Seilzuggas versus E-Gas

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon EPN Itzehoe » 22.12.2019, 16:40

Mir egal was für technische Feinheiten für diese Übersetzung sprechen mögen. Das ist und bleibt, auch nach Eingewöhnung, eine Zumutung. Du kannst mit einem solchen 1. Gang überhaupt nicht langsam oder gar Schritt fahren, anfahren am Berg nervt, vorsichtig durch Matsch waten geht nicht, rangieren nervt, und umstehende Leute gucklen dich an, ob du Angeber wirklich so viel Gas beim anfahren geben musst. Jeder kommt mal in Situationen, wo es bitte langsam und vorsichtig zugehen muss.
Da fehlt einfach ein Gang.
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon GT_FAHRER » 22.12.2019, 17:29

Also meine 2016 GT hat kein E_Gas, mit dem zu langen ersten Gang kann ich nicht nachvollziehen. Der Erste ist zwar recht lang
übersetzt aber für den Motor nicht zu lang da er schon bei niedrigen Drehzahlen gutes Drehmoment aufbaut.

Kann damit ganz easy engen Kehren fahren, Schritttempo fahren, am steilsten Berg ohne heulenden Motor anfahren.

Sogar ohne Gas geben anfahren geht mit vorsichtigen Kupplungseinsatz auf der Geraden.


lG Peter
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Hartmut_HB » 22.12.2019, 18:44

Hallo Peter,
so ist es bei meiner 2013 er auch. Fahren und rangieren im 1. kein Problem, nur aufpassen. :D
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Olchi » 22.12.2019, 19:48

Meine GT Bj. 13, hab überhaupt keine Probleme mit dem 1. Gang. Gefällt mir so wie es ist!
Gruß
Olchi
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon SingleR » 23.12.2019, 09:14

Gunni hat geschrieben:Es ging nie darum, mehr Sprit als Luft in den Brennraum zu drücken... Das wäre ja auch dämlich...

... bzw. es würde mit Verweis auf das stöchiometrische Verhältnis von Luft zu Kraftstoff auch gar nicht funktionieren. ;-)

Gunni hat geschrieben:Ich hab die Vergaser einfach nach BMW Vorgaben (!) eingestellt!

Aber genau das ist ja das "Problem"! Wenn die Motoren früher nicht "vernünftig" liefen, stimmte oft die angesaugte Kraftsfoffmenge nicht. Also wurde an der Gemischegulierschraube gedreht und angefettet - mit entsprechend negativer Auswirkung auf den HC-Ausstoß (für den sich aber damals kaum jemand interessiert hatte). Das Anfetten geht ja bekanntermaßen beim modernen Einspritzer nicht so ohne Weiteres. BMW hat (auch beim Rotax-Single) nicht umsonst den Vergaser durch eine Einspritzanlage ersetzt. Mit einem manuell bzw. rein mechanisch geregelten Vergaser wären die einschlägigen Schadstoffnormen ja auch kaum einzuhalten gewesen.

quote="Gunni"]... und beim Blick in den Auspuff sieht alles sehr rußarm aus.[/quote]
Das war und ist bei meinen Einspritzer-Rotaxen, ob Single oder Twin, nicht anders. Würde man Deiner Logik folgen, müssten ja alle geregelten Einspritzer ggü. einem Vergasermotor unvollständig, also sehr häufig außerhalb des stöchiometrischen Luft-Kraftstoffverhältnisses verbrennen. Das mag ich nicht so recht glauben...

