Probefahrtsbericht

Alles was noch mit der F800S + F800ST + F800GT + F800GS und der F800R zu tun hat.

Probefahrtsbericht

Beitragvon Ben » 08.08.2006, 17:33

Hallo,

nachdem ich ja nach diversen Testberichten ganz schön gemeckert habe, hab ich mich gestern dann doch noch an Onkel Oelfingers Rat gehalten und bin zum :)

Zweiter Eindruck (ich saß anfang des Jahres schon einmal drauf): Auf Bildern wirkt sie viel kleiner als sie in Natura ist. Über das Design will ich hier nicht reden, das ist und bleibt Geschmackssache. Darüber zu diskutieren wäre fruchtlos.

Also kurz die Blinker erklären lassen (ob das wohl geht?), draufsetzen und *oha* doch recht sportlich, Scheibe sehr tief, Kniewinkel ok, Sitzbank schön angenehm. Initialzündung und aha, jetzt weiß ich also wie ein Boxer klingt. Schön knurrig, dreht äußert flink hoch. Kupplung, erster Gang. Nanu? Erster Gang? Schon drin? Ohne lautes Klong? Lags daran das der Vorführer schon 2000 auf der Uhr hatte? Lies sich alles Butterweich und v.a. geräuschlos schalten.

Also los, Kupplung kommt etwas digital (ihr wisst schon 1 oder 0, ganz oder gar nicht) vom Hof gefahren und erstmal etwas Innenstadtgewirr. Die Blinkertechnik hatte ich nach dem 3. mal abbiegen verinnerlicht. Klappt ziemlich gut, was besser ist? Japanisch oder bajuwarisch? Ich denk mal Geschmackssache, beides funktioniert ja.

Zum Fahrwerk hab ich sofort Vertrauen gefasst, schön leicht und elegant, Landstraßen Hatz geht auch wunderbar, die Bremsen verzögern vehement, auch wenn der Druckpunkt irgendwie nicht so Glasklar war hat das Ankern Spaß gemacht. Im Schiebebetrieb hört man das ansonsten unauffällige Getriebe bei Drehzahlen um die 2000u/min doch schon vernehmlich klackern, nicht so laut wie der Kardan bei meiner NTV, aber man hörts.

Der Motor ist ein Sahnestück, dreht wie gesagt gierig hoch, der ganz große für nen Anfänger etwas unerwartete tritt ins Kreuz wie bei der Yamaha blieb aus. Die einen sagen langweilig, die anderen sagen beherrschbar. Schön linear zieht der Twin aus dem Keller an, der Wind bläst frei aufs Helmche, schön leise das ganze während die Scheibe den Druck vom Oberkörper nimmt.

Für mich stand nach den knapp 90km fest das die TDM bei mir aus dem Rennen ist. Die BMW ist einfach leichter zu fahren, die Sitzposition ist ok Kniewinkel zwar spitzer, dafür sind die Arme nicht soweit vom Lenker weg was mir widerrum Probleme bereitet. Bin ja kein Gibbon :D Ich hatte auf ihr das Gefühl das ich das Motorrad fahre, und nicht andersrum. Ich glaub mit der TDM übernehme ich mich etwas, nicht unbedingt von den Leistungsdaten her ,sondern einfach vom Antritt und vom Handling her.

Nur so zur Anmerkung: Die BMW hatte Vollausstatung, der Bordcomputer wird wenn ich zuschlage auf jeden Fall geordert, is ne nette Spielerei und die Ganganzeige gefällt mir :roll: Und nen ganz dicken Pluspunkt gibts für den Zahnriemen. Gründe dafür brauchts sicherlich keine mehr.

gruß, Ben der gespannt ist was die 1000erCBF morgen bereithält.
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Und...

Beitragvon Metellus » 09.08.2006, 22:03

..wie wars auf der CBF1000? Bin sie selbst ein Wochenende probegefahren. Bin gespannt auf deinen Bericht!
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Beitragvon Ben » 12.08.2006, 09:01

Hallo,

Um mal kurz das Fazit vorwegzunehmen. Ich muss meine Einstellung gegenüber japanischen Reihenvierzylindern mit 1000cm³ und Kette doch noch mal gründlich überdenken Also langweilig ist was andres. Wie konnt ich solange Zeit so blind durchs leben gehen ?

