1. Bundesweiter 24-Stunden-Blitzmarathon

[Roadslug]

Mir ging es nur darum, dieser unsinnige Argumentation, ein Tempolimit würde den deutschen Automobilmarkt zerstören, und damit Deutschland ins wirtschaftliche Chaos stürzen, etwas Realismus entgegenzusetzen.

Genach, gemach lieber Freund. Du schreibst hier von Realismus und weiter oben in einem Beitrag von Fakten. In Wirklichkeit ist es aber weder noch, sondern lediglich deine Meinung, die nicht zwingend richtig sein muss. Fakt ist, die Diskussion über die möglichen Auswirkungen eines generellen Tempolimits wurden auch bei uns in der BMW-Entwicklung nicht nur einmal sondern schon x-mal ausgiebig diskutiert, da das Thema immer wieder hochkocht. Und wir waren uns alle einig, dass das früher oder später deutliche Auswirkungen auf die technische Ausstattung der Fahrzeuge haben wird. Zumindest bei den preislich hart umkämpften Butter- und Brot-Autos wird der Rotstift zwangsläufig noch stärker Einzug halten (müssen) als bisher eh schon. Ob das nun eine Auswirkung auf die Nachfrage speziell aus dem Ausland haben dürfte oder nicht, ist schwer zu sagen. Allerdings haben das unser Marketing-Experten eindeutig bejaht und ich denke schon, dass die das recht gut abschätzen können.

Roadslug

[HarrySpar]

Herrgott nochmal, dann sollen sie halt die offizielle unbeschränkte Geschwindigkeit für Autobahnen in Deutschland so lassen.
Dafür aber bis auf z.B. insgesamt 5 Abschnitte mit jeweils etwa 10km Länge sämtliche Autobahnen mit Schildern auf 130 beschränken.
Dann können die deutschen Autobauer nach wie vor mit der deutschen Vollgas-Autobahn werben.
De Facto ist aber praktisch das gesamte deutsche Autobahnnetz auf 130 begrenzt. Mit Ausnahme von insgesamt 50 Kilometern.
Hauptsache meine Autobahn ist dann endlich mal begrenzt.
Harry

[Roadslug]

Genau Harry, das wäre auch nach meiner Meinung das Beste. Verkehrleitsysteme für alle Autobahnen, weil man dann die zulässigen Höchst-Geschwindigkeiten bedarfsgerecht anpassen kann. Ist doch viel besser als eine starre Regelung.

Roadslug

[HarrySpar]

Erstens sind die weitaus teurer als Blechschilder und zweitens gibt es meiner Meinung nach keine Zeiten, wo es nichts ausmacht, wenn schnell gefahren wird.
Ich bevorzuge da lieber starre Blechschilder und immer 130.
Mit Ausnahme eben der 5 mal 10km in gesamt Deutschland.
Harry

[Roadslug]

Tja, wenn es nur um die Kosten geht hast du natürlich recht. Andererseits gibt es viele Situationen wo auch 130km/h viiiiiel zu schnell sind. Da ist halt ein Verkehrsleitsystem wesentlich anpassungsfähiger und flexibler. Das Problem bei generellen Beschränkungen ist doch erfahrungsgemäß, dass sie auf die schlechtesten Bedingungen auslegt sein müssen und daher bei Normal-Bedingungen von vielen Fahrern einfach ignoriert werden. Und das dann leider auch bei Bedingungen, bei denen es durchaus angemessen wäre. Das sieht man z. B. auch im europäischen Ausland. Laut einer Studie sind die auf österreichischen Autobahnen gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten höher als bei uns. Das sagt irgendwie schon alles.

Roadslug

[HarrySpar]

In Österreich scheller als bei uns. Hmmmmmmmmmm, vielleicht weil die weniger Staus haben, also meistens ihre 130 fahren können.

[Lichtmann]

In Österreich scheller als bei uns. Hmmmmmmmmmm, vielleicht weil die weniger Staus haben, also meistens ihre 130 fahren können.

