Eine Öl(glaubens)frage

Die neue F800S + F800ST + F800GT im allgemeinen.

Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon deepstop » 11.02.2021, 00:44

Servus!
Es ist immer wieder erstaunlich mit welch fehlendem Basiswissen die wunderbarsten Legenden und Verschwörungstheorien über das Netz verbreitet werden und mit einer Inbrunst auch noch verteidigt werden. Durchaus amüsant immer wieder die selben Argumente zu lesen. Vergleiche mit Motoren oder Kompressoren Anfang der 70er, als überhaupt erst die ersten ernstzunehmenden Mehrbereichsöle zum Einsatz kamen sind bei Vergleichen zu heutigen Motoren echt sensationell!

Ein Paar kurze Informationen helfen eventuell so manchem weiter.
Mehrbereichsöle funktionieren nur durch sogenannte (VI) Viscositätsindexverbesserern. Diese sind langkettigen Moleküle, die sich bei Kälte zusammenpacken oder -Rollen und bei Wärme ausdehnen. Das Problem ist nur die langen Ketten sind nicht sehr scherstabil und brechen leicht ab. Kürzere Ketten bedeuten dadurch niedrigere Viskosität und so wird das Öl bei höheren Temperaturen immer dünner.
Ein 0W20 oder 0W16, wie heute bei manchen modernen PKW neuerdings verwendet wird, hat natürlich nur wenig VI drinnen und ein 10W50 recht viel davon, also altert das 10W50 im Gebrauch schneller! Die Ölverdünnung ist also nicht nur ein Effekt der Kurzstrecke sondern auch eine der Belastung bei hohen Temperaturen.
Hohe wechselnde Drehzahlen und sehr niedrige Viskositäten sind nicht kompatibel, da der Schmierfilm leicht abreißen kann.
Die Zahl vor dem W ist die Kaltviskosität, die angibt bei welchen Wintertemperaturen das Öl noch funktioniert und auch ein 20W.. funktioniert noch unter 0*C. Da fahren nur wenige Motorradfahrer freiwillig.
Der große Unterschied zwischen mineralischen und synthetischen Ölen ist, das diese in der Regel als Basisöl ein Polyalphaolefin (PAO) haben, welches aber nicht unbedingt gut schmiert, dadurch sind sie auch üblicherweise höher additiviert. Teilsynthetische sind oft ein Gemisch oder auch nur ein Hydrocrack eines Mineralöls.
Beim Hydrocrack werden durch das Einbringen von Wasserstoff die langen Kohlenwasserstoffe gebrochen und so das Öl homogenisiert und so bezüglich Viskositötseigenschaften einem synthetischen Öl ähnlich ist.
Eine Viskosität eines Öles kann entweder durch ein Kernraffinat SAE30 oder durch Mischung verschiedener Viskositäten z.B. SAE20 und SAE50 erfolgen, das führt dann zu erhöhtem Ölverbrauch, da das SAE20 eben dünner und damit flüchtiger ist.

Wem jetzt noch nicht langweilig ist, ist wohl ein echter Ölbruder!
Sollte irgendetwas von einem Petrochemiker widerlegt werden. Gerne, man lernt nie aus!

LG aus Ölterreich
PS Ich war einige Jahre im technischen Vertrieb von Spezialschmiermitteln und KFZ
Ölen tätig.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon HarrySpar » 11.02.2021, 07:55

Deine Ausführung bezweifle ich nicht.
Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass um das Öl viel zu viel Trara gemacht wird und viel zu viel Geld für teures Öl und zu häufige Ölwechsel ausgegeben wird.
Und meine vielen Hundert Tausend Kilometer mit sehr seltenen Ölwechseln und windigem Baumarktöl, und auch der Kompressor aus den 70er Jahren mit etwa 40 Jahren problemloser Betriebsdauer ohne einem einzigen Ölwechsel gibt mir Recht.
Bei einem Formel 1 Motor ist das sicher anders. Bezweifle ich nicht.
Aber bei Motoren von Fahrzeugen für den Straßenverkehr kann man das ganz gelassen sehen.
Man braucht sich doch nur mal überlegen, was letztendlich bei weitaus den meisten Fahrzeugen zum Ende der Lebensdauer führt:

Korrosion
Unfall
Technischer Defekt außerhalb des Motors, dessen Reparatur den Fahrzeugrestwert übersteigen würde
Man will einfach wieder was Neues
Motorschaden

