DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Alles was nirgenswo rein passt.

Re: AW: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon OnkelDittmeyer » 29.09.2012, 19:41

@Eike
Die Bahn lässt sich nicht privatisieren. Jedenfalls nicht wirklich, also nicht gewinnbringend.

Bahn ist Infrastruktur, die gehört nicht privatisiert, genausowenig wie Straße (oder Post!).
Die Bahnreform ist ein großer Fehler gewesen. Im Endeffekt zahlen wir mehr als vorher. Da muß man sich ja nur mal die Gehälter der Oberen angucken und die mit Behörden-Zeiten vergleichen...



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Re: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon Eike » 30.09.2012, 11:55

Also im Moment haben wir eine schlechte Bahn mit horrenden Fahrpreisen, die obendrein noch 5 Mrd.€ jedes verbrennt. Man sollte die Schienen beim Staat lassen und jeder kann gegen Gebühr drauf fahren, ohne Sonderrechte für Staatsunternehmen. Das funktioniert bei den Autobahnen auch ganz gut.

Das jetzige Konstrukt führt nur dazu, daß die DB Netz ihren Kumpels von der DB den Rücken freihält und besonders im Fernverkehr jede Konkurrenz verhindert. Leid tragende sind die Bürger, die den ganzen Mist auch noch über Steuern finanzieren dürfen. Aber, wie gesagt, die Fernbusse werden der Bahn schon Beine machen, noch mehr als es Mitfahrgelegenheit bisher schon konnte.

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Re: AW: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon OnkelDittmeyer » 30.09.2012, 19:37

Sag ich doch. Die Bahn war vorher auch teurer, aber eben besser.





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Re: AW: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon Eike » 01.10.2012, 07:49

OnkelDittmeyer hat geschrieben:Sag ich doch. Die Bahn war vorher auch teurer, aber eben besser.


Was was denn konkret früher bei der Bahn besser? Und wann genau war "früher"?

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Re: AW: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon OnkelDittmeyer » 01.10.2012, 12:58

Eike hat geschrieben:
OnkelDittmeyer hat geschrieben:Sag ich doch. Die Bahn war vorher auch teurer, aber eben besser.


Was was denn konkret früher bei der Bahn besser? Und wann genau war "früher"?

Gruß Eike


Vor 93 eben. Da gab es noch Bahnhöfe, in denen man bei richtigen Menschen Fahrkarten kaufen konnte, die selbst im Regionalverkehr von einem Zugführer aus Fleisch und Blut kontrolliert wurde, der nebenbei auch sonst behilflich sein konnte.
Es wurde kein Geld für fette Managerrgehälter, den Kauf von Unternehmen oder fragwürdige Großprojekte verpulvert usw. usf..

Klar war nicht alles perfekt aber besser als jetzt wohl allemal.



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Re: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon Eike » 01.10.2012, 13:40

Da ist sicher auch etwas Nostalgie dabei: Klar gingen '93 keine Klimaanlagen kaputt, es gab ja keine :D Die Bundesbahn hatte damas auch einen alten Wagenpark und Schnellverkehr gab es kaum. Und nicht zu vergessen: Die Bahn fuhr auch damals schon Milliardenverluste ein.

Man sollte auch nicht die Restrukturierungsversuche einer Behörde mit markkonformem Verhalten gleichsetzen. Bei der Bahn gab es nie einen Markt und es gibt ihn bis heute nicht. Wenn der Bürgermeister im Rathaus den Rotstift ansetzt, kommt ja auch keiner auf die Idee, daß dort jetzt Marktwirtschaft herrschen würde.

Wenn man sehen will, wie Marktwirtschaft funktioniert, kann man sich zum Beispiel die neue Fernbusstrecke Freiburg - München anschauen: Moderne, saubere, klimatisierte Buse, freundliche Fahrer und Preise, die im schlimmsten Fall 43% des Normalpreises der Bahn ensprechen. Ein Sitzplatz ist übrigens inklusive, das Bier kostet 1.50€ Hätten wir eine Privatisierung bei der Bahn, würde es dort inzwisschen genau so gut gehen. Wer für eine staatliche Bahn ist, ist wahrscheinlich auch mit dem Servicegrad seines Finanzamtes zufrieden :wink:

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Re: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon HarrySpar » 01.10.2012, 13:45

Die Bahn will ja jetzt dann angeblich selbst Fernbusstrecken anbieten.
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Re: AW: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon OnkelDittmeyer » 01.10.2012, 15:52

@Eike
Dann schau Dir mal die vollständig privatisierten Bahnen in GB an.
Einrichtungen und Rollmaterial verkommen, unterirdische Sicherheitseinrichtungen.

Ein flächendeckendes Bahnnetz ist nicht marktwirtschaftlich zu betreiben.



