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Einen wunderschönen verregneten Montag,


da ich jetzt seit knapp nem Monat Mopped und Führerschein habe und nach paar kleinen Ausritten glaube, die F800 zumindest "anfängerstrassentauglich" ordentlich zu beherrschen: Mit welchen Übungen/Vorgaben seit ihr an eure frühen Ausritte damals gegangen, um ein bisschen zu üben und besser zu werden?

Hab mir momentan vorgenommen die Blickführung weit nach vorne weiter zu festigen und mir anzugewöhnen ständig nach "Fluchtrouten" zu suchen, damit ich im Ernstfall gewohnt bin eine "Lösung" parat zu haben.

Tja, meine "Standardantwort" lautet, dass Fahrertrainings durch nichts zu ersetzen sind. Ich empfehle aber aus eigener Erfahrung immer wieder entsprechende "unterstützende Maßnahmen". Es gibt (z.B. bei der Louise) 2 sehenswerte DVDs. Die erste zeigt div. Übrungen aus Fahrsicherheitstrainings, die man z.B. auf einem abgesperrten Glände gut selsbt nachfahren kann. Die zweite DVD entstand in Zusammenarbeit mit dem DVR und eignet sich hervorragend fürs "mentale Training". Auch z.B. als Vorbereitung auf die neue Saison. Mit anderen Worten: besagte DVDs kann / soll man sich ruhig öfter ansehen.

Meine Lieblingsempfehlung ist und bleibt aber die Motorradbibel: "Die obere Hälfte des Motorrads", wo sehr anschaulich und nachvollziehbar beschrieben wird, wie der Mensch auf dem Bock so tickt. Das Ganze gepaart mit Fahrempfehlungen und entsprechenden Tipps zur Unfallvermeidung. Inzwischen wird dieses Buch ergänzt durch ein "Lernprogramm", ebenfalls in Buchform, mit dem man sich aktiv bestimmte Verhaltensweisen aneignen und sein Fahrkönnen verbessern kann.

Aber dennoch: ich halte es gerade für Anfänger / Wiedereinsteiger für wichtig, dass man mit einem "alten Hasen" die ersten Ausfahrten macht, bevor man sich einer größeren Gruppe anschließt und Gefahr läuft, "sich treiben zu lassen". Der alte Hase muss natürlich auch entsprechende didaktische Fähigkeiten mitbringen. Und der Jungspund aufm Bock sollte offen für konstruktive Kritik sein.

Hi,

"Die Obere Hälfte des Motorrades" - sehr guter Hinweis, ebenso das Lernprogramm dazu. Dem mit der Zeit zur Selbstverständlichkeit werdenden Suchen nach Fluchtlösungen ist dort auch ein Unterpunkt gewidmet.

Fahrt hinter altem Hasen - ebenfalls ein guter Tipp; nach einer Saison bist Du - entsprechende Kritikfähigkeit und Lernwilligkeit vorausgesetzt - ein ganz anderer Fahrer.

Sicherheitstrainings beim ADAC - Anfänger- und Intensivtraining auf einem großen Übungsgelände bringen wirklich weiter und machen überdies auch noch Freude.

Nichts geht über viel bewusstes Fahren: Den durch die o.g. Maßnahmen erhaltenen Input musst Du verarbeiten; das geht am besten, wenn Du Dir häufig für Touren Zeit und für jeden Tour etwas Spezielles vornimmst: Mal sind es die Linkskurven, mal die Kehren, mal das Herausbeschleunigen aus Kurven, mal das scharfe Anbremsen vor Kurven. Oder: Vor jeder Ampel das Langsamfahren üben, indem man bei Unterschrittgeschwindigkeit durch Zusammenspiel von Kupplung, Gas und Fußbremse das Absetzen eines Fußes vermeidet. Oder, oder, oder ...

Ich bin im Mai 2014 erstmalig nach 27 Jahren wieder auf das Motorrad gestiegen und habe von all dem Gebrauch gemacht; seitdem bin ich knapp 50Mm gefahren und es geht schon wieder ganz gut ...

Gruß

Andreas

"Die Obere Hälfte des Motorrades" war meine Wochenendlektüre. Teils echt neues gelernt, teils waren manche Sachen irgendwo klar bzw. nicht neu - wenn man ein paar Jahre Autofahren mit Hirn hinter sich hat und sich hier und da auch mal informiert hat bzw. von besseren Fahrern gelernt hat (auch dort gibt es so Sachen wie Fluchtweg suchen).

Das Übungsbuch kannte ich nicht und wurde soeben bestellt. :-)

@Alter Hase: Mein Fahrlehrer war so freundlich und ist mit mir zweimal in den Schwarzwald hoch, als das allgemeine Fahren auf dem Krad in der Fahrschule saß. Schwiegervater wird es sich wohl auch nicht nehmen lassen vorneherzufahren.

@Langsam fahren üben: Das war meine Übung heute. Im Vergleich zur Kawa Er6n fällt es mir mit der F800s echt schwerer. Die bockt viel mehr und braucht mehr Gefühl. Oder anders gesagt: Sie verzeiht weniger Unvermögen.

