von ArminF » 01.08.2021, 19:12
Guten Abend an alle.
Auch ich möchte mich jetzt, nach 2900 gefahrenen Kilometern zu Wort melden.
Nach dem ich mein Fuhrpark um eine F900R erweitert habe, tat ich mir schwer sich hier zu äußern, denn im direkten Vergleich haben beiden Motorräder F8R und F9R an verschiedenen Stellen die Nase vorne.
Ich bleibe daher in dieser Rückmeldung eindeutig bei der F900R. Das Design der Maschine sprach mich vom Anfang an an und ich spielte zwar noch kurz mit der Möglichkeit, mir die neue S1000R zuzulegen, die mir auf den Bildern ebenfalls sehr gefallen hat, aber dann im direkten Vergleich konnte die F9R mein Herz gewinnen. Der Hauptgrund war die Art und Weise, wie man hier im und nicht auf dem Motorrad sitzt. Man sitzt drauf und fühlt sich auf Anhieb zuhause. Auch wenn der Kniewinkel etwas entspannter sein könnte. Ich habe mir die Komfortsitzbank nachträglich gekauft, was das Problem des Kniewinkels löst, aber da sie mir dann optisch nicht mehr so gut gefällt, liegt sie jetzt im Keller und ich fahre wieder die Originalbank mit der Soziusabdeckung, die mich, als Designelement sehr anspricht.
Die Bremsen sind aus meiner Sicht hervorragend. Sie lassen sich sehr gut dosieren und verzögern dabei sehr gut.
Eine weitere Lobeshymne möchte ich auf die Fahrmodi singen. Während ich bei der F8R kaum den Unterschied zwischen Road und Dynamic merkte, hat man bei F9R das Gefühl, über zusätzliche 20 PS zu verfügen. Die es leider nicht gibt. Ein besonderes Highlight ist die Pro-Einstellung, mit der man dann etwas mehr Risiko mit einprogrammieren kann. Man sollte dabei gut überlegen, was man tut.
Der Quickshifter funktioniert bei mir Tadellos. Ich schalte bei zügiger Fahrweise (meist beim Überholen, oder vor scharfen Kurven) nur auf diese Weise, während im Stadtverkehr die Kupplungsvariante bemüht wird. Bleibt man beim Hochschalten am Gas und nimmt man es beim Runterschalten vollständig weg, funktioniert alles butterweich ohne Ruck oder irgendwelche Geräusche. Ich weiß, dass es hier auch eine gewisse Streuung geben kann, bei mir ist es aber sehr gut.
Nicht so toll finde ich die Kupplung. Beim Betätigen kommt manchmal so ein Gefühl, als ob man zuerst ein Widerstand überwinden müsste. Nach einem deutlich gefühlten Knacken (als ob ein Streichholz brechen würde) geht es aber störungsfrei weiter. Zusätzlich wandert das Spiel des Kupplungsseils während der Fahrt. Man kann es im Stand einstellen und nach einigen Kilometern ist es wieder anders.
Beim Motor muss ich den Daumen waagrecht stellen. Es verfügt zwar über ein ordentliches Drehmoment auch im Drehzahlkeller, wirkt aber insgesamt irgendwie blutleer. Ich hätte mir gewünscht, dass im oberen Bereich der Drehzahlskala doch etwas mehr passiert. Da werde ich wahrscheinlich irgendwann einen Tuner dran lassen.
Der Verbrauch bei meiner Fahrweise liegt zwischen 4,4 und 5,8 l (keine Autobahnfahrten). Das finde ich zwar mehr als die Werte meiner F8R, die im Schnitt mit 4,3 l zu fahren ist, aber es ist in Ordnung. Sicherlich ist es auch möglich 3,9 l zu erreichen, aber dann brauche ich kein Motorrad.
Beenden möchte ich mit dem Kurvenverhalten. F900R lässt sich zielgenau in jede Kurve manövrieren.
Es gibt genügend Schräglagenfreiheit. Den ersten Kontakt mit der Fahrbahn haben meine Fußrasten erst bei 52° bekommen. Das kann natürlich aufgrund des unterschiedlichen Eigengewichts etwas variieren. Die Maschine liebt Kurven und Kehren aller Art, ohne dabei ungenau zu werden oder kippelig zu wirken.
Insgesamt freue ich mich über diese Anschaffung, würde sie aber auch mit weiteren 20 PS nehmen oder tauschen.
Die F900R macht aber jetzt schon Spaß. Ich bin zufrieden.
Grüße
Armin F
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