10.000 Km mit meiner BMW F900R

Alle Infos rund um die F 900 R und F 900 XR.

10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon Christoph M » 07.04.2022, 17:57

10.000 Km mit meiner BMW F900R

Hallo,

mein Motorrad ist Bj: 03.2020 - gekauft Ende 08.2020. mit 0 Km.
Das Motorrad ist vorderradorientiert. Die Fußrasten sind leicht nach oben und gleichzeitig nach hinten gegenüber der F800 R versetzt. Mein Bike ist mit dem hohen Lenker und dem Windschild ( hoch ) ausgestattet.
Die Standardsitzbank habe ich sehr schnell zugunsten von Wunderlich ersetzt.

Der Motor läuft rund und elastisch, was er aber nicht mag, sind tiefste Drehzahlen dh. unter 2000 U/min. In Verbindung mit dem lang übersetzten sechsten Gang muss ich auf der Landstraße relativ früh runterschalten, deshalb fallen die Durchzugswerte im sechsten nur mittelmäßig aus. Das Motorrad verbraucht dabei nur 4.3 l auf 100/ km, was deutlich weniger, wie bei der Konkurrenz ist. Schade, dass der Tank mit nur 13 Liter Volumen so klein ausfällt.
Tankreichweite ca.300 km.
Nach 7.000 km hat der Motor nicht nur an Motorsound gewonnen aber auch das Getriebe arbeitet jetzt präziser. Ich würde sagen der Motor ist gerade richtig eingefahren.
Der Quickshifter arbeitet vor allem oben gut unten leider nur durschnitlich.
Ich muss auch leichten Motorenölverbrauch von ca. 50 ml auf 1000 km, während der gesamten Laufzeit feststellen.

Ist die Lenkpräzision gut? Sie ist anders, nicht so Ziel genau wie bei der Konkurrenz, aber handlich und sehr stabil, einfach sehr sicher.

Der Fahrkomfort gehört zu den besten in dieser Klasse und nur mit einer Z900 eventuell Monster zu vergleichen, alle anderen Bikes sind meiner Meinung nach in diesem Fall etwas weniger komfortabel.
Ich musste aber ESA auf Position Road umschalten, sonst sind wir hier definitiv zu sportlich.

Die Bremse ist kraftvoll und bissig, vielleicht die Beste in dieser Klasse. Sie lässt sich einfach während der Fahrt sehr schön dosieren.

Reifen (Erstausrüstung) Dunlop Road Sport 2, finde ich gut. Sie haben mich nie enttäuscht - Laufleistung 9500 Km.
Und jetzt bekommt das Bike neue Reifen Bridgestone S21.

Warum wieder Sport Reifen ?
Ich möchte diese beiden Reifen miteinander vergleichen.

Dunlop Road Sport 2 vs. Bridgestone S21

PS. Das Bike ist bis heute einwandfrei gelaufen, einfach super.

Viele Grüße Chris
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon rotax » 08.04.2022, 09:10

Das hört sich im Prinzip gut an,nur der Ölverbrauch würde mich selbst stören,50 ml auf 1000 Km hat sich nicht mal meine olle Lufti gegönnt...
Ölverbrauch dürfte bei der heutigen Technik und den modernen Ölen kein Thema mehr sein.
Mein aktueller Vierzylinder braucht absolut kein Öl.
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon Christoph M » 08.04.2022, 11:22

Hallo,

@ Rotax

Es ist Schade aber noch in Toleranz. Mein altes Motorrad hat
auch kein Öl verbraucht. Ich komme aber damit zu Recht. Öl auffüllen ist
mein täglich Brot. Ich meine auf der Arbeit. Sonst macht die F9R sehr gute Figur.

PS. Gestern bin die Luftgekühlte R nine T Urban GS gefahren , schon lange so was nicht
bewegt. Sie hat aber viel Spaß gemacht, einfach etwas anders. Der Motor hat mich sehr
überzeugt, ist sehr leise und trotzdem mit einem schönen Sound.




Gruß Chris
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon cw000de » 08.04.2022, 12:41

Jeder Motor verbraucht eine gewisse Menge Öl.

500ml/10.000km ist, wenn das Öl in jedem Serviceintervall gewechselt wird, nun wirklich kein Problem. Das ist gerade mal der Unterschied zwischen max und min am Ölpeilstab. Wenn beim Ölwechsel ordentlich aufgefüllt ist, braucht man dann nicht mal was nachfüllen.

Auch wenn bei vielen Maschinen der Ölstand scheinbar nicht abnimmt, hat sich durch Kraftstoffeintrag trotzdem die Ölqualität verschlechtert, und das ist auch nicht besser, als wenn das Öl tatsächlich mitverbrannt worden ist.

