Eine Öl(glaubens)frage

Die neue F800S + F800ST + F800GT im allgemeinen.

Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 12.02.2021, 17:46

Service selber machen, weil besser, gründlicher, günstiger, statt im "Glaspalast"..... unterschreibe ich im Hinblick auf meine Erfahrungen mit dem "Glaspalast" mit Propeller-Logo am Frankfurter Ring in München ohne mit der Wimper zu zucken.

160 €/Std. für Arbeitsmethoden, die ich (vielleicht noch) dem Lehrling im ersten Ausbildungsjahr des Dorfschmieds aus Kalwukistan zubilligen würde, weil der es vielleicht (noch) nicht besser weiß.

Was bin ich froh, das ich einen Schrauber habe, der für weniger als 2/3 eine seriöse Arbeitsqualität abliefert, indem er so arbeitet, dass er auf das Ergebnis zurecht Stolz sein kann.

Gute Arbeit darf auch gutes Geld kosten.

Pfusch ist hingegen nicht einen gespaltenen Rappen wert.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon HarrySpar » 12.02.2021, 18:54

Vielleicht nochmal zum Ursprung meiner Ölwechselmentalität:
Das war ja dieser Test in dieser Autozeitschrift 1989, wo sie zwei neue VW Golf jeweils 100000km gefahren sind. Den einen mit regelmäßigem Ölwechsel und den anderen komplett ohne Ölwechsel. Beide Motoren waren danach in gutem und gleichwertigem Zustand.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die diese zwei Golf immer nur so gemächlich gefahren haben wie ich. Damit fuhren lauter Leute von dieser Zeitschrift, denen die Autos nicht selber gehörten und demzufolge nichts zu befürchten hatten. So jemand fährt das Auto sicher zumindest mit "normaler" Beanspruchung. Eher sogar etwas "fordernder".
Liegt also sicher nicht nur an meiner schonenden Fahrweise, dass meine Ölwechselmentalität gut funktioniert.
Harry

Später: Ähm, jetzt hab ich noch was anderes überlegt. Es heißt immer, dass das Öl mit den Tausenden Kilometern immer dünner wird. Dann müsste ja der Ölverbrauch immer größer werden. Ist bei mir aber nicht der Fall. Die F800S braucht die ganzen 25000km von Anfang bis Schluss so gut wie gar kein Öl. Und mein Nissan brauchte über die letzten 60000km das Öl etwa von "max" bis "min". Aber schön gleichmäßig über die gesamten 60000km.
Mein Corsa hat gegen Ende ziemlich viel Öl gebraucht. Aber da war auch kein Unterschied ob nun frisches Öl oder Öl, das schon 40000 oder 50000km hinter sich hat.
Das trifft bei mir irgendwie alles nicht zu, was da übers Öl so erzählt wird.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 12.02.2021, 23:05

So, jetzt wissen wir endlich alles über Öl. Aber was wirklich interessant wäre....was ist eigentlich der BESTE Reifen???
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 12.02.2021, 23:08

Nee, nee, nee.....die allerinteressanteste Frage ist doch eher....was bringt 100Oktan-Premiumsprit????
Zuletzt geändert von Lardlad am 12.02.2021, 23:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 12.02.2021, 23:11

Nee,nee,nee, die noch mindestens doppelt so interessante Frage....lohnt sich ein HiFlow-Sportluftfilter????
Zuletzt geändert von Lardlad am 12.02.2021, 23:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon deepstop » 12.02.2021, 23:16

Servus!
Die Winterklasse verändert sich eigentlich nicht wirklich, nur die Viskosität bei Wärme. Also ein 10W50 wird ein 10W40 und später ein 10W30. Wenn sich die Viskosität bei Kälte verändert, dann stimmt etwas Anderes nicht.

Und ja ein Motor ist nicht gleich kaputt wenn man nicht jedes Jahr und gleich bei Erreichen der Kilometerleistung Öl gewechselt wird, man kann es aber auch übertreiben. Öl und Filterwechsel mache ich nur in der Garantie beim Freundlichen, ansonsten schon seit vielen Jahren selbst, da ich für eine 1/2 Stunde echte Arbeitszeit keine 250€ zahlen möchte.
Auch die Bremsflüssigkeit ist kein Problem mit ein wenig technischem Verständnis, zudem mache ich es dann ordentlich und nicht nur halbherzig, sodass die neue gerade mal 190*C Siedepunkt hat. Bereits erlebt bei einem tollen Händler.

