Stimmt das ABS ?

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon HarrySpar » 02.10.2020, 23:17

Hängt vielleicht davon ab, wie gefestigt man ist.
Manche gehen vielleicht nicht weiter, als sie sich sicher sind.
Und andere, die keinen so festen Stand haben, lassen sich vom Gruppenzwang in so einem Fahrtraining zu Dingen hinreißen, die sie sonst nie machen würden. Und das sind dann wahrscheinlich größtenteils die, die sich dort dann auf die Nase legen und das nagelneue Motorrad beschädigen.

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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Tanke » 03.10.2020, 00:00

HarrySpar hat geschrieben:Hängt vielleicht davon ab, wie gefestigt man ist.
Manche gehen vielleicht nicht weiter, als sie sich sicher sind.
Und andere, die keinen so festen Stand haben, lassen sich vom Gruppenzwang in so einem Fahrtraining zu Dingen hinreißen, die sie sonst nie machen würden. Und das sind dann wahrscheinlich größtenteils die, die sich dort dann auf die Nase legen und das nagelneue Motorrad beschädigen.

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Jo Harry, vom Gruppenzwang zu Dingen hinreißen lassen, die man sonst nie machen würde....
Ist natürlich absoluter Schwachsinn, so eine Erfahrung bei einem Fahr-Sicherheits-Training auf abgesperrtem Gelände zu machen.
Sonst gibt es diesen Gruppenzwang ja nicht. Erst recht nicht, wenn man als Fahranfänger mit erfahrenen Bikern unterwegs ist. Selbst wenn...auf öffentlichen Strassen kann ja viel weniger passieren als auf einem Übungsgelände, oder? Und wenn dann halt mal ein Fahranfänger unterm LKW landet, eben weil er seine Grenzen noch nie im sicheren Umfeld erfahren hat, dann ist es doch auch ok...das spart Ressourcen....
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Langstreckler » 03.10.2020, 23:07

Saraphong hat geschrieben:...
Ich finde regelmäßige Sicherheitstrainings (wie auch Erste Hilfe Kurse) sollte für ALLE zur Pflicht werden.
...
Gruß Ralph


Zwischen Erste Hilfe Kurs und Fahrsicherheit beim Motorradfahren gibt es einen entscheidenden Unterschied:

Der Erste Hilfe Kurs ist zwar Voraussetzung zum Führerscheinerwerb, allerdings gerät das Erlernte danach meist wieder in Vergessenheit, weil man (zum Glück) höchst selten einen Verunglückten erstversorgen muss. Die Kenntnisse in Erster Hilfe nehmen also ab, je älter man wird. Deshalb ist regelmäßige Auffrischung durchaus sinnvoll.

Beim Motorradfahren wächst die Erfahrung nach Führerscheinerwerb mit jedem gefahrenen Kilometer. Die Fähigkeiten verbessern sich also ständig. Durch Fahrsicherheitstraining(s) kann man diesen Prozess sicher unterstützen. Mittlerweile findet man aber auch im Internet viele gute Videos mit Tipps zum Thema Fahrsicherheit - z.B. von Varahannes - über die man sich Gedanken machen und die man umsetzen kann.

Dazu braucht man nicht unbedingt einen Kurs zu besuchen. An Sonntagen gibt es genügend freie große Parkplätze, auf denen man Übungen machen kann, und auf Landstraßen kann man auch einmal eine Vollbremsung aus 100 km/h üben, wenn man gerade alleine unterwegs ist. Aus meiner Sicht ist dabei das Risiko, sein Mopped abzulegen, deutlich geringer, weil Gruppenzwang bei weniger gefestigten Menschen durchaus ein Problem sein kann. – Da hat Harry schon Recht!

Erste Hilfe Kurse mache ich regelmäßig, nicht zuletzt weil diese für Rettungsschwimmer und Ersthelfer am Arbeitsplatz vorgeschrieben sind.

Sicherheitstraining habe ich aber noch keines gemacht, sondern bin eher dem „Do-it-yourself-Prinzip“ gefolgt. - Die letzten 170.000 km habe ich trotzdem sturz- und unfallfrei auf den unterschiedlichsten Straßen Europas und Nordafrikas absolviert. Glück gehört aber, wie bei anderen Dingen im Leben, auch beim Motorradfahren dazu.