Druck von Anfang an, bissig, aber nicht überfordernd. Geht sanft ans Gas, kein Ruckeln, keine Lastwechsel. Einfach immer Kraft da. Im letzten bei 140 reicht ein kurzes Zupfen und die schießt ab. Wahnsinn. Lockeres cruisen ist dennoch drin, die braucht nicht viel an Drehzahl. Im Stand hört mans vernehmlich brummeln. Man hört den Hubraum durchaus. Beim fahren hab ich aus windtechnischen Gründen davon allerdings nicht mehr viel mitbekommen.

Das Fahrwerk ist sehr handlich, sicherlich ein Tribut an die schmale Pelle am Hinterrad. Die fährt sich vom ersten Meter an genauso easy und leicht wie die 600er, das Mehrgewicht merkt man allerhöchstens beim rangieren.

Die Bremsen sind fantastisch, beißen sehr bissig zu, klarer Druckpunkt, ich hatte nach kurzem angasen und anschließenden ankern immer das Gefühl das mein Hirn erst nach hinten und dann nach vorne gepresst wird. Macht Gaga.
Weniger begeister war ich von der Sitzposition. Wie bei der 600er dröhnt die Scheibe enorm und der Lenker ist zu weit nach hinten gekröpft. Ich habs lieber wenn die Arme beim fahren nicht angewinkelt sondern durchgestreckt sind. Da ich die Honda in 3 Wochen nochmals fahren will, werd ich mal anfragen ob man mir die Bank hoch, Scheibe runter und den Lenker nach vorn stellen kann. Sollten ja nur paar Schräubens sein. Aber schließlich will ich auch sichergehn das da alles passt.

Im Endeffekt muss ich sagen das Honda mehr Bike fürs Geld bietet. Für 8700€ (ABS ist da mit drin) bekommt man ne waschechte 1000er die viel bietet. Die BMW F800S kostet mit ABS 9140 und hat mich im Vergleich weniger angemacht. Und nur das zählt.

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Beitragvon Metellus » 12.08.2006, 10:52

CBF im Vergleich zur F800S:

+ Gewaltiger Druck aus dem Drehzahlkeller
Man dreht am Gas, spontan und unablässig kommt die Kraft. Man ist flugs auf 150 und vorallem: man spürts. Bei der F800S ist die Leistungsentfaltung im Vergleich dazu irgendwie langweilig. Man muss schon wesentlich mehr am Gasgriff arbeiten, um was zu spüren.

+ Preis

- Gewicht beim Rangieren
Während des Fahrens fallen die gut 250 Kilogramm der CBF nicht auf. Sie ist mindestens so handlich zu fahren wie die F800 S. Allerdings, sobald die Mühle steht, auch bei kurzen Stops wenn man den Pass runterfährt und mal bei ner Neigung kurz für nen Ausblick anhalten möchte, merkt mans doch deutlich. Da ist die F800 S mit ihrem "Fliegengewicht" doch einiges leichter zu handeln.

- Erscheinungsbild
Sehr gewöhnlich, bieder, emotionslos. Die F800 S gefiel mir da wesentlich besser. Mehr Emotion.

- Sitzposition und Windschutz
Die CBF propellert dir um die Ohren, dass es ein Witz ist. Ich bin 183, Windschild unten, Sitz mittlere Position, Lenker weiß ich nicht mehr - wird aber kaum ne Rolle spielen. Ohne Ohrstöpsel - und selbst mit wars noch zu laut - hätte ich nach 5 Jahren CBF fahren wahrscheinlich einen Hörschaden.


Summa summarum: Wenns rein ums Fahren geht, ist die CBF unschlagbar - der Motor is dermaßen genial, dass es eine Freude is, ihr die Sporen zu geben. Dafür vermiesen laute Verwirbelungen diese Freude wieder etwas.

AUF die F800 freut man sich mehr, wenn man sie in der Garage sieht und weiß, jetzt fährt man gleich wieder mit ihr. Die Sitzposition ist sportlich und genial angenehm, die Windgeräusche irgendwie weniger lästig und laut. Es is einfach lässig, mit der BMW zu fahren. Und optisch macht sie auch mehr her.