OK, also vielleicht 15% der Ursachen für das Lebensende von Fahrzeugen sind Motorschäden.
Und wieviel Prozent von den Motorschäden sind nun wirklich "richtiger" Verschleiß an den hochbeanspruchten Stellen, der etwas mit der Ölqualität zu tun haben könnte? Also Zylinder oder Kolben verschlissen? Oder Ventilführungen? Ich schätze mal vielleicht 10%.
Die anderen 90% der Motorschäden sind Schäden, die nicht direkt mit billigem oder teurem Öl zusammenhängen.
Übersprungene Zahnketten oder gerissene Zahnriemen, kaputte Zylinderkopfdichtungen, kaputte Wasserpumpen oder sonstige Störungen an der Kühlung, und so weiter. Derartige Motorschäden kann man nicht dem billigen Öl zuschreiben.
Also bleiben grad mal noch 1,5% der Fahrzeuge übrig, deren Lebensende wirklich von "richtigem" Verschleiß des Motors herkommen.
Diese Zahlen sollen jetzt nicht quantitativ so genau verstanden werden. Aber qualitativ. Hausnummern.
Harry
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 11.02.2021, 09:01

Hach, wie niiieeeedlich... Argumente gegen Meinung..., gegen Harrys Meinung....Naja, kann schon mal vorkommen, Du bist ja wohl relativ neu hier im Forum (6 Beiträge). Da passiert sowas schon mal (ist mir vermutlich am Anfang auch passiert). Aber lies Dir mal weitere "Beiträge" von Harry zu anderen (also allen) Themen durch, und Du wirst zukünftig wahrscheinlich von einem solchen Vorhaben (Angebot zu Erkenntnisgewinn) Abstand nehmen. Unbelehrbarkeit fährt ein gelbes Motorrad und hört auf einen Namen der auf y endet (an alle Willys, Billys, Andys, Sandys, Mandys (19), Randys und Tillys [sie baden gerade Ihre Hände drin]mit gelbem Motorrad: nein, Euch meine ich nicht)

Trotzdem, schöner Beitrag. Nachvollziehbar, sachlich und nach meiner (unmaßgeblichen) Wahrnehmung fundiert. Danke dafür. Mehr davon. clap
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Rainer2612 » 11.02.2021, 09:58

Als Themenstarter Ich auch noch mal,
hatte auch einmal die Fa. Meguin zum Thema Voll oder Teilsynthetischem Öl angeschrieben, da ich in meinen anderen Motorrädern(Luftgekühlt) immer das 10w60 Racer verwendet hatte und damit sehr zufrieden war. Habe dann prompt eine sehr nette Informative Antwort bekommen.
Hier die Antwort von Meguin:

"vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihre jahrelange Treue!
Kurz zu den Begriffen wie teilsynthetisch oder vollsynthetisch, diese sollte man in der heutigen Zeit so nicht mehr verwenden, die meisten modernen Motorenöle werden mittlerweile auf Gruppe III Grundöl sprich HC-Synthese (Hydrocrack) hergestellt. Für die auf auf Gruppe III Grundöl hergestellten Öle bekommt man von dem OEM´s auch offizielle Freigaben, was z.B. bei einem auf Gruppe IV (PAO) also vollsynthetischem Grundöl so nicht mehr möglich ist. Deshalb sollte man ein Öl nicht nach dem Grundöl auswählen, letztendlich ist entscheidend welche SAE Klasse und Freigaben seitens des Fahrzeugherstellers gefordert sind.
Nun zu Ihrer BMW F800 ST, diese benötigt laut unserer Datenbank ein Öl mit API SG + JASO MA2 in SAE 10W-40 oder 15W-40, BMW hat das in einigen Handbüchern in ein 15W-50 geändert, wir haben leider kein 15W-50 im Portfolio, allerdings haben unsere Kollegen bei der Liqui Moly ein 15W-50 mit den geforderten Anforderungen, das Motorbike 4T 15W-50 Street Art.Nr.: 1689 für das 4L Gebinde. Die entsprechende Produktinformation erhalten Sie zu Ihrer Information als Anhang an diese Email."