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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon ike » 13.02.2021, 11:55

Lardlad hat geschrieben:Nee,nee,nee, die noch mindestens doppelt so interessante Frage....


das Zusammenspiel von Billig-Baumarkt-Motoröl und Teflonzusatz.
Oder ob hochwertiges Markenöl in Verbindung mit Teflonzusatz effektiver und Spritsparender wäre
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 13.02.2021, 14:56

Jau, dit isset...auf geht's... Fachleute an die Tastatur.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Christoph M » 13.02.2021, 15:13

Lardlad hat geschrieben:Jau, dit isset...auf geht's... Fachleute an die Tastatur.



Hallo !

Für mich Fachleute kommen von Motorradonline.de

Man unterscheidet drei Sorten: mineralisches, teilsynthetisches und synthetisches Motorenöl. Falls der Hersteller ein bestimmtes Öl vorschreibt, erübrigt sich jede Diskussion, will man nicht Garantie- oder Kulanzansprüche verlieren. Die richtige Menge, Viskosität und Spezifikationen kann man dem Fahrzeug-Handbuch entnehmen.

Welches Öl man verwendet, ist nicht zuletzt eine Glaubensfrage, die in Foren oft mit fundamentalistischer Begeisterung ausgetragen wird. Wer sich aber sachkundig macht, wird Erstaunliches herausfinden. Es muss nicht immer das teuerste und nur vermeintlich beste Öl sein. In Tests schlagen gelegentlich Billigöle selbst die besten Markenprodukte, und die Erfahrungen aus den Internetforen zeigen, dass nicht jeder Motor, insbesondere die Kupplung, jedes Öl verträgt. Dass Händler gerne synthetisches Öl verkaufen, liegt auf der Hand, denn es ist deutlich teurer, ergo die Gewinnspanne größer. Übrigens sind alle Öle im Prinzip miteinander mischbar. Beim Kauf ist auf folgende Dinge zu achten:

Viskosität: Als Viskosität bezeichnet man das Maß für die Zähflüssigkeit eines Motoröls. Das Öl muss sich den thermischen Bedingungen des Motors anpassen. Ist der Motor kalt, muss es dünnflüssig sein. Steigt die Temperatur, dann muss ein ausreichender Schmierfilm gewährleistet sein. Bei normalen Motorrädern, die mineralisches Öl verwenden, kommt meist 10W-40 oder 15W-40 zum Einsatz. Synthetische Öle haben meist eine höhere Bandbreite bei der Viskosität, z. B. 5W-50.

Qualität: Die bekannteste Qualitätsnorm für Öl (sie bezieht sich allerdings auf Automotoren) ist die API-Norm (von American Petroleum Institute). Sie hat bei Ottomotoren als ersten Buchstaben ein S, der dann folgende Buchstabe gibt den Leistungsstandard an. Daneben gibt es auch die japanische JASO-Norm, die wichtigste Klassifikation für Motorrad-Motorenöle. Für Motorradmotoren mit nasssumpfgeschmierten Kupplungen und Getrieben eignen sich besonders Öle der JASO MA/MA-2-Norm.



Viele Grüße

Chris bier
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon SingleR » 13.02.2021, 16:56

Christoph M hat geschrieben:Für Motorradmotoren mit nasssumpfgeschmierten Kupplungen und Getrieben eignen sich besonders Öle der JASO MA/MA-2-Norm.

Ja, aber... Warum so allgemein?

Der Rotax-F "will" lt BMW ein 15W50 mit JASO MA-2, dessen Reibwertetoleranz enger ist als bei MA. Oder anders: MA-2 ist abwärtskompatibel zu MA, MA aber nicht aufwärtskompatibel zu MA-2.

Manche vollsynthetischen Motorradöle erfüllen nur MA. Davon würde ich in jedem Fall die Finger lassen. Natürlich gibt es auch vollsynthetische Öle mit MA-2. Bei ebendiesen stünde in Bezug suf die Reibwerte einem Einsatz im Rotax nichts entgegen.
Twin-F: die perfekte Symbiose aus 2-Spark-Rotax-Eintopf und Zündabstand eines Einzylinder-2-Takters... :mrgreen:
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Christoph M » 13.02.2021, 18:08

SingleR hat geschrieben:
Christoph M hat geschrieben:Für Motorradmotoren mit nasssumpfgeschmierten Kupplungen und Getrieben eignen sich besonders Öle der JASO MA/MA-2-Norm.

Ja, aber... Warum so allgemein?

Der Rotax-F "will" lt BMW ein 15W50 mit JASO MA-2, dessen Reibwertetoleranz enger ist als bei MA. Oder anders: MA-2 ist abwärtskompatibel zu MA, MA aber nicht aufwärtskompatibel zu MA-2.

