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Wer kann es mir erklären?

BeitragVerfasst: 31.05.2009, 16:17
von Olaf
Man hört hin und wieder in Motorradtests von "zuviel Spiel im Antriebsstrang" (Motorräder mit Kette meine ich,nicht mit Kardan). Meine Frage jetzt an die Technicker unter euch, was ist damit genau gemeint, wie kann man es evtl. beheben und wovon ist es abhängig? Wer kann es mir erklären?
Danke :roll:

BeitragVerfasst: 31.05.2009, 16:29
von switzer
Bau ein besseres Getriebe ein :lol:

Um Kosten zu sparen werden die Toleranzen der einzelenen Komponenten herab gesetzt. Das trotz der größeren Toleranzen aber immernoch Spiel gewährt bleibt, muss das Spiel vergrößert werden.

*Also wenn man z.B. ein Zahnrad festhält kann man das andere trotzdem noch leicht bewegen. Und dieses "Spiel" kann größer oder kleiner sein.

Da beim Kardan hinten ein Stirnzahnrad eingebaut ist und noch einige Weitere die bei Kette nicht vorhanden sind, hat man insg. ein viel größeres Spiel.

Also auf gut deutsch:
Ich geh vom Gas, Motor dreht sich langsamer.
Da er aber nicht sofort vom Rad angetrieben wird, da sich jetzt erstmal alles innerhalb des Spiel bewegt, wird der Motor noch langsamer.
Jetzt ist das Spiel aufgebraucht und "schlagartig" kommt bremst der Motor alles. Ein Ruck geht durchs Motorrad. Das ganze ist natürlich analog beim Beschleunigen zu merken.

*Ich schätze dass ist der Hintergrund, 100% sicher bin ich mir nicht, aber so klingt es für mich sehr logisch.

BeitragVerfasst: 31.05.2009, 16:29
von Andre
Hi,

bei allen Motorrädern (auch Riemen und Kardan, da aber weniger) gibt es eine Vielzahl von Teilen im Antriebstrang (Kupplung, Primärübersetzung, Getriebe, Endantrieb/Sekundärüberstzung) die alle gewissen Toleranzen haben und auch ein gewisses 'Spiel' also einen bisschen Luft zwischen den Teilen haben / brauchen.

Diese Unterbrechung einer direkten Verbindung merkst Du beim Lastwechsel (rollen -> Gas/Zug oder auch Gas nach rollen). Je größer das Spiel ist desto negativer fällt es meist auf. Du gibst Gas, aber bevor die Beschleunigung einsetzt ist erstmal kurz Pause gefolgt von einem Ruck. So ähnlich wie beim Abschleppen von einem Auto wenn das Seil durch hängt...

Hoffe das hat was geholfen :wink:

das einzige wo Du IMHO was ändern kannst ist die Kettenspannung bzw. das Kettenspiel (Mopped mit Kette), aber das kannst Du auch nicht auf Null runterfahren (ausnahme vieleicht die G450) weil sonst beim einfedern Dein Getriebeausganslager zerissen wird...

BeitragVerfasst: 01.06.2009, 10:06
von F800STKalli
Bei meiner XJ hört deutlich die Drehzahl ansteigen bis einen deutlichen Ruck gibt, wenn man aus dem Schiebebetrieb wieder Gas gibt. Die Erklärung mit dem Abschleppseil war super! Kompliment.

Vollen Tank und leere Straßen
Kalli

BeitragVerfasst: 01.06.2009, 10:18
von Olaf
Um das Spiel im Antriebsstrang zu reduzieren, ist da eine strammere oder eher eine lockere Kettenspannung vo Vorteil?

BeitragVerfasst: 01.06.2009, 16:24
von Mimi
Also nach dem was die Vorredner sagen, wäre eine straffe Kette zur Reduktion des Spiels, bzw. zur Minimierung des Moments von Gashahnziehen bis zum Raddrehen besser. Dann schlägt das Ding auch nicht so

BeitragVerfasst: 01.06.2009, 16:49
von Andre
jupp, strammere Kette reduziert das Spiel, aber niemals strammer als vorgeschrieben. Wie oben schon erwähnt ist sonst ruck zuck das Lager der Ritzelwelle im Eimer und/oder die Kette fliegt euch um die Ohren :oops: