Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon Roadslug » 19.11.2012, 09:49

Easyliving hat geschrieben:Was machen die Leute, wenn das Dach mit Schnee bedeckt ist? Reicht die Steilheit aus,
dass es komplett Schneefrei bleibt?
Das Dach muss ja gar nicht schneefrei bleiben, sondern nur die Kollektoren. :mrgreen: Aber grundsätzlich hast du recht. Der Pufferspeicher braucht eine Mindesttemperatur von >50°C um den Wamwasser-Wärmetauscher mit genügend warmem Wasser versorgen zu können. Um Energie liefern zu können müssen die Kollektoren eine genügend große Temperatur-Differenz zwischen Ein- und der erforderlichen Mindest-Temperatur am Ausgang haben. Das wird im Winter nicht allzu oft erreicht, unabhängig davon ob schneebedeckt oder nicht.

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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon HarrySpar » 19.11.2012, 10:53

Roadslug hat geschrieben:Die Paradigma-Anlage schaltet ab, wenn die Temperatur in den Kollektoren 115°C überschreitet und erst wieder ein wenn sie auf unter 85°C gefallen ist. Bei der Temperatur ist in den Kollektoren nur noch Dampf und es soll eben durch Abschalten der Umwälzpumpe verhindert werden, dass der Dampf in den Speicher gefördert wird. In den Kollektoren treten dann nach dem Abschalten auch schon mal Temperaturen von 170°C und mehr auf, aber das halten die schon aus. Der Druck um Gesamtsystem steigt dabei nicht wesentlich, dazu ist die Dampfmenge in den Kollektoren im Vergleich zum gesamten Wasservolumen in der Anlage zu gering.

OK. Das heißt für mich, es muß ein Ausdehnungsgefäß vorhanden sein, welches genau das Wasservolumen der Solarzellen aufnehmen kann.
Denn wenn in den Solarzellen nur noch Dampf drin ist, muß ja vorher das flüssige Wasser irgendwo hingekommen sein.
Angenommen das Wasservolumen der Solarzellen ist 20L. Das Flüssigwasservolumen der 20L Dampf ist aber vielleicht gerade mal 0,1L. Dann muß das Ausdehnungsgefäß 19,9L Wasser aufnehmen können. Also eben praktisch genau das Volumen der Solarzellen, also etwa 20L.
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon Roadslug » 19.11.2012, 13:56

So ist es. Zu der Anlage gehört ein Ausdehnungsgefäß mit stolzen 140l.

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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon HarrySpar » 19.11.2012, 14:02

Roadslug hat geschrieben:So ist es. Zu der Anlage gehört ein Ausdehnungsgefäß mit stolzen 140l.

Ich frage mich da nur, was an den Anlagen von zwei Bekannten von mir dann anders ist. Wenn die im Sommer zu viel Wärme haben, dann versuchen die immer krampfhaft, die Wärme irgendwie weg zu bekommen.
Z.B. lassen die die Umwälzpumpe der Solarzellen dann die ganze Nacht laufen, damit über die Solarzellen wieder Wärme nach draußen abgeführt werden kann.
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon LutzB » 19.11.2012, 14:08

Im Allgemeinen versucht man, die sogenannte Stagnation zu vermeiden, da hier wie schon beschrieben ziemlich heftige Temperaturen auftreten, die natürlich Dichtungen und auch die Solarflüssigkeit schneller altern lassen. Einige schieben Ihren Überschuss in eine Poolheizung oder heizen einfach mal den Keller durch, oder führen das Ganze nachts über die Kollektoren wieder zurück wie schon erwähnt. Grundsätzlich ist es natürlich besser, wenn man die Energie sinnvoll verwenden kann, ist aber manchmal schwierig, da Solarthermie nun mal am besten funktioniert, wenn man eigentlich am wenigsten benötigt - im Sommer.
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon charly1950 » 19.11.2012, 16:18

Ich habe auch 4 Heizungsintegrierte Solarkollektoren auf dem Dach und einen Pufferspeicher von 750l. Wenn die Temp. oben im Pufferspeicher einen bestimmten Wert überschreitet , dann öffnet die Steuerung automatisch das Heizventil eines großen Heizkörpers in meinem Sauna Keller und heizt diesen auf (und vermeidet so eine Überhitzung der Kollektoren). das funktioniert bestens.

