://www.800gs.de/threads/abs-zu-empfindlich.3145/

Guter Hinweis. Das beschreibt das Problem tatsächlich, da kann sich der Interessierte ja einlesen.
Gerne auch der freundliche Mechaniker, der zu mir meinte, von dem Problem habe er noch nie gehört.
Und die Spastis, die mir ihre Beleidigungen heute per PN haben zukommen lassen, können sich zukünftig auch gerne im genannten "Schwesternforum" befriedigen. Vielleicht haben die Schwestern da mehr Verständnis für.
reha73
 
Beiträge: 576
Registriert: 22.10.2012, 17:00
Wohnort: AC
Motorrad: R

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon HarrySpar » 25.02.2014, 18:00

Bei mir hat die Vorderbremse auch zweimal aufgemacht mitten im Bremsvorgang.
Jedesmal hat das Auto vor mir an der Ampel unerwartet doch noch den Stachel reingehauen.
Da habe ich dann beide Male voll reingelangt.
Und beide Male hat das ABS so für einen Meter (oder ein halber) zwischendurch mal voll geöffnet und dann wieder geschlossen.
Zum Glück hatte ich jedesmal diesen Meter noch übrig. Waren übrigens jedesmal super gute Straßenbeläge. Das waren wohl Überschlagverhinderungen!?!
Aber das wären immer nur kleine materielle Schäden gewesen.
Vielleicht verhindert mein ABS aber mal einen wirklich ganz großen Unfall. Das überwiegt dann.
Harry
Benutzeravatar
HarrySpar
 
Beiträge: 8843
Registriert: 11.05.2010, 13:53
Wohnort: Landkreis Garmisch Partenkirchen
Motorrad: F800S Rapsgelb

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon HarrySpar » 25.02.2014, 18:08

Unser ABS ist doch ein passives Bauteil, oder?
Mich würde da mal interessieren, wie es dieses ABS schafft, nach einem Druckabbau (Öffnen der Bremse) jedesmal wieder den Druck aufzubauen (Bremse wieder zupacken).
Der Druck, der vorher abgebaut wurde, ist doch wahrscheinlich für immer weg, oder? Woher nimmt das ABS-Modul wieder die Energie, den Druck zur Bremszange hin wieder zu steigern?
Wenn es jedesmal wieder "frischen" Öldrück von meinem Bremshebel hernimmt, müßte mein Bremshebel während eines ABS-Regelvorgangs doch dann immer weiter bis zum Lenkergriff nachgeben?!? Irgendwie check ich das nicht.
Harry
Benutzeravatar
HarrySpar
 
Beiträge: 8843
Registriert: 11.05.2010, 13:53
Wohnort: Landkreis Garmisch Partenkirchen
Motorrad: F800S Rapsgelb

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon F800är » 25.02.2014, 18:15

Danke Roadslug.
Da Du dich offensichtlich auskennst, weißt Du was ein "ordentliches" System am Ende mehr gekostet hätte?
Ich bestätige ja auch deine Bemerkung: nicht mehr als 1 Meter, dieser Meter kann aber eben auch ausschlaggebend sein und da ich selbst wegen dieses Meters schon knapp 20cm hinter der Stoßstange eines mich schneidenden PKWs hing, ärgert mich das ganze ein wenig ;)
(War übrigens auf genannter Strecke mit Asphaltstreifen wie hier: http://www.ksta.de/odenthal/altenberg-ruettelstreifen-werden-abgefraest,15189234,24552020.html was dort an Steuergeldern sinnlos verpulvert! wurde ist beinahe ein anderes Thema wert ;) )
Benutzeravatar
F800är
 
Beiträge: 132
Registriert: 25.02.2014, 12:42
Motorrad: F800

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon rotax » 25.02.2014, 18:27

reha73 hat geschrieben:
Art Vandelay hat geschrieben:Ich weiss nicht, wie gern man das sieht, wenn man aufs Schwesternforum verlinkt, aber ua. hier gibts bereits 5 Seiten, die genau das Problem beschreiben und behandeln: http://www.800gs.de/threads/abs-zu-empfindlich.3145/

Guter Hinweis. Das beschreibt das Problem tatsächlich, da kann sich der Interessierte ja einlesen.
Gerne auch der freundliche Mechaniker, der zu mir meinte, von dem Problem habe er noch nie gehört.
Und die Spastis, die mir ihre Beleidigungen heute per PN haben zukommen lassen, können sich zukünftig auch gerne im genannten "Schwesternforum" befriedigen. Vielleicht haben die Schwestern da mehr Verständnis für.



Achso,wenn Du das Wort Spasti benutzt ist es dann keine Beleidigung,ich wusste ja nicht das Du nur austeilen und nicht einstecken kannst... plemplem
Nochmal zum ABS:
Ich bin froh das ich ABS habe,hatte aber auch noch nie Probleme damit auf 22000 Km mit meiner GS.
Mittlerweile nach zig tausend Km auf der Bandit genauso wenig zu reklamieren,im Gegenteil,ich konnte im Regelverhalten keinen Unterschied zwischen beiden feststellen,obwohl ich mit beiden Maschinen schon in ziemlich brenzlige,nicht selbst verschuldete, Situationen gekommen bin.
Aber bei der Fahrschule bleibe ich bei der Meinung,die Fahrschüler sollten ohne ABS fahren lernen.
Die Freiheit des Motorradfahrens besteht nun mal darin, selbst zu bestimmen, ob man durch Unvermögen oder übertriebenen Ehrgeiz aufs zu voll genommene Maul fliegt
Benutzeravatar
rotax
 
Beiträge: 552
Registriert: 17.10.2012, 22:09
Motorrad: Suzuki DL1050 VStrom

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Schwarzfahrer » 25.02.2014, 18:37

HarrySpar hat geschrieben:Bei mir hat die Vorderbremse auch zweimal aufgemacht mitten im Bremsvorgang.
Jedesmal hat das Auto vor mir an der Ampel unerwartet doch noch den Stachel reingehauen.
Da habe ich dann beide Male voll reingelangt.
Und beide Male hat das ABS so für einen Meter (oder ein halber) zwischendurch mal voll geöffnet und dann wieder geschlossen.
Zum Glück hatte ich jedesmal diesen Meter noch übrig. Waren übrigens jedesmal super gute Straßenbeläge. Das waren wohl Überschlagverhinderungen!?!
Aber das wären immer nur kleine materielle Schäden gewesen.
Vielleicht verhindert mein ABS aber mal einen wirklich ganz großen Unfall. Das überwiegt dann.
Harry


Das ABS der ersten S ist nicht das gleiche wie in den aktuellen GS/R/GT. Damit jetzt nicht gleich wieder alles in einen Topf geworfen wird. Zu der von von reha beschriebenen Landstraße wäre eine nähere Beschreibung des Belages, der Witterung und der Geschwindigkeit nützlich, da das ABS ja nur bei einem Bremsvorgang eingreift, bzw. es sollte doch jeder Fahrer die Möglichkeit haben zu beurteilen, wie er selbst auf diesem Belag unterwegs gewesen wäre.
Schwarzfahrer
 

Nächste

Zurück zu F800S - Technik - F800ST - F800GT

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 42 Gäste

BMW-Motorrad-Bilder |  K 1200 S |  K 1300 GT |  K 1600 GT |  K 1600 GTL |  S 1000 RR |  G 650 X |  R1200ST |  F 800 R |  Datenschutzerklärung |  Impressum