Gruß Gunnar[/quote]
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Langstreckler » 23.12.2019, 21:02

Gunni hatte ja nicht geschrieben, dass geregelte Einspritzer ggü. einem Vergasermotor unvollständig verbrennen, sondern dass moderne (Benzin-)Direkteinspritzer teilweise abartig rußen. Das betrifft bis jetzt nur Pkw-Motoren, da bei Motorrädern eine Direkteinspritzung mit Drücken bis zu 350 bar (Otto) und 2700 bar (Diesel) viel zu aufwendig und teuer wäre.
Und in diesem Punkt hat Gunni absolut recht. Direkteinspritzer (Diesel wie Benziner) haben ggü. Saugrohreinspritzern das Problem, dass sich der Kraftstoff bei Volllast nicht so homogen im Brennraum verteilt und es lokal zu unvollständiger Verbrennung mit Rußbildung kommt.
Alle Diesel-Fahrzeuge sind seit Einführung der grünen Plakette mit einem Partikelfilter ausgestattet und – was den Ruß betrifft – sauber. Bei Benzin-Direkteinspritzern wird erst seit ca. 2 Jahren ein Partikelfilter eingebaut. Bei älteren Fahrzeugen kriegt man schwarze Finger, wenn man damit durchs Innere des Endrohres streicht.

Zurück zum Thema: Inzwischen wurde hier ja an verschiedenen Stellen bestätigt, dass sich die Fahrbarkeit der GT und der R durch „drive by wire“ zumindest nicht verschlechtert hat. Da die Elektronik über die ASR nur äußerst selten – bei mir bisher noch nie – eingreift, wird auch der über die rechte Hand vermittelte „Drehmomentwunsch“ des Fahrers in der Regel eins zu eins in Drosselklappenstellung und Einspritzmenge übersetzt.
In diesem Fall ist es vergleichbar mit dem ABS: Nur in Extremsituationen erfolgt der Eingriff.
Ich denke nicht, dass die „Seilzugfraktion“ auf ABS verzichten würde.

Gruß und Frohe Weihnachten
Dietmar
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Roadster1962 » 23.12.2019, 21:54

Langstreckler hat geschrieben:Ich denke nicht, dass die „Seilzugfraktion“ auf ABS verzichten würde.

Gruß und Frohe Weihnachten
Dietmar


Moin,
da muss ich widersprechen, bin noch nie mit einer R oder Gt mit E-Gas gefahren, insofern habe ich auch keinen Vergleich zu meiner S/ST mit deren Seilzugagas ich aber sehr zufrieden bin. In Verbindung mit dem Kurzhubgasgriff ist sie perfekt.

Auf was ich aber jederzeit und liebend gerne verzichten würde ist das Sch... ABS von der F800. Die Hoffnung auf Besserung von meiner 2006er zur jetzigen 2011er war leider umsonst. Hatte in Italien wieder die gleichen Probleme wie mit der alten, in den Bergabkehren löst das ABS auch bei niedrigen Geschwindigkeiten die Bremse und es geht bis zu 10 Meter ungebremst geradeaus bevor die Bremse wieder fässt.

Daran sollte BMW mal arbeiten...

Gruß und frohe Weihnachten allseits
Christian


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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Gunni » 23.12.2019, 22:02

Nee nee nee... Ich wollte den Einspritzer ja gar nicht schlechtreden...

Ich habe erst dieses Jahr die Vergaser in alle Einzelteile zerlegt, da sich alles gummiartige im Laufe der Jahre in Plastik verwandelte.
Wenn man dieses 3D-Puzzle dann so vor sich liegen sieht, sehnt man sich schon nach einer Einspritzanlage... :roll:

Ich fange mal so an... Wenn die F800 am Band montiert wird, ist der komplette Motor ein Zulieferteil und steht einbaufertig bereit.
Genau so, wie die Einspritzanlage und alle anderen Komponenten. Bis auf ein paar µ Fertigungstoleranzen unterscheiden sich die Rotaxe sicher nicht von einander. Die Steuergeräte sind auch gleich - das Mapping ist fest. Trotzdem vibriert nicht jede F gleich, oder alle ruckeln unterhalb der selben Drehzahl!? Da wird sich in der Großserie kaum einer drum kümmern, ob die beiden Einspritzdüsen haargenau die gleiche Menge einspritzen und ob an beiden Drosselklappen der absolut gleiche Unterdruck anliegt!?
Überall Toleranzen...

