Verbrauchs orientiertes Schalten

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Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon morfic » 06.11.2017, 02:30

Beim letzten Moped, je früher ich hoch gehalten habe und je niedriger die RPM war, desto besser war der Sprit Verbrauch.
Bei meiner F700GS hab ich dann auch aus Gewohnheit ähnlich niedrig Drehzahl mäßig geschalten, habe aber festgestellt das später (also bei höheren Geschwindigkeiten) Schalten dann eigentlich mir Sprit spart.
Nach dem ich ja so niedrig an der Drehmoment Kurve bin macht das doch Sinn.

Jetzt Wunder ich mich in welchen Gängen ihr fahrt, mit welchem Durchschnittsverbrauch und welcher final Übersetzung.

Danke im Voraus,

Daniel

Edit: Nicht sicher der Titel trifft was ich im Sinn habe, ich will nur mein Schaltverhalten mit den von anderen vergleichen. Und dann vielleicht Schlüsse ziehen.
Speziell wenn jemand Feedback für ein 16/42 Ratio an der 700er geben kann.

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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Roadslug » 06.11.2017, 08:06

Ein wirklich aussagefähiges Vergleichen vom Schaltverhalten halte ich für weitestgehend unmöglich, da das ja auch von den jeweils gefahrenen Streckenprofilen und dem sonstigen Fahrverhalten abhängt. Der Spritverbrauch hängt in erster Linie von der gefahrenen Geschwindigkeit, da der Leistungsbedarf und damit der Verbrauch mit der dritten Potenz zur Geschwindigkeit steigt. Erst in zweiter Linie ist es die dabei gefahrene Drehzahl, die einen erhöhte Verbrauch verursacht.

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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon morfic » 06.11.2017, 13:55

Ich wundere mich halt auch wie das Fahrverhalten sich vergleicht, so wie "typischer Weise, im dritten bis zu X km/h in der Stadt" oder ähnliches würde mir schon helfen wenn da genügend Antworten wären.

Deine Antwort war aber doch interessant weil es nicht vom früh schalten als wichtigster Punkt spricht.


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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon HarrySpar » 06.11.2017, 14:55

Also ich kann nur sagen, dass bei meiner F800S der Verbrauch bei gleichmäßiger Fahrt laut BC Momentananzeige bei etwa 95km/h im Fünften 3,8L/100km ist. Und im Sechsten 3,4L/100km.
Diese 8% Unterschied in der Übersetzung machen also schon deutlich was aus.
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon henry.de » 06.11.2017, 15:20

Das Motorrad ist für mich ein reines Spass- und Freizeitobjekt, Verbrauchs orientiertes Schalten war immer nebensächlich, anders bei Abfahrt, Rückkehr oder Durchfahrten in Wohngebieten, da habe ich vorzeitig hochgeschaltet.

Wenn mir die Unterhaltung des Hobbies Motorradfahren eines Tages zu kostspielig werden sollte, fahre ich nur Rennrad oder MTB.

Henry :)
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Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon morfic » 06.11.2017, 18:57

Es ist weniger eine Frage des Verbrauchs, weil verglichen mit den 2005 Jeep Grand Cherokee ist es alles gut.
Ich nehme den verbrauch nur als Anzeiger das ich wohl in zu niedrigen Drehzahlen rumfahr.
Weil meine Verbrauchszahlen per BC ja umgekehrt von was ich erwartet hätte sind.
Das macht nur Sinn wenn ich in einem zu niedrigen ineffizienten Bereich rumtucker.
Von daher Frage ich mich nur welche Gänge ihr in der Stadt verwendet.
Schulzonen hier sind 20MPH so ungefähr ne 30er Zone, und die eingemeindeten Gebiete sind echt schlimm beim Überschreiten der 30MPH, ich fahr da 20 bei ~2200 im Zweiten und 30 bei ~2500 im Dritten.
Wo ich aber eine Wahl habe ist für 40-45MPH das kann ich im 4ten oder 3ten fahren, wo der BC Dan doch niedrigeren Verbrauch im 3ten zeigt.

Und nachdem wir alle wissen, Daß diese Motoren doch gerne laufen denk ich mir halt ich bin aus Gewohnheit wohl im falschen Drehzahlbereich.

