Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

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Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon Vielfahrer » 12.10.2024, 11:26

Der letzte Vorbesitzer hat idiotischerweise die Ölablassschraube mittels Dichtmasse (schwarz) eingeklebt finger plemplem und ich habe nach ein paar Versuchen, selbige von Hand zu lösen aufgegeben, nachdem der Mutter-Kopf bereits sichtbare Spuen vom Abrutschen mit dem Ringschlüssel davon getragen hat :oops:

Bitte um Vorschläge, wie ich die Schraube lösen kann, ohne Schaden am Motorblock anzurichten.
Wäre mittels Luftdruckschrauber ein sinnvoller Versuch?
Oder kann man mit einer geeigneten Chemiekeule diese Dichtmasse irgendwie "abschmelzen" durch mehrmaliges Beträufeln?
Die Schraube selbst ist egal und würde eh ersetzt.

Elende Pfuscherei sowas!
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon HarrySpar » 12.10.2024, 12:43

Hmmmmm - ich frag mich, ob es überhaupt wünschenswert ist, die Schraube raus zu bekommen. Es muss ja einen Grund gegeben haben, warum die einer reingeklebt hat.
Beim Messstab raussaugen geht nicht, oder?
Harry

PS: Oder andere Idee: Diese Schraube ist ja doch ziemlich groß. Könnte man nicht ein M8er oder M10er Gewinde mittig reinschneiden? Und dann mit einer 8er oder 10er Schraube wieder schließen? Also eine kleine Ablassschraube innerhalb der großen Ablassschraube.
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon mikesch1962 » 12.10.2024, 13:04

Hallo,

die Wortwahl "festgeklebt" muss nicht richtig sein. Es könnte auch eine "wiederlösbare Schraubensicherung" verwendet worden sein.

Ich würde das Möp richtig auf Betriebstemperatur bringen. Vielleicht dann noch im Stand laufen lassen.
Eine Sechskant-Nuss aufsetzen und beim drehen gleichzeitig maximal drücken. Vielleicht das Möp auch zur Seite neigen (zweiter Person).

Vieleicht ist aber auch der Ringschlüssel zu verwenden, wenn du diesen in irgendeiner Weise mit einer Schraubzwinge - auf der anderen Seite des
Motors - fixierst. Holzklötze oder Holzlatte könnte hier ggf. hilfreich sein.

Gruß
Michael
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon Langstreckler » 12.10.2024, 14:15

Ich würde das Mopped auch richtig warm fahren, eine Sechskantige-Nuss nehmen und mit einem Eisenhammer den Hebel mit kurzen, kräftigen Schlägen bearbeiten. Durch solche Drehimpuls-Stöße habe ich schon viele fest sitzende Schrauben aufbekommen.

Gruß
Dietmar
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon Vielfahrer » 12.10.2024, 17:29

Danke fuer die guten inputs bis hierhin.

Die Maschine war unmittelbar vor Loeseversuch 50 km gefahren worden auf der Autobahn, also absolut "warm".

Ich sehe die schwarze Masse unterhalb bzw. zwischen Ablassschraube und Gehaeuse, darum gehe ich von "geklebt" aus.
Schraubensicherung wiederlosebar waere doch eher nur auf dem Gewinde und ist regelmaessig nicht schwarz, oder?

@Harry
- Deine Ueberlegung ist schon angebracht, aber diesen - fuer mich - riesigen Aufwand mit Gewindeschneiden in bestehende Schraube....leider keine Option.
- Oel absaugen.....machst du das an deiner F800 ? Falls ja, kommst du bis zum tiefsten Punkt mit dem Schlauch?
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon Vielfahrer » 12.10.2024, 17:50

Langstreckler hat geschrieben:...eine Sechskantige-Nuss nehmen und mit einem Eisenhammer den Hebel mit kurzen, kräftigen Schlägen bearbeiten. Durch solche Drehimpuls-Stöße habe ich schon viele fest sitzende Schrauben aufbekommen.

