Seilzuggas versus E-Gas

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon fisch » 18.12.2019, 09:15

Hallo,
fahre ja aktuell eine ST mit Seilzuggas, bin es deshalb auch so gewöhnt. Bei meiner letzten Inspektion hatte ich
vom Händler eine GT mit E-Gas als Leihmotorrad bekommen. da ich mir vielleicht eine GT zulegen möchte
bin ich doch etwas verunsichert was die Gasannahme der GT mit E-Gas betrifft.

Mein Seilzuggas finde ich beim Gas geben zeimlich direkt, was ich so auch mag. Aber an der GT fühlte sich alles
so verzögert und sämig an, obwohl ich im DYNAMIC Modus war. Gerade beim Anfahren dachte ich ich komme nicht
voran.

Haben das alle F800 mit E-Gas? Also Seilzuggas fühlt sich für mich direkter, spontaner und besser an.


Gruß, von einem Fisch
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon HarrySpar » 18.12.2019, 09:23

Ich hab auch Seilzug.
Da bin ich jetzt aber sehr negativ überrascht, dass das E-Gas derart verzögert ist.
Ist ja dann wie früher beim Luntenschlossgewehr. Da hat man abgedrückt und erst eine halbe Sekunde später kam dann der Schuss. Weil die Lunte erst das Pulver in der Pfanne entzünden musste und dann das Pulver erst nach innen reinbrennen musste.
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Gunni » 19.12.2019, 10:45

Hallo in die Runde...

Ich habe mich hier neu angemeldet, da ich nach 20 Jahren Vergaser F650 mal etwas Neues suche. Da ich Rotax mag, soll es auf jeden Fall eine F800R werden. Für die GS bin ich mit 165cm leider zu klein...

Ich bin daher mal einen Tag lang die F800R und einen Tag später die GT gefahren. Und wenn man einen perfekt eingestellten Vergaser gewöhnt ist, ist dieses E-Gas echt ein Witz. Mit der R bin ich knapp über Standgas vom Hof des Händlers gerollt und mußte mich dann in den fließenden Verkehr einordnen. Lücke entdeckt und zack - abgewürgt :lol:
Dieses Gasgeben und auf Drehzahl "warten", um einkuppeln zu können, finde ich alles andere als schön.
Bei der GT war es 1:1 genau so...
Zumal in den Testberichten geschrieben wurde, wie sehr doch die F800 von dem Update von E3 auf E4 profitiert habe!?

Für mich persönlich steht fest, dass die Nächste eine F800R mit Seilzug werden wird. Ohne sie je gefahren zu haben...

Grüße aus Sachsen
Gunnar
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Olchi » 19.12.2019, 11:08

Ich fahre auch eine GT Bj.13 mit Seilzug. Aber in der Garage steht noch eine Panigale 899 und eine S1000R von meinen Söhnen. Die darf ich ja auch ab und zu mal fahren und da bin ich ganz begeistert von dem E-Gas!! Hab also keinen Vergleich zwischen den F Modellen. Jedenfalls gibt es an der Duc und an der S1000 nichts am E-Gas auszusetzen. Deshalb zweifel ich doch etwas an euren Meinungen.
Gruß
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Gunni » 19.12.2019, 12:11

Aus Neugier bin auch mal die Shiver 900 gefahren. Aprilia gilt ja als Pionier, was das E-Gas betrifft...
Die Sinne geschärft von der F800R Probefahrt, war auch bei der Aprilia eine Verzögerung spürbar. Gefühlt aber minimal besser, als es BMW gelöst hat.

Die Referenz bleibt der Vergaser... :D

Gruß Gunnar
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon fisch » 19.12.2019, 14:08

Hallo,
naja, es geht mir nicht generell um Seilzug oder E-Gas. Bin auch schon eine S1000r gefahren, da
hatte ich nicht den verzögerten Effekt.
Ich denke das Phänomen oder Problem hat eher die F800.

Gunni hat geschrieben: Mit der R bin ich knapp über Standgas vom Hof des Händlers gerollt und mußte mich dann in den fließenden Verkehr einordnen. Lücke entdeckt und zack - abgewürgt

genau so ging es mir auch. Vom Gasgeben Gefühl ganz anders wie bei meiner ST.

Wer hat eine F800 mit E-Gas und findet das Ansprechverhalten direkt? Das würde mich interessieren.


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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Langstreckler » 19.12.2019, 17:28

Dass man sich an ein neues Mopped erst einmal gewöhnen muss, ist doch selbstverständlich.

Ich bin jetzt 10000 km in 2 Saisons mit meiner F800R gefahren und habe den Motor am Anfang einmal abgewürgt. Beim sanften Losfahren nach links an einer Einmündung wäre ich sogar fast umgefallen, weil der Motor schlagartig gestoppt hat und ich den linken Fuß schon auf der Fußraste hatte. Daraus habe ich gelernt.