Das ist doch wenigstens mal eine vernünftige Erklärung gewesen ThumbUP und nichz so eine "rotzige" Info wie die von BMW frei nach dem Motto " Nimm BMW Öl oder Castrol Power 1 und lass uns in Ruhe" boxen .
Ganz am Rande wurde übrigens betätigt, dass Meguin seit Ende der 70er Jahre die Öle für LM herstellt.
Somit ist für mich alles geklärt. ThumbUP
Gruß Rainer





Sollten Sie hierzu noch weitere Fragen haben, so stehen wir Ihnen zur Beantwortung gerne zur Verfügung.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Holger1 » 11.02.2021, 10:16

Wie dem auch sei, ich beuge der Ölverdünnung durch hohe Last (hohe Temperaturen) und fettere Abstimmung (Spriteintrag ins Motoröl) durch frühzeitige Ölwechsel vor, so halte ich die Viskosität hoch, die relativ leicht flüchtige Additivierung ebenso und so den Schmierfilm stabil.
Zuletzt geändert von Holger1 am 15.02.2021, 11:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Rainer2612 » 11.02.2021, 10:39

Finde ich super, dass Ihr uns Euer geballtes Fachwissen "um die Ohren "haut clap . Das Thema ist "Öl" ist scheinbar doch nicht so Trivial wie einige (Tillys die Ihre Hände in Praktolive baden arbroller ) zu denken scheinen. Habe auch schon öfters im "Oil Club" mitgelesen, aber da vestehe ich zum großen Teil nur "Bahnhof" cofus
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon HarrySpar » 11.02.2021, 10:57

Die Wissenschaft, mit welchem Öl der Motor am längsten hält ist das Eine.
Das Andere ist, wie wahrscheinlich es ist, dass man einen Motor wirklich zum "Verschleißen" bringt.
Ob die Zylinder und Kolben meines Motorradmotors nun 200000km oder 300000km halten, bis ich die ersten Übermaßkolben brauche, ist mir persönlich egal. Derweil ist das Motorrad 40 Jahre alt und ich wohl schon gestorben.
Es gibt ja diesen Einen, der kürzlich 800000km auf seine F800GS draufgefahren hat. Und bei 799000km war der Motor eigentlich kaputt. Aber eben auch wieder nicht, weil (z.B. wegen billigem Öl) die Zylinder oder Kolben verschlissen waren. Sondern weil die Steuerkette übergesprungen ist. Also wieder kein "richtiger" Verschleiß, der vom billigen Öl herkommt.
Oder ob die Zylinder und Kolben meines Autos nun 600000km oder 1000000km halten, ist mir ebenfalls egal. Derweil ist das Auto längst verschrottet wegen Durchrostung.
Also was solls!?!
Welches Öl wir fahren und wie oft wir das Öl wechseln, juckt nicht. Es verlängert die Nutzung unserer Autos und Motorräder nicht, wenn wir das Öl alle Jahre wechseln und immer das Teure nehmen.
Am Ende gibts vom Schrotthändler etwa 50€. Ob die Zylinder und Kolben des Motors nun noch fast neu sind, oder schon etwas verschlissen.
Harry
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 11.02.2021, 11:36

@Rainer2612

Da Du mein "Meme" erinnern könntest, nehme ich mal an, das Du die achtziger bereits bewusst erlebt hast..obwohl...frei nach Udo Lindenberg: "Wer sich an die achtziger Jahre erinnern kann, der hat sie nicht erlebt." winkG
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Rainer2612 » 11.02.2021, 12:35

@ lardlad
Jau, hab ich ! Aber nicht so wie Udo. Ich trage weder Hut noch Sonnenbrille und Drogen find ich schei……... winkG
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon deepstop » 11.02.2021, 13:10

plemplem Hello!

Wer gerne billiges Öl in sein KFZ füllt, wo nur die Viskosität in etwa stimmt, kann das ja weiterhin gerne machen, ich nehme auch nicht unbedingt das teuerste, abgesehen davon, dass ich es mir bei meinen ehemaligen Kollegen günstiger besorge, da die Preise für Öl in Österreich (angetrieben von der Firma C.....l die den KFZ Werkstätten immer höhere und übertrieben hohe Einkaufspreise und durch höhere Spannen zum Endkunden verkauft haben) extrem hoch und oft mehr als doppelt so teuer wie in Deutschland sind.

Manche Katalysatoren und Diselpartikelfilter (ja nicht in den üblichen Motorrädern verbaut) mögen bestimmte Additive oder Bestandteile diverser Öle wie z.B. Schwefel nicht gerne und werden dadurch schneller defekt. Die sind aber öfters in billigen Motorölen enthalten!
Die 15W und vor allem 10W Öle sind aus der Mode gekommen um Sprit zu sparen. Die 0W Öle sind oft vom Grundöl zu dünn und haben auch schon zu so manchem Turboschaden geführt.