Gruß
Dietmar
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon HarrySpar » 04.10.2020, 08:32

Dietmar! Bist' auch Ersthelfer in der Arbeit? Ich auch. Letzter Erste Hilfe Kurs war vor zwei Wochen. ;-)
Die Erste Hilfe wird in Deutschland viel zu wenig forciert. Da sind uns andere Länder weit voraus. Und demzufolge sterben bei uns viele Leute. Erste Hilfe hätte das verhindert.
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Kajo » 04.10.2020, 09:04

HarrySpar hat geschrieben:Einerseits sind die schon gut. Aber andererseits machen sich da viele die Motorräder kaputt...


Auch wenn bei einem Fahrsicherheitstraining der Ein oder die Andere mal ihre Maschine ablegen, kann man hier nicht von "Vielen" sprechen. Dazu kommt dann noch dass bei einem Ablegen der Maschine auf einem Übungsgelände dem Fahrer / bzw. der Fahrerin meist schwere Verletzungen erspart bleiben und ein Schaden am Fahrzeug ist meist auch geringer.

Reiner52 hat geschrieben:... Also wenn ich so lese, was du schon öfter gehört hast, verzichte ich besser auf mein geplantes Fahrtraining !
Ich will ja nicht bei den Übungen verunfallen. Das ist mir dann doch zu gefährlich !


Allen Fahranfängern kann ich nur dringend anraten an Fahrsicherheitstrainings teilzunehmen und es schadet meist auch nichts wenn ein "alter Sparfuchs" dann auch mal wieder an solch einem Training teilnehmen würde. Ein guter Fahrlehrer wird einen dann auf die ein oder andere mögliche Verbesserung hinweisen.

Gruß Kajo
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Tanke » 04.10.2020, 09:34

Langstreckler hat geschrieben:Sicherheitstraining habe ich aber noch keines gemacht,


Und dann überhaupt mit anderen über Trainings diskutieren...? Und sogar noch von Trainings abraten? aha.....

Langstreckler hat geschrieben:
Zwischen Erste Hilfe Kurs und Fahrsicherheit beim Motorradfahren gibt es einen entscheidenden Unterschied:

Der Erste Hilfe Kurs ist...

Beim Motorradfahren wächst ...


Falsch. Bei einem Fahrertraining lernt man nicht das Motorradfahren. Dort lernt man den Grenzbereich kennen bzw. man tastet sich an seine persönlichen Grenzen ran. Man lernt und übt genau das, was man normalerweise/hoffentlich nie oder seltenst braucht: Gefahrsituationen und wie man in diesen reagiert. Genau wie bei deinem Erste Hilfe Kurs.

Langstreckler hat geschrieben:
An Sonntagen gibt es genügend freie große Parkplätze, auf denen man Übungen machen kann, und auf Landstraßen kann man auch einmal eine Vollbremsung aus 100 km/h üben, wenn man gerade alleine unterwegs ist.


Richtig. Es ist natürlich immer gut, wenn man selbst einige Übungen macht. Mache ich z.B. am Anfang der Saison oder wenn ich auf ein anderes Motorrad umsteige.

Langstreckler hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist dabei das Risiko, sein Mopped abzulegen, deutlich geringer, weil Gruppenzwang bei weniger gefestigten Menschen durchaus ein Problem sein kann. – Da hat Harry schon Recht!

Falsch und nur eine Meinung von jemandem, der es einfach nicht besser weiss.
Wenn du mal an (guten!) Trainings teilgenommen hättest, würdest du wissen, dass die Teilnehmer dort in Gruppen aufgeteilt werden.
Fahranfänger bleiben unter sich. Genauso wie die Erfahrenen. Dort wird niemand von anderen gezwungen, unbewusst über seine Grenzen zu gehen.
Im Gegenteil. Dort wird man von gleichgesinnten ermutigt, sich eigenständig in seinem "Wohlfühlbereich" an seine Grenzen heranzutasten. Und genau darin liegt der Sinn eines solchen Trainings. Gefahrsituationen und den Grenzbereich des Motorrades kennenlernen und durch Wiederholung zu automatisieren.

Langstreckler hat geschrieben:Dazu braucht man nicht unbedingt einen Kurs zu besuchen.
...
...sondern bin eher dem „Do-it-yourself-Prinzip“ gefolgt.


Richtig.
Dazu musst du keinen Kurs besuchen. WENN schon alles zu 100% so sitzt wie es sollte.
Und falsch.
Du kannst dir zwar alles in der Theorie selbst durch Youtube Videos beibringen, dein Youtube Video steht aber nicht während deinen Übungen neben dir, beobachtet dich und sagt dir, was genau du falsch machst bzw. besser machen könntest.

