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Tödliche Unfälle

BeitragVerfasst: 25.07.2007, 22:18
von diplomat
Wie verarbeitet Ihr tödliche Unfälle?
Am Sonntag ist ein Biker ums Leben gekommen, Mike und ich durften als erste die Unfallstelle passieren. Wir geht es Euch dabei?
Gruß Volker

BeitragVerfasst: 25.07.2007, 23:33
von Henning
So schlimm das auch ist, tödliche Unfälle wird es immer geben ...
Ich war dieses Jahr schon auf zwei Beerdigungen, beides Motorradunfälle ....
Soll ich deswegen nicht mehr fahren ? Dann dürfte ich auch kein Auto, Fahrrad, .... mehr fahren.

BeitragVerfasst: 26.07.2007, 08:05
von Kati_WM
Ja, ist schon ein mulmiges Gefühl. Das haben wir zum Glück nur einmal erlebt und zwar am Ettaler Berg(bei Garmisch). Als Horst und ich die Unfallstelle passiert haben, wurde der Motorradfahrer gerade zugedeckt.

Gruß Kati

BeitragVerfasst: 26.07.2007, 09:03
von bmwrex

BeitragVerfasst: 26.07.2007, 09:27
von FrauAntje
Mir geht schon ein Schauer über, wenn wir eine Unfallstelle passieren und ich habe das Gefühl, mein Herz bleibt stehen. Es wird mir kalt und heiß und ich muss mich schon bemühen, ruhig weiterzufahren.
Einmal musste ich bei einer Bekannten helfen, die mit dem neuen Mopped gestürzt (falsch gebremst und über den Lenker abgestiegen) war und einige leichtere Verletzungen hatte. Da habe ich überhaupt nicht nachgedacht. Helfen stand im Vordergrund. Die Gedanken, was hätte passieren können, kamen erst, als sie im Krankenhaus war.
Im Bekanntenkreis kam es in diesem Jahr auch schon zu mehreren Unfällen, die einen schon zum Nachdenken anregen. Ein Kollege meines Mannes, der selber Instruktor beim Sicherheitstrainin war, wurde im letzten Jahr regelrecht ábgeschossen, einer aus dem R-Forum ist in diesem Jahr tödlich verunglückt. Aber ich muss sagen, dass hält mich nicht vom Fahren ab. Ich weiß, das Motorradfahren gefährlich ist, wir nur unseren Körper als Knautschzone haben und versuche mich durch vorausschauendes Fahren und gute Kleidung zu schützen. Ich weiß, dass das nicht unbedingt hilft, aber was soll ich machen. Ich versuche, die Unfälle zu verarbeiten und beim Fahren nicht drüber nachzudenken.

BeitragVerfasst: 26.07.2007, 11:16
von Kati_WM
Am tiefsten betroffen war ich über die schrecklichen Nachricht,als ein Mitglied des Flyingbrick Forums mit dem Gespann tödlich verunglückt ist.Der junge Familienvater kam aus ungeklärter Ursache mit dem Gespann an die Leitplanke und wurde mit seiner Frau als Sozia vom Motorrad geschleudert. Die beiden kleinen Kinder im Beiwagen blieben unverletzt. Die Mutter überlebte schwerverletzt. Ja, das war ein großer Schock, weil wir doch selber als Gespannfamilie regelmäßig auf Achse sind.
Und hier möchte ich dem Flyingbrick-Forum nochmal ein ganz großes Lob aussprechen das mit dem eingerichteten Spendenkonto der betroffenen Familie etwas helfen konnte. Ich weiss, das passt jetzt nicht zum Thema, aber mir war einfach danach.Sorry!

Gruß Kati

BeitragVerfasst: 26.07.2007, 13:51
von FrauAntje
Das ist wirklich eine schlimme Sache :cry:

BeitragVerfasst: 26.07.2007, 20:48
von Heiko-F
Hallo,
kann mir schon vorstellen das es für einen ein Scheiß Gefühl ist wenn er zu einem tödlichen Motorradunfall kommt.Da ich von Berufswegen auch in unregelmäßigen Abständen mit div. Toten(z.B.Selbstmörder die sich vom Zug überrollen lassen) zu tun habe,kann ich die Leute verstehen.Bis zum heutigen Tag hatte ich das Glück noch bei keinem tödlichen Motorradunfall dabei zu sein.Aber das würde nichts ändern,ich würde trotzdem weiterhin Motorrad fahren genau wie ich weiterhin Zug fahren muß.
Gruß Heiko

Ist nicht in manchen Fällen der Tod besser als

BeitragVerfasst: 29.07.2007, 10:59
von la_frog
schwerbehindert zu überleben?

Ich weiß es nicht.

Allemal besser jedenfalls als einem langwierigen Krebsleiden zu erliegen und ich denke man hatte kurz bis vor seinem Tod Spaß.

Ich werde es vermutlich machen wie mein Kollege, der nimmt nie seine Kinder oder Frau mit. Er sagt wenn die Kinder fahren wollen, dann können sie selber einen Führerschein machen wenn sie alt genug sind. Seine Frau nimmt er nicht mit, damit für den Fall daß etwas passiert wenigstens nur einer "weg" ist.

Sobald ich den Führerschein habe werde ich meine Risikolebensversicherung aufstocken und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.

Beste Grüße,

Markus

nehmen wir den Tod nicht Alle viel zu ernst ?

BeitragVerfasst: 29.07.2007, 11:35
von buti
la_frog hat geschrieben:Sobald ich den Führerschein habe werde ich meine Risikolebensversicherung aufstocken und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.


Eine vernünftige Unfallversicherung bringt Dich weit nach vorn.

