von HarrySpar » 14.04.2014, 15:16
Servus Leute, das hat der eine geschrieben, der auf seine Innova kürzlich 100000km draufgefahren hat:
Hallo Junx,
Danke für die ganzen Glückwünsche zur 100K Marke; ich habe sie an die Inno weitergereicht.
Ich mußte ja nicht viel mehr machen als obendraufsitzen; und hatte viel Zeit, über sinnvolle Verbesserungen nachzudenken. Und habe nur sehr wenig Zeit mit unplanmäßigen Basteleien verbracht; das kenne ich von anderen Fahrzeugen anders…
Ihr habt so viele Fragen gestellt; ich werde mal versuchen, die meisten davon in einem Abwasch zu beantworten.
Meine Inno ist am 29.12. 08 zugelassen; sie hat ihre Kilometer also in etwas über 5 Jahren runtergeschrubbt. Zuerst ging es etwas schneller; in den letzten Jahren hatte sie Gesellschaft einer 650 NTV, die ihr etwa 25Tkm abgenommen hat, sonst wäre sie schon vor einem guten Jahr soweit gewesen.
Mein Streckenprofil ist buntgemischt; aber knallhart. Fünf Jahre hat sie mich 200 Tage im Jahr zur Arbeit gebracht; 30 km hin, 30 km zurück. Allein dadurch kamen schon etwa 60 Tkm zusammen.
Der Rest wurde auf mehr oder weniger langen Touren gefahren. Dabei waren eine Schweiztour, eine Österreichtour (beide etwa 3000 km), eine Islanddurchquerung (etwa 3000 km) und die 1688 km Eisenarschtour. Ach ja, und die Plansee-Winterfahrt mit der noch fast neuen Maschine, die da zum ersten Mal völlig eingesalzen wurde. Und dann regelmäßige Familienheimfahrten am Wochenende ins 300 km entfernte Ostfriesland. Und, und, und…
Meine Arbeitsstrecke beträgt etwa 60% Autobahn und 40% Landstraße. Ungünstig allein dadurch, daß weder auf der Hin-, noch auf der Rückfahrt ein Warmfahren gefahrlos möglich ist. Nach 500 m ist Vollgas angesagt; Sommer wie Winter…
Allein deswegen hat es mich nicht gewundert, daß meine Pleuellager immer nur etwa 40 Tkm gehalten haben. Es ist jetzt also das dritte…
Das schlägt sich allerdings erstaunlich gut, wenn man bedenkt, daß die Kleine in den letzten zwei Jahren auf etwa 8Tkm im Winter auch immer noch einen Seitenwagen schleppen mußte. Wer Gespannfahren kennt, weiß wieviel mehr das auf den Motor geht. Sie hat’s aber klaglos verkraftet.
Verbrauchsfahrten haben mich auch immer interessiert, aber ich bin viel zu faul, um über 100Tkm Statistiken zu führen. Im Sommer kam ich immer problemlos auf Langstrecken auf etwa 1.6-1.7 l, im Winter lag es dann zwischen 2.2 und 2.5 l, und im Gespannbetrieb mit vollgepacktem SW und Gegenwind konnten auch durchaus 3 l durchfließen. Mein Minimalrekord liegt bei 1.48l.
Außer den zwei Pleuellagern kann ich mich an folgende Verschleißteile erinnern:
1 Lenkkopflager (auf Island zerhämmert)
1 Rücklichtbirne bei etwa 80 Tkm.
2 Satz Bremsbeläge vorne, 1 Satz hinten
1 Lager im Kettenradträger
3 Ketten verbrauchte ich auf den ersten 25 TKM, dann hatte ich die Nase voll und rüstete auf Zahnriemen um. Seitdem ist mein Antrieb so wartungsfrei wie ein Kardan.
Die originalen Dunlops wurden bei 25Tkm gegen Heidenau K58 getauscht. Die halten durchaus auch 25 Tkm, sollten aber vor Montage einige Monate gelagert werden, damit die Lösungsmittel aus den teilweise flammneuen Reifen raus können. Sonst sind sie auch mal gern nach 8Tkm glatt. Diese Reifen empfinde ich für Ganzjahresbetrieb als so viel besser, daß ich nie wieder andere aufziehen werde.
Wo ich gerade beim Reifenaufziehen war, habe ich auch gleich die gammeligen Originalfelgen gegen Edelstahlfelgen und –speichen getauscht. Jetzt kommt nach jedem Salzwinter beim Putzen wieder Glanz hervor…
Die Lenkerstulpen (Oxford Sports), die ich schon bei 1000 km anbaute, habe ich irgendwie in den letzten Jahren vergessen abzubauen. Seitdem kenne ich auch im deutschen Sommer keine kalten oder nassen Finger oder Handschuhe mehr; und wenn’s unter Null geht, schalte ich halt noch die Heizgriffe ein.
Den kleinen Tank habe ich durch einen 5l-Kanister entschärft, der vorne anstelle des beliebten Körbchens befestigt wurde. Die Halterung hat jetzt etwa 80 Tkm überlebt, kann also als ausreichend dimensioniert betrachtet werden. Zusätzlich kam noch ein 1.5 l Fuel-Friend unter die Sitzbank. Den knappen Platz dort muß sie sich mit dem aufgestockten Bordwerkzeug teilen. Den vorderen Kanister fahre ich regelmäßig leer; den "Fuelfriend" lasse ich meistens als Reserve.
Ein umgebauter Originalträger hält ein großes Topcase und bei Touren die Ortliebtaschen auf Abstand. Mehr hab ich nie gebraucht.
Die Sitzbank hat mich anfangs nie gestört, obwohl sich viele darüber beklagt haben. Kommt halt doch wohl auf den Arsch an, der draufsitzt… Inzwischen ist sie allerdings doch merkbar durchgesessen und müßte bei Gelegenheit mal überholt werden.
Ewig wird sie nicht halten; dafür sorgen bestimmt die immer mehr klappernden Plastikteile. Aber sie gehört noch lange nicht zum alten Eisen; und erst recht nicht ins Museum.
Gruß
Reinhard der Rumtreiber