Regelgüte ABS

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon cultus » 03.05.2014, 09:58

Das kann ich so nicht gelten lassen.
Ich besitze mehrere BMWs bei denen das ABS wesentlich besser regelt, als das bei meiner F800S (die ich aus einem anderen Grund nicht mehr besitze).
Also ist es nicht die falsche Marke.
Hier noch mal ein Zitat der größten deutschen Motorradzeitung aus dem Topp-Test der F800S: (eine Zeitung der eher eine gewisse Nähe zu BMW unterstellt wird)

"Im Verein mit
dem optionalen ABS geht die Schärfe der
Einheit allerdings in einem teigigen vorderen
Druckpunkt unter. Trotzdem bremsen
die Brembos mit Macht, nur nicht so
präzise wie erwartet. Und manchmal –
wider Erwarten – für Sekundenbruchteile
gar nicht, da die Überschlagserkennung
mitunter Überschläge erkennt, die nicht
mal ansatzweise welche sind."

Und das hat weder meine F700GS, das hatten alle meine GS nicht und auch die Megamoto kennt das Problem nicht.

Ich glaube, wir brauchen das hier nicht mehr schönreden.

Gruß
Holger
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Ally » 03.05.2014, 11:33

Ich kann nix negatives über das ABS meiner S sagen, beim letzten Sicherheitstraining hat mein Moped auf regennasser Fahrbahn und unterschiedlichem Asphalt aus Tempo 130 die gleichen guten Bremswege geschafft, wie alle anderen ABS Maschinen auch.
Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi Bild
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Roadslug » 03.05.2014, 11:38

cultus hat geschrieben:Das kann ich so nicht gelten lassen.
Ich besitze mehrere BMWs bei denen das ABS wesentlich besser regelt, als das bei meiner F800S (die ich aus einem anderen Grund nicht mehr besitze).
Also ist es nicht die falsche Marke.
Ich stelle deine Meinung keineswegs in Frage. Aber es ist eben nur deine persönliche Meinung und nichts weiter. Das F800-ABS wird von den meisten Fahrern keineswegs so schlecht beurteilt wie du es darstellt, daher passt ein solcher Allgemeinplatz wie "Scheiße gebaut" einfach nicht.

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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon cultus » 03.05.2014, 11:46

Ja, unter Laborbedingungen funktioniert das 100%.

Aber wenn da eine kleiner Reibwertsprung auf der Straße ist, dann braucht das System gerne mal eine gefühlte Sekunde länger zum Regeln, nachdem es den ganzen! Bremsdruck weggenommen hat.

Irgendwann kommst Du vielleicht auch in die Situation - und Du wirst dich nicht ganz so doll erschrecken, weil Du das ja jetzt weißt;-))

Gruß
Holger
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon cultus » 03.05.2014, 11:52

Roadslug hat geschrieben:
cultus hat geschrieben:Das kann ich so nicht gelten lassen.
Ich besitze mehrere BMWs bei denen das ABS wesentlich besser regelt, als das bei meiner F800S (die ich aus einem anderen Grund nicht mehr besitze).
Also ist es nicht die falsche Marke.
Ich stelle deine Meinung keineswegs in Frage. Aber es ist eben nur deine persönliche Meinung und nichts weiter. Das F800-ABS wird von den meisten Fahrern keineswegs so schlecht beurteilt wie du es darstellt, daher passt ein solcher Allgemeinplatz wie "Scheiße gebaut" einfach nicht.

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Ich habe das System nicht verteufelt oder als Scheiße bezeichnet.
Ich habe eine halbwegs objektive Meinung der größten Motorradzeitschrift zitiert.
Ich weise lediglich auf ein Verhalten des Bremssystem hin, das man nicht einfach wegdiskutieren sollte.

Und es geht nicht um meine Meinung.
Ich stelle einfach einen Sachverhalt klar: Bei mir hat das System ohne Not den Bremsdruck weggenommen.

Gruß
Holger
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Art Vandelay » 03.05.2014, 12:36

Ally hat geschrieben:Ich kann nix negatives über das ABS meiner S sagen, beim letzten Sicherheitstraining hat mein Moped auf regennasser Fahrbahn und unterschiedlichem Asphalt aus Tempo 130 die gleichen guten Bremswege geschafft, wie alle anderen ABS Maschinen auch.