Gruß
Dietmar


Weil ich diesen Gedanken natuerlich auch hatte, gleichzeitig aber vor dieser brachialen Art und Weise etwas zurueckschrecke, dachte ich an einen Druckluftschrauber zum loesen, so wie bei der Reifenmontage verwendet.
Reicht die Kraft solcher Druckluftschrauber? cofus
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon HarrySpar » 12.10.2024, 17:56

Raussaugen hab ich noch nie gemacht. Vielleicht weiß das wer anderes. Oder mal probieren. Ölstand messen und dann überschlagen, wieviel Öl da nun rechnerisch in etwa rauskommen müsste. Und wenn in etwa diese Menge rauskommt, dann hat's geklappt.
Und ich weiß jetzt nicht - lese da von einer großen Nuss zum Aufschrauben. Also bei mir hat die (originale) Schraube einen innen Sechskant oder innen Torx.
Jedenfalls keinen Außensechskant.
Und in den Innensechskant könnte man bestimmt locker ein 8er oder 10er Gewinde reinschneiden. Die Schraube ist ja auch aus Alu, oder? Da flutscht der Gewindebohrer rein wie nix.
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon Olchi » 12.10.2024, 18:15

Ich würde mit Nuss und Druckluftschrauber rangehen
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon FritziFuxxi » 12.10.2024, 18:38

Moin,
Ich bin schockiert… wer macht denn sowas, das grenzt an Betrug oder arglistige Täuschung wenn sowas vor dem Verkauf gemacht wird… so ähnlich wie Sägespäne ins Differenzial oder Ei in den Kühler… boah…
Ich weiß nun ja nicht (wie keiner hier), was genau das für ne Pampe ist. Aber mit dem Heißluftfön mal dran und schauen ob es dann weich wird oder mit Aceton einpinseln, da werden die meisten Kunststoffsachen weich.
Ringschlüssel auf der Schraube fixieren hilft auf jeden Fall dabei, mehr Drehmoment ohne Abrutschen zu erzeugen, aber was, wenn die Ölwanne nachgibt???
Harrys Lösung ist glaub nicht die schlechteste für den Moment, schonend für den Block, das Öl kommt raus und man bekommt es wieder dicht.
Harry, es gibt die Schrauben sowohl mit Innen- als auch Außensechskant. Aber Vorsicht, innen drin ist ein Magnet! Der muss zwingend mit raus!

Grüße und viel Erfolg vom Tom
Motorrad fahren Du musst!
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon Gunni » 13.10.2024, 13:48

Mahlzeit,
bevor du irgendeine Art von Gewalt an der Stahlschraube(?) im Alublock anwendest, solltest du versuchen, den Klebstoff mit Hitze zum Aufgeben zu überreden.
Schraubensicherungen gehen normalerweise bei rund 150°C in die Knie...
Ich würde den Motor warmfahren und den Bereich um die Ablassschraube mit einer Heißluftpistole noch weiter erwärmen.
Dann mit einem langen Hebel gefühlvoll die Schraube zum Drehen überreden.

Eine eingeklebte Schraube läßt schon fast die Vermutung zu, dass das Gewinde im Block zuvor beschädigt wurde!?

Viel Glück

Gruß Gunnar
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon HarrySpar » 13.10.2024, 14:55

Ich kann nur nochmal warnen, diese Schraube rauszudrehen.
Es hatte ja sicher einen Grund, warum der Vorgänger die reingeklebt hat.
Wahrscheinlich war das Gewinde im Arsch.
Wenn man also jetzt mit Gewalt diese Schraube wieder rausholt, hat man wieder das offene Loch mit kaputtem Gewinde.
Und wie soll's dann weitergehen?!?
Harry
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon Vielfahrer » 13.10.2024, 16:16

@Harry
ich finde es interessant, dass wir beide diesbezueglich voellig unterschiedliche Interpretationen haben scratch
Von einem kaputten Gewinde als Grund waere ich tatsaechlich nicht ausgegangen, sondern unterstelle, der Kurpfuscher, der dafuer verantwortlich ist, hatte keine Dichtung zur Hand.
Falls du richtig liegen solltest: man koennte dann diese Schraube ja erneut einkleben, oder nicht?
--

Gunni hat geschrieben:Mahlzeit,
bevor du irgendeine Art von Gewalt an der Stahlschraube(?) im Alublock anwendest, solltest du versuchen, den Klebstoff mit Hitze zum Aufgeben zu überreden.
Schraubensicherungen gehen normalerweise bei rund 150°C in die Knie...
Ich würde den Motor warmfahren und den Bereich um die Ablassschraube mit einer Heißluftpistole noch weiter erwärmen....