So manch günstigeres Öl ohne echte Freigabe (das sind jene wo entspricht der Freigabe draufsteht) kann die selben Additivpakete drinnen haben wie die teureren, man hat eben bei den kostenaufwendigen Freigaben gespart. So manche Ölproduzenten machen ja derzeit Werbung das richtige Öl für jeden Motor zu haben und jeder Motor sein spezielles Öl benötigt. Das sehe ich als Schwachsinn, da keine Werkstatt es sich leisten kann, jedes spezielle Öl auf Lager zu haben oder es extra für den Ölwechsel zu besorgen. So wird von logisch und wirtschaftlich denkenden Außendienstlern oft ein Kompromiss empfohlen aus 2 bis max. 3 Ölen, mit denen man 95% der Motoren abgedeckt werden. Ganz anders ist das bei Getrieben die nicht mit Motoröl mitgeschmiert werden, da geht nix über eine echte Freigabe!!!

Sehr viele Motorschäden entstehen natürlich eher durch zu wenig Öl als durch das falsche Öl, sehr wohl kann man aber durch ein falsches Öl die Leistungsfähigkeit des Motors mindern, was aber kaum auffällt, da es schleichend passiert.
Überspringende Steuerketten die zu Motorschäden führen haben, wenn sie nicht von Haus aus unterdimensioniert sind, haben durchaus auch etwas mit der Schmierung zu tun, da sie sich bei schlechter Schmierung schneller längen können. Gerissene Zahnriemen, kaputte Zylinderkopfdichtungen und kaputte Wasserpumpen kommen meiner Erfahrung nach (deutlich über 1.000.000 km mit div. KFZ) nur von schlechter Wartung, bzw. wenn man nicht auf sein Fahrzeug schaut.

Auch und übrigens sorry für so manche fehlerhafte Stelle in meinen Ausführungen, die durch die Autokorrekturen am Tablett entstanden sind so wird aus einem langkettigen Molekülen schnell einmal ein langlebiges. "susammenpacken" bessert das Ding aber nicht aus!

So manche wird man nie bekehren, so wie so manchen Impgegner, der glaubt es werde in Impfungen Queksilber als Treibmittel verwendet oder man wird dadurch gechipt! Das macht aber auch nix - natürliche Auslese. arbroller

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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon HarrySpar » 11.02.2021, 15:01

Hier ein Interneteintrag aus dem Jahr 2003! Warum war das Öl aus dem Polo dann so zäh? Wenn es angeblich doch immer dünnflüssiger wird?!?
Und wenn ich mir diese beiden Geschwister so betrachte - die Schwester mit dem Polo und der Bruder mit dem Käfer - was hätten ihnen die ganzen Ölwechsel gebracht? Richtig! Nichts außer viele Umstände und weniger Geld im Geldbeutel ;-)

Zitat: "Hallo, beim Besuch meiner Schwester mit POLO 6 N Bj. 97, 0 bat sie mich nach dem Öl zu schauen.
Am Ölmessstab befand sich schwarzes Fett, so wie ich es als altes Motorradkettenfett oder als Grafschafter Rübensirup kenne.
Auf meine Frage, wann der letzte Ölwechsel gemacht wurde, kam die Antwort: bei der Erstinspektion vor 6 Jahren bei KM-Stand 1.000.
Die kohlrabenschwarze Suppe quälte sich trotz heißgefahrenem Motor nur zäh aus der Ölwanne und nach Erkalten in dem Ablaufgefäß konnte man dies fast 45 Grad neigen, ohne dass die Masse hinauslief!
Der Motor hatte dieses Öl offenbar gut ausgehalten, so dass ich mich schon frage, ob die vorgesehenen Ölwechselintervalle nicht überwiegend dem Geldbeutel der beteiligten Firmen oder Händler dienen.
Bei meinem alten Käfer habe ich ab ca. KM-Stand 100.000 mir kostenlos Altöl aus der Tankstelle geholt und ständig nachgefüllt. Bei 314.000 starb der Wagen – nicht durch Motorschaden – sondern am Rosttod."