Gruß Karl
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon HarrySpar » 19.11.2012, 16:25

Komisch komisch. Die einen versuchen immer krampfhaft, die Wärme irgendwo absorbieren zu können und die anderen lassen einfach oben im Solarpaneel das bißchen Wasser dort verdampfen und gut ist.
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon Roadslug » 19.11.2012, 20:12

Yeep, ich habe kein Problem mit Abschaltung bei Übertemperatur. Die Heizung steuert übrigens auch bei Paradigma voll auf, aber nicht wenn es den Kollektoren zu heiß wird sondern dem Pufferspeicher. Das kann man aber dadurch vermeiden, wenn man die Grenzen für Maximaltemperatur und Übertemperatur so einstellt, dass auch der auftretende Nachheizeffekt nicht zum ansprechen der Heizung führt Das ist mir im ersten Sommer nach Einbau passiert: Hochsommer, 35°C und plötzlich hat die Heizung voll aufgemacht. Natürlich waren die Heizkörper nicht abgedreht, warum auch, die Heizung war ja aus, puuh.
Das Paradigma-System verwendet übrigens keine spezielle Solarflüssigkeit sondern ganz normales Wasser ohne Glykol. Der Frostschutz erfolgt durch eine Überwachungsschaltung, bei der im Bedarfsfall schubweise warmes Wasser zu den Kollektoren geschoben wird, so dass die Temperatur nicht unter +3°C fällt. Das hört sich im ersten Moment wie eine Verschwendung an, macht aber so wenig aus dass es in der Verbrauchsbilanz nicht spürbar ist.

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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon david » 19.11.2012, 20:20

ronne hat geschrieben:Energieerzeugung hin oder her. Auf einem Haus schaut das aber sch..... aus.

ronne


...ja,ja, da hast du schon ein wenig recht ronne! Aber: Wie Sch..... schaut den für dich eine Umweltkatastrophe aus? Zum Beispiel eine wegen dem CO-Ausstoss und der globalen Erwärmung... ? Ich glaube, jetzt denken wir wohl das selbe! :!: :)

Gruss david
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon david » 19.11.2012, 20:44

Roadslug hat geschrieben:
david hat geschrieben:
shmerlin hat geschrieben:Als Balkongeländer möchte ich es aus optischen Gründen Vermeiden, die Module etwas Anzustellen. Und bei der Besonnung wäre es tatsächlich so, dass im Sommer wahrscheinlich zwischen 10:00 und sicher 15:00 Uhr wegen dem Vordach keine Sonne auf die Kollektoren träfe. Vielleicht ist das aber nicht einmal ein Nachteil, da um diese Zeit die Anlage unter Umständen wegen Überhitzungsschutz sowieso ausgeschaltet wäre?
Das glaube ich eher nicht. Bei mir sind die Kollektoren nach SW ausgerichtet, das heißt im Sommer habe ich mindestens 12h Sonneneinstrahlung auf die Kollektoren. Bei mir sind ebenfalls die effektiven Parabol-Kollektoren von Paradigma verbaut mit einer Fläche von 8m^2 (ausgelegt für einen 2-3Personen-Haushalt). Trotz der günstigen Himmelsrichtung und der optimaleren Anordnung auf dem Dach kommt es i. d. R. nur an einer handvoll Tagen zum Abschalten wegen Übertemperatur. Meistens dann wenn nach einigen Schönwettertagen der Pufferspeicher voll geladen ist und nur wenig Warmwasser benötigt wird (bei Abwesenheit), weil dann die gelieferte Energie nicht abgenommen werden kann. Roadslug


...das erstaunt mich aber echt! Hast du einen solchen riesigen Speicher? Brauchst du die Kollektorenwärme auch zum Heizen deines Hauses, oder nur für Warmwasser? Hast du auch Geschirrspüler und Waschmaschine am Speicher angehängt?
In Form eines Balkongeländers brächte ich an meinem Haus ca. 10m2 Kollektorenfläche hin, was für 5 Personen aber hinreichen müsste, was die grosse Frage ist... Für die Winterheizung zapfe ich Erdwärme ab.