Dort tritt das Problem auch nicht auf. Im Regen und sonst allgemein habe ich auch gute Erfahrungen mit dem ABS gemacht. Aber offenbar sollte man das Bremsen auf groben Pflastersteinstraßen oder auf Verkehrsberuhigungs-Schwellen mit ins Sicherheitstraining aufnehmen, damit man sich an das Gefühl von NULL Bremswirkung gewöhnen kann. Ich hab mich halt inw. angepasst und schau, das vor den Schwellen schon vollständig abgebremst habe. Weil wir haben die hier in Wien oft in den Wohngegenden als erhöhter Bereich im Kreuzungsbereich. Da passierts sonst, dass man 1-2 Meter ungebremst in die Kreuzung reinfährt, wenn man etwas zu flott auf die Kreuzung zugefahren ist und das Vorderrad am Scheitelpunkt kurz die Haftung verliert.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Fredja » 03.05.2014, 12:55

Nochmal kurz zu meinem Fall:
Es war ein kleiner Absatz in der Strasse, vielleicht 4 cm tief, keine weiteren Bodenwellen, glatte Strasse vor und nach dem Absatz. Meiner unmassgeblichen Meinung nach haette das ABS viel schneller erkennen muessen, das das Rad wieder rollt. Der Moment in dem das Rad in der Luft war, muss minimalst gewesen sein. Ich habe uebrigens nur vorne gebremst.

Wenn ich ein bisschen forscher an die Kreuzung rangefahren waere, haette ich wohl mindestens mit dem Vorderrad im Querverkehr gestanden. In anderen Faellen waere vielleicht ein Fussgaenger umgemoebelt worden oder es waere der entscheidende Meter vor dem naechsten LKW-Heck gewesen.
Zum testen und unter normalen Umstaenden, z.B. feuchte Strasse, habe ich sie schon oefters in den Regelbereich gezwungen, da sah auch alles ganz normal aus. Den Schreckmoment "Bodenwelle" muss man wirklich erlebt haben...
Mit meiner -zwar 3 Jahre juengeren- aber um einiges preisguenstigeren Suzi ist mir sowas noch nie passiert.

Ich bin ein grosser ABS Verfechter, aber das kann so nicht in Ordnung sein, auch wenn ich beruecksichtige, das auch ein ABS physikalische Grenzen hat.

Jetzt wo ich es schonmal erlebt habe, werde ich versuchen mich drauf einzustellen.
Ich bin aber sicher, das ich nicht immer alles sehen kann und werde, was da auf der Strasse an kleinen Unebenheiten lauert etc.
Ich finde die S nach wie vor richtig gut, aber nach der durchgestandenen Geschichte mit der Hinterachse ist das jetzt der naechste Punkt der ein ziehmlich besch... Gefuehl macht :cry:
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon carsten_e » 03.05.2014, 14:08

Irgendwo war doch das Thema mit den Rüttelstreifen, da kann man das auch hervorragend ausprobieren. :mrgreen:
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Lafranconi » 03.05.2014, 15:13

Nachdem ich meine Buell iüberbremst und so in einer Leitplanke versenkt hatte war für mich das ABS mit der Kaufgrund für die F800S. Ich hatte vorher noch nie ein Motorrad mit ABS.

Insgesamt ist die Bremse für mich der größte Schwachpunkt an der Maschine. Der Druckpunkt ist sehr schwammig und unpräzise. Ich hatte schon beide Regelfehler des ABS (Bremsstoppie und offene Bremse wegen Schlagloch). Aber zum Glück noch nie in brennzligen Situationen. Ich kann hier natürlich nur von meiner S reden. Aber die Bremsen sind echt schlecht.

Alle anderen mich störenden Schwächen (Drehmomentloch, weiche Gabel) habe ich dank Remus und Wilbers im Griff. Und bei den aktuellen Effen scheint die Bremse ja deutlich besser zu sein. Nun die Frage der Fragen: ist ein Umrüsten auf Bremssystem etwa der aktuellen R mit vertretbarem Aufwand möglich?
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Gante » 03.05.2014, 18:31

Lafranconi hat geschrieben:Ich hatte schon beide Regelfehler des ABS (Bremsstoppie und offene Bremse wegen Schlagloch).

Das finde ich jetzt interessant, dass Du sowohl Stoppies als auch das Öffnen der Bremse als Regelfehler des ABS ansiehst. Wenn man ein ABS auf seine Kernfunktion beschränkt, dann gehört die Verhinderung von Stoppies absolut nicht zu dem, was ein ABS leisten soll. Das Problem mit der öffnenden Bremse bei Bodenunebenheiten kommt ja gerade daher, dass man versucht mit den einfachen Mitteln die ein Standardsystem wie das der F-Baureihe mitbringt im Interesse maximaler Fahrstabilität für den Normalfahrer auch einen Überschlag zu verhindern, was eben letztlich ein Öffnen der Bremse erfordert.