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Re: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon Eike » 01.10.2012, 16:05

In GB gab es am Anfang Probleme, was aber viele Ursachen hatte. Inzwischen funktioniert die Bahn dort aber schon wieder besser. Und: Der Zustand der Bahn in GB war schon vor der Privatisierung schlecht.

Ob man ein Bahnnetz in Mitteleuropa ohne Subventionen betreiben kann, weiß ich nicht. Es wurde ja noch nie versucht. Fakt ist: Die Deutsche Bahn kann gar nichts: nicht billig, nicht gut, nicht pünktlich, nicht kundenfreundlich, nicht sauber. Jeder Versuch, dies wenigstens etwas zu verbessern, wäre zu begrüßen. Und was wir sicher nicht brauchen, ist noch mehr Staat bei der Bahn. Denn der Staat ist, was die Aspekte wirtschaftlich und kundenfreundlich angeht, dermaßen unfähig, daß daraus keinerlei Verbesserung kommen kann. Du kannst mich gerne korrigieren, falls Du ein Staatsunternehmen kennst, das wirtschaftlich arbeitet und kundenfreundlich ist.

Wenn die Bahn nicht mit der Zeit geht, geht sie mit der Zeit. Mit dem Geld, was die Bahn jedes Jahr verbrennt, könnten wir an jede Autobahn eine Spur dranbauen und die Verkehrsprobleme wären gelöst.

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Re: AW: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon OnkelDittmeyer » 01.10.2012, 16:39

Darum geht es doch gerade: Solche Unternehmen, die de facto nicht wirtschaftlich arbeiten können, müssen eben staatlich sein.
Oder vom Markt verschwinden...



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Re: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon Eike » 01.10.2012, 21:16

NIcht unbedingt. Wenn ein Unternehmen dem Staat gehört, bedeutet das nur Ineffizienz, allein schon durch den politischen Einfluß. Es ist wesentlich besser, private Firmen zu beauftragen und ggf. Zuschüsse zu zahlen. Man sieht es ja z.B. an den Nahverkehrsausschreibungen. Trotz kostentreibender Auflagen wie neuen Fahrzeugen sinken die Kosten kontinuierlich durch private Anbieter. Mann kommt aber aus dem Dilemma niemals raus, wenn es keine Konkurrenz gibt. Statt einer staatlichen oder auch privaten Firma braucht man also einen Pool privater Anbieter, denen man die Aufträge übertragen kann. Ein anderes effizientes Modell scheint es leider nicht zu geben.

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Re: AW: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon OnkelDittmeyer » 01.10.2012, 23:07

Das kommt darauf an, was man unter Effizienz versteht.
Wenn man Effizienz in Bezug auf die Kosten nimmt, dann mag eine Staatsbahn ineffizient sein. Versteht man hingegen Effizienz in Bezug auf die Erreichung eines Ziels, die Gewährleistung von Standards unter Vernachlässigung der Kosten ist Bürokratie unglaublich effizient.





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Re: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon Austriaco » 01.11.2012, 14:01

Servus !
@night-blue
Ab Wien Südbahnhof geht (etwa Mitte April bis Mitte September ?) ein Zug nach Florenz/Rom. Alternative für Dich ?
Ich hab ihn 2011 genommen und bin dann von Florenz nach Livorno gefahren (Da hast viel Zeit, kannst in den Carrara-Steinbrüchen vorbeischauen und beim Schiefen Turm in Pisa Kaffee trinken) und mit der Nacht-Fähre nach Sardinien.
Grüße
Chris
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Re: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon Eike » 01.11.2012, 15:35

HarrySpar hat geschrieben:Die Bahn will ja jetzt dann angeblich selbst Fernbusstrecken anbieten.


Das werden sie schnell wieder lassen. Eine Behörde hat ohne Quersubventionen keine, aber auch wirklich gar keine, Chance, mit einem privaten Wettbewerberpool zu konkurieren. Außerdem würde es dem Ökogeschwafel der Bahn direkt widersprechen, was aber fairerweise wieder zum Verhalten einer Behörde passen würde.

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Re: AW: DB Autozug streicht Berlin aus dem Fahrplan

Beitragvon Eike » 01.11.2012, 15:39

[quote="OnkelDittmeyer"]Versteht man hingegen Effizienz in Bezug auf die Erreichung eines Ziels, die Gewährleistung von Standards unter Vernachlässigung der Kosten ist Bürokratie unglaublich effizient.[quote]

Das stimmt. Wenn man aber sieht, wie viele Bahnstrecken von der DB stillgelegt und später von anderen Betreibern wiederbelebt und erfolgreich betrieben wurden, dann besteht das Ziel der DB zumindestens nicht darin, breiten Bevölkerungsschichten einen Bahnbetrieb anzubieten. Das war gerade auch vor '94 so.

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