@DVD: Hab mir grad den Trailer angeschaut. Das spricht mich irgendwo gar nicht an. Fühlt sich so 90er an, die Präsentation schreckt mich ab.

Meiner Meinung nach ist ein Fahrertraining vom ADAC oder sonstigen Anbietern durch kein noch so gutes Lehrbuch oder Filmmaterial zu ersetzen. Das Problem dabei ist, dass man eigene Fehler bei den Übungen nicht erkennt und da ist das geschulte Auge des Instruktors und dessen sofortigen Hilfestellungen und Tips durch nichts zu ersetzen.

Roadslug

Mein Tipp: Fahrtraining beim ADAC Intensiv.

Viel fahren (jetzt im Winter etwas schwierig). Versuchen entspannt auf dem Moped zu sitzen. Spreche da aus Erfahrung. Verkrampfen und zu hohe Konzentration ermüden und bewirken das Gegenteil.
Fahr mit nem Kumpel, wenn Du einen mit Mopped kennst, der voraus fährt, am besten in deinem Tempo. Der "zieht" dich dann durch die Kurven und du siehst die Linie.
Meine Devise, am Anfang nicht zu viel Theorie pauken. Fahren, fahren, entspannt, unverkrampft, nicht übervorsichtig und den schnelleren Jungs nicht nacheifern wollen. Einen runden harmonischen Fahrstil entwickeln.

Kann mich, zumindest was das Fahrsicherheitstraining angeht, nur anschließen.
Bin ein Wiedereinsteiger (1997 Führerschein gemacht) und habe einen BMW-Wiedereinsteiger-Training beim ADAC im Oktober besucht.
Abegsehen davon, dass BMWs Taktik aufgegangen ist und ich mir jetzt eine R zulegen werde, war das Training super und mich wieder ans Motorrad rangeführt. Im kommenden Frühjahr gehts dann mit meiner eigenen Maschine zum MIT (Motorrad-Intensiv-Training).

Die Hinweise von SingleR & Co. nehme auch ich dankend an. Das Buch "Die obere Hälfte des Motorrads" wird gleich einmal bestellt.
Auch den Tipp mit den "alten Hasen" mitzufahren werde ich beherzigen. Ich gehe einmal davon aus, dass sicherlich einige im Raum Düsseldorf unterwegs sind - ich hänge mich dann zur kommenden Saison gerne dran

Grüße aus D
Daywalker

Ich kann den Tips mit den Trainings nur beipflichten, besser kann man seine Kohle nicht anlegen
Nur bei den sog. alten Hasen waere ich etwas vorsichtiger, ich habe da schon zuviel Bockmist erlebt, gesehen und gehoert.
Und falsche Angewohnheiten lassen sich nur schwer wieder ausbuegeln.
Nimm vor allem das mit, was Dir geschulte Trainer beim ADAC etc. beibringen und mache soviele Trainings, wie nur geht.
Und dann km, km, km... Viel Spass!

Roadslug hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist ein Fahrertraining vom ADAC oder sonstigen Anbietern durch kein noch so gutes Lehrbuch oder Filmmaterial zu ersetzen.

Das soll es auch nicht. Aber ein Lehrbuch oder -video, fürs mentale Training eingesetzt, ruft div. Dinge wieder auf den Plan, die man in einem Fahrtraining einmal gelernt hat. Es ist natürlich auch nicht verkehrt, ein Fahrtraining mehr als nur 1x zu besuchen.

daywalker1805 hat geschrieben:Ich gehe einmal davon aus, dass sicherlich einige im Raum Düsseldorf unterwegs sind - ich hänge mich dann zur kommenden Saison gerne dran

Raum Düsseldorf passt bei mir ja schonmal. Aber dann fährst Du vor, statt Dich dranzuhängen. Wie soll der "alte Hase" denn sonst auch sehen, wie Du fährst und wo ggf. Verbesserungspotenzial ist?

Ich halte es da wie die meisten hier. Fahrsicherheitstraining bringt viel Vertrauen ins Motorrad & was nicht zu verachten ist: Es macht auch viel Spaß

Hab ja auch dieses Jahr erst mit dem Fahren angefangen und mir zum Start auch so eine "Lehr-DVD" zugelegt. Heißt "MOTORRAD FAHREN gut und sicher". Entwickelt in Zusammenarbeit vom Institut für Zweiradsicherheit und der Zeitschrift MOTORRAD. Für Menschen, die sowieso eher theoretisch veranlagt sind mag das eine gute Idee sein. Mir persönlich haben die 120 Min nur mäßig weitergeholfen. Da halte ich 120 Min praktisches fahren für sinniger. Merken tut man sich diese Fülle an Infos sowieso nicht.

Dazu sind solche DVD's auch nicht die billigsten. Für 4 DVD's gibts schon ein Fahrsicherheitstraining. Macht viel mehr Spaß & bringt dich weiter

Mit Training ist jetzt eh erstmal Sense. Bei den Temperaturen hat sich der BT 21-Reifen heut beim Fahren ungemütlich angefühlt. Vielleicht wenn es paar Grad wärmer wird.