Harry
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 11.02.2021, 15:04

@Rainer2612

Ja, der Udo war langjährig hart auf Eierlikör unterwegs...erschließt sich mir auch nicht..hat für mich die falsche Viskosität....Keine Macht den Drogen Keiner macht mir Drogen, Keine Nacht ohne Drogen...da mag jeder seinen Slogan finden.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Rainer2612 » 11.02.2021, 15:39

Harry,
Der Polo war mit ziemlicher Sicherheit ein US Modell aus Kalifornien. Die haben in den 90 er zu 100% mit Skippy Cramy Erdnussbutter :mrgreen: geschmiert. Die waren da alle so auf dem Ökotrip.
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Mr_Wolf » 11.02.2021, 16:21

Servus zusammen. Hitzinge Öl-Diskussionen gibt es vermutlich in jedem Motorrad-Forum dieser Welt. Das ist definitiv nicht die erste, die ich verfolgt habe...
Trotzdem bin ich den Ausführungen hier schon seit einiger Zeit gefolgt. Man lernt ja nie aus, auch wenn man am Ende doch zum dem Schluß kommt, dass vermutlich beide Seiten in Ihrer Position irgendwo Recht haben und man für sich seine eigene Schlussfolgerung ziehen muss.
Vorgweg muss ich sagen, dass ich keinerlei Fach-Expertise im Bereich der Motoröle habe. Meine Einschätzung basiert lediglich aus meiner beruflichen Erfahrung im Bereich der Kfz-Elektronik, aber ich denke, das lässt sich in diesem Falle gut übertragen.
In meiner Welt ist das so:
Eine Systemfreigabe von einem Hersteller bekommt man, wenn sein System bis in Extremsituationen innerhalb der Systemparameter und ohne Ausfälle funktioniert. Im Bereich der Elektronik sind das flax ausgedrückt:
1. Das Auto stand über Stunden in der sommerlichen Mittagssonne im Death Valley, die hinter der Frontscheibe eingebaute Elektonik ist beim Einschalten bereits auf 90 Grad vorgeheizt und hat zudem eine große Eigenerwärmung im Betrieb
2. Das Auto stand über Nacht unter freiem Himmel in der winterlichen Dunkelheit von Sibirien, die Elektronik ist auf -40Grad abgekühlt und wird im Betrieb durch Eigenerwärmung innerhalb weniger Minuten auf 80 Grad (d.h. 120Grad delta) aufgeheizt
Beides sind Extremfälle und 99% der Käufer werden nie in die Verlegenheit kommen, einen dieser Extremfälle zu erleben. Ihnen würde ein viel billigeres System genauso gut taugen, aber trotzdem besteht ein Qualitäshersteller bei seiner Freigabe darauf, dass das System unter beiden Extrembedingungen funktionieren muss. BMW ist einer dieser Qualitätshersteller.
Und ähnlich wird es sich vermutlich bei der Freigabe von Motorölen verhalten. Wer sein Bike gerne in die Extreme bringt (welche das sind, wissen andere besser als ich), ist vermutlich gut beraten, nur das freigegebene Öl einzufüllen und sich penibel an die vorgegebenen Wechselintervalle zu halten.
Wem aber Höchstlast und Kurzstrecke keine Freude bereiten, wer unter 10 Grad Außentemperatur lieber vor dem Ofen und über 30 Grad lieber im Schatten bleibt, wem Drehzahlen über 5000 Upm sowieso Gehörschmerzen bereiten, der kommt vermutlich genauso gut mit einem billigeren Öl aus.
Jeder muss das für sich entscheiden. Im Kopf sollte man dabei aber auch bedenken: Wenn ich mein Motorrad 10 Jahre lang fahre und einmal im Jahr einen Ölwechsel mache und dabei vielleicht ein Sparpotential von 20 Euro habe, spare ich über die 10 Jahre 200 Euro... Zum einen kann das viel Geld sein (50 Halbe Bier), zum anderen habe ich mein Geld auch schon für weniger Gegenwert ausgegeben (1x zu schnell in der Schweiz...)
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Re: Eine Öl(glaubens)frage

Beitragvon Lardlad » 11.02.2021, 17:17

Antwort eines Schweizer Polizisten auf das rumgemaule eines Temposünders: "Wenn Sie hier hätten 51 Km/h fahren dürfen, dann hätten wir es auf das Schild geschrieben."...Ich liebe die als unaufgeregte Sachlichkeit verkleidete Hinterfotzigkeit der Eidgenossen.
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