Ab wann bekomme ich wohl Probleme mit dem Lack auf dem Block? Ab welcher Temp loest der sich vom Alu?
Ob es wohl sinnig ist, ein paar Stunden vor Temp-Erhoehung besagten Aceton rund um die Schraube, auf die sichtbare Paste zu traeufeln?
--

Werde diese Woche mal beim Haendler nachfragen, bei dem ich die Maschine gekauft habe, ob die vor der Uebergabe noch einen Oelwechsel gemacht haben.
Falls die Antowrt "ja" lautet, mache ich mir weiter keine Sorgen, denn dann sind die in der Haftung, da wuerde ich nicht locker lassen!
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon Langstreckler » 13.10.2024, 18:34

Falls der Händler den Ölwechsel gemacht haben sollte, dann hätte er sicher ein kompletten Service gemacht, diesen im Serviceheft vermerkt und Dir das gesagt, als Du Dich für dieses Mopped interessiert hattest. – Ist ja schließlich ein Verkaufsargument.
Deshalb gehe ich davon aus, dass das Einkleben auf den Vorbesitzer zurückzuführen ist.

Ehrlich gesagt bin ich bei meinem Vorschlag vom 12.10. auch davon ausgegangen, dass der „Pfuscher“ keinen Kupferdichtring zur Hand hatte oder die Dichtfläche an der Ölwanne beschädigt hat und deshalb die Dichtmasse an die Dichtstelle und nicht ins Gewinde beschmiert hat. Unter diesen Voraussetzungen würde „sanfte Gewalt“ sicher helfen.

Wenn aber Harry Recht haben sollte – was mir inzwischen gar nicht mehr so abwegig erscheint – und das Gewinde in der Ölwanne „im Arsch“ sein sollte, dann ist die Dichtpampe auch im gesamten (Rest)-Gewinde. Damit stellt sich schon die grundsätzliche Frage nach dem weiteren Vorgehen, und es gibt nur die Alternativen:
- Kleine Ablassschraube innerhalb der großen Ablassschraube (Harry),
- mit Gewalt lösen (dass Lösungsmittel in den Gewindebereich eindringen wird, glaub' ich nicht) und später wieder Einkleben oder
- eventuell könntest Du prüfen, ob sich mit einem HELICOIL-Gewindeeinsatz etwas machen lässt.

Ich würde aber zunächst auch zum Händler fahren, ihm den Pfusch zeigen und ihn fragen, was er in diesem Fall machen würde.

Gruß
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon spieler13 » 13.10.2024, 18:58

Moin, ich misch mich auch mal ein, da ich ähnliches Problem an anderem Mopped mal hatte.
Die Ablaßschraube ging letztlich mit Heißluftföhn, langem Hebel und Mopped fast auf der Seite liegend um viel Kraft auf die Nuss ausüben zu können, raus. Danach Helicoilgewinde eingebaut in abgebaute Ölwanne (das Gewinde hatte die Prozedur nicht überstanden). Von Harrys Vorschlag würde ich abraten, da man sich beim Aufbohren der Ablaßschraube Metallspänne in die Ölwanne schleppt, und ob die rausgespült werden oder nicht doch durch den Motor wandern, weiß ich nicht so recht.
Gruß
Nur ein überholter Autofahrer ist ein guter Autofahrer.
Moppeds aktuell: 2x F800S, Triumph Tiger Sport 660, Fantic Caballero 700, Yamaha XT600Z Tenere (Bastelobjekt); früher: F900XR (20.000 km) F800ST (verkauft mit 120.000km), F800GS, F800S (verkauft mit 70.000 km), Triumph 675 Street Triple, Tenere 600, Suzuki GS400
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Re: Ölablassschraube eingeklebt - wie lösen?

Beitragvon HarrySpar » 13.10.2024, 20:30

Geht es denn nun mit Absaugen oder nicht?
Wenn ja, kann diese Schraube ja für immer geschlossen bleiben.
Ich würde es mal mit einem etwa 20cm langen Plastikröhrchen probieren.
Außendurchmesser vielleicht so 8mm. Und genau so in der Richtung reinstecken, wie auch der Messstab hineinreicht.
Mit dem Finger festhalten, wie weit das Röhrchen reingegangen ist und abschätzen, ob das bis runter zum Boden reicht.
Und beim Schneiden des kleineren Gewindes in die große Schraube würde ich mir um paar Späne die geringsten Sorgen machen. Späne im Motoröl sind das Normalste vom Normalen. Einmal im Kreislauf bleiben sie sofort im Ölfilter hängen.
Harry
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