Wenn man Kritikpunkte an der F9R formulieren will, gibt es für die Allgemeinheit sicher Bedeutenderes als diesen Ölverbrauch.

Das Gesamtpaket der F9R ist sicher immer noch super, auch wenn für fast jedes Detail (Fahrzeuggewicht, Fahrwerk, Motor...) definitiv bessere Designs am Markt sind. Aber eben nicht in einem einzelnen Motorrad vereint. Und erst recht nicht in der Kombination mit der Ausstattung und der Elektronik, die die F9R für einen bezahlbaren Preis mitbringt.
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon rotax » 08.04.2022, 15:49

cw000de hat geschrieben:Jeder Motor verbraucht eine gewisse Menge Öl.

Auch wenn bei vielen Maschinen der Ölstand scheinbar nicht abnimmt, hat sich durch Kraftstoffeintrag trotzdem die Ölqualität verschlechtert, und das ist auch nicht besser, als wenn das Öl tatsächlich mitverbrannt worden ist.

Wenn man Kritikpunkte an der F9R formulieren will, gibt es für die Allgemeinheit sicher Bedeutenderes als diesen Ölverbrauch.



Zum Öl : bei mir gibts bestimmt keinen Kraftstoffeintrag,der Motor wird das erste mal nach frühestens 50 Km abgestellt,bis dahin wäre eventuell eingetragener Sprit verfüchtigt.

Zu den Kritikpunkten : Es liegt mir fern an dem Motorrad Kritikpunkte zu suchen,ich möchte es ja auch garnicht kaufen,ich habe im allgemeinen geschrieben das ich kein Motorrad mehr möchte das Öl verbraucht,das es nicht mehr zeitgemäß ist...
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon Christoph M » 08.04.2022, 16:35

cw000de hat geschrieben: Aber eben nicht in einem einzelnen Motorrad vereint. Und erst recht nicht in der Kombination mit der Ausstattung und der Elektronik, die die F9R für einen bezahlbaren Preis mitbringt.



Hallo,

das hast Du sehr schön beschrieben. :D Nach meinen Probefahrten habe ich es sofort gemerkt. Man kann einfach nicht alles haben. Jedes Bike hat wirklich Vor - und Nachteile. Und unser Motorrad ist
als Gesamtpaket nicht so leicht zu schlagen. Alle anderen die sich noch mehr Motorrad wünschen, müssen wirklich eine Etage höher greifen, nämlich 999 ccm. Was aber natürlich mit höheren Kosten verbunden ist.

Vielen Dank für Deinen Beitrag .

Chris
Zuletzt geändert von Christoph M am 09.04.2022, 08:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon cw000de » 08.04.2022, 17:36

pschlosser1982 hat geschrieben:Muss man sich die F900R immer und immer wieder schön reden oder warum den x-ten Thread über die Eigenschaften der F900R?


Ich kann mir vorstellen, dass viele Kauf-Interessenten auch solche Beiträge mit Interesse lesen, bevor sie sich für ein Moped entscheiden.

Für uns als "stolze F900-Besitzer" mag das vielleicht in Summe weniger interessant sein, zugegeben. Ich lese trotzdem immer wieder gern die Eindrücke anderer Fahrer mit anderem fahrerischen Background und seh damit manchmal das Bike auch wieder mit anderen Augen.
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon Christoph M » 08.04.2022, 17:47

@ cw000de

und jetzt bin ich Dir nicht nur ein sondern zwei Bier schuldig, weil Du mich perfekt verstanden hast. Deswegen habe ich mein Beitrag geschrieben, weil ich weiß, das sind alles persönliche Eindrücke
und sie kann man nicht für 2€ im Kiosk kaufen. Einfach von Motorradfahrer zu Motorradfahrer. Einfach Forum. :D

( vor allem für die neuen Kollegien geschrieben. )


Gruß Chris
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon rotax » 09.04.2022, 00:08

pschlosser1982 hat geschrieben:
cw000de hat geschrieben:
pschlosser1982 hat geschrieben:Muss man sich die F900R immer und immer wieder schön reden oder warum den x-ten Thread über die Eigenschaften der F900R?


Ich kann mir vorstellen, dass viele Kauf-Interessenten auch solche Beiträge mit Interesse lesen, bevor sie sich für ein Moped entscheiden.

Für uns als "stolze F900-Besitzer" mag das vielleicht in Summe weniger interessant sein, zugegeben. Ich lese trotzdem immer wieder gern die Eindrücke anderer Fahrer mit anderem fahrerischen Background und seh damit manchmal das Bike auch wieder mit anderen Augen.


Aber davon gibt es doch schon zu Hauf Beiträge hier im Forum. Wo ist der Nutzen des x-ten threads mit gleichen Thema und den gleichen Erkenntnissen?


