Das Aufstellen beim Bremsen in Schräglage/Kurve hat vorrangig damit zu tun,
dass bei der Kurvenfahrt die Reifenaufstandsfläche ( die Geradeaus mittig ist) durch den Schräglagenwinkel weiter auf die Seite der Reifenlauffläche wandert.
Es entsteht damit eine Verschiebung, zwischen Reifenaufstandsfläche in der Mitte (geradeaus) und der ausgewanderten Reifenaufstandsfläche (Schräglage), die letztlich nichts anderes als ein Hebel ist...
Wird nun in Schräglage gebremst, arbeitet dieser Hebel und stellt das Motorrad auf.
Weil dieses sich auf die Lenkung bzw. drehbar gelagerte Frontgabel auswirkt, merken wir es deutlich und verlassen den eingeschlagenen Kurvenradius.
Kannst mal ausprobieren...fahre einen Kreis mit etwas Schräglage....,
halte etwas Gas...
und ziehe mit einem Finger leicht am Handbremshebel, es reicht schon ganz leichter Druck, dass Motorrad stellt sich auf und verläßt den Kurvenradius nach aussen..
Reifen spielen dabei auch eine ordentliche Rolle.
Besonders spielt hier die Breite, also 100er, 110er oder 120er - Bezeichnungen, sowie auch die Konstruktion des Reifens ansich, mit.
Wer es kennt, gelernt hat, was kann ich tun? Der kann durch ein "dagegen lehnen" den Kurvenradius, trotz des Aufstellens halten und je mehr es auf Schräglage 0° geht letztlich voll bremsen...
Die Reifenaufstandsfläche wandert auch beim Hinterradreifen mit nach aussen, weil das Hinterrad aber keine Wirkung auf die Lenkung hat, spüren wir keine Wirkung, mit der Ausnahme des Überbremsens/Blockade, was zum Ausbrechen des HR führt...
Alles nur etwas Physik...
nach dem Motto, Gummi nach unten, Lack nach oben,
Reinhard