Servus Gante,
es freut mich sehr, daß du dich so mit meiner Meßreihe beschäftigt hast.
Deine Ausführungen in die Statistik verstehe ich leider weitgehend nicht, weil ich mich in Sachen Satistik nicht so gut auskenne. Oder sagen wir mal so: Ich verstehe es nur teilweise.
Aber eines glaube ich zu erkennen: Du machst bei der Berechnung der Standardabweichung einen Denkfehler. Und zwar tust du so, als ob die Schwankungen der Einzelmeßwerte eine
zufällige Streuung wären. Dies ist aber nicht der Fall. Die Schwankungen sind nur zu einem Teil zufällig, sagen wir mal zu 30%.
70% der Schwankungsbreite kommen daher, daß sich der Verbrauch stark verändert von Sommermonaten zu Wintermonaten.
Ich habe mit der Meßreihe Mitte Juli 2011 (Hochsommer) begonnen und der
vorläufig letzte Wert stammt vom 24. Januar 2012 (tiefster Winter). Der niedrigste Wert meiner Meßreihe ist "3,33", der höchste ist "3,92". Macht eine Schwankungsbreite von 0,59L/100km. Die "3,33" waren natürlich im Hochsommer und die "3,92" im tiefsten Winter. Du kannst bestimmt gut erkennen, daß sich meine Verbrauchswerte kontinuierlich erhöht haben, weil eben die Jahreszeit immer kühler wurde (bald werden die Werte wieder kleiner. Hoffentlich wirds bald Frühjahr!). Es geht also nicht ständig die volle Schwankungsbreite
zufällig rauf und runter bei meinen Einzelverbräuchen. Sondern man erkennt bis jetzt eindeutig eine jahreszeitlich bedingte stetige Steigerung. Genau aus diesem Grund mache ich es ja so, daß ich immer jede Tankfüllung abwechsle zwischen E5 und E10 (und nicht etwa erst ein halbes Jahr E5 und anschließend ein halbes Jahr E10).
Bei meinem Selbstversuch kommt es mir auch sehr zugute, daß ich ein sehr gleichmäßiges Fahrprofil über alle Tankfüllungen habe. 90% meiner Fahrten sind nämlich Fahrten in die Arbeit. Auch Urlaubszeiten wirken sich bei mir fast nicht aus, weil ich im Urlaub bzw. privat nur sehr sehr wenig fahre (Da fahre ich mehr mit der F800S
).
Was ich sagen will, ist: Wäre es das ganze Jahr über Hochsommer, dann wäre meine Schwankungsbreite nicht 0,59L/100km sondern vielleicht gerade mal 0,2L/100km. Dadurch ergäbe sich eine erheblich niedrigere Standardabweichung, oder auch Konfidenzintervall, wie du es nennst.
Somit sollte ich die 0,06L/100km Unterschied zwischen E5 und E10 nach ausreichend langer Zeit (z.B. ein volles Jahr) und damit ca. 18 bis 20 Einzelbetankungen doch herausmessen können.
Mal sehen, wie sich meine Verbrauchswerte weiter entwickeln.
Sollte sich letztendlich kein Unterschied zwischen E5 und E10 bei meinem Selbstversuch herauskristallisieren, dann liegt es vielleicht daran, daß nicht nur der unterschiedliche Heizwert von E5 und E10 den Verbrauch ausmacht, sondern vielleicht auch noch ein anderer Faktor wie z.B. kürzere oder längere Verbrennungsgeschwindigkeiten, wie ich weiter oben geschrieben habe.