von andreas3001 » 28.07.2016, 19:01
Um noch mal auf die Sache zurückzukommen - Benzindruck bei Teillast geringer bzw. Spannung an der Pumpe. Eine 12 V Benzinpumpe baut bei 12Volt einen Betriebsdruck von ca. 3 Bar auf. Wenn diese Pumpe nur noch mit 6v oder weniger betrieben wird, baut sie fast keinen Druck mehr auf. Alle Berechnungen der ECU bezüglich der Einspritzung, beruhen einzig und allein auf einer Konstante - dem Einspritzdruck der von der Pumpe aufgebaut wird. Dieser Druck wird dann von einem Druckregler (ebenfalls konstanter Druck) oberhalb der Pumpe im Tank beeinflusst. Ich kann also nicht einfach die Spannung an der Pumpe reduzieren, weil dann nämlich die Einspritzmenge nicht mehr stimmen würde - die ECU würde den Einspritzvorgang bezogen auf den Eckdaten der Lambdasonde verlängern und irgendwann klappt das nicht mehr - Motor läuft zu mager - geht aus. Ein Benzinmotor arbeitet, egal wie er betrieben wird immer nach der gleichen Maßgabe. Er benötigt Brennstoff und Luft. Beim Vergaser ist die Sache noch komplizierter zu bewerten, da hier noch Düsen mit im Spiel sind, Bohrungen Unterdrücke und sehr filigrane Bauteile. Bei den heutigen Einspritzungen ist hier eine Einspritzdüse und dieser sehr einfache Lehrlaufsteller. Alles also sehr überschaubar. Im Gegensatz zu einem Vergaser benötigt man bei einer Einspritzung einen konstanten Benzindruck. Ist dieser nicht vorhanden, kann das Benzin die sehr geringen Mengen an Treibstoff erst gar nicht in das Saugrohr einspritzen. Der Regelkreis von der Komponenten arbeitet nicht mehr. Die ECU (Einspritzcomputer) kann die Einspritzventile nicht noch länger öffnen und der Motor stirbt ab. Die Benzinpumpe bekommt von der ECU auf dem dünnen Anschlusskabel (3 Polig auf der Steuerelektronik) einen Nadelimpuls, solange der Motor läuft. Ist der Motor aus (egal ob abgestorben oder durch den Killschalter abgestellt) , kommt dieser Nadelimpuls nicht mehr. Dieser Nadelimpuls ist konstant in der Frequenz und Amplitude, egal welcher Zustand (Motor Standgas oder Teillast). Es wird also lediglich ein heartbeat an die Steuerelektronik übergeben. Man kann auch mal den Benzindruck messen, der ist im Keller wenn dieser Betriebszustand des Absterbenden Motors besteht. Durch ein Softwareupdate erreiche ich im Grunde genommen gar nichts. Lediglich kann ich die Öffnungszeiten der Einspritzventile beeinflussen, oder die Zündung früher stellen, aber wenn kein Benzin mehr kommt wird sich dieser Umstand auch wieder relativieren. Auch wenn ich so manche Argumentationen hier untersuche, können gewisse Tatsachen doch nicht außen vor bleiben. Wenn ein Motor Absterben will, versuche ich ihn mit der Gabe von Gas doch daran zu hindern. Nehmen wir mal an, es wurde schon zu viel Benzin eingespritzt, der Motor reagiert dann aber durch das öffnen der Drosselklappen jetzt mit spucken, bis die ECU die Einspritzventile wieder zu macht. Beim Vergaser ist das aber anders, hier haben wir den Regelzyklus nicht so stark. Bei zu viel Benzin spuckt die Maschine nur und geht dann aus. Die F800 geht aus und lässt sich nicht mehr fangen. Ich will hier keinem was einreden, nur bevor ich verzweifeln würde, einfach mal die Benzinpumpe mit dauer + (12V) verbinden, nen Schalter dazwischen und fahren. Ist der Fehler immer noch da, hat man diese Sache abgehakt. Aber es hat nix gekostet.
Gruß
Andreas