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Seit kurzem bin ich Fahrer einer gebrauchten BMW F800 ST. Eigentlich bin ich sehr begeistert von der Maschine. Was dennoch mühsam ist, dass durch die Vibrationen (ich weiss, Zweizylinder Reihe - Verhalten) meine Hände unangenehm kribbeln . Dies auch schon bei 2000 bis 4000 u/min.

Als erste Massnahme ich nun zusätzliche gummierte Komfortgriffe (Grip Puppies) montiert. Hilft ein wenig, ist aber noch keine optimale Lösung.

Frage an die erfahrenen F800 ST Fahrer: Ist das ein normales Verhalten? Meine ST ist tiefergelegt. Verstärkt das die Vibrationen auf die Lenkstange?

Ob deine ST nun mehr vibriert als andere kann man so nicht sagen. Dass die Hände einschlafen ist aber sicher nicht normal. Muss aber nicht unbedingt an der Maschine liegen. Evtl. bist du einfach empfindlicher als andere. Dass es an der Tieferlegung liegt kann ich mir nicht vorstellen.

1. Nicht den Griff mit starker Kraft "klammern", sondern locker bleiben (gilt auch für die Hände )

Und bei "Gebraucht" fallen mir spontan folgende Dinge ein:

2. Original-Lenkerendgewichte noch vorhanden, oder durch leichtere ersetzt? Dann vibriert's eben mehr...
3. Lenker korrekt angebaut? Am Lenker ist eine Markierung, die bei korrektem Einbau im Spalt der Lenkerklemmböcke liegen muss.

Zu 3.: evt. kann man aber auch hier noch individuelle Anpassungen vornehmen, indem man von der werkseitigen Montageposition geringfügig abweicht: Lenkerklemmungen lösen und Lenker um wenige (!) Winkelgrade verdreht wieder festklemmen. Alternativ Armaturen lösen (Klemmböcke) und in Armatur in geringfügig veränderter Position wieder montieren.

4. Handschuhe falscher sitz oder zu festsitzende handgelenksriegel führen auch gerne zu diesem effekt.

Hast du denn mal dich selbst kontrolliert? Hast du nen Lenker oder einen Festhalter?
Ganz im Ernst: Wenn du zu verkrampft bist und dich am Lenker festhältst tritt dieser Effekt auf. Versuch mal die Stabilität aus der Rumpfmuskulatur zu bekommen und lass die Hände locker/ Arme leicht angwinkelt. Vielleicht ist das ja der Schlüssel zum Erfolg.

Roadrunner72 hat geschrieben:Hast du denn mal dich selbst kontrolliert? Hast du nen Lenker oder einen Festhalter?
Ganz im Ernst: Wenn du zu verkrampft bist und dich am Lenker festhältst tritt dieser Effekt auf. Versuch mal die Stabilität aus der Rumpfmuskulatur zu bekommen und lass die Hände locker/ Arme leicht angwinkelt. Vielleicht ist das ja der Schlüssel zum Erfolg.

Also ich habe mir heute noch neue Tourenhandschuhe bestellt. Die sollen gepolsterte Handballen haben.

Aber als ich eure (guten) Kommentare durchlas, ist mir etwas aufgefallen - ich bin tatsächlich eher ein krampfhafter "Festhalter"-Fahrer!!
Das habe ich erst jetzt entdeckt. Meistens ist es die linke Hand. Immer bereit durchzukuppeln

Das ist mir allemal lieber, als ein technischer Defekt.


Vielen Dank an Euch alle. Das hat mich wirklich gestört. Versuche mal locker auf dem Hocker zu bleiben und beobachte mich selber, als die Konzentration auf die Maschine zu verlieren.

Dann drücken wir mal die Daumen und berichte mal, ob die neuen Handschuhe im Zusammenhang mit "entkrampfter Haltung" das Einschlafen verhindern.

Gruß Kajo

Roadrunner72 hat geschrieben:Hast du denn mal dich selbst kontrolliert? Hast du nen Lenker oder einen Festhalter?
Ganz im Ernst: Wenn du zu verkrampft bist und dich am Lenker festhältst tritt dieser Effekt auf. Versuch mal die Stabilität aus der Rumpfmuskulatur zu bekommen und lass die Hände locker/ Arme leicht angwinkelt. Vielleicht ist das ja der Schlüssel zum Erfolg.

