Privater Vergleich Metzler M1 vs Pilot Power

Reifen, Freigaben, Erfahrungen.

Privater Vergleich Metzler M1 vs Pilot Power

Beitragvon Lützows wilde Jagd » 29.06.2009, 00:05

Hallo,

ich habe gerade vom M1 auf den Michelin Pilot Power gewechselt und will Interessierten meine persönlichen Erfahrungen mitteilen;
(Den M1 habe ich nach 4.800km gewechselt, das Profil war hinten knapp unter dem gesetzlichen Minimum. Über die Haltbarkeit des MPP kann ich noch nichts sagen, deswegen lasse ich diesen Punkt aus. Den Luftdruck habe ich bei beiden 0,1 bis 0,2 unter Herstellerangaben gesenkt.)

Beide Reifentypen sind sehr schnell auf Betriebstemperatur, schneller als das Motoröl.
Der M1 gibt viel Stabilität, schneller Geradeauslauf und oder auf der Autobahn vermitteln viel Sicherheit. Dafür muss man die Fuhre in Kurven richtig drücken, bei schnellen Wechselkurven muss man schon arbeiten. Ich persönlich mag das, da kann man sich in Kurven richtig an die Fuhre "hängen". Seltsam fand ich immer, das man dem Reifen seine Haftfähigkeit nicht so richtig ansieht und anfühlt. Er blieb immer recht glatt und fühlte sich recht hart an.
Anders der MPP, der war nach der Fahrt vom Reifenhändler schon angeraut und fühlt sich subjektiv weicher an. Da klebt schon nach wenigen km der Split dran.
Auch blieb der M1 trotz aufsetzender Rasten am Rand haarfein etwas unangetastet, der MPP war nach kurzer Zeit komplett angstrillenfrei. Liegt wohl an der Form.
Die Umgewöhnung war schon enorm, der MPP fällt regelrecht in die Kurve, besonders fällt das auf, wenn man bis in die Kurve anbremst und dann aufmacht. Das erste Mal habe ich schon etwas sparsamer aus der Wäsche geschaut.
Dafür kann man in schnellen Wechseln schneller durch. Allerdings, aber das mag noch Gewöhnung sein, finde ich den MPP nicht so präzise. Während ich auf dem M1 bekannte Kurven immer sauber getroffen habe, muss ich beim MPP bis jetzt doch öfter nachbessern.
Beide kündigen den Grenzbereich mit beherrschbarem Rutschen an, weiter bin ich aus verständlichen Gründen nicht gegangen.

Beide habe ich auf trockener, sauberer Strasse beim Beschleunigen in Schräglage nicht ans limit bringen können.
Eine Empfehlung würde ich nicht aussprechen wollen, aber meine persönliche Einschätzung mitteilen:
Weniger Erfahrende, oder Leute im oberen Geschwindigkeitsbereich mit hauptsächlich langgestreckten Kurvenbsollten sich den M1 mal anschauen, enges Kurvengeschlängel und Nebenstrassen den MPP.

Generell ist mir bei keinem Mopped so stark der Unterschied in der Bereifung aufgefallen, wie bei der F800s. Das ist wie zwei unterschiedliche Moppeds.
Bei Nässe fahre ich nicht, somit auch keine Aussage dazu.

Vielleicht hilft das ja jemandem, ich kann nur ermutigen mal andere Reifen auszuprobieren.
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Re: Privater Vergleich Metzler M1 vs Pilot Power

Beitragvon Saar-F800S » 09.07.2010, 23:28

muss da auch mal meinen Senf abgeben! Von BT014 nach vier Jahren auf die Michelin Power! Geil ... macht richtig Laune Luftdruck 2.6bar vorne und 3.0bar hinten. Läuft monstermässig in den Kurven Grip in allen Lagen.
Grüß Gott, allgemeine Verkehrskontrolle! Was haben Sie den heute Abend alles getrunken? "Drei Wachmeister, Herr Jägermeister"
Regel Nummer Eins! Es ist erlaubt zu Titten auch Möpse zu sagen, manchmal aber auch Holz vor der Hütte.
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Re: Privater Vergleich Metzler M1 vs Pilot Power

Beitragvon RalfS » 11.07.2010, 15:13

Saar-F800S hat geschrieben:Luftdruck 2.6bar vorne und 3.0bar hinten


Sicher? Mehr Luftdruck als empfohlen? Höre ich jetzt zum ersten mal. Um den Verschleiss auf der Autobahn zu reduzieren soll das funktionieren, aber auch auf der Landstrasse?