Natürlich fühlt es sich mit E-Gas an der Gashand anders – v. a. leichter! - an als bei meiner Honda, bei der ich mit dem Gaszug 4 Drosselklappen öffnen muss.

Eine verzögerte Gasannahme kann ich aber nicht bestätigen. Wenn ich an der Ampel vor fahre, dann bin ich immer schneller weg als die Autos… :D
Gruß
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Eike » 19.12.2019, 18:27

Beim Seilzug wird doch beim Einspritzer am Ende auch nur Elektronik betätigt. Ob ich das nun direkt am Gasgriff oder erst am Ende eines Seilzugs mache, ist ja grundsätzlich egal. Da beim Egas das mechanische Spiel vom Bowdenzug wegfällt, sollte es eigentlich direkter sein. Das empfinde ich bei meiner 12er Monster auch so, wobei ich den Vorteil zum Seil jetzt nicht dramatisch finde.
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Roadslug » 19.12.2019, 19:02

Das stimmt nicht ganz Eike. Sowohl beim mechanischen Gas als auch beim E-Gas wird lediglich die Drosselklappe bewegt und keine Elektronik. Der Unterschied ist lediglich die Art der Betätigung, mechanisch über Hebel beim Seilzug und Hallgeber sowie Stellmotor beim E-Gas. Die nachgeschaltete Elektronik und Sensorik für die Bemessung der eingespritzten Kraftstoffmenge ist in beiden Fällen die Gleiche. Beim E-Gas gibt es allerdings noch zwischen Hallgebern und Stellmotor die Firmware mit den hinterlegten Kennlinien und natürlich auch die Eingriffsmöglichkeit für die Stabilitätskontrolle. Möglicherweise liegt darin der Hase im Pfeffer. Was den beschriebenen Effekt ausgelöst hat kann ich nicht beurteilen, weil ich noch keine GT mit E-Gas gefahren habe. Andere Fahrzeuge mit E-Gas aber schon zuhauf und ein vergleichbarer Effekt ist mir noch nie aufgefallen.
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Eike » 19.12.2019, 19:10

Danke, ich dachte jetzt Einspritzmenge und Luftzufuhr wären beim Einspitzer immer eklektronischn geregelt.
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Eckart » 19.12.2019, 19:21

Eike hat geschrieben:Einspritzmenge und Luftzufuhr wären beim Einspitzer immer eklektronischn geregelt.
Einspritzmenge ja (immer elektronisch), Luftzufuhr nein, d. h. konventionell wird eine Drosselklappe rein mechanisch betätigt, aber über das Drosselklappenpotentiometer weiß die Elektronik trotzdem, wieviel Gas gegeben wird.

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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Udo-MH » 19.12.2019, 19:37

Also wen ich das hier lese wird einiges zusammengereimt finde ich.

Bin die GT mit und ohne E-Gas gefahren. Beide verhalten sich im Road-Modus (E-Gas) gleich. Wenn ich ASC ausschalte dann geht da genau so die Post ab wie bei einem Seilzug. ASC regelt eben auch die Haftung und nimmt u.U. Gas weg um nicht aufzusteigen (Wheelie) oder zu driften. Im Rain Mods ist die Gaskurve flacher und die Gasannahme sanfter. Das ist auch alles so gewollt.

Bin mit meiner GT sehr zufrieden und froh das ich am "virtuellen Kabel" reissen kann ohne mich direkt zu maulen.

Froh Fest euch allen.

Lieben Gruß,
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon HarrySpar » 19.12.2019, 20:14

Vielleicht bremst die ASC die Gasannahme etwas ab?
Und Einspritzventile und elektrische Drosselklappe: Einspritzventile sehr schnell elektrisch zu "steigern" stelle ich mir irgendwie leichter vor, als mit einem Motor eine Drosselklappe blitzschnell aufzuziehen.
So ein Stellmotor muss ja irgendwie erst mal beginnen zu drehen. Derweil hat meine Hand die Drosselklappe eventuell schon dreimal aufgerissen.
Hab da jetzt keine Ahnung. Aber irgendwie ist das so mein Gefühl.
Harry
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Langstreckler » 19.12.2019, 21:37

Wenn E-Gas zu einer verzögerten Gasannahme führen würde, dann würde man im Rennsport heute noch mit Seilzug oder Gestänge Gas geben.
Gruß
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon EPN Itzehoe » 20.12.2019, 01:35

Ich habe beim Umstieg von der K 75 zur GT mit E-Gas auch öfter mal den Motor abgewürgt. Aber nach meiner Erkenntnis nicht weil das E-Gas zu langsam kommt, sondern weil der 1.Gang eigenlich ein 2.Gang ist, verglichen mit der K 75 schon fast ein dritter. Vieeeel zu lang für meinen Geschmack. Ich musste mich echt umgewöhnen, dass erst Drehzahl da sein muss bevor die linke Hand zucken darf.
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