Gabel undicht! :(

[HarrySpar]

Bei mir waren vor etwa 2 oder 3 Jahren bei beiden Gabelrohren diese Gleitbuchsen verschlissen.
Ob die verschlissen sind, merkt man selber spielend leicht.
Motorrad auf den Hauptständer und die beiden Gabelrohre von vorn packen und vor und zurück wackeln, ob da was wackelt (Spiel hat).
Bei mir war da deutlich Spiel.
Also neue Gleitbuchsen eingebaut.
Dann war das Spiel aber nur geringer. Aber immer noch nicht ganz weg.
Mein Mechaniker hat dann zusätzlich noch bei 150°C eine Beschichtung (Molycote oder so ähnlich) auf die Gleitflächen dieser Gleitbuchsen "draufgebacken". Damit war das Spiel dann komplett weg.
Rausgesaut hat es bei meiner Gabel damals übrigens nicht. Aber dieses Spiel ging mir auf den Wecker und wollte das weg haben.
War was weiß ich bei 40000km oder sowas.
Harry

[Vielfahrer]

Gabelsimmerringe sind nun neu.

Habe ich die Gabelholme korrekt und alles in der richtigen Reihenfolge eingebaut?

- fixiert mit dem gleichen "Überstand" an der oberen Gabelbrücke, wie zuvor;
- dann die jeweils zwei Schrauben der unteren Gabelbrücke mit 25 Nm angezogen;
- nachfolgend die Schraube am oberen Gabelholm mit 25 Nm angezogen;
- Vorderrad eingebaut und mit 50 Nm angezogen, die beiden Klemmschrauben der Vorderachse dabei lose gelassen;
- Bremssättel angebaut;
- mehrfach Gabel stark eingetaucht;
- Klemmschrauben der Vorderachse festgezogen mit 20 Nm;
- mehrfach Lenker von Anschlag zu Anschlag bewegt, im Stand und im Schiebebetrieb;
- Klemmschrauben an der oberen Gabelbrücke um 60° gelöst, dann wieder angezogen mit 10 Nm

Übrigens: die Schrauben des Fenders sind alle abgebrochen, weil festgefressen gewesen

[HarrySpar]

Oh! Bei mir gab es vor zwei Jahren damals keine Abrissprobleme bei den Fender Schrauben.
Gabelbrücke: Bin mir jetzt nicht sicher. Aber stimmt da Deine Reihenfolge? Wenn Du die oberen UND auch die unteren Klemmschrauben der Gabelbrücke, also die Tauchrohre festziehst, kann sich doch das ganze in der Länge nimmer bewegen. Also ich rede hier vom Bruchteil eines Millimeters.
Und DANACH machst Du dann erst die Schraube vom Lenkkopflager!?! Beim Drehen (Anziehen) dieser Lenkkopflagerschraube (zuerst mit 25Nm und zum Schluss dann mit 10Nm) muss sich das ganze aber doch noch (ganz gering) in Längsrichtung bewegen können!?!
Ich denke, dass man beim "Einstellen" des Lenkkopflagers immer noch Bewegungsfreiheit in Längsrichtung haben muss. Also die unteren Klemmschrauben dabei gelöst lassen, damit sich die Tauchrohre noch minimal frei darin rauf oder runter bewegen können.
Und erst wenn das Lenkkopflager fertig eingestellt ist, als Letztes diese unteren Klemmschrauben anziehen.

Klemmschrauben an der oberen Gabelbrücke um 60° gelöst, dann wieder angezogen mit 10 Nm

Wie bitte?!? Also DAS ist komplett verkehrt! Das mit dem um 60° wieder öffnen und zum Schluss mit 10Nm anziehen bezieht sich auf die Lenkkopflagerschraube!!! Nicht auf die Klemmschrauben der Gabelbrücke!!!
Harry

[Vielfahrer]

Aha! Mensch Harry, da haben wir scheinbar aneinander vorbeigeredet (im anderen Beitrag, zu den Drehmomenten)?!

An der Lenkkopflager-Verschraubung habe ich gar nichts gemacht.

Bei den Schrauben der oberen Gabelbrücke (je 1 Schraube) habe ich immer die obere Klemmung der Gabelholme gemeint.

Heisst das nun, das Hin- und Herbewegen des Lenkers, dann erst mit 25 Nm vor-anziehen, nachfolgend um 60° Schraube wieder auf und schliesslich mit 25 Nm anziehen, bezog sich nur und stets auf die Verschraubung des Lenkkopflagers?