Gruß Ralf
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Re: Privater Vergleich Metzler M1 vs Pilot Power

Beitragvon F800STKalli » 11.07.2010, 18:22

Hatte zuerst den Metzeler Z6(?) (Originalausrüstung). Ein sturer Bock. Dann den MPR. Handlich wie die Sau. Zielgenau. Schneller Wechsel ohne Druck. Nur: kurz vor dem Laufflächenende kippt er ab (auch in den Tests beschrieben). Sehr nervig. Schön, wenn man es beim Rausbeschleunigen mit einplant, aber sonst trägt es eher zur Verunsicherung bei.

Bin jetzt auf MPP umgestiegen. Haftung bis zum Ende. ABER: die versprochene Kurvenwilligkeit wie beim MPR vermisse ich; benötigt etwas mehr Druck in die Kurve, aber wenn drin, dann keine Kippelei. AUSSER: wie schon beschrieben mangelt es an Zielgenauigkeit. Muss auch mehr als beim MPR korrigieren. Insbesondere bei bei ruhigerer Fahrt. Fühlt sich an, als ob das Steuerkopflager fest wäre. Beim Angasen mit schnellem In-die-Kurve-Umlegen sind etwas weniger Korrekturen nötig.

Das Aufstellmoment war beim MPR stark ausgeprägt. In die Kurve bremsen, Bremse loslassen, Motorrad fällt fast um. Beim MPP nicht (so auch die Testberichte). Eher dass Druck für die Kurve benötigt wird und sie dann plötzlich fällt, was auf Kosten der Zielgenauigkeit geht, da war der MPR harmonischer. Obwohl in einem Testbericht (MPR v MPP) dem MPP höhere Kurvenwilligkeit zugeschrieben wurde. Schön: auf schlechtem Asphalt läuft der MPP ruhiger. Der MPR war hier störanfälliger. Beim MPP merkt man es fast gar nicht (wurde auch in einem Test so bestätigt).

Eigentlich wollte ich den neuen Conti Road Attack 2. Werde den als nächstes probieren. Noch habe ich keinen optimalen Reifen gefunden.

UND: Kann ich nur unterstreichen, die F 800 reagiert sehr sensibel auf unterschiedliche Bereifung. Und: Die Testberichte auch nicht immer eins zu eins auf jedes Motorrad adaptierbar.

Vollen Tank und leere Straßen
Kalli
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Ich würde mich ja gern mit Ihnen intellektuell duellieren, aber wie ich sehe sind Sie unbewaffnet...
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Re: Privater Vergleich Metzler M1 vs Pilot Power

Beitragvon Skater » 13.09.2010, 19:33

Seit Freitag bin nun auch PilotPower-Fahrer
Nach einer Testfahrt durch den Odenwald kann ich feststellen, dass der Pilot Power (ohne 2CT) kein spürbares Aufstellmoment aufweist.
Zumindest nicht in meiner Schräglage. Ich habe ein paar massive Testbremsungen in der Schräglage bei sauberen Belag ausprobiert.
Alle Achtung - Der Reifen ist genial. Ich bin quasi mit der Hand auf Handbremse in jede Kurve reingefahren, mit dem Wissen, dass beim Bremsen
der Radius sich zuziehen wird. Das entspannt ungemein.

Jetzt bin ich gespannt auf die Laufleistung. Es stehen 11.000 km mit dem PilotRoad 2CT als Marke.
Fun versus Vernunft. Sicherlich ist diese Marke nicht erreichbar. Aber 5.000 km sollten es schon werden.

Gruß Skater
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