Für diejenigen, die noch immer denken, Motorradlärm sei kein Problem und es würden sich nur einige Wenige aufregen, die ungestört am Nachmittag den Kuchen im Garten essen wollen:
In Baden-Württemberg gibt es eine Initiative Motorradlärm. Stand 23. November 2020 sind 158 Mitglieder der Initiative beigetreten, davon 144 Städte und Gemeinden, zwölf Landkreise und der Regionalverband Südlicher Oberrhein. Die Mitglieder repräsentieren über ein Viertel der elf Millionen Bürgerinnen und Bürger von Baden-Württemberg.
Hier geht es also sicher nicht um eine mimosenhafte Überempfindlichkeit einiger „Querdenker“.
Auch in BY ist dieses Thema virulent: https://www.kreisbote.de/lokales/sonthofen/laermschutz-aktion-ermahnt-motorradfahrer-mehr-ruecksicht-10066252.html
Hier also so zu tun, als ob uns Motorradlärm nichts anginge, grenzt schon an Realitätsverweigerung…
Natürlich kann man die Frage stellen, ob ein vom Standgeräusch abhängiges Fahrverbot (Tiroler Modell) sinnvoll ist.
Nach meiner Überzeugung ist diese Maßnahme auf jeden Fall besser als ein generelles (Wochenend)fahrverbot für Motorräder, weil sie in die richtige Richtung geht. Motorräder die im Stand bei halber Nenndrehzahl laut sind, werden auch im Fahrbetrieb - wenn man das gesamte Drehzahlspektrum betrachtet – lauter sein als Motorräder mit niedrigerem Standgeräusch. Außerdem wird diese Maßnahme hoffentlich dazu führen die Motorradhersteller aufzuwecken, damit sie merken, dass zukünftig die Devise „loud is out“ heißen muss.
Trotzdem ist das Motorrad nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Person, die drauf sitzt. Und es sind diejenigen, die öffentliche Straßen mit Rennstrecken verwechseln, die den größten Beitrag zur Eskalation der Lärmproblematik geleistet haben und leider immer noch leisten.
Gruß
Dietmar