Kajo hat geschrieben:Andererseits würde ich bei der Verhängung eines Bußgeldes die jeweiligen Einkommensverhältnisse betrachten, damit ein Bußgeld nicht nur dem "Kleinen" weh tut.
Wie stellst Du Dir das organisatorisch vor, wenn bei jedem Bußgeldverfahren auch noch die Einkommens- und Vermögensverhältnisse festgestellt werden sollen? Da zahlst Du dann am Ende 30 Euro Bußgeld und 200 Euro Bearbeitungskosten. Und 100.000 zusätzliche Beamte kann man auf die Tour sicher auch noch mal schnell einstellen. Das Bußgeldverfahren soll ja gerade einfach gehalten sein, zumal es eigentlich so sein sollte, dass Bußgelder in einer Größenordnung liegen, die niemandem (der sich ein Auto leisten kann) wirklich weh tun. Das volle Programm mit einkommensabhängigen Strafen sollte eben gerade den schweren Fällen vorbehalten bleiben, die dann auch vor Gericht verhandelt werden. Und dort liegt dann auch eine Feststellung der Einkommensverhältnisse noch im Rahmen der Verhältnismäßigkeit.
Kajo hat geschrieben:Auch würde ich den erzieherischen Aspekt von ergänzenden Schulungen und Beratungen bei Fahranfängern noch weiter stärken.
Ich glaube, dieser einseitige Blick auf die Fahranfänger ist wenig zielführend. Diesen sogenannten Intensivtätern, notorischen Rasern und Dränglern, fehlt es nicht an Fahrpraxis oder Ausbildung, sondern an ganz anderen Dingen. Das sind gerne sogenannte "Leistungsträger", die ihre dissoziale Persönlichkeitsstörung als legitimen Wettbewerbsvorteil ansehen und ungehemmt ausleben. Denen ist mit Erziehung schwerlich beizukommen. Da helfen nur eine Verhaltenstherapie oder eben Abschreckung. Und so kommt es dann eben zu solchen überzogenen Strafandrohungen wie in der Schweiz.
Im übrigen merkt man an dieser Diskussion sehr deutlich, dass es an der Zeit ist, dass das Wetter mal wieder besser wird und wir uns alle wieder bei unserem gemeinsamen Hobby entspannen können.

Grüße, Marcus