Regelgüte ABS

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Ismael » 13.07.2015, 20:12

reha73 hat geschrieben: Also haben wir doch "in den meisten Fällen" eine Überschlagserkennung? Die halt nicht in jedem Fall funktioniert?

Nein. Ich lese es da so heraus: es gibt in dem Sinne keine Überschlagserkennung. Aber es gibt eine Abhebeerkennung und diese wird durch das Bosch System 9 geregelt. Wenn das Hinterrad also abhebt muß die Vorderradbremse sensorisch gelöst werden- um ein Überschlagen zu vermeiden.
Aber ich denke auch, dass durch einen mutwillig- extrem gebremsten Stoppie, ein Überschlag durchaus möglich ist.
Fakten wie Geschwindigkeit, Gewichtsverlagerung, der Fahrer an sich, Reibwerte bzw. Fahrbahnbeschaffenheit spielen wahrscheinlich auch eine gewisse Nebenrolle.
So bremse ich persönlich z.b. oft stärker hinten als vorne, sicher machen das andere anders.
Einen zu starken Stoppie kann man m.M. auch noch besser regulieren als ein blockierendes Hinterrad,daher wäre doch ein ABS ohne Blockierverhinderung bzw. Abhebeerkennung überflüssig also sinnlos.
Ich denke mal BMW formuliert es so, um sich abzusichern. Es gibt wohl keine Technik, oder Garantie die in allen Fahrsituationen für jeden einzelnen Fahrer funktioniert oder 100%ig perfekt ist.
Es wäre vermessen diese Verantwortung im Text zu geben.
Tips zum bremsen mit ABS:
http://www.bosch-motorcycle.com/de/de/f ... aking.html
in umfangreichen Testfahrten stellen Bosch Ing. sicher, das ein ABS im Serieneinsatz so gut "wie möglich" funktioniert:
http://www.bosch-presse.de/presseforum/ ... txtID=5233

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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Karl Dall » 13.07.2015, 20:26

worüber redet ihr eigentlich?
ich behaupte, dass die hier Anwesenden nicht mal mit nem Mountainbike das Hinterrad zum lupfen gebracht haben---geschweige denn mit ner "F"
Gruss Karl Dall
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Shorty2682 » 13.07.2015, 21:13

Ich hab auf die schnelle jetzt nicht das richtige gefunden, deshalb hier die Frage...

Ich hab am Wochenende die Bremsen an der F800R Bj 2013 meiner Freundin eingebremst und dabei ein extrem anderes ABS-Verhalten als bei meiner R Bj 2011 festgestellt.

Bei meiner spüre ich die Regelung als deutliche Schläge im Hebel, bei ihrer Maschine hab ich nur ein ganz schwaches pulsieren gespürt. Wenn ich nicht explizit drauf geachtet hätte, hätte ich gar nix gemerkt. Mit beiden Maschinen habe ich mMn gleich stark gebremst, aber vom Gefühl her ist die neue halt wie ohne ABS...

An meiner R habe ich auch die neue Handpumpe vom 2013er Modell aus Optikgründen nachgerüstet, somit sollten beide Bremsanlagen ja eigentlich gleich sein...

Gab es zum Facelift beim 2012er Modell auch eine neue ABS-Software?
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Ismael » 13.07.2015, 23:15

Karl Dall hat geschrieben:worüber redet ihr eigentlich?

das steht klar in der Überschrift
Karl Dall hat geschrieben:ich behaupte, dass die hier Anwesenden nicht mal mit nem Mountainbike das Hinterrad zum lupfen gebracht haben---geschweige denn mit ner "F"

Eine kühne Behauptung ist der Hecht im Karpfenteich unserer trägen Gedanken und Meinungen, oder ist das mal wieder die Art die du gerne regelmäßig bringst um zu zeigen das du schon selbst alles längst gesehen und erlebt hast und vor allen besser oder eigentlich auch der Gottvater aller Motorradtechnik bist!?
Und ja, ich habe mich schon mal mit einem MTB überschlagen, auf gerader Strecke auf einer Bundesstrasse, war eine Gefahrenbremsung, mein Rad hatte eben kein ABS mit Überschlagerkennung. Resultat-Schultereckgelenksprengung Tossy III und ein blutiges Kinn.