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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Sigi64 » 13.08.2018, 14:50

Meiner F700GS ist es völlig egal, wie ich fahre, herumcruisen mit 2500 Umdrehungen, oder Attacke im Gebirge mit ausgedrehten Gängen den ganzen Tag, die verbraucht immer so um die 4,5 Liter. Hatte ich so auch noch nie. scratch
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Bene » 13.08.2018, 15:27

Sigi64 hat geschrieben:Meiner F700GS ist es völlig egal, wie ich fahre, herumcruisen mit 2500 Umdrehungen, oder Attacke im Gebirge mit ausgedrehten Gängen den ganzen Tag, die verbraucht immer so um die 4,5 Liter. Hatte ich so auch noch nie. scratch


Das kann ich bei meiner F800R 2013 auch bestätigen. Sie verbraucht laut BC
immer um 4,2 bis 4,3 Liter. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Ich bin kein
Sumoringer und bringe es auf max. 68kg inkl. Klamotten + 8kg Gepäck. Wenn
der Sigi64 über 1,78m groß und damit auch ein paar mehr Kilos im Typenschein
stehen hat erklärt sich dahingehend der Mehrverbrauch von ihm zu mir.

Egal ob ich die Dame schiebe oder trete....immer zwischen 4.2 und 4.3l/100km.
Bene
 

Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Vielfahrer » 14.08.2018, 00:37

Mir scheint, im 6. Gang bei 4000 U/min = ca. 118 km/h braucht die ST nicht mehr Sprit, als wenn ich nur mit etwa 105 km/h konstant auf der AB fahre (ja, ich mache das wirklich).
Mein Schluß deswegen: im Bereich um 4000 jedenfalls effizienter unterwegs, als mit nur 3500 Touren - bei konstanter Fahrt im gleichen Gang wohlgemerkt.

Übrigens merke ich bei Fahrten in dem mir üblichen Geschwindigkeitsbereich keinen Unterschied, ob mit, oder ohne Koffer. Das hat mich auch schon erstaunt.
...jenseits der 140 000 km Marke... echt STark...
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Karl Dall » 14.08.2018, 11:06

bei geschwindigkeitsbegrenzten "Dahinrollen" zeigt die Momentananzeige bei 3000/min am wenigsten. Man müsste mal die Kurve des spez. Kraftstoffverbrauchs sehen--dann wüsste man Genaueres
Gruss Karl Dall
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon HarrySpar » 14.08.2018, 18:13

Also meine braucht am wenigsten bei der kleinstmöglichen Geschwindigkeit im 6. Gang.
Ansonsten:
Je schneller um so höher der Verbrauch
Und je niedriger der Gang um so höher der Verbrauch
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Roadslug » 15.08.2018, 16:41

Wie schon geschrieben gibt es mehrere Einflussgrößen, von denen der Spritverbrauch beeinflusst wird. Zum einen die Drehzahl, weil bei höherer Drehzahl die Reibleistung des Motors ansteigt. Auch ein flatternde Textilanzug wird im Vergleich zu einer glatt anliegenden Lederkombi einen höheren Verbrauch erzeugen. Das sind aber alles nur lineare Einflussgrößen. Die wahrhaft dominierende Größe ist die Geschwindigkeit, da der Leistungsbedarf und damit der Verbrauch in der dritten Potenz ansteigt. Oder anders formuliert: Eine Verdoppelung der Geschwindigkeit erfordert die achtfache Leistung. Beim Verbrauch über eine Tankfüllung ist es natürlich die Durchschnittsgeschwindigkeit und die ist auf den üblichen Strecken abseits der Schnellstraßen bei einer halbwegs StVO-konformen Fahrweise nicht wesentlich höher als 60km/h. Der durchschnittliche Leistungsbedarf beim Fahren auf der Landstraße bewegt sich daher eher im einstelligen kW-Bereich. Richtig spürbar ist der Mehrverbrauch dagegen bei längerem Highspeed auf der Autobahn. Da kann der Verbrauch auch mal auf das Dreifache des Normalverbrauchs steigen. Aber wer macht den sowas. Das entspricht nicht so ganz dem Sinn des Motorradfahrens.

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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon HarrySpar » 15.08.2018, 19:01

Roadslug hat geschrieben:... Die wahrhaft dominierende Größe ist die Geschwindigkeit, da der Leistungsbedarf und damit der Verbrauch in der dritten Potenz ansteigt. Oder anders formuliert: Eine Verdoppelung der Geschwindigkeit erfordert die achtfache Leistung...