Einfach Fahren, Fahren und noch mehr Fahren. Fahrertrainings sind ein lustiger Zeitvertreib für Wenigfahrer.

Das Einzige was ich in den letzten Jahren hin und wieder geübt habe, ist das Bremsen mit ABS. Das kann man aber auch so mal üben.....

oilonice hat geschrieben: Fahrertrainings sind ein lustiger Zeitvertreib für Wenigfahrer.

Das halte ich führ sehr gewagt: Diese Saison bin ich mit zwei Motorrädern - Speed Triple und F800R - insgesamt 34.000 km gefahren, 7.000 davon mit Sozia oder Sozius. Ob ich damit noch zu den Wenigfahrern gehöre? Auf jeden Fall haben mir die Perfektionstrainings I und II beim ADAC sehr gut getan. Und auch im kommenden Jahr werde ich zum Einstieg wieder ein solches absolvieren.

Der Grund ist einfach, dass sich zu leicht Fahrfehler - gerne auch auf höherem Niveau - einschleichen und unbemerkt bleiben. Wenn ein erfahrener Instruktor draufschaut, lassen sie sich ganz leicht beheben.

Und wer glaubt, er führe perfekt und müsse nichts mehr lernen, ruft bei mir nur Kopfschütteln hervor; etwas Demut tut immer gut, auch wenn das heute nicht mehr modern ist.

Schließlich: Wenn ich an schönen Tagen in der Saison so unterwegs bin, finde ich nicht nur bei mir Verbesserungswürdiges, sondern bemerke immer auch eine große Anzahl fragwürdiger Fahrweisen bei anderen Bikern, die möglicherweise auch glauben, sie müssten nichts mehr lernen: langsam fahren mit Füßen auf dem Boden, Mittelfuß statt Ballen auf der Raste, Kurve in den Gegenverkehr schneiden, Mopped drücken bis zum Schleifen des Ständers statt legen mit hang off light etc.

Nichts für ungut, Gruß

Andreas, der bereits beide Moppeds gereinigt und eingemottet hat, also nicht mehr fährt und sehnsüchtig auf März wartet ...

Ich fahre ungefähr seit 2 Jahren wieder Motorrad. Habe im Frühjahr diesen Jahres an einem Intensivtraining des ADAC teilgenommen und habe nahezu die ganze Saison davon provitiert. Will sagen während diverser Touren ist mir immer wieder mal etwas aus dem Training in den Sinn gekommen was ist dann nochmals versucht habe weiter zu vertiefen.
M.E. ist das Training eine super Sache um mit dem Motorrad selbst und den unterschiedlichen Situationen vertraut zu werden

Andreas vwWe hat geschrieben:

oilonice hat geschrieben: Fahrertrainings sind ein lustiger Zeitvertreib für Wenigfahrer.

Das halte ich führ sehr gewagt: Diese Saison bin ich mit zwei Motorrädern - Speed Triple und F800R - insgesamt 34.000 km gefahren, 7.000 davon mit Sozia oder Sozius. Ob ich damit noch zu den Wenigfahrern gehöre? Auf jeden Fall haben mir die Perfektionstrainings I und II beim ADAC sehr gut getan. Und auch im kommenden Jahr werde ich zum Einstieg wieder ein solches absolvieren.

Der Grund ist einfach, dass sich zu leicht Fahrfehler - gerne auch auf höherem Niveau - einschleichen und unbemerkt bleiben. Wenn ein erfahrener Instruktor draufschaut, lassen sie sich ganz leicht beheben.

Und wer glaubt, er führe perfekt und müsse nichts mehr lernen, ruft bei mir nur Kopfschütteln hervor; etwas Demut tut immer gut, auch wenn das heute nicht mehr modern ist.

Schließlich: Wenn ich an schönen Tagen in der Saison so unterwegs bin, finde ich nicht nur bei mir Verbesserungswürdiges, sondern bemerke immer auch eine große Anzahl fragwürdiger Fahrweisen bei anderen Bikern, die möglicherweise auch glauben, sie müssten nichts mehr lernen: langsam fahren mit Füßen auf dem Boden, Mittelfuß statt Ballen auf der Raste, Kurve in den Gegenverkehr schneiden, Mopped drücken bis zum Schleifen des Ständers statt legen mit hang off light etc.

Nichts für ungut, Gruß

Andreas, der bereits beide Moppeds gereinigt und eingemottet hat, also nicht mehr fährt und sehnsüchtig auf März wartet ...

Ok, also auch ein lustiger Zeitvertreib für Vielfahrer. Ich fahre einfach nur Motorrad und mache nicht jeden Beratungfurz mit......weil er gerade im Trend ist.....aber es gibt ja mittlerweile auch Hundeschule usw. .....alles Luxuszeitvertreib in einer Gesellschaft, die eigentlich keine wirklichen Probleme mehr hat.....