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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Karl Dall » 13.07.2015, 23:26

Zitat Ismael: "Resultat-Schultereckgelenksprengung Tossy III und ein blutiges Kinn."

dazu sagte meine Omma: "ungeschicktes Fleisch---muss wech"

Grüssle vom "Gottvater"
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Andreas vwWe » 14.07.2015, 04:01

Ismael hat geschrieben:Ich möchte jedenfalls nicht mehr drauf verzichten, regelt für meine Geschmack etwas früh, aber man kann doch dann noch recht gut agieren z.B. um ein Hindernis rumlenken. Viele wissen auch gar nicht wie sie das eigentliche" bremsen" richtig dosieren, langen meist nur vorne richtig rein etc. Ein Fahrsicherheitstraining hilft da schon etwas, seine Maschine und Fähigkeiten besser kennenzulernen.


Guten Morgen,

verzichten möchte ich auch nicht mehr auf ABS und die Ansicht zum Fahrsicherheitstraining - möglichst regelmäßig - teile ich auch.

Aber anders als beim Auto hilft das ABS beim Krad nicht beim Herumlenken um Hindernisse; ein Ausweichen auf der Bremse geht nur im minimalen Rahmen, wenn Du einen deutlichen Bogen um das Hindernis schlagen willst, musst Du die Bremse lösen, sonst ist der Sturz sicher. Der Grund liegt in der Regelvoraussetzung des ABS: Ohne Blockieren keine Druckminderung. In Schräglage - also beim Umkurven des Hindernisses - führt aber auch eine sehr kurze Blockade ganz leicht zum Sturz. Abhilfe schafft ein Kurven-ABS.

Aber Motorradfahren soll ja eine Herausforderung bleiben; daher will ich gar nicht zu viele Helferlein an Bord haben.

Gruß

Andreas
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Roadslug » 14.07.2015, 07:12

Karl Dall hat geschrieben:worüber redet ihr eigentlich?
ich behaupte, dass die hier Anwesenden nicht mal mit nem Mountainbike das Hinterrad zum lupfen gebracht haben---geschweige denn mit ner "F"
Das kann ich leider so nicht bestätigen. Erst vor knapp 5Wochen habe ich nach einer Schreckbremsung einen kompletten Überschlag mit dem MTB hingelegt. Das geht schneller als man denkt, wenn man mal eine Sekunde nicht aufpasst (war auch ganz harmlos, bis auf den letzten Zentimeter vor dem Boden). Resultat: Eine deftige Schürfverletzung am rechten Unterarm, mit dem ich den Sturz noch aufgefangen habe und ein paar Wochen sehr schmerzhafte Rippenprellung.

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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Fredja » 14.07.2015, 07:29

Andreas vwWe hat geschrieben:Der Grund liegt in der Regelvoraussetzung des ABS: Ohne Blockieren keine Druckminderung. In Schräglage - also beim Umkurven des Hindernisses - führt aber auch eine sehr kurze Blockade ganz leicht zum Sturz. Abhilfe schafft ein Kurven-ABS.
Grundsaetzlich richtig, aber eine Bemerkung dazu: Als ich vor 3 jahren wieder eingestiegen bin, hatte ich meine ersten KM direkt beim ADAC Wiedereinsteigertraining auf einer gestellten 2012er F800R hinter mich gebracht. Ich war echt begeistert von dem Geraet und nach ein paar Aufwaermrunden schon zuegig unterwegs.
Jedenfalls hat der Trainer mich spaeter am Tag auf der Kreisbahn aufgefordert, in voller Schraeglage eine Hinterradvollbremsung zu machen :shock: . Innerlich habe ich ihm zwar mehr als einen Vogel gezeigt, aber im vollen Vertauen auf seine Aussage "mach mal, passiert nix!" 8) bin ich dann doch voll reingelatscht. Wie er mir vorausgesagt hatte, versetzte sie hinten kurz ein paar cm (bis das ABS anfing zu regeln), war dann aber wieder voll stabil und rollte... Ich habe das dann noch mehrmals am Tag reproduziert. Dieses Jahr habe ich das dann bei einem Kurventraining mal mit meiner 2007er S ausprobiert und siehe da: gleiches Ergebnis.

Wohlgemerkt: Auf trockener Fahrbahn und unter "kontrollierten" Bedingungen. Er wollte mir damit auch nur zeigen, das man in einer Notsituation in Schraeglage durchaus die Hinterradbremse (MIT ABS) zum zusaetzlichen Verzoegern nutzen kann. Ob ich das in einer tatsaechlichen Notsituation in Schraeglage tatsaechlich so durchziehen wuerde, lasse ich mal dahingestellt.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon olli72 » 14.07.2015, 07:33

Ismael hat geschrieben:Ich möchte jedenfalls nicht mehr drauf verzichten, regelt für meine Geschmack etwas früh, aber man kann doch dann noch recht gut agieren z.B. um ein Hindernis rumlenken. Viele wissen auch gar nicht wie sie das eigentliche" bremsen" richtig dosieren, langen meist nur vorne richtig rein etc. Ein Fahrsicherheitstraining hilft da schon etwas, seine Maschine und Fähigkeiten besser kennenzulernen.