Ich nehme meine Frau übrigens auch nicht mit zum segeln, wenn wir kentern ertrinkt nur einer, und wir fahren auch immer getrennt in den Urlaub, wenn das Flugzeug abstürzt stirbt nur einer, außerdem essen wir immer unterschiedliche Mahlzeiten, wenn ein Gericht verdorben ist hat nur einer Durchfall .........


Meine Eltern verunglückten übrigens 1960 mit dem Motorrad, eine Kuh ist, unweit von Rex, auf die Straße gelaufen, mein Vater hat sie (nachts) erst spät gesehen und konnte nicht ausweichen. Mein Vater war sofort tot, meine Mutter lag Monate schwerverletzt im Krankenhaus.

Meine Großmutter sagt, wenn mein Vater vom Hof fuhr und sich dabei das Hinterrad nicht bis zur Nabe eingebuddelt hat, dann hielt er an und startete noch einmal neu ....... ich weiß also warum ich fahre wie ich fahre :roll: . Meine Mutter findet meine Motorräder (die Italienischen) saugut, richtig schicke Dinger, jetzt, wo ich die Kleine verkaufen will sagt sie sogar die wäre doch toll, ich solle sie behalten. Soviel zum Umgang mit Familientragig.

Und ganz ehrlich, ich hab da letzte Woche schon mit Rex telefonisch drüber gesprochen, wenn hier einer "ins Gras beißt" sind alle total betroffen, hätten sich doch noch mit ihm treffen wollen, ohh Gott welch ein Unglück ......... wenn überhaupt für eine Woche (da hatten zumindest Rex und ich Einigkeit drüber erzielen können), danach geht es weiter wie bisher.

Marc und ich hatten jetzt über eine Woche Funkstille (Zwang und freiwillig), interessierte doch eigentlich auch keinen. Hätte Rex nichts dazu geschrieben wäre es wohl auch so geblieben, ich glaube nicht dass da ein großer Unterschied wäre wenn ich gleich mit meinem Ofen unter nen LKW bügel, ne Woche, mehr nicht. Die Anfangsbetroffenheit wäre größer, OK, aber eigentlich ist es uns doch egal .....

Und genauso gehe ich damit um wenn irgendwo ein plattgemachter Biker liegt, an meinem Leben ändert sich dadurch nichts, mein Leben wird nichtmal sonderlich schlecht wenn es die eigene Familie rafft, Menschen sterben, Dinge geschehen.

Im Kawasaki ZRX Forum hat es, in meiner Zeit dort, bestimmt 5 Forumisti dahingerafft, bisschen sammeln für nen Kranz, bisschen Betroffenheit, aber selten mehr als einen Thread zur Sache ..... und der war nach kurzer Zeit auch "nach unten abgerutscht"

Ich bin da in meiner grenzenlosen Gleichgültigkeit womöglich nur ein bisschen ehrlicher .........

Anekdote am Rande: Vor fast 30 Jahren lag bei uns einmal morgens ein Motorradfahrer tot im Graben, ne Suzuki GT 250 hatte er, mein Freund Eddi brauchte davon Teile, ist noch vor der Beerdigung zu den Eltern und hat den Schrott fast geschenkt bekommen ....... so hart drauf bin ich dann doch nicht .........

Eigentlich wollte ich nicht mehr soviel schreiben, na ja, Dinge geschehen eben, und jetzt haben wieder alle etwas zum diskutieren ......

BeitragVerfasst: 29.07.2007, 11:58
von la_frog
Eigentlich wollte ich nicht mehr soviel schreiben, na ja, Dinge geschehen eben, und jetzt haben wieder alle etwas zum diskutieren ......


Was gibt es da zu diskutieren? Ist es Lebenserfahrung oder einfach der Zeitgeist der einen scheinbar gleichgültig und ignorant werden lässt?

Es ist richtig, zu sehr darf man sich damit nicht beschäftigen, aber der Tod ist Teil des Geschäftes das wir Leben nennen.

Beste Grüße,

Markus

BeitragVerfasst: 29.07.2007, 12:19
von Martin
*klugscheißer Modus on*

wer den ganzen Tag über den Tod nachdenkt, ist schon Tod

*klugscheißer Modus off*

Hallo Leuts...wirklich...mich berührt es wenn ich an einer Unfallstelle vorbeifahre...aber das war es dann auch. Wenn ich ehrlich bin, ob nun jemand stirbt oder überlebt, es ändert nichts an meiner Lebens- und/oder Denkweise.
Ich fahre und es macht mir Spass..und denk nach 500 Meter nicht mehr darüber nach. Warum auch...es ändert nichts...weder für das Opfer..noch für mich.

Ich glaub nicht, dass es Ignorant ist...eher ehrlich.


gruß
Maritn

BeitragVerfasst: 29.07.2007, 14:14
von buti
la_frog hat geschrieben:Es ist richtig, zu sehr darf man sich damit nicht beschäftigen, aber der Tod ist Teil des Geschäftes das wir Leben nennen.


.... der Tod ist das Grande Finale, die meisten Menschen verpassen nur einen würdigen Abgang von der Bühne des Lebens

@Martin, gefällt mir gut was Du geschrieben hast .....

BeitragVerfasst: 30.07.2007, 09:56
von bmwrex

BeitragVerfasst: 30.07.2007, 10:17
von buti
Rex, die Straße ist mir relativ Ladde, mich zieh da einfach nichts hin, wenn auf meiner seite von HH wohnt ist Deine Seite unbekanntes Land.

Außerdem, mein Haus, mein Boot, mein Pferd ..... ich finde Pferde ganz toll ;), sind auch treue Freunde .....

lasst es uns nicht zu hoch spielen, Motorradfahren ist nicht ungefährlich (aus sehr unterschiedlichen Gründen), das Leben endet 100%ig tödlich .... thats it

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