Zumindest hat jetzt mal jemand geschrieben wieviel Öl sie verbraucht...
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon Kajo » 09.04.2022, 08:33

Den Eingangsbeitrag, mit angehängtem Bild, von Christoph M fand ich ganz interessant. Auch wenn sicherlich zu der F 900 R schon viel geschrieben wurde handelt es sich hierbei doch um eine individuelle Bewertung eines Fahrers nach zwei gefahrenen Jahren. Gegenteilige Meinungen zu einzelnen Punkten sind sicherlich auch interessant, mit dem "Negativhammer" á la pschlosser1982 drauf zu hauen halte ich dagegen für überflüssig.

Gruß Kajo
Beim Tanken setzte ich den Helm ab.
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon Christoph M » 09.04.2022, 10:01

Auch, wenn manche vielleicht nicht glauben wollen. Ich fahre auch gerne sportlich. Diese Maschine hat mich trotzdem immer wieder nach Hause zurückgebracht. Und deswegen habe ich auch meinen Beitrag geschrieben.
Wir fahren wirklich ein sehr sicheres Motorrad. :D Und wir wissen alle, was ich damit meine. Vielen Dank

Chris
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon Tuebinger » 09.04.2022, 12:37

@Christoph M: danke für deinen Bericht :D


Gruß vom T.
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon Langstreckler » 10.04.2022, 00:02

Christoph M hat geschrieben:10.000 Km mit meiner BMW F900R
...
Der Motor läuft rund und elastisch, was er aber nicht mag, sind tiefste Drehzahlen dh. unter 2000 U/min.
...
Viele Grüße Chris


Danke für Deinen Erfahrungsbericht, Chris!

Das ist mir bei den Probefahrten mit F900R und XR auch aufgefallen, und dasselbe habe ich auch bei der MT-07 meines Sohnes festgesellt. „Unten herum“ sind beide Motoren eher etwas „raue Gesellen“. Unter 2000/min. laufen diese Motoren rauer als mein Rotax, mit dem ich mit
50 km/h noch im 6. Gang durch Ortschaften fahren kann.
Dass sich beide Motoren mit (extrem) niedrigen Drehzahlen schwer tun, liegt am Kurbelwellenversatz von 270° und den damit verbundenen unregelmäßigen Zündabständen (270° - 450°) . Der Rotax zündet als Gleichläufer immer nach 360° Kurbelwinkel und läuft deshalb im Drehzahlkeller runder. Dafür klingt der 900er Motor interessanter :-)


rotax hat geschrieben:...
Zum Öl : bei mir gibts bestimmt keinen Kraftstoffeintrag,der Motor wird das erste mal nach frühestens 50 Km abgestellt,bis dahin wäre eventuell eingetragener Sprit verfüchtigt.
...

Da ich auch praktisch nie Kurzstrecke fahre und ich bei meiner F800R über 12000 km kein Öl nachfüllen musste, dachte ich auch, dass der Motor kein Öl verbraucht.
Nachdem ich das Öl gewechselt hatte, ließ ich es analysieren. Ergebnis war ein Kraftstoffeintrag von 4,3%, und der obere Viskositätswert war um 2 Klassen (von 50 auf 30) abgesunken. Über die 12000 km wurden also ca. 130 ml Kraftstoff in ursprünglich 3 l Motoröl eingetragen.

Selbst wenn das Öl längere Zeit heiß (100 – 120°C) ist, verflüchtigt sich nicht das gesamte eingetragene Benzin. Gemäß DIN_EN_228 liegt der Siedeendpunkt von Ottokraftstoff bei 210°C und bei 100°C können nur zwischen 46% und 75% des Kraftstoffs verdampfen. Grob gesprochen dürfte also die Hälfte des ins Motoröl eingetragenen Benzins in diesem verbleiben.

Gruß
Dietmar
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon ArminF » 10.04.2022, 07:45

Hall Chris,

danke für deine Zusammenfassung. An den Ölverbrauch habe ich überhaupt nicht gedacht. Ich schaue zwar immer wieder nach, um festzustellen ob noch was da ist, bin aber noch nie dazu gekommen die eigentlichen Verluste quantitativ festzustellen.

@Langstreckler

Mir war zwar bewusst, dass die Qualität meines Motorenöls nicht besser wird, aber dass ich gleich über 4% Sprit als Beigabe dauerhaft mitführe, war mir neu. Ich ging davon aus, dass der Spriteintrag eigentlich bereits während der Fahrt komplett verdampft, aber es ist einleuchtend, dass zum vollständigen Verdampfen noch fast 100°C fehlen.
Ich bin daher froh, dass der Ölwechselbei mir weit unter der 10 000 Grenze erledigt wird. Interessant wäre auch zu erheben, wie lange die 900er Motoren halten. Vielleicht die Idee für ein neues Thema? "Maximale Laufleistung"? Wobei nach zwei Jahren Marktpräsenz und bei dem schlechten letztjährigen Sommer, kaum Zahlen jenseits der 10000 zu erwarten sind.