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Dem ist nichts hinzuzufügen. Das Problem sitzt wie so oft meistens auf dem Bock !
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Kajo » 14.07.2015, 08:46

Andreas vwWe hat geschrieben:... Aber Motorradfahren soll ja eine Herausforderung bleiben; daher will ich gar nicht zu viele Helferlein an Bord haben. Gruß Andreas


Aktuelles ABS und Traktionskontrolle sind für mich ein zwingendes Muss. Darüber hinaus möchte ich auch nicht mehr auf ein elektronisches Fahrwerk verzichten. Allerdings bleibt eins klar - siehe Aussage von olli72:

olli72 hat geschrieben:... Das Problem sitzt wie so oft meistens auf dem Bock !


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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon reha73 » 14.07.2015, 11:08

Kajo hat geschrieben:Allerdings bleibt eins klar - siehe Aussage von olli72:

olli72 hat geschrieben:... Das Problem sitzt wie so oft meistens auf dem Bock !


Gruß Kajo

Finde ich gut, dass ihr auf der Schlaglochpiste eures Fahrsicherheitszentrums gelernt habt, ABS-/Bremsversagen zu vermeiden bzw. damit umzugehen, wenn es denn in ganz seltenen Fällen doch einmal eintritt. Wenigstens ein paar Profis unterwegs hier.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon ronne » 14.07.2015, 20:42

Karl Dall hat geschrieben:worüber redet ihr eigentlich?
ich behaupte, dass die hier Anwesenden nicht mal mit nem Mountainbike das Hinterrad zum lupfen gebracht haben---geschweige denn mit ner "F"

Doch, das kann man ganz schnell reproduzieren.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Wachtendonker » 01.08.2015, 11:34

Mahlzeit zusammen,

nach meinem ersten Fahrsicherheitstraining beim ADAC gestern muss ich auch mal kurz meinen Senf zur Regelgüte des ABS dazugeben. ICh war ehrlich gesagt etwas erschrocken wie grobschlächtig das ABS regelt. In Anbetracht des Alters und des damaligen VErkaufspreises möglicherweise auf der Höhe der damaligen Zeit. VErglichen mit der 2014er GS die auch dabei war, natürlich eine ganz andere Welt. Auf jeden Fall ist es Möglich bei einer Vollbremsung im Trockenen aus etwa 60 km/h das Hinterad einen guten halben Meter steigen zu lassen. Das hat mich echt überrascht und gibt mir bei bergab Passagen doch ein ungutes GEfühl mit auf den Weg. Da sollte zusätzlich doch noch ein bisschen GEfühl in der Bremshand sein.
Das Positive an dem F800 ABS ist allerdings, dass es auch wesentlich schlechter geht. EIner der Jungs die gestern mit dabei waren fuhr eine Yamaha MT-09. Das Teil hat ein noch dermaßen grobes ABS, dass ich mich fast nicht mehr negativ zu meinem ABS äußern möchte. Das hat ich echt überrascht. Das die bei Yamaha sowas in Serie verbauen finde ich trotz des günstigen Preises doch in starkes Stück.

Das solls acuh gewesen sein. Ich nutze jetzt mal das gute Wetter. Bis neulich!
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Kajo » 01.08.2015, 11:40

Wachtendonker hat geschrieben:... EIner der Jungs die gestern mit dabei waren fuhr eine Yamaha MT-09. Das Teil hat ein noch dermaßen grobes ABS, dass ich mich fast nicht mehr negativ zu meinem ABS äußern möchte. Das hat ich echt überrascht. Das die bei Yamaha sowas in Serie verbauen finde ich trotz des günstigen Preises doch in starkes Stück...


Das verwundert mich nicht, denn irgendwie muss sich die Herstellung für Yamaha ja noch rechnen.

Auch beim ABS ist die Entwicklung in den letzten Jahren weiter verbessert worden. Die hochpreisigen Modelle von Ducati, KTM oder auch BMW haben da schon was deutlich Besseres an Bord. Gleiches gilt für die Fahrwerkskomponenten.

Gruß Kajo
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Molch » 01.08.2015, 11:49

Hat aber noch kein Hersteller was im Programm was auch auf der Rennstrecke ordentlich und zuverlässig funktioniert. Auf der Strasse kann man ja mit den unausgereiften Systemen testen. Ducati will in 3 Jahren soweit sein :mrgreen:
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