ArminF hat geschrieben:...
@Langstreckler
Mir war zwar bewusst, dass die Qualität meines Motorenöls nicht besser wird, aber dass ich gleich über 4% Sprit als Beigabe dauerhaft mitführe, war mir neu. Ich ging davon aus, dass der Spriteintrag eigentlich bereits während der Fahrt komplett verdampft, aber es ist einleuchtend, dass zum vollständigen Verdampfen noch fast 100°C fehlen.
Ich bin daher froh, dass der Ölwechselbei mir weit unter der 10 000 Grenze erledigt wird.
...
Ich wünsche Allen einen schönen Sonntag.
ArminF
Die 4% Sprit waren ja nur am Ende der Nutzungsdauer des Motoröls vorhanden. In erster Näherung wird sich der Spritanteil linear über die
12000 km auf 4% erhöht haben.
Auf Basis der Motorölanalyse halte ich bei meiner F800R ein Ölwechselintervall von 10000 km für angemessen. Länger werde ich das Motoröl zukünftig nicht mehr fahren.
Auch wenn der obere Viskositätswert durch den Kraftstoffeintrag am Ende der Laufzeit von SAE 50 auf SAE 30 reduziert und das Öl damit bei 100°C dünnflüssiger wurde, so ist dies aus meiner Sicht immer noch akzeptabel. Früher war für die F800R ja sogar 10W40 vorgeschrieben, und es ist davon auszugehen, dass bei diesem Öl praktisch bei allen Motoren beim Ölwechsel eine 30er Viskosität vorlag, da ein geringer Kraftstoffeintrag unvermeidlich ist. Deshalb scheint es zumindest beim Rotax durchaus einen gewissen Puffer zu geben.
Nur wenn ich geplant hätte, im Sommer in südliche Gefilde mit Temperaturen > 35°C zu fahren, würde ich das 10000-km-Intervall nicht ausnutzen und vorher noch das Öl wechseln.
rotax hat geschrieben:
Der Kraftstoffeintrag hängt ja von mehreren Faktoren ab,Laufleistung des Öls,Gesamtlaufleistung des Motors,Ölqualität etc.,wird zudem noch durch den Kaltstart begünstigt.
Nur weil es bei Dir 4,3 Prozent waren muß das nicht bei jedem so sein...
Das ist richtig. Trotzdem kannst Du nicht behaupten, dass es bei Deinen Motoren keine Motorölverdünnung durch Benzineintrag gibt, so lange Du keine Messwerte vorliegen hast.
rotax hat geschrieben:Bei neuen Motoren :
Die Maße einzelner Bauteile im Motor haben noch nicht Ihre hundertprozentige Passung, damit meine ich Kolbenringe sowie Ölabstreifringe zu Zylinderlaufbahn.
Der an den Zylinderwänden kondensierende Sprit abgestreift und läuft mitsamt Motoröl in den Sumpf, wo sich dieser Cocktail mit dem Motoröl vermengt.
Dieser Effekt tritt bei einem (eingefahrenen) warmen Motor nicht auf.
Dafür gibt es mehrere Gründe:
Sofern der Motor richtig eingefahren ist, und alle Bauteile, die mit der Verbrennung zu tun haben aufeinander eingeschliffen sind, ist eine entsprechend gute Abdichtung zwischen Expansionskammer und Kurbelgehäuse gewährleistet, Blow-By-Gase werden bestmöglich vermieden. Vorausgesetzt ist auch hier, dass der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat. Es sei außerdem angemerkt, dass ein Motor eben nicht "schon" nach 1000-2000km eingefahren ist. Dafür sind heutzutage genutzte Materialien sowie Öle zu gut und verschleissarm !
Ist der Motor warm, sorgt das Steuergerät mitsamt allen Sensoren, dass der AFR-Wert stimmt, der Motor also nicht zu fett läuft, so wie es im Kaltstart passiert. Somit wird auch kein unnötiger Überschuss produziert. Es wird also verhindert, dass sich Kondensat an den Zylinderwänden bilden kann.
Aber wir wollen hier keine Wissenschaft draus machen.
Ich weiß ja wie ich mit meinen Motoren umgehen muß,dementsprechend werden sie behandelt
Da ich seit 30 Jahren in der Kfz-Industrie arbeite und davon 2 Jahre in der Motorenforschung und 1 Jahr in der Motorenfertigung eines großen deutschen Automobilherstellers tätig war, sind mir die Zusammenhänge durchaus bewusst.
Gruß und noch einen schönen Sonntag
Dietmar