Wenn Du ein ABS aggressiver abstimmst, dann macht es zwar vielleicht nicht mehr unnötig auf, dafür bekommst Du dann bei sehr griffigem Belag aber ansatzlose Überschläge hin. Ich denke, dass das System dem Durchschnittsfahrer in dieser eher defensiven Abstimmung bessere Dienste leistet, als in einer entsprechend aggressiveren. Wer seine Maschine allerdings sehr ambitioniert bewegen möchte, muss dann eben nach Motorrädern mit aufwendigeren (und teureren) Bremssystemen Ausschau halten. Dann muss man zumindest mal einen zusätzlichen Sensor verbauen, der tatsächlich das Abheben des Hinterrades direkt erkennt und nicht versucht, dieses aus den Daten der Raddrehzahlen zu orakeln.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Lafranconi » 03.05.2014, 21:46

@Gante: Du hast recht, im Buchstaben des Wortes nach ist es kein Regelfehler des ABS.Danke für deine tollen Ausführungen. Es ändert aber nichts daran, dass die Bremse der Schwachpunkt der S ist (zumindest meiner). Und es ist ein Fakt, dass andere Bremsanlagen das deutlich besser können (Überschlagserkennung und Regelgüte, etwa die der R). Und letzt endlich ist es mir egal welcher Teil des Regelkreises der Bremsanlage daran schuld ist, dass sie wegen einer Bodenwelle auf macht und ich deswegen von nem LKW erfasst werde. Oder ich verliere die Kontrolle bei einer Vollbremsung wegen einem exremen Stoppie. Und um in so eine Situation zu kommen muss man durchaus nicht ambituniert fahren. Das kann jedem noch so defensivem Fahrer passieren.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon reha73 » 04.05.2014, 17:49

Gante hat geschrieben:Dann muss man zumindest mal einen zusätzlichen Sensor verbauen, der tatsächlich das Abheben des Hinterrades direkt erkennt und nicht versucht, dieses aus den Daten der Raddrehzahlen zu orakeln.

Genau das hätte ich auch erwartet. Wer eine Überschlagserkennung verbaut, sollte diese so auslegen, dass sie auch funktioniert oder eben auf diese Errungenschaft verzichten. Und das ist es, was ich mit "Scheiße gebaut" bezeichne. Man könnte auch "übers Ziel hinausgeschossen" sagen, das trifft es hier ja im doppelten Wortsinne ...

Ich vermute, der oft zitierte sogenannte Normalfahrer wird deutlich seltener einen Überschlag provozieren, als bremsend über eine Bodenwelle oder ein Schlagloch zu fahren. Beim tatsächlich beginndenden Überschlag hätte der geübtere Fahrer dann auch noch die Chance, die Bremse manuell rechtzeitig zu öffnen, bei gänzlich fehlender Bremswirkung hilft leider nichts mehr.

Dieses ABS ist im Übrigen für mich ein Grund, über den Verkauf der Machine nachzudenken, wenngleich sie mir sonst sehr gut gefällt.
Aufrüsten auf das neue ABS dürfte nicht möglich sein bzw. zu teuer sein, da kann man besser gleich das neue Modell erwerben. Vielleicht hat aber jemand eine Idee, wie man das ABS abschaltbar machen kann?
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Gante » 04.05.2014, 18:06

reha73 hat geschrieben:Ich vermute, der oft zitierte sogenannte Normalfahrer wird deutlich seltener einen Überschlag provozieren, als bremsend über eine Bodenwelle oder ein Schlagloch zu fahren.

Für den "Normalfahrer" gibt es m.E. zwei typische Bremsszenarien. Entweder er kommt in eine brenzlige Situation und wird dabei voll rein langen - in diesem Fall könnte es durchaus zu einem Überschlag kommen - oder er bremst im normalen Betrieb, dann aber mit soviel Reserve, dass es ihn nicht in Schwierigkeiten bringt, wenn die Bremse einen Meter weit auf macht. Dass es hier viele gibt, die das Phänomen noch nie selbst erlebt haben, spricht doch dafür, dass es sich eher auf Fahrsituationen bezieht, die beim Normalfahrer entweder nicht auftreten oder in denen das Öffnen der Bremse dem Fahrer zumindest nicht unangenehm auffällt.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon HarrySpar » 04.05.2014, 18:11

Also meine hat auch schon zweimal total aufgemacht, als ich plötzlich stark gebremst habe, weil der PKW vor mir an der Ampel unerwartet gebremst hat.
Zum Glück war dieser halbe oder ganze Meter Bremswegverlust jedes Mal noch als Reserve vorhanden.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Buster » 04.05.2014, 18:41

Nur mal zum Verständniss: Die Bremse macht doch nur imRegelbereich des ABSauf, also wenn das ABS schon am klackern ist.
Das erlebt der normale Mopedfahrer unfreiwillig ja höchstens einmal in der Saison.

Bei meiner R hat das ABS für meine Zwecke perfekt geregelt. Alle paar Wochen auf freier Strecke getestet, lammfromm und sehr schick alles. Wenn ich meinem ABS nicht trauen würde, würde ich mir ne Strecke mit ner kleinen Delle in der Piste suchen und das einfach ausprobieren. Vorausgesetzt das eigene Können kompensiert die vermuteten Mängel.

Wenn es dann wirklich so krass ist, tut es dem Eike gleich und versucht mal was bei BMW.

Wer da solange wartet bis er es wirklich braucht, geht imho das falsche Risiko ein.
Es ist selten zu früh und nie zu spät für ne F800R
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