Hallo,


eben, weil man halt nicht 180 fahren darf und wenn man erwischt wird kostet es richtig, somit bleibt dieser Ziehamonikaeffekt bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten aus, das eine mal wo man bei uns was zahlt wenn man zu schnell fährt, lächerlich, bevor man Reifendruckkontrollsysteme vorschreibt solle man lieber einen Tempomat als Vorschrift erlassen ,


Wie auch immer, auch in Deutschland wird sich was ändern müssen, allein schon wegen der Zunahme des Güterverkehrs, Gute Nacht wenn die Prognossen eintretten sollten.


Lichtmann

[Anduin]

In Österreich scheller als bei uns. Hmmmmmmmmmm, vielleicht weil die weniger Staus haben, also meistens ihre 130 fahren können.

Genau, fahr mal von Passau nach Wien. Selbst zur Rushhour ist da weniger Verkehr als auf der A2 kurz vor Mitternacht.
Gefühlt gibt es an manchen Tagen mehr Staukilometer in Deutschland als Autobahnstrecke in Österreich. Wenn man dann noch bedenkt, dass die die Trucks und die Harrys, also die um die 130 Fahrer, den größten Anteil der Fahrzeuge ausmacht, drücken die Schnellfahrer den Schnitt auch nicht hoch.

Gruß aus dem Stauland Westfalen

[Eike]

Erstens sind die weitaus teurer als Blechschilder und zweitens gibt es meiner Meinung nach keine Zeiten, wo es nichts ausmacht, wenn schnell gefahren wird.
Ich bevorzuge da lieber starre Blechschilder und immer 130.
Mit Ausnahme eben der 5 mal 10km in gesamt Deutschland.
Harry

Harry, Du mußt mal teuer und billig aus Sicht eines Politikers sehen: Wenn alle nur noch 130 fahren, ist das billiger für die Bürger, aber teurer für die Politik. Wenn jetzt alle weniger Sprit verbrennen, fehlen Millionen an Steuern. Wenn weniger gebtremst wird und der Verschleiß allgemein abnimmt, ebenso. Also ist ein starres Tempolimit viel zu teuer

Stell Dir mal vor, alle schleichen wie ich mit 130 über die Autobahn und verbrennen dabei keine 5l Diesel. Dabei halten die Bremsen dann >150 TKm und die Reifen >80 Tkm - der Schäuble kann Insolvenz anmelden.

Rein egoistisch müßte ich auch für ein Tempolimit sein, da es mich nicht einschränkt und ich dann ohne aufzupassen die Spuren wechseln kann. Aber am Ende trifft es alle, weil im Zuge der Durchsetzung bestimmt 5.000 Blitzer aufgestellt werden und am Ende jeder mal erwischt wird: Ich in einem Tunnel vor München mit 110 und der Harry im Windschatten 10m hinter einem LKW

Gruß Eike

[Kajo]

... und der Harry im Windschatten 10m hinter einem LKW Gruß Eike

Wahrscheinlich mit einem Abschleppseil oder einer -stange verbunden, das spart richtig.

Gruß Kajo

[Gante]

Da wir schon so lange nicht mehr über ein Tempolimit auf Autobahnen diskutiert haben , wollte ich mal einen zur Thematik passenden aktuellen Artikel von Spiegel Online einsteuern. Die Kernaussagen zum Thema Unfälle auf Autobahnen:

Unfallstatistik: Auf Deutschlands Autobahnen wird es gefährlicher - 3340 Menschen sind in Deutschland 2013 bei Unfällen ums Leben gekommen - so wenige wie nie seit Einführung der Statistik. Doch die Analyse zeigt auch: Auf den Autobahnen steigt die Zahl der Todesopfer.

Eine genaue Untersuchung der Zahlen liegt nach Angaben der Statistiker noch nicht vor, allerdings gibt es eine alarmierende Auffälligkeit: Die bisher vorliegenden detaillierteren Ergebnisse von Januar bis November 2013 zeigen eine deutliche Zunahme von Todesopfern auf Autobahnen um mehr als acht Prozent (von 358 im gleichen Zeitraum im Jahr 2012 auf jetzt 387). Auf diesen Straßen gab es laut Angaben der Sprecherin vor allem mehr Auffahrunfälle mit Todesopfern.

Der ganze Artikel hier: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/zahl-der-verkehrstoten-sinkt-mehr-unfalltote-auf-autobahnen-a-955494.html

Ring frei!