Roadslug hat geschrieben: Das Paradigma-System verwendet übrigens keine spezielle Solarflüssigkeit sondern ganz normales Wasser ohne Glykol. Der Frostschutz erfolgt durch eine Überwachungsschaltung, bei der im Bedarfsfall schubweise warmes Wasser zu den Kollektoren geschoben wird, so dass die Temperatur nicht unter +3°C fällt. Das hört sich im ersten Moment wie eine Verschwendung an, macht aber so wenig aus dass es in der Verbrauchsbilanz nicht spürbar ist. Roadslug


...ganz interessant! Das Glykol ist ja prima für den Frostschutz, aber bekanntermassen schlecht für einen guten Wirkungsgrad... Und das Funktioniert bei dir ohne Glykol? Leitest du damit während einer bewölkten Winterwoche mit ständigen Minustemperaturen nicht alle Wärme aus dem Speicher langsam nach Draussen, um die Anlage vor Frostschaden zu schützen?

Gruss david
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon Roadslug » 19.11.2012, 21:08

Es handelt sich bei meiner Solaranlage um eine für Brauchwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Das heißt der Solarkreislauf und der Heizkreislauf sind quasi eins, natürlich getrennt durch eine ansteuerbare Ladepumpe. Dadurch ist es speziell im Frühjahr und im Herbst möglich mit der tagsüber gewonnenen Energie Abends zu heizen, eine feine Sache, vor allem bei den häufigen Schönwetter-Herbstzeiten, weil man dadurch die Heizperiode verkürzen kann. Bei strengem Frost muss das Warmwasser für den Frostschutz allerdings von der Kesselheizung abgezwackt werden. Das ist allerdings so wenig, dass es sich im Verbrauch nicht spürbar niederschlägt. Die Warmwassererzeugung erfolgt durch einen Wärmetauscher, der sich im Pufferspeicher befindet. Vorteil: Ich habe immer (warmes) Frischwasser zur Verfügung und kein abgestandenes Boilerwasser.

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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon HarrySpar » 20.11.2012, 11:26

Roadslug hat geschrieben:Bei strengem Frost muss das Warmwasser für den Frostschutz allerdings von der Kesselheizung abgezwackt werden. Das ist allerdings so wenig, dass es sich im Verbrauch nicht spürbar niederschlägt. ....

Dann muß aber 100%ig sichergestellt sein, daß diese Überwachung und auch die Pumpe, die das erwärmte Wasser zum Solarpaneel bringt, funktioniert.
Was ist bei Stromausfall? Keine Überwachung und auch keine Pumpe läuft! Frieren dir dann nicht die Solarpaneele ein und alle Rohre innen drin zerreist's?
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon Roadslug » 20.11.2012, 12:25

Bei Stromausfall gibt es eine Notschaltung. Und zwar kann mit einer Hebeldrehung ein Bypass vor der Pumpe geöffnet werden. Durch die Thermosyphon-Wirkung ist dann sichergestellt dass immer noch genügend warmes Wasser in die Kollektoren gelangt. Dass das nicht wochenlang bei Dauerfrost funktioniert ist auch klar, weil dann auch die Heizung ausfällt. Aber in dem Extremfall hätte man mit einfrierenden Heizungsrohren etwas mehr Probleme als nur kaputte Kollektoren.

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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon Forchi » 21.11.2012, 08:19

Da stelle ich mir immer das vor: http://www.stromvergleich-kostenlos.org ... versorgen/

Das auf der großen Google-Zentrale alles mit Solarenergie bestückt ist :D
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Re: Total off Topic: 100% Solarhaus in der Schweiz

Beitragvon HarrySpar » 19.03.2013, 09:29

Auch diesen harten langen Winter hat das Schweizer 8-Familien Solarhaus überstanden.
Ohne zusätzliche Heizung.
Nur solar mit Pufferspeicher mit etwa 4m Durchmesser und 15m Höhe.

Harry
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