Problem hatte ich auch zu Beginn - 2-3 Fahrsicherheitstrainings besuchen - o.g. Zitat ist die Lösung

ecco

Der Tipp ist echt gut, wenngleich ich gerne dann auch mal ne kurze Pause einlege, gerade wenn ich merke, dass ich wieder mal verkrampfe.

Was mir immer hilft, wenn ich merke, dass ich verkrampft fahre ist:
1. Rücken gerade machen
2. Leicht nach vorne beugen (um die Arme und Hände zu entlasten - sollten nun "schlabbern" können)
3. Hände leicht öffnen
4. Ganz tief durchatmen
5. Schultern fallen lassen
Klappt auch sehr gut während der Fahrt.

ecco hat geschrieben:Problem hatte ich auch zu Beginn - 2-3 Fahrsicherheitstrainings besuchen - o.g. Zitat ist die Lösung

ecco

Wer noch keines besucht hat - unbedingt empfehlenswert! Es sind oftmals Kleinigkeiten, die aber eine riesen Auswirkung haben...
Ergänzend dazu kann ich auch das Buch "Motorradtraining alle Tage" von Bernt Spiegel empfehlen. Übungen bzw. Tipps, die man während jeder Tour quasi "nebenbei" durchziehen kann, und die das eigene Können noch perfektionieren!

Die Tipps von Nestragon sind ebenfalls Gold wert. Wer locker auf dem Bock sitzt, bekommt ein ganz anderes Gefühl für das Motorrad, als wenn alles unter Spannung steht. Man muß es sich nur immer wieder in's Gedächnis rufen...

Roadrunner72 hat geschrieben:Die Tipps von Nestragon sind ebenfalls Gold wert. Wer locker auf dem Bock sitzt, bekommt ein ganz anderes Gefühl für das Motorrad, als wenn alles unter Spannung steht. Man muß es sich nur immer wieder in's Gedächnis rufen.

Sehe ich auch so. Aber wie vermittelt man das zum Beispiel einem Fahranfänger?

Anduin hat geschrieben:Aber wie vermittelt man das zum Beispiel einem Fahranfänger?

Puh, kommt auf den Anfänger an!
Als Ehemann hat man verschissen, die eigene Ehefrau glaubt einem eh nicht für 5 cent

Generell würde ich die Tipps wohldosiert geben. Nicht zuviel auf einmal, sonst geht gar nix mehr. Bei einer Ausfahrt den Anfänger entweder auf einem Platz kurzzeitig Übungen fahren lassen und korrigieren, oder bei der Tour hinter ihm fahren und beobachten.

In besagtem Buch sind z. B. Aufkleber, die ein Thema wiederspiegeln. In diesem Fall stünde "locker bleiben!" drauf. Einfach auf das Tacho kleben, und der Probant wird von Zeit zu Zeit daran erinnert.
Als Anfänger gilt aber auch: Erfahrung kommt von fahren! D.h. üben, üben, üben. Und nicht überfordern.

Viel Erfolg!

Nestragon hat geschrieben:Was mir immer hilft, wenn ich merke, dass ich verkrampft fahre ist:
1. Rücken gerade machen
2. Leicht nach vorne beugen (um die Arme und Hände zu entlasten - sollten nun "schlabbern" können)
3. Hände leicht öffnen
4. Ganz tief durchatmen
5. Schultern fallen lassen
Klappt auch sehr gut während der Fahrt.

...dass ihr bei der Krankengymnstik noch zum Fahren kommt...

Danke allen für die guten Ratschläge
Nun bin ich seit gut drei Monaten mit den neuen Handschuhen gefahren. Bei diesen ist mir das kribbeln in den Hände nicht mehr so oft vorgekommen.

Falls jemand auch das selbe Problem hat, folgender Tipp meinerseits: Gute, passende Handschuhe kaufen und locker auf dem Motorrad sitzen (wie schon die vorhegenden Beiträge empfohlen haben).