Also ich hab das schon zig mal empirisch bei den verschiedensten Motorrädern oder Autos nachgeprüft.
Der Exponent bei der Leistung ist in etwa "2,85". D.h. für die doppelte Geschwindigkeit benötigt man in etwa die 2^2,85 fache (= etwa die 7,21 fache) Leistung.
Der Verbrauch steigt bei doppelter Geschwindigkeit aber ganz sicher nicht um das 7,21 fache. Da muss man beim Exponenten schon mal "1" abziehen. Also nur noch "1,85" anstatt "2,85", was dann den 3,6 fachen Verbrauch ergeben würde.
Zusätzlich arbeitet der Motor aber auch noch mit mehr Last, was zu einem höheren Wirkungsgrad führt. Dann wird der Verbrauch nochmal weniger.

Meine F800S läuft ja keine 250km/h. Aber ich mach jetzt mal dennoch eine Rechnung:
Bei 100km/h braucht meine schätzungsweise (genau weiß ich es jetzt nicht) 3,4L/100km.
Bei einem Tausender Sportmotorradvergleichstest (R1, S1000RR und andere) haben sie mal in einem Heftchen die Verbräuche bei 250km/h angegeben. Die lagen alle so in etwa bei 12,5L/100km.
Das würde in Bezug auf den Verbrauch dann einen Exponenten von "1,42"ergeben.
Denn 3,4 x (250/100)^1,42=12,5

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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Roadslug » 15.08.2018, 20:29

Lieber Harry

ich weiß ja nicht woher du deine Zahlen nimmst, aber eigentlich sind die physikalischen Formeln ziemlich eindeutig.
Luftwiderstand: Fw = Cw * A * v^2 [N]
Leistung: P = Fw * v : 1000 [kW]
Also: P = Cw * A * v^3 : 1000 [kW]
Das betrifft nur den Luftwiderstand. Hinzu kommt noch der Rollwiderstand, aber der ist weitestgehend von der Geschwindigkeit unabhängig und im Vergleich zum Luftwiderstand eher minimal. Das kann man leicht selber ausprobieren wenn man sein Moped mal auf der Ebene schiebt. Wirklich viel ist das nicht.

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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon HarrySpar » 15.08.2018, 20:52

Der Luftwiderstand ist cw x A x Rho x v^2 / 2
Das nur nebenbei.
Der (reale) Exponent bezüglich der erforderlichen Motorleistung ist aber nicht gleich "3" sondern etwa "2,85". Ich hab das wirklich locker schon 100 mal empirisch, also anhand von tatsächlichen Motorleistungen und tatsächlichen Höchstgeschwindigkeiten realer Autos und Motorräder ermittelt. So zu sagen "rückwärts" ermittelt.
Vielleicht kommt es daher, weil es eben nicht nur den Luftwiderstand, sondern auch den Rollwiderstand gibt. Und der Rollwiderstand hat keinen Exponenten.
Und beim Verbrauch reduziert sich der Exponent schon mal um "1", also von (gerundet) "3" auf "2", weil der Verbrauch nicht pro Stunde angegeben wird (L/h) sondern pro Kilometer. Pro Stunde wäre der Exponent natürlich (gerundet) "3". Aber pro Kilometer ist er nur "2".
Denn schließlich legt man ja bei doppelter Geschwindigkeit pro Zeiteinheit auch doppelt so viele Kilometer zurück.
Und wie gesagt, dann kommt noch der bessere Motorwirkungsgrad hinzu. Bei höherer Geschwindigkeit muss der Motor mehr Drehmoment abgeben, was dessen Wirkungsgrad deutlich erhöht. Deshalb wird der Exponent bezüglich dem Verbrauch noch zusätzlich geringer.

So viel hierzu rechnerisch.
Und jetzt überleg einfach mal und schätze mal ab:
Ausgehend meine F800S mit 3,4L/100km bei 100km/h:
Glaubst Du wirklich, dass meine F800S dann bei 200km/h 27,2L/100km (das 8-Fache) schluckt, so wie es nach Deiner Rechnung wäre????
Meine F800S 27,2L/100km bei 200km/h??? Und die S1000RR und Konsorten nur 12,5L/100km bei 250km/h, also nochmal 50km/h mehr!?! Nie und nimmer!!!!

Harry
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