Auf der Suche nach mehr Erleuchtung hat der Autobesitzer die Wahl zwischen zwei Wegen: einem teuren und einem zwielichtigen. Die Halogenlampe, einst ein Lichtblick gegenüber den alten Bilux-Leuchten, genügt heute den Ansprüchen nicht mehr. Im Hauptscheinwerfer wirkt sie in den Fassungen H4 oder H7 gegenüber einer Bestückung mit Xenon oder Leuchtdioden (LED) wie eine trübe Funzel. Die modernen Lichtquellen schlagen sich aber, mit dem Fahrzeug geordert, in den Aufpreislisten der Hersteller mit schrecklichen Summen nieder, und für viele Modelle und vor allem ältere Fahrzeuge gibt es sie erst gar nicht.
In seltenen Fällen findet sich im Zubehör Ersatz. So gibt es von einigen Anbietern (unter anderen Nolden, JW Speaker) runde Austauschscheinwerfer mit sieben Zoll Durchmesser und LED-Lampen, die mit europäischer Zulassung (E-Nummer) versehen, also typgeprüft sind und deshalb legal und einfach anstelle der alten verbaut werden dürfen. Sie passen freilich nur an wenige Fahrzeugtypen, darunter ein paar Transporter und Geländewagen wie Land Rover Defender, Jeep Wrangler und Mercedes-Benz G. Wer umgerüstet hat, freut sich über ein hellweißes Abblend- und Fernlicht mit scharf umrissenem Kegel, das dem von Xenon-Scheinwerfern nicht nachsteht. Die LED haben eine lange Lebensdauer, sie sind robust und vertragen Spannungen zwischen 9 und 32 Volt. Der Strombedarf ist mit etwa 30 Watt für das Abblendlicht und rund 40 Watt für das Fernlicht gegenüber der Halogenlampe H4 (55 und 60 Watt) gering. Das Paar kostet allerdings zwischen 700 und 1300 Euro.
Günstige LED-Lampen - verlockend
Da kommt das Angebot gerade recht, mittels einer LED-Lampe, die anstelle der schwachen H4 (oder auch anderer Halogenlampen) verbaut wird, vergleichsweise billig das gleiche Ergebnis zu erzielen. Es findet sich nach einigem Suchen im Internet-Kaufhaus Ebay und wird dort als Neuheit für knapp 170 Euro (zwei Stück) angepriesen. Der Anbieter namens Carled 24 verkauft auch direkt und sagt von sich, er sei der einzige autorisierte Händler in Europa. Die Chips sollen vom amerikanischen Hersteller Cree stammen, der für hochwertige LED bekannt ist. Die Lampe entspricht in ihren Abmessungen der Halogenbestückung, Fernlicht und Abblendlicht sind getrennt auf der Ober- und Unterseite angesiedelt; die Lichtverteilung soll daher derjenigen der Originale entsprechen. Die LED sind aber mit 1800 Lumen deutlich heller (das entspricht etwa den oben genannten Umrüstscheinwerfern; H4 mindestens 1000, H7 etwa 1500 Lumen) und verbrauchen nur etwa 25 Watt. Die Lichtfarbe wird mit 6000 Kelvin angegeben, ein tageslichtähnliches Weiß also anstelle der gelblichen Halogenlampe. Eine Lebensdauer von 25.000 Stunden soll erreichbar sein.
Das Beste daran: Die LED tragen laut Anbieter das Prüfzeichen E13 im Kreis. Demnach wären sie mit einer Bauartgenehmigung aus Luxemburg versehen und deshalb in ganz Europa ohne weitere Prüfung als Anbauteil zugelassen. Scheinwerferreinigungsanlage und dynamische Leuchtweitenregulierung seien auch nicht erforderlich, verspricht der Anbieter. Das macht neugierig.