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Moin,

mein Riemen hat bei 32Tkm und 13 Jahren Risse an den Zähnen gebildet. Daher an dieser Stelle mal eine Beschreibung wie ich das gemacht habe.

Die Arbeitsschritte:
1. Motorrad auf Hauptständer.
2. Riemenabdeckung entfernen.
3. Riemen vom Hinterrad-Antrieb ziehen. Geht von Hand, mit etwas wackeln.
4. Motorrad auf Seitenständer stellen.
5. Hauptständer demontieren.
6. Rechte Fußraste vorsichtig demontieren (drei Schrauben) und bei Seite halten. Achtet auf die Bremsleitung! Die ist starr.
7. Alten Riemen raus nehmen.
8. Neuen Riemen einsetzen.
9. Schritt 1 bis 6 in umgekehrter Reihenfolge durchführen. Auf die Kunststoffunterlegscheiben zwischen Motor und Fußrasten achten! (drei Stück)

Wenn sich der neue Riemen nicht von Hand aufziehen lässt, muss die Riemenspannung neu eingestellt werden. Bei mir gings so. War halt Fummelarbeit.

Die Fußrastenschrauben werden mit 20nm angezogen. Hauptständer 40nm.

Riemenspannung kontrollieren
Motorrad auf den Hauptständer.
Am hinteren Antrieb befindet sich ein Punkt. Das Rad wird so gedreht, dass der Punkt nach hinten zeigt. (Höchste stelle.)
Mir sind drei Methoden bekannt.
1. Riemenspannung nach BMW-Anleitung mir Spezialwerkzeug messen.
2. Der Riemen soll sich in der Mitte 5-8mm hoch und runter bewegen, wenn eine Kraft von ca. 7kg wirken.
3. Der Riemen soll sich in der Mitte um ca. 80-90° drehen lassen. Mehr wie 90° ist zu lose, weniger als 70° ist zu stramm.

Die letzte Methode habe ich in einem englischen BMW-Forum gelesen und finde die ganz Praktisch. Meinungen sind erwünscht.
Im englischen BMW-Forum wurde auch bemängelt, dass die freundlichen BMW Werkstätten die Riemen zu stramm(45°) stellen und so das Hinterradlager leiden könnte. Hier auch Meinungen erwünscht.

!Schraubenproblematik!
Mir ist aufgefallen, dass die obere Schraube an der Fußraste zu kurz ist! Laut BMW kommt da eine M8x70 rein. Diese geht dann aber nur 10mm ins ALU-Gewinde. Folglich ist bei mir dann das Gewinde bei 20nm kaputt gegangen. Danke BMW.
Aber das ALU-Gewinde geht 30mm! Also habe ich eine M8x85 (DIN912) besorgt und die hat mit dem Restgewinde super gehalten. Passt perfekt.
Also besser präventiv die M8x70 gegen M8x85 tauschen.

Die kurze Schraube gehört nach Vorne = 8 x 55, die anderen Beiden sind 8 x 70.

Grüße

BF

Ich habe mir noch eine 25kg Taschenfederwaage besorgt und damit die 7kg Kraft auf den Riemen gebracht.
Bei meiner jetzigen Einstellung kann ich den Riemen um knapp 90° drehen und mit den 7kg 10mm bis 11mm bewegen.
Denke der 90° Test ist für auf die schnelle nicht ganz verkehrt.

Unterm Strich ist meine Riemenspannung jetzt etwas zu lose. Ich lasse es aber trotzdem erst Mal so und werde es beobachten.
Mehr wie frühzeitiger Riemenverschließ kann ja nicht passieren und ein defektes Lager wegen zu hoher Riemenspannung definitiv teurer.

Welchen Riemen hast du eingebaut orig. oder Conti Ct1158?

Genau hab den CONTITECH CT1158 (Zähnezahl: 173)

Hi, danke für die kurze Anleitung, wird wohl bei meiner GT auch bald wegen des Alters nötig sein, klingt ja eher einfach!

Vielen Dank! Da meine ST auch bereits 83 TKm auf dem Zähler hat, habe ich eben bei kfzteile24.de den Conti CT1158 für 113,53€ bestellt. Der erste Riemen war bei 38 TKm zahnlos. Und der Preis klingt fair.
Gerhard

Sind also jetzt 45000km auf deinem zweiten Riemen.
Warum wechselst du jetzt? Beginnen sich die Zähne vom Riemen abzulösen?
Harry

HarrySpar hat geschrieben:Warum wechselst du jetzt?
Harry

Ich denke, der Preis für den Riemen ist in Ordnung. Daher habe ich den einfach mal bestellt. Wenn der neue dann wieder 40 TKm hält, ist wahrscheinlich irgendetwas anderes defekt und ich brauche sowieso ein neues Moped. Warum also warten?
Möchte nicht unbedingt fern der Heimat wegen des Riemens stranden. Denn dann wird es wirklich teuer.
Und so kann man den neuen in aller Ruhe einbauen (lassen).
Werde aber sicher vor Tausch die Abdeckung abschrauben und mir den Riemen genau anschauen.
Gerhard

Schau doch mal, ob man die Zähne am Traggürtel mit dem Fingernagel bereits etwas ablupfen kann. Oder überhaupt - ob die rückseitig schon etwas am Traggürtel angerissen sind, so dass man mit dem Fingernagel da schon etwas reinkommt. Also die Seite, wo das Ritzel beim Beschleunigen an den Zahn drückt.
Denn das ist dann ein Zeichen, dass man ihn langsam mal wechseln sollte.
Harry

HarrySpar hat geschrieben:Schau doch mal, ob man die Zähne am Traggürtel mit dem Fingernagel bereits etwas ablupfen kann
Harry

Ich werde natürlich noch mal alles prüfen, aber den Riemen habe ich jetzt schon mal für einen guten Preis bekommen. Ob ich den jetzt 2024 oder 2025 einbaue, ist doch egal.
Aber beim letzten Riemendefekt hatte ich das große Glück, dass der Riemen erst 15 km vor meiner Garage am Ende einer Tour ans Mittelmeer alle Zähne verloren hatte. Wenn so etwas fern der Heimat passiert, wird es sicher extrem teuer. Warum also nicht vorsorgen?
Gruß Gerhard

Dieser Daumennageltest ist halt ein gutes Kennzeichen für den Verschleiß.
Ich glaube, dann gibt's auch keine Überraschung fernab der Heimat.
Die Zähne reißen alle an derselben Seite ein.
Harry

@HarrySpar
Vielen Dank für das Bild.

genuede hat geschrieben:Möchte nicht unbedingt fern der Heimat wegen des Riemens stranden. Denn dann wird es wirklich teuer.

Leider ist mir das ohne Vorwarnung im Schwarzwald mit ca. 70.000 km passiert

Nachdem der neue Riemen jetzt für 115 € bei mir angekommen ist, werde ich ihn auch zu Beginn der nächsten Saison einbauen. Vor allem nachdem ich mir diesen alten Threat noch mal durchgelesen habe: https://www.f800-forum.de/viewtopic.php ... it=zahnlos
Wenn der dann wieder 40000 km hält, bin ich in der Nähe von 150000 und dann höre ich auf Moped zu fahren oder suche mir ein neues Moped. Wird allerdings schwer, da ich keinen Schwereisenhaufen möchte und natürlich auch keine Kette. Ketten hatten nur meine 50er!
Gruß Gerhard
@HarrySpar: ich werde den alten Riemen aber vor Ausbau genau prüfen (notfalls kommt der neue erst Anfang 2025 drauf )