Antigerade hat geschrieben:Jup, das Tripy kannte ich nicht, das klingt erstmal recht vielversprechend, auch wenn sie etwas viel Werbung für die Automatismen (Touristische Straßen, 500 Touren an Bord) machen. Aber klingt sonst erstmal super interessant und wenn es mal eine brauchbare Alternative zu Garmin gibt... mein 500 hat wohl noch diese Saison.
Bin auch sehr gespannt, vor allem würde ich gerne mal einen Blick auf die Software machen. Internet benötigt oder nicht (abseits der Registrierung)? An eine Linuxversion will ich ja gar nicht erst glauben.
Freue mich auch auf den Bericht.
Der Bericht ist ca. nächste Woche fertig.
Ist etwas schwierig, bei den Bedingungen mit dem Mopped zu fahren und alles zu Testen.
Konnte zum Glück schon Ende November mit dem Tripy ein paar Runden drehen.
Mein Fazit bisher......
Am Tripy ist nichts dran, was man nicht unbedingt zum Moppedfahren braucht.
Kein MP3 Player, kein Bluetooth, kein Touchscreen, nur S/W Anzeige, keine Sprachansage.
Aber es hat fast alles was es braucht um geplante Routen abzufahren und auf dem Gerät eine A->B Route zu berechnen.
Dabei funktioniert die Funktion "Touristische Strecke" wirklich umwerfend.
Ich bin in meinem Feierabend Moppedfahrgebiet über Strecken gelotst worden, die ich bisher gar nicht kannte und wirklich schön waren.
Das kann aber sicherlich von Revier zu Revier unterschiedlich sein.
Ob das ganze im hohen Norden genau so gut funktioniert, konnte ich leider nicht Testen.
Der Bildschirm ist bei jeder Beleuchtungssituation hervorragend Ablesbar. Man braucht keine Stromversorgung,
weil das Gerät locker 10 Std. am Stück mit Akku betrieben werden kann. Bei meinen Einstellungen sogar bis zu 15 Std.
Die Planungssoftware ist gut, aber nicht besser wie Mapsource. Einige gute Ansätze sind aber vorhanden.
Die Navigation über die Symbole ist absolut gelungen und echt entspannend.
Ich fahre auf dem 660 immer ohne Sprachansage. Das geht mehr schlecht als recht. Man kann sich aber daran gewöhnen.
Auf dem Tripy ist das wirklich hervorragend gelöst. Eine Kartendarstellung gibt es auch, die braucht man aber nur in dichten Ballungsräumen.
Ich bin noch nie so entspannt über eine geplante Route geführt worden.
Wenn man mal die Route verlassen hat, gibt es die Möglichkeit, zu jedem Punkt auf der Route eine Neuberechnung durchführen zu lassen.
Der Rest der Route, bleibt wie geplant. Wie das Gerät an sich mit dem Verlassend er Route umgeht muss man auf Bildern sehen.
Das ist jetzt hier schlecht zu Beschreiben, funktioniert aber super.
Das Gehäuse ist absolut Robust. So was habe ich bisher noch nicht gesehen.
Selbst die Schraube, die den USB/Stromanschluß abdichtet ist eine gedrehte Metallhülse mit einer Gummidichtung. Klasse!
Routen können so viel auf das Gerät importiert werden, wie auf die SD Karte passt.
Trackaufzeichnungen sind ebenfalls nur durch die SD Karte beschränkt.
Da das Tripy keine im Garmin Sprachgebrauch Routen sondern Tracks abfährt, sind auch die Wegpunkte kein Thema
Die Hardwaretasten am Gerät sind erhaben und man kann sich gut mit Handschuhen "erfühlen".
Wo liegen die Nachteile
Im Grunde ist das Tripy kein richtiges Navi, sondern ein GPS gestütztes Roadbook.
Es fehlen im Moment einige Dinge, die wohl aber noch Nachgebessert werden sollen.
So kann man aktuell weder in der Planungssoftware noch im Tripy selbst eine Hausnummer beim Ziel angeben.
Man muss sich derzeit mit GPS Koordinaten behelfen. Aber wie gesagt, das wird wohl noch verbessert.
Man kann das Gerät nicht schnell aus der Halterung nehmen, da das Gerät direkt an der RamMount Kugel befestigt ist.
Eine neue Halterung ist aber in Planung.
Wenn man eine Route mit dem Tripy plant, ist die Übersicht der Route nicht besonders gut, da man nur in der > 15km Auflösung die komplette Route sehen kann.
Es werden in dieser Auflösung zwar alle Orte angezeigt, aber die es sind nicht alle Straßen auf der Karte zu sehen.
Dem Gerät liegt zu wenig Kartenmaterial bei. Derzeit 15 Ländern. Das kann Garmin besser und sollte auch beim Tripy nachgebessert werden.
Allerdings lassen sich in der Planungssoftware ganz einfach digitalisierte Rasterkarten kalibrieren. Da das Tripy Tracks "abfährt" lassen sich auch
in den entlegensten Gebieten oder Offroad Strecken planen und an das Tripy senden. Ich habe zum Beispiel die ADAC Freizeitkarten im Copyshop digitalisieren lassen. Nun kann man auf diesen Rasterkarten planen. Das hat z.B. den Vorteil, das man die markierten "schönen Strecken" in der Karte sehen kann.
Alles in allem, das Gerät ist sicher eine Umstellung, wen man ein Multimedia Klickibunti Navi a la Zumo 660 kennt.
Mir hat es aber super gefallen und ich habe es mir auch bestellt, weil es mich unterm Strich wirklich überzeugt hat.
Grüße
Blaster