Schwierige Entscheidung..
Zuletzt geändert von Metellus am 12.08.2006, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Ben » 12.08.2006, 11:06

Jupp,

du hast das ganze gut zusammen gefasst. Aber mittlerweile munkelt man hinter vorgehaltenen Händen das wohl auch ne nackte CBF1000 kommen könnte. Das wär dann nen ganz schöner Dreschflegel :D

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Beitragvon Metellus » 12.08.2006, 11:34

Naja nackt ist nicht so mein Fall.

Sie ist schon mit Verkleidung keine Augenweide und nackt wird sie das auch nicht werden - siehe CBF 600.

Aber interessant wäre sie trotzdem. In .at darf man ja ohnehin nirgends mehr als 130 fahren :roll: - insofern würde es (zumindest selten :lol: ) Probleme mit dem Winddruck gehen.
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Beitragvon helmi-s » 12.08.2006, 11:34

Was ihr ganz vergessen habt, ist die Sache fürs Auge, denn da bietet die F800 sehr viel mehr.

Die CBF ist ja wohl etwas lieblos und einfach (billig?) zusammengebaut. Kein Vergleich zur BMW, die mit guten Detaillösungen und Materialwahl und mit einer super Verarbeitung glänzt.

Guckt doch im Vergleich zur CBF mal die Hondas genauer an, die nicht ganz so günstig sind.
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Beitragvon Metellus » 12.08.2006, 11:41

Haben wir nicht außer acht gelassen.

Siehe Statement bzgl. biederes Erscheinungsbild der CBF. Dazu zählt natürlich, dass die Bestandteile bei weitem nicht so wertig sind wie die, die an der BMW verbaut sind. Alleine schon die (Einarm-)schwinge.
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Beitragvon hofi » 12.08.2006, 11:53

...und vor allem die ewige Kettenschmiersauerei nicht zu vergessen - käme für mich nicht mehr in Frage!
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Beitragvon Metellus » 12.08.2006, 11:59

Hm, eigentlich ein Vorteil stimmt. Aber ist der sooo groß? Wie oft schmiert man schon ne Kette. Macht man ja nicht täglich.
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Beitragvon Ben » 12.08.2006, 16:12

Kette schmieren: Alle 200km bzw nach jeder Regenfahrt. Hauptständer erleichter die Sache ungemein (Zitat vom Yamaha Händler)

Also mit der Kette das stimmt, ich hab mich als Kardanfahrer auch immer gegen so einen Gedanken gesträubt. Allerdings gibbets automatische Kettenschmiersysteme für um die 100€. Damit macht man dann meinetwegen alle 1000km die Kette von Grund auf sauber (sonst wird der Batz irgendwann zuviel), für Schmierung wird per billigen und umweltfreundlichen Kettensägenöl (is glaub ich sogar trinkbar) permanent gesorgt. So why not?

Das Aussehen ist Geschmackssache, das muss jeder für sich entscheiden. Mir gefallen beide, ich kenne Leute die nur die eine und nur die andere mögen und welche die sich für den Golf auf 2 Rädern ebensowenig begeistern könen wie für das Playmobil Design der blau-weißen.

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Beitragvon Richard » 12.08.2006, 16:23

Hi,

ich hatte vor der F800S eine GSX 750 F mit Kettenschmierung. Bin damit 40000 km gefahren. Was man machen muss, ist alle paar 1000 km nur Öl nachfüllen. Kettenspannung 1x im Jahr prüfen. Das wars. Nach ca. 10000 km dehnt sich die Kette nicht mehr und es braucht auch nicht nachgespannt werden.
So nun zum Nachteil: Das Kettenöl hängt überall. Auf der Felge, vorne im Motorritzelgehäuse, auf der Schwinge....
Das bringt man auch durch einstellen des Ölers nicht besser in den Griff.
Dann viel Spass beim Putzen.
Das Gewicht der F800 und der Zahnriemenantrieb waren bei mir Kaufentscheidend. Bin froh keine Kette mehr zu haben.

Gruß

Richard
Die F800S hat mich 12 Jahre und über 68000 km begleitet. Jetzt habe ich mir eine R nineT Urban bestellt.
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