Hier dein Zitat aus dem Drehmoment-Beitrag:
"Hier mal die Drehmomente aus meinem Schrauberbuch "T&T" von Motorrad Magazin. Die DVD einzulegen war ich jetzt zu faul.
1) Gabelbrücke (die eine Schraube): Voranzug 25Nm, dann 3 mal hin und her bewegen, dann um 60° wieder zurückdrehen, und abschließend mit 10Nm "anziehen"

Dann stimmt das Anzugsmoment der oberen Gabelbrücke (Klemmung der Gabelholme, je 1 Schraube) mit letztlich 10 Nm auch nicht?

[HarrySpar]

10Nm kann bei den Klemmschrauben sicher nicht ausreichen.
Ich denke das müssten schon mindestens 20 oder 25Nm sein.
Ja klar, diese "umständliche" (25Nm, 60° öffnen, 10Nm) Vergehensweise bezieht sich auf die Lenkkopflagerschraube.
Harry

[Vielfahrer]

Ok danke, und nur, um zusätzliche Missverständnisse auszuschliessen:

Nur weil die Gabelholme draußen waren - zur Erneuerung der Simmerringe - muß nicht zwingend etwas am Lenkkopflager (nach-)justiert werden, oder?
Also wenn ich dort keine Verschraubung angetastet habe, kann ich mir dieses "umständliche" Prozedere konsequenterweise sparen?

[HarrySpar]

Ja, nur wegen Ausbau der Gabelholme brauchst am Lenkkopflager nix machen.
Wenn das kein Spiel hat, ist da nix nötig.
So wie ich das jetzt sehe, musst halt jetzt lediglich Deine oberen Klemmschrauben fester anziehen. Statt 10Nm auf was weiß ich 20, 25 oder sogar 30Nm.
Harry

[Gante]

Beim Einbau des Vorderrades ist aber auch eine andere Reihenfolge vorgesehen als von Dir beschrieben. Die Steckachse soll erst handfest angezogen werden, dann soll mehrmals kräftig eingefedert werden, dann mit 50 Nm anziehen und anschließend die Klemmschrauben mit 20 Nm.

Und eben sehe ich noch, dass in der RepROM für die Schrauben der oberen und unteren Gabelbrücke nur 19 Nm angegeben sind, nicht die obigen 25 Nm. Die 25 Nm gelten für die Klemmschraube Gabelbrücke an Steuerrohr.

[Vielfahrer]

Danke, hab ich dann nochmal in der richtigen Reihenfolge und den korrekten Drehmomenten korrigiert.

[mikesch1962]

Hallo,

ich bin gerade dabei die Gabel meiner F800 ST Bj. 2006 (sie hat die SHOWA-Gabel) zu überholen.

Ich scheitere bereits beim ersten Demontageschritt, dem herausdrehen der "Ölablassschraube" (6er-Inbus) auf der unteren Stirnseite des Gleitrohres.
Die Schraube hat sich gelöst, aber im inneren des Gleitrohres dreht sich das Gegenstück mit, so dass die Schraube nicht herausgedreht werden kann.
So ein MIst, den Konstukteur möchte ich gerne mal kennenlernen.

Hatte jemand auch schon das Problem und wie habt ihr es gelöst?

danke

Gruß
Michael

[Bob39]

Hallo,

ich habe die Schraube immer mit einem kleinen Akku-Schlagschrauber rausbekommen.

MfG

[mikesch1962]

Hallo Bob39,
danke für deinen Tipp mit dem Schlagschrauber. Ich habe jedoch keinen und möchte mir auch extra keinen zulegen.

Für alle, die auch vor dem Problem stehen und eben keinen Schlagschrauber zur Hand haben:

- das noch vollständig zusammengebaute Federbein umgekehrt auf den Boden stellen (muss ja so sein, damit man an die Ölablassschraube kommt),
dabei eine weiche Unterlage verwenden, damit das Rohrende nicht vermakt wird
- einen meiner Füße auf den Befestigungsarm des Bremssattels des Gleitrohres gestellt
- das Gleitrohr kräftig nach unten "getreten" und in der tiefsten Position gleichzeitig ruckartig am 6er-Inbusschlüssel "gerissen"

Gruß
Michael