Und das fällt leider auf Trainings besonders bei so "alten Hasen" immer wieder auf... alte Hasen, die schon x-Jahre (natürlich unfallfrei) Motorrad fahren, die dermaßen von sich überzeugt sind und sich denken: "mach ich den Kindergarten mal mit, weil mich halt ein Kumpel überredet hat", und bei der ersten Vollbremsung aus 50km/h machen sie so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann. Nur bekommen sie diese schlechten Angewohnheiten kaum mehr los, weil sie es schon jahrelang falsch gemacht haben.

Langstreckler hat geschrieben:Sicherheitstraining habe ich aber noch keines gemacht,...

Du wirst sehr überrascht sein, was du alles noch nicht kannst bzw. besser machen kannst oder sogar total falsch machst, seit Jahren.
Aber dazu muss man sich erst mal eingestehen, dass andere evtl. mehr Ahnung vom Motorradfahren haben und einem was beibringen könnten.
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Reiner52 » 04.10.2020, 10:29

Hallo Tanke,
dein Beitrag hat mich in meinem Vorhaben an einem Sicherheitstraining teilzunehmen bestärkt.
Ich fahre seit etwa 50 Jahren Motorrad und Begriffe wie Blickführung, Einlenkpunkt,
Lenkimpuls usw. sind mir nicht fremd.
Leider konnte ich in den letzten 2 Jahren nicht mit dem Motorrad fahren.
Ich habe vor 2 Wochen eine kleine Runde mit meiner F8R gedreht.
Dabei habe ich bemerkt, das ich im Kopf immer noch einer der besten Fahrer weit und breit bin,
aber in der Praxis sehr weit davon entfernt bin !
Deshalb werde ich an einem Sicherheitstrainig teilnehmen, denn ich stürze - wenn es sein sollte -
lieber auf dem Übungsgelände als auf einer öffentlichen Straße !
Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.
Voltaire (1694-1778), eigtl. François-Marie Arouet, frz. Philosoph u. Schriftsteller
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Kajo » 04.10.2020, 17:27

Dem ausführlichen Beitrag von Tanke kann ich voll zustimmen und finde es ausgesprochen gut, dass Reiner52 auch als "alter Hase" nach einer längeren Fahrpause an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen will.

Gruß Kajo
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Heinrich54 » 04.10.2020, 18:03

Kann den Bericht von Tanke ebenfalls unterschreiben, fahre seit 1972 ununterbrochen mit Motorrädern, nie Pausen gehabt!
Habe ca 8-10 Kurse mitgemacht, zuletzt als Intensivkursus über 3 Tage mit Kurventraining!
Auch als „Alter Hase“ lernt man immer noch was dazu bzw kann man noch feststellen ob man noch fit ist zum Biken!

Heinrich
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon OSM62 » 04.10.2020, 18:06

Kajo hat geschrieben:Dem ausführlichen Beitrag von Tanke kann ich voll zustimmen und finde es ausgesprochen gut, dass Reiner52 auch als "alter Hase" nach einer längeren Fahrpause an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen will.

Gruß Kajo

ThumbUP

Ich bin erst in den letzten Jahren schnell und sicherer geworden obwohl ich bis
dahin schon 100000 Kilometer Moped gefahren bin.

Grund:
Teilnahme an Sicherheits und Fahrtrainings.
Besonders hilfreich dabei, das fahren direkt hinter dem Instruktor der einen dabei
genau im Auge hat und die Geschwindigkeit dem Können des Instruierenden anpasst.
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Mottoradmartin » 06.11.2020, 12:59

GT_FAHRER hat geschrieben:Die Steuerkolben können festgammeln wenn das ABS längere Zeit nicht aktiviert worden ist.

So war es zumindest beim R1150 ABS mit Bremskraftverstärker öfters der Fall, und das war dann sehr teuer (über 2000,- Euro)

Es wurde empfohlen ab und zu mal eine ABS Bremsung zu machen, also bremsen bis das ABS anspricht


Aber ob das bei den neueren ABS Systemen auch der Fall ist weiß ich nicht.

LG Peter


das habe ich auch gehört. Habe aber ansonsten keine Erfahrung und bin auf weitere Beiträge gespannt. :)
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Re: Stimmt das ABS ?

Beitragvon Mr_Wolf » 06.11.2020, 15:01

Moderne ABS-Systeme sind keine "Plunger"-Systeme mehr sondern sind Ventil-/Pumpe-basiert. Das Problem sollte sich daher gelöst haben.
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