Manche vollsynthetischen Motorradöle erfüllen nur MA. Davon würde ich in jedem Fall die Finger lassen. Natürlich gibt es auch vollsynthetische Öle mit MA-2. Bei ebendiesen stünde in Bezug suf die Reibwerte einem Einsatz im Rotax nichts entgegen.


In der dritte Zeile steht " Die richtige Menge, Viskosität und Spezifikationen kann man dem Fahrzeug-Handbuch entnehmen.".Und ich würde nur so, und nicht anders machen.
In diesem Falle bin ich immer auf Herstellerseite, auch wenn das mehr Geld kostet. Es ist auch großer Unterschied ob das Moped 1000 oder 10000 EU kostet.

Viele Grüße

Chris
Zuletzt geändert von Christoph M am 13.02.2021, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon deepstop » 13.02.2021, 20:16

Christoph M hat geschrieben:
Lardlad hat geschrieben:Jau, dit isset...auf geht's... Fachleute an die Tastatur.

Bei normalen Motorrädern, die mineralisches Öl verwenden, kommt meist 10W-40 oder 15W-40 zum Einsatz. Synthetische Öle haben meist eine höhere Bandbreite bei der Viskosität, z. B. 5W-50.

Qualität: Die bekannteste Qualitätsnorm für Öl (sie bezieht sich allerdings auf Automotoren) ist die API-Norm (von American Petroleum Institute).



Servus,
Das ist das Problem bei solchen Verallgemeinerungen, wo man mit wenigen Sätzen, offensichtlich erfolgreich, versucht, dem 0815 User ein Gefühl von Kompetenz durch Zitieren von Normen zu suggerieren.

Synthetische Öle haben KEINE höhere Bandbreite, sondern man wird einfach kein billiges mineralisches Öl mit tollen Additiven aufwerten und dann billig verkaufen obwohl es problemlos möglich wäre, sondern man möchte Geld damit verdienen und mixt ein wenig Syn oder Hydrocrack hinein und kann gleich den doppelten oder mehrfachen Preis verlangen!

Die API ist eine der unwesentlichsten Normen für nicht amerikanischen Motoren, da wäre die ACEA deutlich aussagekräftiger und auch nicht wirklich, weil sie beide viel zu allgemein gehalten sind.

Die JASO war weltweit genauso egal, außer für Fichtenmopeds, bis sich herausstellte dass die japanischen Motorräder in den 90ern mit den neuen Reibungsverminderern in den PKW Ölen nicht umgehen können und die Kupplungen entweder rupften oder rutschten oder beides. Es ist eben ein Problem möglichst optimal zu schmieren und gleichzeitig die Reibung nicht zu sehr zu vermindern. Limited Slip (LS) Zusätze sind schon davor in manchen Universal Traktorölen wegen der mitgeschmierten Nassbremsen im Einsatz.

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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Christoph M » 13.02.2021, 20:35

deepstop hat geschrieben:
Christoph M hat geschrieben:
Lardlad hat geschrieben:Jau, dit isset...auf geht's... Fachleute an die Tastatur.

Bei normalen Motorrädern, die mineralisches Öl verwenden, kommt meist 10W-40 oder 15W-40 zum Einsatz. Synthetische Öle haben meist eine höhere Bandbreite bei der Viskosität, z. B. 5W-50.

Qualität: Die bekannteste Qualitätsnorm für Öl (sie bezieht sich allerdings auf Automotoren) ist die API-Norm (von American Petroleum Institute).





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Servus deepstop !

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1000 PS und Eure Alpen finde ich gut ! bier








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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Holger1 » 15.02.2021, 06:33

So isses!
Zuletzt geändert von Holger1 am 15.02.2021, 12:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon HarrySpar » 15.02.2021, 09:06

Also beim Turbolader würde ich auf geeignetes Öl achten wegen der Hitze. Das Schlimme ist ja immer, wenn man mit hoher Last fährt und dann plötzlich den Motor abstellt. Der Ölkreislauf kommt zum Erliegen und das Öl im Turbolader wird extrem heiß. Da würde ich schon schauen, dass das Öl für Turbolader geeignet ist. Nicht dass es verkokt oder sowas.

Ansonsten diese Extrembeispiele (Rundstreckenfahrten, Moto Cross): Ja, das kann schon sein. Aber locker 95% der Auto- und Motorradfahrer fahren nicht solche extremen Sachen. Die fahren einfach nur im normalen Straßenverkehr normal herum.

Und ja, Benzinverdünnung beim Kaltstart: Das muss aber dann schon wirklich eine extreme Fahrweise sein. Also Kaltstart und sagen wir mal nur 3km. Und dann wieder Kaltstart. Dann müsste aber auch der Ölstand immer mehr werden. Das würde einem ja dann auch auffallen.

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