Ich wünsche Allen einen schönen Sonntag.

ArminF
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Re: 10.000 Km mit meiner BMW F900R

Beitragvon rotax » 10.04.2022, 08:40

Langstreckler hat geschrieben:
Christoph M hat geschrieben:10.000 Km mit meiner BMW F900R
...
Der Motor läuft rund und elastisch, was er aber nicht mag, sind tiefste Drehzahlen dh. unter 2000 U/min.
...
Viele Grüße Chris


Danke für Deinen Erfahrungsbericht, Chris!

Das ist mir bei den Probefahrten mit F900R und XR auch aufgefallen, und dasselbe habe ich auch bei der MT-07 meines Sohnes festgesellt. „Unten herum“ sind beide Motoren eher etwas „raue Gesellen“. Unter 2000/min. laufen diese Motoren rauer als mein Rotax, mit dem ich mit
50 km/h noch im 6. Gang durch Ortschaften fahren kann.
Dass sich beide Motoren mit (extrem) niedrigen Drehzahlen schwer tun, liegt am Kurbelwellenversatz von 270° und den damit verbundenen unregelmäßigen Zündabständen (270° - 450°) . Der Rotax zündet als Gleichläufer immer nach 360° Kurbelwinkel und läuft deshalb im Drehzahlkeller runder. Dafür klingt der 900er Motor interessanter :-)


rotax hat geschrieben:...
Zum Öl : bei mir gibts bestimmt keinen Kraftstoffeintrag,der Motor wird das erste mal nach frühestens 50 Km abgestellt,bis dahin wäre eventuell eingetragener Sprit verfüchtigt.
...

Da ich auch praktisch nie Kurzstrecke fahre und ich bei meiner F800R über 12000 km kein Öl nachfüllen musste, dachte ich auch, dass der Motor kein Öl verbraucht.
Nachdem ich das Öl gewechselt hatte, ließ ich es analysieren. Ergebnis war ein Kraftstoffeintrag von 4,3%, und der obere Viskositätswert war um 2 Klassen (von 50 auf 30) abgesunken. Über die 12000 km wurden also ca. 130 ml Kraftstoff in ursprünglich 3 l Motoröl eingetragen.

Selbst wenn das Öl längere Zeit heiß (100 – 120°C) ist, verflüchtigt sich nicht das gesamte eingetragene Benzin. Gemäß DIN_EN_228 liegt der Siedeendpunkt von Ottokraftstoff bei 210°C und bei 100°C können nur zwischen 46% und 75% des Kraftstoffs verdampfen. Grob gesprochen dürfte also die Hälfte des ins Motoröl eingetragenen Benzins in diesem verbleiben.

Gruß
Dietmar


Der Kraftstoffeintrag hängt ja von mehreren Faktoren ab,Laufleistung des Öls,Gesamtlaufleistung des Motors,Ölqualität etc.,wird zudem noch durch den Kaltstart begünstigt.
Nur weil es bei Dir 4,3 Prozent waren muß das nicht bei jedem so sein...

Bei neuen Motoren :

Die Maße einzelner Bauteile im Motor haben noch nicht Ihre hundertprozentige Passung, damit meine ich Kolbenringe sowie Ölabstreifringe zu Zylinderlaufbahn.
Der an den Zylinderwänden kondensierende Sprit abgestreift und läuft mitsamt Motoröl in den Sumpf, wo sich dieser Cocktail mit dem Motoröl vermengt.

Dieser Effekt tritt bei einem (eingefahrenen) warmen Motor nicht auf.
Dafür gibt es mehrere Gründe:

Sofern der Motor richtig eingefahren ist, und alle Bauteile, die mit der Verbrennung zu tun haben aufeinander eingeschliffen sind, ist eine entsprechend gute Abdichtung zwischen Expansionskammer und Kurbelgehäuse gewährleistet, Blow-By-Gase werden bestmöglich vermieden. Vorausgesetzt ist auch hier, dass der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat. Es sei außerdem angemerkt, dass ein Motor eben nicht "schon" nach 1000-2000km eingefahren ist. Dafür sind heutzutage genutzte Materialien sowie Öle zu gut und verschleissarm !
Ist der Motor warm, sorgt das Steuergerät mitsamt allen Sensoren, dass der AFR-Wert stimmt, der Motor also nicht zu fett läuft, so wie es im Kaltstart passiert. Somit wird auch kein unnötiger Überschuss produziert. Es wird also verhindert, dass sich Kondensat an den Zylinderwänden bilden kann.

Aber wir wollen hier keine Wissenschaft draus machen.
Ich weiß ja wie ich mit meinen Motoren umgehen muß,dementsprechend werden sie behandelt
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