So etwas fein eingestellt, was zB. Ortsdurchfahrten einen Gang höher zulässt und die Maschine plötzlich auch aus tiefen Drehzahlen sanfter ans Gas geht, ist doch ein Gewinn von 100% - oder nicht?
Ich habe noch keinen AU-Bericht einer F800 gesehen. Ich denke aber, dass sie die gültigen Grenzwerte wohl auch nur zu einem Bruchteil ausnutzt. Also genug Spielraum (wer die Technik dazu hat) das Kennfeld zu optimieren, und einen noch besseren Lauf innerhalb der Abgasnorm zu erreichen.

Jetzt bin ich aber ganz schön vom Thema abgedriftet - sorry

Schönen Abend
Gunnar
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Beitragvon dtex » 09.05.2020, 17:52

Mal noch ne Frage zum seilzuglosen WLAN-Gas:

Kann man(n) da irgendwo sowas wie einen Anschlag einstellen; ich bräuchte dringend
ein bisschen "Spiel" - irgendwie kann ich mir das Zucken in der rechten Hand
nicht abgewöhnen - da will ich wahrscheinlich immer schauen wieviel Spiel der Zug hat.
Aber ohne Zug... :?:

Merci im Vorraus...
Hardy
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Re: -

Beitragvon ike » 09.05.2020, 18:45

dtex hat geschrieben:Mal noch ne Frage zum seilzuglosen WLAN-Gas:

Merci im Vorraus...
Hardy



Hardy, jetzt wird es interessant...
WLAN-Gas.
Ok , dein Bike ist der Zeit voraus ThumbUP
Gasgriff ohne Seilzug oder Kabel...
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon dtex » 10.05.2020, 11:08

man(n) muss seine Beiträge ja ein wenig interessant gestalten... winkG

mir ist schon klar, dass da (noch) ein Kabel dran ist...

Ich hätte auch schreiben können; "Ich bräuchte ein bisschen Spiel im Kabel", vllt.
hat ja einer das gleiche Problem gehabt und hat z.B. irgendwo ein bisschen was
weg geschliffen...

Ansonsten zerleg ich die Armatur einfach mal; bin grade (trotz Corona) aber leider
ein bisschen knapp an Freizeit...
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon ike » 10.05.2020, 17:30

Schon klar.
Bei E-Gas kannst nicht einfach so etwas Spiel in den Gasgriff bringen. Das kann schnell zu Fehlfunktionen in der Abstimmung zwischen E-Gasgriff und Stellmotor an ES-Anlage führen (grob umschrieben).
Und einfach so aus Langeweile den E-Gasgriff zerlegen ? Kann kostspielig werden.

Wenn du Spiel brauchst auf Old-Bowdenzug umrüsten :D
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon Andreas vwWe » 10.05.2020, 21:25

Hi!

Nur so zum Thema: Bei allen Moppeds der vergangenen Jahre war das Gas perfekt zu dosieren - völlig egal ob mit Bowdenzug (Guzzi V11, Speed Triple, F8R) oder E-Gas (R1200GS, R1250GS, Duke 690 R).

Gruß

Andreas
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Re: Seilzuggas versus E-Gas

Beitragvon edgar08 » 23.02.2021, 10:33

So gut und "idiotensicher" ich die F800 Modelle finde... da fehlt etwas Leben und zu älteren Modellen verhalten die sich an manchen Stellen synthetisch... unecht.

Z.Bsp. hab ich noch meine R1100S. Bei der habe ich das Gefühl, man merkt noch jeden Hub bei dem der Motor beim Luft holen an der Drosselklappe zupft und zieht. Das ist natürlich bei E-Gas komplett weg.
Bei meinem E36 M52B25 (Seilzug) fühlte sich das auch sehr lebendig an, bei meinem E91 N53B30 (E-Gas) obwohl er mehr Leistung hat, fühlt sich das auch nicht so "abenteuerlich" an.
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