[F800är]

Also meine sehr subjektive Einschätzung: Das Thema 1) Verbrauch ist relativ.
Bei einem aktuellen 320d Touring kann ich aus Erfahrung sagen, dass dieser (nachdem er warmgefahren wurde) so weit es geht unter Volllast auf der Autobahn bewegt wird und sonst durch die Wege zur Arbeit auch viel Kurzstrecke kennt. Durchschnittsgeschwindigkeit trotz der Nutzung zum pendeln durch die Stadt: 68km/h, Verbrauch: 6,9 Liter! Wenn ich die Zeitersparnis etc. addiere kann ich nicht behaupten das ich damit weniger ökologisch unterwegs bin als der vermeintlich sparsame Fahrer mit 130-140 in seinem als Beispiel herangezogenem Renault Twingo, der zudem weitaus weniger Stauraum bietet.
(Ein ebenfalls aus eigener Erfahrung realistischer Wert für dessen Verbrauch ist um die 5,8 Liter, bei sehr sparsamer Fahrweise, wenig Kurzstrecke und selten über 120km/h....)

2) Wer ernsthaft etwas gegen Unfallzahlen tun will sollte meiner Meinung nach auch einfach mal die Strafen für das Handy am Steuer (gefühlt schreibt jeder 3. auf der AB da alle 5 Minuten etwas in einen Messenger), verstoßen gegen das Rechtsfahrgebot und Spur wechseln ohne zu blinken erhöhen.
Unachtsamkeit ist für mich das größere Übel. Wer mit über 200 unterwegs ist ist wenigstens die meiste Zeit voll bei der Sache und spielt nicht an seinem Radio oder sonstigem Klimbim herum.
Das bedeutet nicht das ich permanentes drängeln und dicht auffahren gut heiße, kann aber auch die Leute verstehen die einmal kurz "auflaufen" weil der voraus Fahrende mal wieder auf eigene Faust ein Tempolimit für alle durchsetzen will.
Einmal bewusst provokant gesagt:
Wer maximal 130 fahren will kann auch gerne auf die Landstraße wechseln wenn es ihm auf der AB zu turbulent zu geht, dort ist er auch nicht deutlich langsamer
So, wen habe ich mir nun alles zum Feind gemacht? Einmal in einer Reihe aufstellen bitte

[Lichtmann]

[quote="F800är"]Also meine sehr subjektive Einschätzung:



2) Wer ernsthaft etwas gegen Unfallzahlen tun will sollte meiner Meinung nach auch einfach mal die Strafen für das Handy am Steuer (gefühlt schreibt jeder 3. auf der AB da alle 5 Minuten etwas in einen Messenger), verstoßen gegen das Rechtsfahrgebot und Spur wechseln ohne zu blinken erhöhen.

Hallo,
finde ich gut, nur wer will/ kann das kontrollieren, das ginge durch eine Sperrung des Gerätes bei Bewegung über 15 km/h,

Lichtmann

[Anduin]

finde ich gut, nur wer will/ kann das kontrollieren, das ginge durch eine Sperrung des Gerätes bei Bewegung über 15 km/h,

Und das Gerät weiß dann woher, dass ich nur Mitfahrer bin?

[F800är]

Eine Patentlösung gibt es sicher nicht, aber wenn ich bedenke das ein Navisystem das vor Gefahrenstellen bzw. Blitzern warnt 40€ und 4 Punkte kostet, ein Handy am Steuer aber lediglich mit 1 Punkt bestraft wird stelle ich persönlich fest da läuft etwas falsch.
Während das Navi Leute dazu bringt an "Gefahrenstellen" langsamer zu fahren, also im Sinne der Verkehrssicherheit im Grunde keine Nachteile mit sich bringt, stellen Handys und andere Geräte für mich eine Gefahrenquelle dar.
Angemessen wäre es also in diesem Bereich die vergebenen Punkte zu erhöhen und eventuell auch die Geldstrafe anzupassen.
Zum kontrollieren: Wenn mir bereits auffällt das die Leute am Handy rumspielen, weil sie plötzlich langsam fahren, die Spur kaum noch halten etc. dann sollte doch das geschulte Personal der Polizei es eigentlich schaffen die "schwarzen Schafe" zu ermitteln.
Dafür dürfen Sie dann gerne auch 1-2 Leute von ihren lustigen Blitzermarathons und anderen Witzkampagnen abziehen.